Großunternehmer S. vor dem aus?

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
G.Grussendorf
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Beitrag von G.Grussendorf » 28.07.2004, 14:39

Fakt ist: Es sitzen Personen in der Taxenabteilung, die den vergangenen Jahren gegenüber Gewerbevertretern und Kollegen immer wieder betont haben, das es sich bei dem besagten Betrieb um einen vorbildlich geführten Betrieb handelt. Mit der Vergabe jeder weiterer Konzession hat die Behörde, sofern sie ihre Aufsichtspflicht nachgekommen ist, diese Aussage sogar amtlich besiegelt. Zudem hatte Taxenabteilung seit 1998/99 konkrete Hinweise, das der besagte Unternehmer Taxen zur Vermietung anbietet.

Die Verantwortlichen sitzen in der TAXENABTEILUNG und solange diese Herren da noch sitzen und mit Pseudo-Gewerbevertretern sogenannte Gentlemen Agreements abschließen, wird sich überhaupt nichts im Hamburger Taxengewerbe ändern.

GG

Bull
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Beitrag von Bull » 28.07.2004, 20:03

Was ist denn nun mit der EU Arbeitszeitüberwachung?
Die wird das gesamte Gewerbe schneller ruinieren als jeder Tarif, jeder Mietbetrieb und jeder sich nicht auskennende Kollege im dreckigen Auto!
Da brauchen wir auch kein Fiskaltaxameter zu. Wird das daraufhin auch eingeführt...na und- ist doch keiner mehr da...... :cry:

Gast

Beitrag von Gast » 29.07.2004, 02:17

Jörn:

"Unser Problem sind die Großunternehmer, die ja auch der Hauptgrund für die ständig sinkende Qualität in unserem Gewerbe sind, da sie ja unbedingt ihre Wagen besetzen müssen, egal wie qualifiziert der Fahrer ist!"

Das Problem kommt mir irgendwie bekannt vor... :roll: :roll: :roll:

Jörn

Beitrag von Jörn » 29.07.2004, 08:09

Nun!
Wenn dieser Herr S. behauptet, daß er seine Wagen nicht vermietet hat, sondern die 280 Euro pro Woche NUR Minimalumsätze sind, aber gleichzeitig sagt, daß seine 'Fahrer' schon auch mal 16 Stunden auf dem Bock sitzen, dann frage ich mich, wie man mit einem derartigen ***, denn schließlich ist er ja dafür verantwortlich, daß seine Kutscher nur 8 Stunden Lenkzeit bringen, auch nur einen Anflug vom Sympathie haben kann!
Es ist gut, daß er aus dem Verkehr gezogen worden ist!
Und wenn ein anderer kommen sollte, muß man ihm eben gehörig auf die Finger klopfen!
Natürlich sollte ein Konzessionsstop her, aber selbst ein solcher rechtfertigt nicht, sich mir nichts dir nichts über geltende Gesetze hinwegzusetzen!
Auch daß er seine Fahrzeuge so blitzartig in den Osten verscherbelt hat, spricht doch wohl ganze Romane! Da kann man dann wenigstens nicht mehr daran herumkontrollieren!

Und seine 'festangestellten' Fahrer kann er doch wohl, nach gültigem Arbeitsrecht, auch nicht so einfach auf die Straße setzen! Oder irre ich mich da?

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 29.07.2004, 13:27

Lieber Jörn,

reg dich nicht so auf! S. liegt schon am Boden, vergeude also nicht deine Energie. Wenn du verwertbare Informationen hast, wende dich an die Staatsanwaltschaft. Die ist jetzt am Zug. Hier die Gefechte von gestern auszutragen, ist mehr als überflüssig.
Die Debatte über solche Geschäftsmodelle im Forum hat sicher die eine oder andere Behörde (die BSU wohl nicht!) für das Problem sensibilisiert und damit den Stein ins Rollen gebracht. Jetzt noch Steine hinter S. her zu werfen, bringt nix. Wende dich lohnenderen Zielen zu! :wink:

Jörn

Beitrag von Jörn » 29.07.2004, 21:31

Nun ja. Das ist sicherlich richtig! Aber ich erinnere mich, daß ich schon vor ziemlich langer Zeit, es war so in der Anfangszeit dieses Forums, etwas zum Thema dieses Herren geschrieben habe. Und daß ihm das Handwerk gelegt werden müsse.
Jetzt ist das geschehen, und ich muß zugeben, daß ich mehr als nur eine klammheimliche Freude darüber hege!
Egal wo in unserer Wirtschaft! Diesen Herrschaften gehört auf die Pfoten geklopft!
Trotzdem werden wir uns nun wieder anderen Themen zuwenden, obwohl das Großunternehmertum, auch in unserem Gewerbe, eines der Grundübel unserer Gesellschaft darstellt!

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Beitrag von hjm » 03.08.2004, 01:50

NACHGEHAKT | 03.08.2004

Der »Taxi-Pate« sitzt in U-Haft
OLAF WUNDER

MOPO-Reportage war der Auslöser

Nikolai Sevenard - er, so heißt es, ist der Pate der Hamburger Taxi-Mafia. Jetzt stattete die Polizei Sevenards Taxi-Unternehmen an der Marienthaler Straße einen Besuch ab und nahm den 43-jährigen Chef in Untersuchungshaft. Anlass: ein Beitrag in der MOPO vor wenigen Tagen.

Gegen Sevenard wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Der Russe - im ersten Beruf Arzt - soll die Fahrer nur zum Schein angestellt haben. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft: Er vermietete seine Taxen illegal an die Fahrer, versteuerte nur einen Bruchteil der Umsätze.

Sevenards Taxi-Unternehmen war das größte in Deutschland. Vor zwei Wochen, also noch bevor die MOPO über Sevenard berichtete, stellte der Russe den Betrieb überraschend ein, verkaufte sämtliche 146 Autos nach Osteuropa. Ob die Polizei das auf die Idee brachte, ihr Verdächtiger wolle sich absetzen? Gegenüber der MOPO hatte Sevenard offen über seine Geschäftspraktiken gesprochen. Möglicherweise lieferte er damit den Anlass für einen Haftbefehl.


http://www.mopo.de/nachrichten/102_panorama_62771.html

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 04.08.2004, 13:57

Da hat die Staatsgewalt aber doch etwas überreagiert. Nun genießt S, auf unsere Kosten Vollpension. Es hätte doch wirklich gereicht, die Verkaufserlöse einzufrieren. Nun geht vielleicht auch noch die Werkstatt pleite und am Ende bekonmt die Steuerkasse nur ein Bruchteil ihrer Forderung. Wem nützt das?

Jörn

Beitrag von Jörn » 04.08.2004, 15:07

Wenn seine Werkstatt pleite gehen sollte, ist das sicherlich auch kein Beinbruch, denn dann freuen sich andere, legal laufende Repariertruppen!
Und er selbst kann ja, wenn man bei ihm nichts wirklich finden sollte, was zu erwarten steht, mach Afrika gehen, wo er als Arzt sicherlich wirklich viele gute Taten tun könnte!
Oder zu sich nachhause, denn dort ist das Elend derart groß, daß seine Hilfe sicherlich dringend von nöten sein würde!

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Beitrag von hjm » 04.08.2004, 15:31

Der Verkauf seiner Fahrzeuge in's Ausland - in Kombination mit seinem blauäugigen Verbleib im Zugriffsbereich der deutschen Justiz - was der Kollege Sevenard da gemacht hat, war nicht wirklich schlau!

Mit dem Verkauf seiner Fahrzeuge im rekordverdächtigen Eiltempo war wohl der dringende Verdacht gegeben, daß er sich in's Ausland, in sein nicht-EU-Heimatland, absetzen will, so wie es andere schon vor ihm gemacht haben. Die Behörde hätte wohl noch die Möglichkeit gehabt, hier wie üblich zu verfahren und diese Tatsachen großzügig zu "übersehen", doch das war spätestens dann nicht mehr möglich, als die Sache groß in der mopo stand.

So lange ein Großteil seines Vermögens im Ausland ist, wird er "brummen" müssen - und das kann dauern - oder er legt eine fette Kaution auf den Tisch und kommt gegen Meldeauflagen bis zum Prozess auf freien Fuß, so schätze ich die Sache ein.

147 Taxen á 2000 Euro Mindest-Zeitwert = 300.000 Euro
+ Gewinn aus mehreren Jahren Geschäftstätigkeit
= unter 1/2 Mio. Euro wird da nix zu machen sein.

Schätze wohl, er wird die Kohle auftreiben.

/hjm

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 05.08.2004, 11:53

Warten wir doch einfach das Ergebnis des Haftprüfungstermins ab. Für alle, die sagenhafte Schätze bei einem Taxiunternehmer vermuten, der "angeblich" schwarz arbeiten ließ - noch hat das Gericht ihn nicht verurteilt -, sei es noch mal gesagt:

Schwarze Umsätze sind noch lange kein schwarzer Gewinn!

Es hat Leute gegeben, die ihr Schwarzgeld hintenrum wieder in den Betrieb gesteckt haben, um ihn am Laufen zu halten. Die hatten dabei nix oder nur wenig über. Zu solchen Wahnsinnstaten haben sich manche Unternehmer wegen der hiesigen Rahmenbedingungen treiben lassen. OK, persönlich glaube ich auch nicht, dass S. zu dieser Sorte gehört. Aber das muss man ihm erst mal alles beweisen und das Gericht tagt nicht im Taxiforum! 8)

Jörn

Beitrag von Jörn » 05.08.2004, 22:12

Aber Herr S. war von Anfang an einer unserer GEGNER! Erheblich schwerwiegender, als alle Beamten zusammengenommen!

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Beitrag von hjm » 06.08.2004, 03:38

S. WAR EINMAL …

War S. unser Gegner? Wenn er es war, dann war er es.

Martin hat Recht, meine Spekulationen über den weiteren Gang der Dinge sind verfehlt, Richter werden jetzt entscheiden. JUS EST ARS BONI ET EQUI – Das Recht ist die Kunst des Guten und Gleichen - so steht es am Giebel des Oberlandesgericht am Sieveking s platz.

Diese hohe Kunst könnte auch dem Patenonkel H. widerfahren. Denn es wird reden. Und wenn es nicht redet, dann werden es andere tun. Und es könnte die Rede sein von Champagner und Drogen, von Frauen und Geld…

Alles in winzig-kleinen Mengen, versteht sich! Und noch sind das alles nur Gerüchte…

Martin hat Recht! Warten wir’s ab.

/hjm

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