Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Personenbeförderungsrecht, Taxitarife.
LRKN
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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von LRKN » 03.04.2021, 17:11

Pirat hat geschrieben:
03.04.2021, 10:31
Wenn man in fremden Gewässern fischt, wird der Fischbestand doch nicht größer.
„alles tun dürfen“ gefährdet andere Unternehmen...
Deine Analogie ist inkorrekt.

Es handelt sich nicht um "femde Gewässer". Das Gewässer (Taximarkt) ist immer der gleiche. Die Anzahl der Fische (Kunden) ist auch gleich. Und der Angler (IK) angelt immer an der gleichen Stelle am gleichen Gewässer. Die Frage ist hier: welche Angel und wieviele Angeln darf der Angler nutzen? Der Hersteller der Hansa-Angel sagt: "wenn du unsere Angeln nutzt, darfst du keine andere Angel nutzen". Das Problem ist aber, dass es eine andere Angel gibt, die einen viel besseren Köder hat und die Fische viel lieber bei diesem Köder anbeißen. Und diese Angel möchte der Angler sehr gerne auch nutzen. Aber sein bisheriger Angelhersteller verbietet es ihm, weil er sagt: "wenn du eine andere Angel nutzt, kann unsere Angel viel weniger Fische fangen". Aber den Hansa-Köder verbessern und Attraktiver für die Fische machen wollen sie auch nicht. Sie wollen viel leiber dèm Angler einen noch schlechteren Köder (6x6) zusätzlich anbieten. Nach dem Motto: "viel hilft viel". Bloß der FN-Köder blinkt und schmeckt viel besser.

Also darf der Angler die Angel nutzen die er will? Darf er zusätzliche Angeln nutzen? Oder darf der Angel-Hersteller "Hansa" ihm das verbieten?

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Jim Bo
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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Jim Bo » 03.04.2021, 18:24

Ich würde an dieser Stelle das Prinzip von Vorbestellungen mit hinzufügen. Der Fahrgast bestellt 24 Stunden vorher, die Vorbestellung ist eine Stunde vor Bestellzeit sichtbar. Die Taxen reihen sich ein, das Taxi mit Position 1 bekommt 10 Min oder 20 Minuten vorher den Auftrag. Es ist egal, ob ein Taxi näher beim Kunden steht, die Vorlaufzeit reicht um pünktlich beim Kunden zu sein. Es reicht sogar um Taxen aus Nachbarsektoren zum Kunden zu schicken.

Im Gegensatz dazu Spontanaufträge. Der Taxifahrer weiß nicht, wo es Aufträge gibt. Er ratet und positioniert sich an einen für Taxen eingerichteten Taxistand. Er steht im richtigen Sektor und soll den Auftrag nicht bekommen, weil ein anderes Taxi näher am Kunden steht? Sofern ich IK jetzt richtig verstanden habe. Foxit ich find ja deine Einstellung Kunde ist König prinzipiell nicht verkehrt. Aber wenn ein Kunde weiß, dass er zum wichtigen Termin muss, dann kann er nicht auf Spontanbestellung zurückgreifen und erwarten, dass das Taxi in 3 Minuten vor der Tür steht.
Zuletzt geändert von Jim Bo am 03.04.2021, 18:25, insgesamt 2-mal geändert.

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miamivice
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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von miamivice » 04.04.2021, 08:49

IK hat geschrieben:
02.04.2021, 14:29
Ich frage mich, wie Du zu dieser Schlussfolgerung kommst? FMS System bei Hansa vermittelt - App-Touren einschließlich - nur Position im Sektor. Hier gilt nicht die Entfernung zum Kunden, sondern die Länge der Wartezeit. Das bedeutet, nicht der nächste Wagen bekommt den Auftrag, sondern der, der am längsten wartet (von den Sondermerkmalen mal abgesehen).

Ein Beispiel:
Ich habe Position 2 im Sektor 503 (Bornkampsweg). Ich habe gerade einen FG im Winsbergring 10 abgesetzt. Der Wagen mit der Position 1 steht am Posten in der Hegarstraße. Ein anderer Kunde in Winsbergring 10 bestellt im dem Moment, in welchem ich meine Position 2 bekommen habe. Nach Deiner Ausführung würde ich den Auftrag bekommen. Das ist aber falsch. Den Auftrag bekommt der Kollege mit der Position 1 in der Hegarstraße. Er ist 3 KM entfernt und braucht 8 Minuten. Wie Du erkennen kannst, bin ich nicht derjenige, der die Schnelligkeit bei der Bedienung drosselt, sondern FMS System.

Nun stellen wir uns vor, der Wagen mit der P1 nimmt in der Hegarstraße eine FN Tour an. Gleich danach bestellt der Kunde im Winsbergring 10. Dieser Kunde wäre von mir blitzschnell bedient, dank der Tatsache, dass der Kollege aus der Hegarstraße FN benutzt hat.
In der Praxis gemäß Scheuer-Logik bekommt UBER den Auftrag in der Winsberg von der Position Hegar aus. Das FREE NOW Ride in der Winsberg bekommt den Auftrag in der Hegar. Du als Taxi am Bornkamps-Stand wirst erst mal leer ausgehen, weil Du zu teuer bist. Das Wirken der Administration ist Chaos wie Findungskommission und PBefG-Reform zeigen. Normalerweise würde FMS vom Sektor Bornkamps aus die Aufträge Winsberg und Hegar an klassische Taxis vermitteln, was sich in der Bilanz als der betriebswirtschaftlich und ökologisch sinnvollste Weg erweist.

In der Hansa-FN-Angelegenheit bist Du auf einen salomonischen Richter angewiesen, da Du und Hansa aufgrund administrativer Willkür in der Falle sitzen. Ein salomonischer Richter erkennt, daß Du und Hansa eher im Recht sind und FREE NOW und Administration deutlich im Unrecht.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von det » 04.04.2021, 14:26

LRKN hat geschrieben:
03.04.2021, 17:11
Pirat hat geschrieben:
03.04.2021, 10:31
Wenn man in fremden Gewässern fischt, wird der Fischbestand doch nicht größer.
„alles tun dürfen“ gefährdet andere Unternehmen...
Deine Analogie ist inkorrekt.

Es handelt sich nicht um "femde Gewässer". Das Gewässer (Taximarkt) ist immer der gleiche. Die Anzahl der Fische (Kunden) ist auch gleich. Und der Angler (IK) angelt immer an der gleichen Stelle am gleichen Gewässer. Die Frage ist hier: welche Angel und wieviele Angeln darf der Angler nutzen? Der Hersteller der Hansa-Angel sagt: "wenn du unsere Angeln nutzt, darfst du keine andere Angel nutzen". Das Problem ist aber, dass es eine andere Angel gibt, die einen viel besseren Köder hat und die Fische viel lieber bei diesem Köder anbeißen. Und diese Angel möchte der Angler sehr gerne auch nutzen. Aber sein bisheriger Angelhersteller verbietet es ihm, weil er sagt: "wenn du eine andere Angel nutzt, kann unsere Angel viel weniger Fische fangen". Aber den Hansa-Köder verbessern und Attraktiver für die Fische machen wollen sie auch nicht. Sie wollen viel leiber dèm Angler einen noch schlechteren Köder (6x6) zusätzlich anbieten. Nach dem Motto: "viel hilft viel". Bloß der FN-Köder blinkt und schmeckt viel besser.

Also darf der Angler die Angel nutzen die er will? Darf er zusätzliche Angeln nutzen? Oder darf der Angel-Hersteller "Hansa" ihm das verbieten?
Um im Bild zu bleiben: gegen ein Angeln mit gleichwertigen Angeln, also eine Vermittlung nur von Taxen und nicht auch noch von Mietwagen, so wie FN das Geschäft betreibt, wäre zunächst prinzipiell nichts einzuwenden. Dabei ist es auch unerheblich, dass der FN Köder für den Kunden schöner blinkt. Da müsste HT halt nachrüsten. Entscheidend ist für mich die Tatsache, dass FN den ganzen Teich leerfischen will und zwar illegal mit FN Ride, genau so wie Uber es praktiziert. Das ist dann kein gleichberechtigtes Angeln mehr, sondern Elektroangeln mit Starkstrom. Der Wettbewerb wird illegal in Richtung von Uber und FN Ride verschoben. Das muss bekämpft werden und nicht noch durch Fahren für FN unterstützt werden, auch wenn u.U. kurzfristige Erfolge zu erzielen sind. Langfristig wird das Taxi von Uber und FN Ride verdrängt werden.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 04.04.2021, 15:19

det hat geschrieben: Entscheidend ist für mich die Tatsache, dass FN den ganzen Teich leerfischen will und zwar illegal mit FN Ride, genau so wie Uber es praktiziert.
@det
Lass uns mal den Ist-Zustand ansehen:

Free-Now-Ride gab es in HH, jetzt nicht mehr ...
Uber Mietwagen gab es, jetzt nur noch in einer homöopathischen Menge ...

Warum ist das so?
Ein Blick nach Berlin liefert die Antwort.

Ein Behörde, welche ihren Job macht, verhindert effektiv diese illegale Konkurrenz, wie sie auch Konkurrenz durch gesetzes-untreue Taxibetriebe fast auf Null gebracht hat.

Solange die Behörde ihren Job macht, werden Uber und FN Taxivermittler bleiben (von Rollern mal abgesehen). Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Wir Unternehmer brauchen keine Monokultur, weil diese - siehe meinen Fall - dazu neigt, ihre Marktstärke zum Nachteil der Betriebe anzuwenden.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 04.04.2021, 15:25

miamivice hat geschrieben:
04.04.2021, 08:49
In der Hansa-FN-Angelegenheit bist Du auf einen salomonischen Richter angewiesen, da Du und Hansa aufgrund administrativer Willkür in der Falle sitzen. Ein salomonischer Richter erkennt, daß Du und Hansa eher im Recht sind und FREE NOW und Administration deutlich im Unrecht.
Solange FN Taxen vermittelt und/oder Mietwagen im Einklang mit dem Gesetz, habe ich wenige Bedenken. Dass die Mietwagenschwemme ausbleibt, wenn die Behörde ihren Job macht, sehen wir in HH.

Die Gesetze geben alles her, was die Behörde braucht, um den Missbrauch zu verhindern. Aber offenbar wissen nicht alle Behörden das :shock: . Siehe Berlin ...
Zuletzt geändert von IK am 04.04.2021, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 04.04.2021, 15:26

Frohe Ostern an alle ...

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von miamivice » 04.04.2021, 19:00

IK hat geschrieben:
04.04.2021, 15:19
Free-Now-Ride gab es in HH, jetzt nicht mehr ...
Uber Mietwagen gab es, jetzt nur noch in einer homöopathischen Menge ...

Warum ist das so?
Ein Blick nach Berlin liefert die Antwort.

Ein Behörde, welche ihren Job macht, verhindert effektiv diese illegale Konkurrenz, wie sie auch Konkurrenz durch gesetzes-untreue Taxibetriebe fast auf Null gebracht hat.

Solange die Behörde ihren Job macht, werden Uber und FN Taxivermittler bleiben (von Rollern mal abgesehen). Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Wir Unternehmer brauchen keine Monokultur, weil diese - siehe meinen Fall - dazu neigt, ihre Marktstärke zum Nachteil der Betriebe anzuwenden.
Wehret den Anfängen! Man will nicht abhängig sein von regionalen Plausibilitätsprüfern. Man will die Angelegenheit bundeseinheitlich geregelt wissen: Kategorisches UBER- und FREE NOW-Verbot! - weil Taxiparallelwelten im Interesse von Verkehr, Ökonomie, Arbeitsethik und Ökologie i.e. im Sinne einer allgemeinen Funktionsfähigkeit unzulässig sind.

Taxisoftmonopol ist keine Monokultur sondern Voraussetzung für den Beruf Taxifahrer. Salomonische Gerichte sorgen dafür, daß Funkzentralen nicht selbstherrlich werden und kein diktatorisches Gehabe an den Tag legen. Anzunehmen daß "freier Wettbewerb" in Form von UBER und FREE NOW das Geschäft belebe, ist nachweislich irrig. Nicht UBER und FREE NOW haben als angebliches Gegengewicht zum Taxi für demokratische Vielfalt, Anti-Kartell und faire Preise im Personenbeförderungsgewerbe zu sorgen sondern salomonische Gerichte.

"Vereinbarungen zwischen Unternehmen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen, die eine Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des Wettbewerbs bezwecken oder bewirken, sind verboten" darf nicht zum Einfallstor für Heuschrecken, Verslumer, Raubtierkapitalisten und Schmarotzer werden.

Bürger, welche nicht in der Lage sind salomonische Gerichte zu definieren, einzufordern und zu implementieren, lassen erkennen, daß alle Staatsgewalt eben doch NICHT vom Volke ausgeht.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Pirat » 04.04.2021, 19:04

Warum sollen Behörden, Zollämter, Finanzämter ewig und immer unzähligen Eierdieben hinter rennen?
Unzählige Beamte, Ressourcen für Peanuts....
Kann sich auf Dauer kein Staat erlauben...

Frohe Ostern.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 04.04.2021, 19:46

Pirat hat geschrieben:
04.04.2021, 19:04
Warum sollen Behörden, Zollämter, Finanzämter ewig und immer unzähligen Eierdieben hinter rennen?
Unzählige Beamte, Ressourcen für Peanuts....
Kann sich auf Dauer kein Staat erlauben...

Frohe Ostern.
Wenn man weiß, was man tun soll, reichen für eine Stadt wie Hamburg ganz wenige Leute. Hamburg führte es vor. Zoll macht hier nix mehr. Kein Bedarf, weil die Verkehrsgewerbeaufsicht mit wenigen Leuten alles regelt.

Und diese Kontrollen (Anwendung der Gesetzte) ist für den Staat sehr lukrativ. Zählt man alles zusammen (MWSt, EinSt, GewSt, Sozialabgaben, Senkung der Aufstockung) verdient der Staat dank weniger Beamten jährlich 30-50 Millionen mehr.

Deswegen hat die konsequente Anwendung der Gesetze für uns Vorteile ...
Also keine Peanuts ...
Zuletzt geändert von IK am 04.04.2021, 19:48, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Pirat » 05.04.2021, 08:40

Und diese Kontrollen (Anwendung der Gesetzte) ist für den Staat sehr lukrativ. Zählt man alles zusammen (MWSt, EinSt, GewSt, Sozialabgaben, Senkung der Aufstockung) verdient der Staat dank weniger Beamten jährlich 30-50 Millionen mehr.
Wie kommst Du auf diese Summe, Hörensagen ???
Oder haben Dir etwa die Beamten Überweisungen vorgelegt...

In der Regel ist beim Schuldner kein Vermögen vorhanden, aus welchem Grund auch immer.
Schuldner meldet Insolvenz an, beim Staat bleiben zusätzlich noch die ganzen Verfahrenskosten hängen...
Bei einer GmbH haften die Gesellschafter sowieso nicht mit Privatvermögen..

Nur weil ein Unternehmer öffentlich wirksam zu hohen Summen verurteilt wird, heißt das noch lange nicht das tatsächlich Gelder fließen..
Und nach ein paar Jahren geht alles von vorne los, wenn nicht vorher schon unter anderem Namen...
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 05.04.2021, 16:11

Pirat hat geschrieben:
05.04.2021, 08:40
Und diese Kontrollen (Anwendung der Gesetzte) ist für den Staat sehr lukrativ. Zählt man alles zusammen (MWSt, EinSt, GewSt, Sozialabgaben, Senkung der Aufstockung) verdient der Staat dank weniger Beamten jährlich 30-50 Millionen mehr.
Wie kommst Du auf diese Summe, Hörensagen ???
Oder haben Dir etwa die Beamten Überweisungen vorgelegt...

In der Regel ist beim Schuldner kein Vermögen vorhanden, aus welchem Grund auch immer.
Schuldner meldet Insolvenz an, beim Staat bleiben zusätzlich noch die ganzen Verfahrenskosten hängen...
Bei einer GmbH haften die Gesellschafter sowieso nicht mit Privatvermögen..

Nur weil ein Unternehmer öffentlich wirksam zu hohen Summen verurteilt wird, heißt das noch lange nicht das tatsächlich Gelder fließen..
Und nach ein paar Jahren geht alles von vorne los, wenn nicht vorher schon unter anderem Namen...
Ließt man die Hamburger Taxi-Gutachten, weiß man, dass es 2005 1.800 unplausible Fahrzeuge gab, deren Personalkosten ungefähr wie ein Minijober hoch waren. Der Rest war stufenweise besser ...
Man kann locker auf mindestens Halbierung des Umsatzes im ganzen Gewerben schließen ...

Vor Corona machte das Gewerbe einen Umsatz von mindestens 250.000.000 €.
Ohne Hamburger Modell und Fiskaltaxameter würden wir offiziell nicht mal die Hälfte habe.

Daraus lässt sich ableiten, wie meine Berechnung zustande kommt ...

Anders als Du, rede ich nicht davon, den Betrug aufzudecken, sondern den Betrug zu verhindern. Und genau das ist die Stärke des Hamburger Modells. Und dieser ist für den Staat sehr billig ...
Zuletzt geändert von IK am 05.04.2021, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Pirat » 05.04.2021, 17:39

Vor Corona machte das Gewerbe einen Umsatz von mindestens 250.000.000 €.
Ohne Hamburger Modell und Fiskaltaxameter würden wir offiziell nicht mal die Hälfte habe.
Jau...,wat willste mir verzählen...

Im gleichen Zeitraum haben sich im Gewerbe die Gewinne halbiert, Vorsteuerbeträge haben sich verdreifacht und tausend Taxifahrer sind arbeitslos...
Ich glaube nicht, ich weiß, Betrug im Taxigewerbe hört erst auf, wenn Taxi Geschichte ist...
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 05.04.2021, 19:52

Pirat hat geschrieben:
05.04.2021, 17:39
Vor Corona machte das Gewerbe einen Umsatz von mindestens 250.000.000 €.
Ohne Hamburger Modell und Fiskaltaxameter würden wir offiziell nicht mal die Hälfte habe.
Jau...,wat willste mir verzählen...

Im gleichen Zeitraum haben sich im Gewerbe die Gewinne halbiert, Vorsteuerbeträge haben sich verdreifacht und tausend Taxifahrer sind arbeitslos...
Ich glaube nicht, ich weiß, Betrug im Taxigewerbe hört erst auf, wenn Taxi Geschichte ist...
In allen Wirtschaftszweigen, wo es keine Kontrolle gibt, gibt es Betrug. Sogar in der Politik. Siehe Maskenaffäre ... Taxi ist da nicht anders. Allerdings ist mit der Einführung des Fiskaltaxameters in HH vieles transparent geworden. Aus diesem Grund haben wir keine Angst vor Uber oder Free Now Ride. Denn, solange die Behörde ihren Job macht, können sich diese Dumpingsysteme nicht durchsetzen ...

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von am » 05.04.2021, 20:46

Pirat hat geschrieben:
03.04.2021, 10:31
Ich bin hier absolut bei IK. Wenn selbst Vorstandsmitglieder Wagen abmelden, weil es sich schlichtweg wirtschaftlich nicht rechnet, da einfach nicht genügend FUNKaufträge reinkommen, dann muss es jedem weiteren Unternehmer absolut freistehen, alles tun zu dürfen, sein Unternehmen am Leben zu halten.
Mir kommen gleich die Tränen..

Wenn man in fremden Gewässern fischt, wird der Fischbestand doch nicht größer.
„alles tun dürfen“ gefährdet andere Unternehmen...

Ein Argument, „ich will auch weiter meinen Arbeitnehmern den Mindestlohn zahlen“,ist doch in den Ohren von Richtern nur Gesülze, wenn sie es gut meinen, vielleicht gehst noch als Schutzbehauptung durch.

Für wie blöd haltet ihr eigentlich Richter ???
Jeder halbwegs Gescheite weiß, Taxifahrer denken u. Handeln solange solidarisch, wie es ihnen persönlich nutzt, ändert sich schlagartig wenn's nur anderen nutzt...

Da ist mir ein Unternehmer dreimal lieber, der sein Unternehmen stilllegt...

Aktuell ist es doch wohl so, dass an Taxizentralen angeschlossene Unternehmer Land auf Land ab „ihre“ Zentralen und das dort beschäftigte Personal zu ihren eigenen Lasten am Leben erhalten. Mir sind keine Beispiele von nennenswerten Beitragsnachlässen bekannt, oder Personalabbau in Zentralen.

Im übrigen habe ich keine rechtliche, sondern eher moralische Wertung vorgenommen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Wattwurm » 18.04.2021, 09:33

Eine pauschale monatliche Funkgebühr zu erheben, die nicht die Anzahl der von mir gefahrenen Angebotsaufträge durch die Zentrale berücksichtigt, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Es gibt Unternehmer innerhalb einer Zentrale, die sich einen eigenen soliden Kundenstamm aufgebaut haben und kaum noch Zentraletouren fahren. Die müssen allerdings die gleiche Funkgebühr bezahlen, wie die Unternehmer die es sich im Schoß von "Mama" Zentrale gemütlich gemacht haben und davon profitieren, das andere Unternehmer aufgrund genug eigener Kunden gut ausgelastet sind und damit keine Konkurrenz sind. Das ist Sozialismus!

Diejenigen die faul sind und sich keinen eigenen Kundenstamm aufgebaut haben, werden belohnt und diejenigen die der Zentrale nur wenig Arbeit durch Vermittlungstätigkeit verursachen, werden bestraft, weil sie die gleiche Funkgebühr bezahlen müssen. Ich möchte das nach dem Verursacherprinzip die Funkgebühr bemessen wird. Derjenige der viele Zentraletouren fährt und somit auch der Zentrale deutlich Mehrarbeit verursacht, muss auch mehr bezahlen. Um den Zentralen die Kalkulationsgrundlage nicht völlig zu entziehen, halte ich eine monatliche moderate Grundgebühr aber für angemessen. Am Monatsende erfolgt die Tourenauswertung der einzelnen Fahrzeuge und darauf erfolgt dann der Aufschlag auf die Grundgebühr. Der Aufschlag soll nicht die Tourenwertigkeit berücksichtigen sondern lediglich die Anzahl der Touren.

Die marktbeherrschende Zentrale (45 Taxen) in Neumünster verlangt von einem Einwagenunternehmer 650 Euro Brutto Funkgebühr im Monat. Free Now verlangt nach meinem Kenntnisstand 12 % Vermittlungsprovision auch Brutto. Ich muss also als angeschlossener Einwagenunternehmer über den Daumen 5500 Euro Buttoumsatz machen, damit sich die Funkgebühr im Vergleich zur Vermittlungsprovision von FN rechnet. Das war schon vor Corona nicht möglich und ist es jetzt erst recht nicht. Das Tarifmodel von Free Now halte ich für angemessener. Hier kommt das Leistungsprinzip zur Geltung. Wer wenig Touren von FN fährt zahlt wenig, wer viele Touren fährt zahlt mehr. Wer FN bekämpfen will muss genau hier ansetzen. Das pauschale Funkgebühr der Zentralen gehört auf den Müllhaufen der Taxitradition. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.

In Neumünster könnte ich mit eine monatlich Grundgebühr in Höhe von 175 Euro Brutto vorstellen plus 1,50 Euro Brutto je durchgeführten Auftrag. Bei 250 Auftragsfahrten im Monat wären das 375 Euro plus Grundgebühr in Höhe von 175 Euro = 550 Euro Brutto im Monat. Wer 300 Zentraletouren fährt zahlt 625 Euro Brutto. Das ist immer noch viel Geld, aber es berücksichtigt sowohl das Verursacherprinzip (Mehrarbeit der Zentrale) als auch das Leistungsprinzip der Zentrale (Kundenaquise, Marketing). Die Zielrichtung ist klar: Mehr Beitragsgerechtigkeit. Und wenn man mein Model mal durchkalkuliert, muss das nicht unbedingt zum Schaden der Zentralen sein. Wenn eine Zentrale fleißig Kunden aquiriert und mehr Touren vermittelt hat sich auch dadurch Mehreinnahmen. Mehreinnahmen die durchaus über eine pauschalierte Funkgebühr hinaus gehen. Mir ist das ganze Beitragssystem der Zentralen zu festgefahren und zu sehr in Stein gemeißelt und zu wenig flexibel!

Das Problem im Taxigewerbe ist: Die meisten von uns können nicht rechnen. Viele haben 3 oder 4 Semester althäbräisch, Theaterwissenschaft, Philosophie oder irgendeinen anderen Mist studiert mit dem man auf gar keinen Fall irgendwie Geld verdienen kann oder sie haben eine Lehre als Dachdecker, Maurer oder Tankwart gemacht!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 18.04.2021, 10:15, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Taxi Georg » 18.04.2021, 10:22

Wattwurm hat geschrieben:
18.04.2021, 09:33
Eine pauschale monatliche Funkgebühr zu erheben, die nicht die Anzahl der von mir gefahrenen Angebotsaufträge durch die Zentrale berücksichtigt, ist heute nicht mehr zeitgemäß.
Korrekt, sehe ich genau so!

Ein System wäre ohne vertragliche Bindung denkbar.
Eine App installieren, als Fahrer oder Unternehmer registrieren, Fahrten annehmen und pro vermittelte Fahrt am Monatsende bezahlen und gut ist.
Ich wäre dann wieder dabei (wenn ich wieder fahren würde)! ;-)
Zuletzt geändert von Taxi Georg am 18.04.2021, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von IK » 18.04.2021, 10:49

@Wattwurm

Ich teile deine Auffassung bezüglich der Beiträge zu 100%.

Hansa Funk hat dieses Prinzip auch, aber zu einem sehr kleinen Anteil. So zahlt man für jede Tour 12 Cent und auf die Kartenzahlungen 4%. Bei den Kartenzahlungen darf man nicht auf günstigere Anbieter ausweichen, was kartellrechtlich relevant sein dürfte.

Insgesamt beläuft sich der variable Anteil der Funkbeiträge auf nicht mehr als 20%, was eindeutig zu wenig ist.

Auch nach über einem Jahr nach Coronaausbruch sind keine kostensenkenden Maßnahmen bekannt geworden. Lediglich der Dezemberbeitrag wurde uns erstattet. Angesichts der Personalkostenreduktion durch Kurzarbeit hat der Erlass der Dezemberbeiträge eher einen symbolischen Charakter ...

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von Wattwurm » 18.04.2021, 11:07

IK hat geschrieben:
18.04.2021, 10:49
@Wattwurm

Auch nach über einem Jahr nach Coronaausbruch sind keine kostensenkenden Maßnahmen bekannt geworden. Lediglich der Dezemberbeitrag wurde uns erstattet. Angesichts der Personalkostenreduktion durch Kurzarbeit hat der Erlass der Dezemberbeiträge eher einen symbolischen Charakter ...
Das würde ich mal an Deiner Stelle mit Deinem Rechtsanwalt besprechen. Das geht so nicht in Ordnung!

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Re: Ausschlussverfahren aus Hansa Funktaxi eG wegen Free Now

Beitrag von sivas » 18.04.2021, 14:18

Wie sieht's denn bei den Zentralen aus, nutzen die ein eigenes Vermittlungssystem oder ein auf dem Markt angebotenes ?
Ist letzteres der Fall, wäre es schön zu wissen, welche Kosten sich dadurch ergeben und ob diese von der Nutzung abhängig sind (Anzahl der angeschlossene Fahrzeuge / der vermittelten Aufträge).
Wie kann eine Zentrale nach Fahrten abrechnen, wenn sie selbst pauschal bezahlt ?

Untoter :shock:

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