Fahren ohne gültige Eichmarke

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Beitrag von pl » 18.08.2007, 05:58

Merkwürdig ist das schon.
Tarifanpassungen gibt es ja nicht erst seit kurzem, aber Uhren, deren Tarifumstellung man vorprogrammieren kann, gibt es noch nicht so lange!

Wie konnte das nur früher funktionieren?
Die Uhrmacher haben jedenfalls keine 3 Monate gebraucht, um alle Uhren umzustellen. Selbst 94, wo ein Großteil der Uhren ausgetauscht werden mußte, habe ich sehr zeitnah eine gebrauchte Uhr gekauft und eingebaut bekommen, und an derart problematische Eichprozeduren kann ich mich gar nicht erinnern.

Die letzten paar Jahre allerdings war es von Jahr zu Jahr problematischer, den Wagen geeicht zu kriegen...

--pl.

petra
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Beitrag von petra » 18.08.2007, 13:40

Moin!
Man braucht nur beim Eichamt in Hamburg mal zu kucken wie oft die Halle leer ist obwohl draußen die Wagen Schlange stehen,dann weiß man woran es liegt.
In Kiel und Elmshorn bin ich immer sofort dran gekommen ohne stundenlanges warten. Nun weichen immer mehr nach ausserhalb aus
und trotzdem schafft Hamburg es nicht (arbeitsmoral) nur so kann ich es mir erklären.
Gruß petra

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 19.08.2007, 09:35

C.L. hat geschrieben:Wenn die Uhr einmal richtig eingestellt ist stimmt die Eichung eh für alle Zeiten. Insofern ist die jährliche Eichpflicht, die noch aus der Zeit mechnischer Taxameter stammt, nicht mehr zeitgemäß.Gruß C.L.
Fast alles richtig! Die neuen elektronischen hi-tech-taxameter sind ziemlich manipulationssicher.Wer da mit schraubenzieher und hammer bei geht, zerstört die komplette elektronik.

Aber was ist mit der reifengröße? Wer von einem 16 zoll-reifen auf einen 15 zoll-reifen wechselt, kann sehr wohl den fahrpreis manipulieren, und zwar deutlich nach oben. Aber es stimmt schon, das kann auch der tüv oder die polizei überprüfen.

Die alljährlichen eichgebühren halte ich auch für eine ziemlich abzocke. Vom zeit-und umsatzverlust ganz zu schweigen.

petra
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Beitrag von petra » 20.08.2007, 09:36

Hallo Wattwurm!
Was du schreibst ist richtig nur kann es von TÜV und Polizei nicht kontroliert werden es sei denn Sie fahren mit dir zum Eichamt,oder hast du das ganze Jahr die Eichbescheinigung dabei? Reifengröße kann auch zum Nachteil werden (klein auf groß) Beim wechsel nach der Eichung egal ob groß oder klein ist die Eichung ungültig und man müßte wieder hin .Das sollte aber jeder wissen.Irgendwann kommt es soweit das wir einen Zettel mit der Reifengröße die beim Eichamt drauf waren mitführen müßen, ist in Pinneberg schon so damit ebend die oben genannten dieses kontrolieren können .
Gruß petra :evil:

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Beitrag von petra » 29.08.2007, 12:36

Moin!
Der letzte Stand zum Eichen in Elmshorn.
Immer Freitags OHNE TERMIN 8-12UHR.
Selbst um 7.55 dagewesen 8.00 dran 8.05 vom Hof.
wo geht es schneller? :lol: :?:
VG petra

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Beitrag von der Bunte » 29.08.2007, 13:45

da ich mir demnächst winterreifen kaufen werde, habe ich mal ein bissl gegoogelt.....

hier mal ein link, zum berechnen des abrollumfanges usw....

gruß aus HH

kay

http://www.vw-page.at/pages/trickkiste_ ... echner.php

da ich meine winterreifen ne nummer kleiner nehmen wollte, muss man ja schauen, wie man mit der eichung noch hinkommt, bei mir ergibt sich eine abweichung von ca 1% , das sollte ja noch innerhalb der zulässigen toleranz liegen, oder wie seht ihr das ??

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Beitrag von pl » 30.08.2007, 09:31

Die Toleranz beträgt +-2%.

Der Hamburger Prüfstand scheint etwas luschig zu arbeiten.
Ich hatte gelegentlich das Vergnügen, daß meine Uhr bei der ersten Messung einen Tick zu schnell lief und die zweite, sorgfältigere Messung noch in der Toleranz lag. Ich hab daraufhin zwecks Schonung des Nervenkostüms bei der vorletzten Tarifumstellung die Impulse/km einen Tick raufsetzten lassen (muß so etwa 0,4% gewesen sein) und denke, daß da nun Ruhe ist.
Der Uhrmacher hat etwas blöd geguckt, hats aber gemacht.

--pl.

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homer
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Beitrag von homer » 31.08.2007, 15:58

Wattwurm hat geschrieben: Fast alles richtig!
Die neuen elektronischen hi-tech-taxameter sind ziemlich manipulationssicher.
Wer da mit schraubenzieher und hammer bei geht, zerstört die komplette elektronik.
"Ziemlich sicher" heisst genau genommen das akkurate Gegenteil :
Wer weiss wie er es technisch anstellen muss, der kann seinen elektronischen Taxameter
sogar ausgesprochen saftig manipulieren, beispielsweise eben mittels der im Voraus programmierbaren
unterschiedlichen Höhe der Tarife und und und.
Grundsätzlich lassen sich da nahezu alle überhaupt denkbaren Tarife, Zuschläge, Wartezeiten usw.
programmieren und das kann man dem hübschen kleinen Elektronikkasten nun mal auch
von draussen nicht so ohne weiteres ansehen. Schon der simpelste Trick, mehrere Tarifstufen gleichzeitig
einprogrammiert zu haben die sich von Hand umschalten lassen (Tarif 1, Tarif 2, Tarif 3…) wird m.E.
in einer Stadt wie Hamburg selbst ausgesprochenen Experten nur sehr selten auffallen, auf dem Display
wird das üblicherweise nämlich nur durch eine einzige andere Ziffer angezeigt und natürlich
durch den etwas einträglicheren Fahrpreis…
99% aller normalen Fahrgäste hätten da höchstens dann ein etwas seltsames Gefühl wenn sie eine
gewohnte Fahrstrecke öfter fahren und der Preis sehr deutlich von der Norm abweicht.
Aber selbst das fällt doch den meisten Fahrgästen nicht wirklich auf, entspricht ja auch dem latent sowieso
schon vorher bestehenden Gefühl der Kunden "Taxi ist irgendwie immer teuer und schwer vorherzusagen,
kaum kontrollierbar, eine etwas unsichere Angelegenheit".

Echte Kontrollmöglichkeiten vor Ort ?
Nada, wie denn ?
Bei jeder Strassenkontrolle kann der Polizeibeamte oder andere Kontroletti doch in erster Linie
nur noch nachschauen ob die Siegelmarken bzw. Eichsiegel vorhanden und unverletzt sind.
Genau die aber – siehe das Eingangsposting ganz oben am Beginn…
Gravierende Abweichungen von den per Verordnung festgelegten und dem gesetzlichen Tarif entsprechenden
Einstellungen lassen sich wirklich zuverlässig eben doch nur auf dem Rollenprüfstand nachweisen.
Wäre in der deutschen Ermittlungs- und Rechtspraxis ausserdem noch eine gewisse Portion
gesunder Menschenverstand überhaupt zulässig, dann könnte man bei begründeten Verdachtsfällen
natürlich auch eine Vergleichsstrecke ganz einfach mit eingeschaltetem Taxameter abfahren.
Genau dieses Verfahren ist beispielsweise schon in allernächster Nähe im Nachbarland Dänemark ganz simple
und alltägliche Polizeipraxis.
Kunde beschwert sich, Verdacht auf manipulierten Taxameter :
machen wir doch mal eine Probefahrt und protokollieren das Ergebnis mit polizeilichen Zeugen –
einfach, wirkungsvoll, aber eben darum in Deutschlands Beamtenköpfen vermutlich vollkommen unvorstellbar :lol:

Wattwurm hat geschrieben: Aber was ist mit der reifengröße?
Wer von einem 16 zoll-reifen auf einen 15 zoll-reifen wechselt, kann sehr wohl den fahrpreis manipulieren,
und zwar deutlich nach oben.
Aber es stimmt schon, das kann auch der tüv oder die polizei überprüfen.
Schöner Hinweis und leider nur allzu wahr.
Also, nicht dass der Technische Überraschungsverein oder die Trachtengruppen das wirklich
sicher feststellen könnten ("überprüfen" und "nachweisen" ist ja leider nicht so ganz dasselbe,
mithin durchaus nicht egal [© n.e.] ).
Aber dass die Wahl der "richtigen" Reifengrösse beim Eichen des Taxameters einen sehr direkten
und positiven Einfluss auf den Umsatz hat, das wusste schon vor bummelig zwanzig Jahren
mein damals erster Hamburgischer Taxenfuhrherr und Scheff :
Der hatte in seiner eigenen Werkstatt einen Extrasatz Reifen, praktisch nagelneu weil nie ernsthaft gefahren,
fein säuberlich auf einer Palette beiseite gestellt und diese Reifen bzw. genauer Kompletträder wurden
ausschliesslich dann bei einem seiner Fahrzeuge montiert wenn dieses zum Eichamt musste;
für einen anderen Zweck wurde dieser Rädersatz nie benutzt…
Sobald der Wagen vom Eichamt zurückkam wurden wieder die normalen Alltagsräder montiert.
Aber diese hübsche kleine Action hat der gute Mann ganz bestimmt nur aus völlig selbstlosen Motiven
so organisiert, etwa um den behördlichen Rollenprüfstand zu schonen, gell ?

Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 01.11.2007, 04:16

Nur zu Eurer vollständigen Information:

Nach einiger Zeit ohne gültigem Eichsiegel war inzwischen mein Termin beim Hamburger Eichamt.

15 Minuten vor dem Termin bin ich vor Ort. Kommt das Eichmännchen raus, schaut auf mein Kennzeichen und verkündet: "Den habe ich gar nicht auf der Liste!"

Ich erlaube mir, selbst einen Blick auf die Liste zu werfen und entdecke mein Kennzeichen sofort. Aber schlimm hingeschmiert. Der Eichmann danach: "Du bist erst in 15 Minuten dran!"

Man stelle sich vor, im Falle einer Taxenkontrolle hätten die Eichmänner der Polizei mitgeteilt, ich hätte noch gar keinen Termin, weil sie ihre eigene Schrift nicht lesen können.

Ich fasse es nicht.


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Alexander Lux
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Stellungnahme der BSU

Beitrag von Alexander Lux » 01.11.2007, 12:43

Sehr geehrte Damen und Herren,

hierdurch möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Verkehrsgewerbeaufsicht der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt aufgrund der kurzfristigen Tarifanpassung und den begrenzten Ressourcen bei Eichdirektion Nord bezüglich der Eichung des neuen Tarifes einmalig auf die Festsetzung von diesbezüglichen Verwarn- und/oder Bußgeldern bis zum Jahresende 2007 verzichtet.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Besner

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Rechtsamt – Verkehrsgewerbeaufsicht –
Betriebsprüfungen und Ordnungswidrigkeiten
Stadthausbrücke 8, 20355 Hamburg
Tel.: 040 428 40 - 2417
Fax: 040 428 40 - 2247
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