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von E. G. Engel » 22.08.2009, 13:32
@ reasoner
Leider habe ich nicht alle Zeit der Welt um immer umgehend antworten zu können. Darum jetzt also mit Zeitverzögerung.
Zitat reasoner:
Ich meinte die 4905 T€ Umsatzerlöse 2008 (Zahl vom dunklen Lord), die verballert wurden. Die Personalkostenquote beim Hansa ist trotz hoher Auftragszahlen nicht nachvollziehbar oder gerechtfertigt. Sie liegt bei etwa 56%.
Ich kann auf dieser Ebene z.Z. leider nicht ganz mithalten. Dazu fehlen mir zu viele Informationen über das Zentralengeschäft, konkret ebenso wie allgemein.
Aber aus meiner Sicht halte ich die 56% nicht unbedingt für ausschlaggebend. Letztendlich kommt es auf die erstellte Leistung des Betriebes an die hinter diesem Personalaufwand steht. Ohne diese Betrachtung ist es eben nur eine Zahl die u. U. auf etwas hindeuten kann.
Für relevanter halte ich eine andere Zahl, die Kosten pro vermittelter Tour, denn die Tour ist letztendlich das Endprodukt einer Zentrale, aber selbst diese Zahl bedarf einer differenzierten Betrachtung.
Oberflächlich kann man jetzt natürlich sagen, Tour ist Tour, aber eben nur oberflächlich. Es gibt Touren die laufen über das Internet auf und werden über den Rechner ohne direkten Personaleinsatz auf die Taxe geschickt. Aber auch nur wieder direkt, indirekt gibt es sehr wohl einen Personalaufwand, nämlich die personaltechnische Betreuung des Systems.
Es gibt Touren die als ganz normale Touren daherkommen, Kunde ruft an, Tour wird vermittelt, fertig.
Es gibt (beim Hansa) aber auch Touren die personalaufwendig sind, z. B. die Bustouren. Die müssen zusammengestellt werden, überwacht werden, abgerechnet werden. Da hast u. U. Einweiser usw. usw. Die Touren sind schon in der Erstellung und in der zentralenseitigen Abwicklung teurer als andere.
Eines ist Fakt. Die Hansazentrale ist ein hochkomplexes System. Komplexität kostet irgendwo aber auch immer Geld. Ich kann hier die Grenzkosten nicht bestimmen, aber die Hansazentrale muss aus einer vorläufigen Sicht teu(r)er sein. Natürlich kann man in einem komplexen System dass mit „Bruderschaftsgedanken“ geführt wird auch unnötige Personalkosten verstecken die nur der persönlichen Bereicherungen Einzelner dienen. Es versteht sich von selbst dass hier eine Revision zwingend notwendig ist. Dazu sollte auch zählen dass Funktionsträger ihr Geld wert sein müssen.
Zitat reasoner:
Dirk, senk die Löhne um 10%, auch wenn du der Buhmann bist. Fang bei dir selbst an.
Es steht natürlich jedem Verantwortlichem frei durch eigenes Verhalten Mitarbeiter motivational zu beeinflussen und Zeichen zu setzen.
Aber ich würde, gerade zur jetzigen Zeit, vor Deinem Vorschlag, Löhne um 10% zu senken, warnen. In einem System wo Einzelne 30.000.- € und mehr zahlen um am System zu partizipieren können die Personalkosten nicht so hoch sein dass dieser massive Einschnitt als gerechtfertigt angesehen würde. Der Schuss könnte nach hinten losgehen. Darüber hinaus sind die Zentralenmitarbeiter organisiert, es existiert ein Betriebsrat. Allgemein gilt, Personal und Personalentwicklung sind eine mittel- bis langfristige Aufgabe. Kurzfristige Lösungen wie Du sie vorschlägst sind nur in Zeiten größter Not anzuwenden wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind. Und andere Mittel gibt es reichlich.
Wie ich aber erfahren habe wird im Hansaforum schon intensivst über andere Möglichkeiten diskutiert. Die Auslagerung des Vermittlungsgeschäfts nach Osteuropa z. B.. Unter dem Aspekt dass dort natürlich auch die Zentralenmitarbeiter lesen ist das eine fürchterliche Diskussion.
Es fängt an sich zu rächen dass ein VS angetreten ist ohne strukturelles Konzept, ohne Vision, kurz-, mittel- und langfristig. Das Vakuum ist da, das Tollhaus ist eröffnet, verstärkt durch Jürgen Kruses Coup.
Der VS hätte ein strukturelles Konzept mit seiner Kandidatur verbinden müssen, aber es ging nur um „Einer von uns oder ein Türke“ wobei „Einer von uns“ auch noch einer aus der Nomenklatura sein musste.
mfg
Eberhard