[UBER] Taxiähnlicher Dienstleister

Die ewige Konkurrenz.
Mamil
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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Mamil » 11.03.2020, 15:25

@IK

Das wäre zumindest eine mögliche und auch plausibel klingende Erklärung.

Volker-Hamburg
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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Volker-Hamburg » 12.03.2020, 05:32

IK, sehr gut komprimiert zusammengefasst!

MyTaxi / Freewasweißich ist für mich seit Mietwagen einfach kein Taxen-Vermittler mehr!

Aber..
Das allerdings Hansas (211er!) jetzt auch schon solche Probleme haben, hat mich überrascht!
Und das war ja auch schon vor Corona so... Woran liegt es? Alles zusammen? Warmes Winterwetter, Moia, Uber, Freewasweißich?

Die von der Behörde kalkulierte Reduzierung um 1000 Taxis scheint nicht zu tief gegriffen zu sein.
Die umfangreichen „Test-Genehmigungen“ sollen wohl von „ganz oben“ gekommen sein.
Olaf Scholz wollte diesen Weltkongress.
Warum?
Als Sozialdemokrat?
Eigentlich wirkte der Olaf doch immer ganz sympathisch.
Das Ergebnis: Wir freuen uns nun alle auf 4 (vier!) supermoderne Tage in HH - im Oktober 2021. Hurra!
1000 Taxis weniger.. egal..
11.-15.10.2021 = https://www.hamburg.de/bwvi/weltkongress-2021/

An die Kollegen die mit Mietwagen liebäugeln.. 25% an Vermittler und 19% USt. ist ganz sicher auch keine Lösung!

Mamil
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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Mamil » 12.03.2020, 09:38

Volker-Hamburg hat geschrieben:
12.03.2020, 05:32
Eigentlich wirkte der Olaf doch immer ganz sympathisch.
Wenn Olaf mit VW-Personalvorständen etwas ausheckt, um der Unterschicht zu "helfen", sollte man sich warm anziehen. Beim letzten mal hieß der Personalvorstand Peter Hartz. Heute heißt er Gunnar Kilian und saß vorher unter anderem im Aufsichtsrat bei MOIA und die wollen die Städte ja bekanntlich dem Volk zurückgeben - return the city to the people.
Zuletzt geändert von Mamil am 12.03.2020, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.

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miamivice
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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von miamivice » 12.03.2020, 16:45

Mamil hat geschrieben:
10.03.2020, 21:41
In Hamburg fahren jetzt einige Taxen mit UBER-Werbung durch die Gegend. Muss man das verstehen?
Eine verständige Administration würde sofort eingreifen und derlei Betriebe stilllegen.

Außenwerbung für UBER an besagten Taxen veranlaßt Kunden also die UBER-App herunterzuladen. Im Hauptmenü gibt der Kunde dann ein, wo er hin will. Dann wird der Kunde weitergeführt zu einer Ansicht, in der u. a. oben auf einer Karte die Fahrstrecke angezeigt wird und darunter drei Optionen angeboten werden:

"UberX
UberXL
Premium

UBERX BESTÄTIGEN"

mit den entsprechenden Festpreisen und Ziel-Ankunftszeiten, wobei "UberX" oft deutlich unter dem Taxitarif liegt und "UberX" und "UberXL" schneller als "Premium" verfügbar sind.

In derselben Ansicht ist zwischen der Karte oben und den Fahrzeugangeboten unten zu lesen:

"Wähle eine Fahrt oder wische hoch, um mehr
Optionen anzuzeigen"

Wenn man dann hochwischt kommt man zu einer Ansicht, auf der unter der Bezeichnung "BELIEBT" folgende Auswahl angeboten wird:

"UberX
Jederzeit erschwingliche Fahrten

UberXL
Platz für 6 Fahrgäste oder 4 Fahrgäste
und Gepäck

Premium
Luxuriöse Fahrten mit professionellen
Fahrern

Green
100% elektrisch - keine lokalen
Emissionen"

wieder mit den entsprechenden Festpreisen wobei die Tarife für "UberX" und "Green" gleich sind und sich die Ziel-Ankunftszeiten unterscheiden. "Green" ist im allgemeinen nicht so leicht verfügbar wie "UberX" und "UberXL".

Schiebt man nun das Auswahlmenü weiter nach oben, kommt man schließlich zu folgender Ansicht mit zwei Optionen:

"4 Nach Strecke und Dauer
In klassischen Farben durch die Stadt"

Zusätzliche Sitzplätze
8 Nach Strecke und Dauer
In klassischen Farben durch die Stadt"

wobei der Terminus Taxi keine Erwähnung findet und die Ziel-Ankunftszeiten oftmals später sind als die von UberX.

Tippt man nun auf die Option

"4 Nach Strecke und Dauer
In klassischen Farben durch die Stadt"

gelangt man zur Ansicht

"4 Nach Strecke und Dauer berechnet
In klassischen Farben durch die Stadt i"

TAXI BESTÄTIGEN"

Zum ersten Mal taucht die Bezeichnung "Taxi" auf.

Tippt man auf das i, gelangt man zu einer weiteren Ansicht:

"Aufschlüsselung des Fahr...

Dein Fahrpreis entspricht dem bei der Buchung
angezeigten Preis oder den unten angezeigten
Preisen und anderen zutreffenden Zuschlägen
und Anpassungen.

Grundpreis-----------------------0 €
Mindestpreis---------------------0 €
+ pro Minute---------------------0 €
+ pro Kilometer-----------------0 €"

Mehr kann die UBER-App die Option Taxi kaum verstecken. Es ist sinnlogisch, daß Uber die Option Taxi stiefmütterlich behandelt und im Menü weit nach hinten verbannt hat und mit wenig Angaben versehen hat, da Uber Discounttaxizentrale mit Wuchervermittlungspreisen ist und das offizielle Taxi vernichten will.

Wer mit seinem Taxi Werbung für UBER macht, ist Teil des Failed state.
Zuletzt geändert von miamivice am 12.03.2020, 16:51, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Mamil » 12.03.2020, 17:18

miamivice hat geschrieben:
12.03.2020, 16:45
Eine verständige Administration würde sofort eingreifen und derlei Betriebe stilllegen.
Dazu fehlt die rechtliche Grundlage. Eine mutige Behörde würde Mietwagengenehmigungen mit der Auflage versehen, nicht über die UBER-App an Aufträge kommen zu dürfen und würde das mit §49 Abs.4 Satz 5 PBefG begründen. Dann wäre UBER am Zug darzulegen, warum die Vermittlung nicht dazu geeignet ist zu Verwechslungen mit dem Taxenverkehr zu führen.

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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Marvin » 12.03.2020, 17:57

miamivice hat geschrieben:
12.03.2020, 16:45
Mamil hat geschrieben:
10.03.2020, 21:41
In Hamburg fahren jetzt einige Taxen mit UBER-Werbung durch die Gegend. Muss man das verstehen?
Eine verständige Administration würde sofort eingreifen und derlei Betriebe stilllegen.
Taxiunternehmer mit halbwegs klarem Verstand hätten den Mann nicht zum Verbandsvorsitzenden gewählt.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

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Re: uberX - die neue Konkurrenz

Beitrag von Volker-Hamburg » 13.03.2020, 05:39

Mamil, das stimmt leider..

Repräsentativ ist unsere Volksvertretung schon lange nicht mehr...

Wo sind die Arbeiter geblieben, die in der Politik Einfluss ausüben? Die etwas bewirken? Im Bundestag müssten sie vertreten sein, aber wenn man sich die Aufstellung mit den Biografien der 630 Abgeordneten ansieht, entdeckt man nur noch drei Arbeiter, zwei Männer von der SPD und eine Frau von der Linkspartei.

https://www.zeit.de/2017/05/arbeiterbew ... ettansicht

Stand: Ende 2016.


Aber wir schweifen ab..

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[Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Taxi Georg » 23.10.2020, 19:47

Video: Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Bild
[Bildquelle: Screenshot Forza Horizon III]

23.10.20 | 10:40 Min. | Verfügbar bis 23.10.2021
Ein Uber-Fahrer berichtet anonym von seinen Erfahrungen.
Er arbeitet oft ohne Pause zwölf Stunden am Stück, sieben Tage die Woche.
Und das ist nicht der einzige Regelbruch.

:arrow: Video
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

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Re: [Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Dschungeltaxi » 24.10.2020, 00:38


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[Manuskript] Taxen ade? – Wie private Fahrdienste die Branche verändern

Beitrag von sivas » 24.10.2020, 04:51

Den Zustandsbericht kannst'e dir auch als PDF runterladen:
https://www.br.de/radio/bayern2/service ... -4678.html
_______________________

Sollen die Inhalte hier diskutiert werden, oder dienen die Links nur der Information ?
_______________________

auch ganz nett:
https://www.br.de/mediathek/podcast/bay ... en/1415047
Zuletzt geändert von sivas am 24.10.2020, 05:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [Manuskript] Taxen ade? – Wie private Fahrdienste die Branche verändern

Beitrag von Taxi Georg » 24.10.2020, 11:04

sivas hat geschrieben:
24.10.2020, 04:51
Sollen die Inhalte hier diskutiert werden, .......?
Ja klar.
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Pascha
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Re: Video Taxi-Fahrer in Frankfurt: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Pascha » 24.10.2020, 16:45

Taxi Georg hat geschrieben:
23.10.2020, 19:47
Video: Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld


23.10.20 | 10:40 Min. | Verfügbar bis 23.10.2021
Ein Uber-Fahrer berichtet anonym von seinen Erfahrungen.
Er arbeitet oft ohne Pause zwölf Stunden am Stück, sieben Tage die Woche.
Und das ist nicht der einzige Regelbruch.

:arrow: Video


Das Mobilitätsgewerbe ist ohne staatliche Subventionen systemimmanent unplausibel. Ob Taxi, Uber, FreeNow, Taxi Frankfurt etc.

Keiner muss sich sich vor dem anderen verstecken, einer ist krummer aks der andere.

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/i ... s-100.html

Und das ist nicht der einzige Regelbruch. Berlin und viele andere Städte stehen Frankfurt in Nichts nach.

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Re: [Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von sivas » 24.10.2020, 19:48

Sollen die Inhalte hier diskutiert werden, .......?
Ja klar.
Na gut, dann schmeisse ich mal meine Kappe in den Ring

Ich bin mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass wenn wir systemrelevante Fahrten ausführen (müssen), diese mit ~50 % aus dem ÖPNV-Topf mitzufinanzieren sind. Was wohl früher mal geklappt hat, dass diese Fahrten über die hochpreisigeren quersubventioniert werden, funktioniert heute nicht mehr, weil diese Fahrten einfach weg sind > die Leute fahren mit dem toll ausgebauten ÖPNV bzw. es gibt diese Fahrten gar nicht mehr.

Worin unterscheiden wir uns von den Mietwagen ? >> Dass die nicht finanziell unterstützt werden !

Dadurch können sie bei den kürzeren Fahrten (< 8 km) nicht mit uns konkurrieren, sehr wohl aber bei den weiteren ! ... auch weil die Tarifpflicht für Taxen nach Durchfahren des 8. Kilometers aufgehoben wird.
____________

Ihr werdet sehen, dass die Pooling-Dienste Zug um Zug unsere Aufgaben übernehmen ... und zu 75 % von der öffentlichen Hand finanziert werden.

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Re: [Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Taxi Georg » 24.10.2020, 20:46

In Wien demonstrierten die UBER-Fahrer gegen die neuen Taxiregeln ab 2021.

Bild
[Bildquelle: Screenshot Youtube| OE24.at]

:arrow: https://youtu.be/y-YKoc74OFo
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Re: [Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Taxi Georg » 24.10.2020, 20:47

...wenn wir systemrelevante Fahrten ausführen (müssen), diese mit ~50 % aus dem ÖPNV-Topf mitzufinanzieren sind.
Sehe ich auch so!
Es kann nicht sein, dass das Taxigewerbe nur Pflichten aber keine Rechte hat!
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Re: Video Taxi-Fahrer in Frankfurt: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von Taxi Georg » 24.10.2020, 20:51

Pascha hat geschrieben:
24.10.2020, 16:45

Keiner muss sich sich vor dem anderen verstecken, einer ist krummer aks der andere.
Und das ist nicht der einzige Regelbruch. Berlin und viele andere Städte stehen Frankfurt in Nichts nach.
Interessant.
Wer hat den das Gutachten gemacht?
Ist das nicht derselbe Gutachter, der sein Fiskalsytem verkaufen will?
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[Video] In Wien werden Mietwagen mit Taxen gleichgestellt

Beitrag von sivas » 24.10.2020, 21:31

Nicht nur die Mietwagen- sondern auch die Taxifahrer sollten gegen die neuen Regeln demonstrieren, werden demnächst beliebig viele Fahrzeuge unterwegs sein. So viele Fahrzeuge braucht man doch für die Daseinsvorsorge gar nicht ! die ja der Grund für die Reglementierung ist.

Reglementierung heisst auch Schutz vor zu geringem Einkommen. Das geht nur, indem man die Anzahl der Fahrzeuge begrenzt, da die Umsätze nicht dementsprechend steigen, es sei denn, man fördert sie finanziell. Wieviel Geld wird die Stadt Wien für das Überangebot ausgeben wollen ? > Gar Nix !

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Beitrag von miamivice » 25.10.2020, 19:09

Dschungeltaxi hat geschrieben:
24.10.2020, 00:38
auch ein zustandsbericht
sivas hat geschrieben:
24.10.2020, 04:51
Den Zustandsbericht kannst'e dir auch als PDF runterladen
UBER ist Nutznießer juristischer Verquastheit und wird in Deutschland besonders gut bedient. Das Radiofeature zeigt praxisferne und verrechtete Argumentationsstile der Administration auf. Praxisferne und verrechtete Argumentationsstile sind ursächlich für den Niedergang der Taxibranche. Ein Staatswesen ohne eigenes funktionsfähiges "Navigationssystem" zerstört sich selbst.

Vom Münchner Kreisverwaltungsreferat äußert sich im Radiofeature Johannes Mayer (als Inbegriff administrativer Verwirrtheit):
Der Knackpunkt ist, daß dieser klassische Mietwagen, diese klassische Chauffeurslimousine eine Rückkehrpflicht hat. Also wäre ja auch ganz normal, man bestellt diese Limousine, der hat irgendwo einen Parkplatz, seinen Firmensitz, kommt dann, fährt bei mir vor, holt mich ab, bringt mich irgendwo hin, fährt dann wieder zurück und das war vielleicht an dem Tag sein einziger Auftrag unter Umständen.

Und diese rechtliche - ja ich nenne es mal - Lücke nutzen jetzt Anbieter, die - ja - taxiähnliche Dienstleistungen anbieten, die sagen, wir sind so eine Mietwagenfirma, die Herausforderung auch für die kontrollierenden Behörden den Nachweis zu führen, daß das Unternehmen dieser Rückkehrpflicht nicht nachkommt, weil wenn dieses taxiähnliche Gewerbe, der einzelne Fahrer jetzt unterwegs ist und einen Folgeauftrag hat, dann kann er den annehmen wenn er sagt, den habe ich bekommen als ich gerade auf dem Weg zurück zu meinem Firmensitz war.
Die jeweiligen Landratsämter können nur die Betriebe prüfen, die in ihrem Gebiet ansässig sind, das heißt wenn jetzt in München - und das ist selbstverständlich der Fall - etliche Mietwagen unterwegs sind, die
taxiähnlichen Betrieb haben, aber deren Firmensitz nicht im Gebiet der Landeshauptstadt München ist, wir können dann diese Daten nur weitergeben an die jeweiligen Landratsämter.
UBER-Fahrzeuge sollten nach einem Bestellauftrag unter keinen Umständen zum Betriebssitz zurückkehren, weil UBER Discounttaxi-Vermittlungsplattform ist und keine Mietwagen-Vermittlungsplattform. Das Abfischen von Aufträgen durch Dumpingangebote (Raubtaxitum) wird nicht dadurch legal, daß UBER-Fahrzeuge nach Auftragserledigung zu irgendwelchen Betriebssitzen zurückkehren. Kehrten UBER-Discounttaxis nach Auftragserledigung immer schön brav zu ihrem Betriebssitz zurück - etwa zum Wohlgefallen des Bürokratenstaatsvertreters Johannes Mayer - käme neben dem Abfischen (Tourenklau) auch noch zusätzliches umweltschädliches Leerkilometersammeln hinzu. Wenn in Deutschland staatlich legitimiert und organisiert gestohlen wird, dann sollte dies unter Einhaltung von Umwelt-Mindeststandards geschehen.

Moderatorin im Feature:
Die Stadt schreibt die Preise fest, nur so könnten die Wartezeiten der Taxifahrer ausgeglichen und ein Mindestlohn garantiert werden.
Sozialismus hat in einer sozialen freien Marktwirtschaft nichts verloren. Taxitarife können selbstverständlich nicht erhöht werden um Arbeitsnehmerdumping und inflationäre Konzessionsvergabe auszugleichen. Dies wäre Reklame für UBER und stellte eine Bestätigung von Travis Kalanicks These "Ein Ar.schloch namens Taxi" dar.

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Ausverkaufsstaat

Beitrag von miamivice » 27.10.2020, 12:45

Teil I

Der bürokratische Apparat wendet sich in diesem Beitrag des ARD-Mittagsmagazins vom 23.10.20 gegen den eigenen Staat. UBER-Fahrer werden zu Opfern umdefiniert, alteingesessene Gewerbetreibende werden verraten und verkauft. Dieses Video ist in seiner Unethik beispiellos und offenbart den Willen des Apparates zur Zerstörung deutscher Infrastruktur bzw. gewachsener Strukturen (Selbstabschaffung).

UBER-Fahrer als Opfer.

ARD-Moderatorin:
Wir haben UBER mit dieser Praxis konfrontiert und diese Antwort bekommen.
Pressesprecher UBER Deutschland/Österreich:
Wir legen größten Wert darauf, dass sich unsere Mietwagen-Partner an alle geltenden Regeln und Gesetze halten. Dazu verpflichten wir sie zudem auch vertraglich. Die dargestellten Arbeitsbedingungen wären, wenn sie stimmen, ein klarer Verstoß gegen unsere Standards. Sollten wir von solch einem Verhalten Kenntnis erlangen, würden wir entsprechende Konsequenzen ziehen und uns gegebenenfalls auch von solch einem Partner trennen.
ARD-Moderatorin:
Ja offenbar wird da bislang noch nicht genau genug hingeschaut. Auch dem Bundesverkehrsministerium ist offenbar klar, daß da was passieren muß. ES WILL ANBIETER WIE UBER, MOIA, FREE NOW UND CO AUS DER RECHTLICHEN GRAUZONE RAUSHOLEN. DESWEGEN ARBEITEN SIE IM MINISTERIUM AN EINEM GESETZENTWURF.
ARD geriert sich als Helfer der Unterdrückten dieser Welt. Es soll eine Stimmung entstehen, daß sich Bürger veranlaßt sehen für die Rechte von UBER-Fahrern zu demonstrieren. Daß Fahrer sein für UBER Gewerbeverrat und Deutschland-Ausverkauf darstellt, interessiert den Social Justice Warrior nicht.

International agierendes UBER wird in einem Atemzug mit in Deutschland agierenden Unternehmungen erwähnt, so daß der Eindruck der Zugehörigkeit von UBER zu Deutschland vermittelt wird.

Das ARD-Video geht von UBER nahtlos über zu MOIA und BerlKönig und verharmlost auf diese Weise das Wirken von UBER.

Berichterstatterin:
Einfach per App buchen und dann mit anderen gemeinsam im Auto fahren. In Hamburg verfolgt die Firma MOIA dieses Geschäftsmodell genau wie der Nahverkehrsanbieter BVG in Berlin mit seinem BerlKönig.
Der Apparat gibt MOIA im Video Gelegenheit zur Propaganda.

Christoph Ziegenmeyer von MOIA:
Das Wichtigste für uns ist, daß wir zunächst einmal stattfinden in diesem Personenbeförderungsgesetz. Daß wir nach diesen 4 Jahren Erprobungsverkehr weiterhin auf der Straße bleiben können.
Für den Apparat und als Teil des Apparates und seine "moderne Mobilität" äußert sich im Video Daniela Kluckert von der FDP (stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuß):
Wenn sie [PBefG-Reform] tatsächlich so kommt wie angedacht, dann wird es einen Stillstand in Deutschland geben und das ist einerseits schlecht für die Unternehmen, die Innovationen und neue Geschäftsmodelle auf die Straße bringen wollen, aber vor allem ist es schlecht für die Nutzer, denn die können neue Geschäftsmodelle nicht nutzen. Die Reform ist insgesamt eben nicht vom Nutzer her gedacht.
Liberalisten (Liberalismus ist ein Gegenspieler des Sozialliberalen) und Globalisten verkehren alle Werte und lügen Resourcenvergeudung und Verslumung zur Innovation um. Tradition wird als "Stillstand" denunziert.

Herwig Kollar (Vizepräsident Bundesverband Taxi und Mietwagen):
Wir bestehen darauf, daß mit der Novellierung gleiche Wettbewerbsbedingungen für Taxis und andere Beförderungsmittel hergestellt werden. Das schließt insbesondere ein, daß für UBER-Fahrer ähnliche soziale Sicherungen gelten wie für Taxifahrer auch: Zahlung Mindestlohn, Kranken- und Rentenversicherung, Urlaubsgeld und ähnliches.
Kotau und Ausverkauf.

Gewerbeselbstabschaffung.

Es zeigt, daß der Apparat im Bewußtsein von Herwig Kollar UBER als Partner und Innovator bereits fest verankert hat. Dies kommt einer Gehirnwäsche gleich.

Weiter im Video:

Detlef Müller (SPD, Mitglied Verkehrsausschuß):
Wir wollten gern oder hätten gern Mindestsozialstandards festgelegt, die auch bei den Mietwagen oder bei den Taxibetrieben gelten würden. Wir wissen, daß dort wahnsinnig Schindluder getrieben wird, daß also Leute dort in der Scheinselbständigkeit sind mit drei vier Jobs manchmal zwölf vierzehn Stunden lag auf dem Bock sitzen und fahren. Das hätten wir gerne geregelt. Dafür gibt es aber keine Mehrheit mit der CDU/CSU und somit wird es keinen Eingang ins Gesetz finden.
Beihilfe zur Verslumung.

Billigste Parteipropaganda.

Es findet widerwärtige Anbiederung in Form bestimmter Reizwörter/Codewörter statt um dann tatsächlich das Taxigewerbe auszuverkaufen:

"in der Scheinselbständigkeit sind mit drei vier Jobs manchmal zwölf vierzehn Stunden lag auf dem Bock sitzen und fahren"

Blablabla.

Es werden nur peinliche pseudo-soziale Phrasen abgespult, die erkennen lassen, daß Detlef Müller die tatsächlichen Strukturen und Dynamiken im Personenbeförderungsgewerbe nicht verstanden hat.

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Re: [Video] Uber-Fahrer: Ohne Regelbruch kaum Geld

Beitrag von sivas » 27.10.2020, 15:21

Es könnte doch so einfach sein:
das Taxi ist für die Fahrten der Daseinsvorsorge da, der Mietwagen für den Rest.
Diese Fahrten werden ähnlich den anderen ÖPNV-Fahrten bezuschusst, die Mietwagenfahrten nicht.

Da ist es dann völlig egal, wo der Mietwagen nach Abschluss einer Beförderung hinfährt, er kann auch einfach stehen bleiben.

Untoter :shock:

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