Free Now - die Maske ist gefallen

Anwendungen für Smartphones unter der Lupe.
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sivas
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Uber, mit dem auf Europa angepassten Geschäftsmodell

Beitrag von sivas » 07.08.2019, 10:27

soll legal sein ? ... wird hier suggeriert.

Mit Mietwagen und Fahrern, die eine Lizenz zur Personenbeförderung haben ist Uber noch lange nicht legal !
Das werden sie nur, wenn sie Taxis vermitteln.
Die österreichische Lösung, dass alle Mietwagen zu Taxen werden, löst die Einkommens- und Verkehrsprobleme nicht !
Mich wundert, dass das etablierte Mietwagengewerbe das mit sich machen lässt ...

Und der Herr Mönch ... behauptet doch tatsächlich, dass mit dem Mindestlohn in Hamburg die Fahrer „ein hinreichendes Auskommen“ haben. Dies sei ihm „extrem wichtig“. Geht's noch ?
Der auf die regionalen Verhältnisse angepasste Mindestlohn beträgt in Hamburg 13,90 €. Das Amt für Statistik bestätigt das.
Zuletzt geändert von sivas am 07.08.2019, 10:54, insgesamt 3-mal geändert.

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foxit
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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von foxit » 07.08.2019, 15:09

:: komisch.. heute morgen gings ganz normal zum Aufrufen.....


Free Now gegen Uber:
Taxivermittler macht seinen Fahrern Konkurrenz 07.08.19 Hamburg / Volker Mester

Alexander Mönch, Deutschlandchef von Free Now, hier noch mit einem Taxi, will nun auch dem US-Konzern Uber mit einem Mietwagen-Dienst Konkurrenz machen.
Foto: Andreas Laible / Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Die Firma bietet in Hamburg nun Mietwagen mit Chauffeur an. Fahrten sollen günstiger als im Taxi sein – eine Konkurrenz für Uber.
Hamburg.. Erst vor drei Wochen ist der US-Konzern Uber mit seinem Fahrdienst in Hamburg gestartet. Am Mittwoch im Lauf des Nachmittags kommt ein weiterer Wettbewerber hinzu, der die Preise von Uber noch unterbieten will: Auch der Hamburger Taxivermittler Free Now, bis vor kurzem bekannt unter dem Namen MyTaxi, bietet dann zusätzlich Mietwagen mit Fahrer über seine App an.
„Wir planen, bis Ende August eine Flotte von bis zu 100 Fahrzeugen auf die Straße zu bringen“, sagt Alexander Mönch, Deutschlandchef von Free Now. Mit dem neuen Mietwagendienst werde das Unternehmen versuchen, „unseren Fahrgästen immer den günstigsten Preis in der Hansestadt anzubieten.“ Uber hatte angekündigt, man wolle die behördlich regulierten Taxitarife um zehn bis 30 Prozent unterbieten.

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Taxivermittler gehört einer Gemeinschaftsfirma von Daimler und BMW
Free Now wird ebenso wie Uber keine eigenen Autos nutzen, beide haben Verträge mit Mietwagenfirmen abgeschlossen. Dem Taxivermittler, der inzwischen einem Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und BMW gehört und der sich im ursprünglichen Geschäft als europaweiter Marktführer sieht, ist es nach eigenen Angaben „extrem wichtig“, dass die angeschlossenen Fahrer „ein hinreichendes Auskommen“ haben. Mindestlöhne seien verpflichtend.
Zwar arbeitet Free Now laut Mönch mit der Hälfte der 3100 konzessionierten Taxis in Hamburg zusammen. Doch mit dem neuen Angebot ergibt sich offenbar ein Interessenkonflikt. „Viele Fahrer empfinden das als Verrat“, sagt Clemens Grün, Vorstand des Hamburger Taxenverbands: „Wir Taxifahrer haben die App von Free Now groß gemacht, aber jetzt bietet dieser Dienstleister auf der gleichen Plattform unsere Konkurrenz gleich mit an.“
Bisher hat Free Now nach eigenen Angaben mit zahlreichen Hamburger Mietwagenfirmen einen Vertrag geschlossen. Im Vorfeld war Mönch mit etlichen Unternehmern aus diesem Bereich in Kontakt. „Viele schätzen es, mit jemandem zu sprechen, den sie seit Jahren kennen – und mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der seine Steuern in Deutschland zahlt.“ Einige der Mietwagenfirmen, die künftig für Free Now fahren werden, seien auch als Taxi-Unternehmen tätig.
Neue Dienst konzentriert sich auf zentrale Stadtviertel

Die Zahl der Autos, die für den neuen Dienst unterwegs sind, wird nach Einschätzung von Mönch zum Jahresende voraussichtlich „im unteren dreistelligen Bereich“ liegen: „Schon bald wird ’Free Now’ auch hier draufstehen, wie schon jetzt bei Taxis, die Mietwagen werden aber nicht das gelbe Schild auf dem Dach haben und nicht in Hell-Elfenbein lackiert sein.“
Ähnlich wie andere Mobilitätsdienste konzentriert sich Free Now in Hamburg anfangs auf die zentralen Stadtteile rund um die Alster. Das entsprechende Gebiet nördlich der Elbe reicht von Bahrenfeld im Westen über Lokstedt und Winterhude im Norden bis Marienthal und Hamm im Osten.

Während Hamburg schon die sechste deutsche Großstadt ist, in der Uber mit dem auf Europa angepassten Geschäftsmodell – also mit Fahrern, die eine Lizenz zur Personenbeförderung haben – aktiv wird, hat man sich bei Free Now für das Debüt des neuen Dienstes bewusst für die norddeutsche Metropole entschieden. „Hier stehen wir in sehr engem Kontakt mit der Genehmigungsbehörde“, sagt Mönch. „Hamburg ist Modellstadt für Mobilität, man ist hier offen für neue Angebote.“
Free Now kam mit einer Antwort auf Moia auf den Markt
Im Hinblick auf die App konnte das Unternehmen auf dem Produkt „Match“ aufbauen, das in seiner aktuellen Form im April ebenfalls in Hamburg startete: Dem Fahrgast wird bereits vor Fahrtbeginn auf dem Smartphone ein Preis für die von ihm gewünschte Strecke angezeigt, der unter dem üblichen Taxi-Tarif liegt. Zudem versucht der Free-Now-Computer, die Fahrt zu teilen, indem ein weiterer Fahrgast mit einer möglichst ähnlichen Strecke hinzukombiniert wird. Dies war die Antwort auf den Sammeltaxi-Fahrdienst Moia, der seit April in Hamburg aktiv ist. Etwa die Hälfte der 3100 Hamburger Taxis bietet die Match-Option an.
Den Anstoß für den neuen Mietwagen-plus-Chauffeur-Service erhielt das Team von Free Now bereits im vorigen Jahr: „Taxifahrer vor allem aus Berlin und München haben uns vermehrt über Umsatzrückgänge von bis zu einem Viertel in den Abendstunden berichtet“, sagt Mönch. „Wir sind den Ursachen nachgegangen und haben festgestellt, dass es in Berlin schon mehr als 2000 Mietwagen mit Chauffeur gibt, zusätzlich zu den 8200 Taxis.“ Früher gab es lediglich vereinzelt Limousinen-Service-Angebote mit Oberklasseautos und zu deutlichen höheren Preisen als eine Taxifahrt, doch nun geht es um das Günstig-Segment.
„Wir haben schnell erkannt, was für ein großer Markt sich da auftut“, so Mönch. Solche Dienste könnten den starren Taxi-Tarif um bis zu 20 bis 30 Prozent unterbieten, schon weil sie in der Lage seien, den Preis der Nachfrage anzupassen: „Durch flexiblere Preise ließe sich die Auslastung von Taxis, die im Schnitt nur bei 20 bis 25 Prozent liegt, deutlich erhöhen – und ein stehendes Fahrzeug verdient kein Geld.“
Mietwagenfahrer kommen ohne Nachweis der Ortskunde aus
Einen Unterschied in der Kostenposition mache zudem die aufwendige Vorbereitung auf den Nachweis der Ortskunde, den Taxifahrer erbringen müssen und bei dem ein hoher Anteil der Kandidaten durchfällt. „In Zeiten der Navigationssysteme braucht diese Qualifikation keiner mehr“, findet Mönch. In der von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angestrebten Neufassung des Personenbeförderungsgesetzes könnte diese Auflage wegfallen. Mönch spricht sich für eine Angleichung der Bestimmungen für Taxis und Mietwagenfirmen aus. Anstelle des behördlich festgelegten Taxitarifs solle es einen Preiskorridor geben, der für alle Anbieter gilt und sicherstellt, dass es auf Seiten der Fahrer nicht zu „prekären Arbeitsverhältnissen“ kommt.
„Wir können nicht zusehen, wie der Wettbewerb, der voll auf Mietwagen setzt, unsere Marktführerschaft gefährdet“, sagte Mönch. Mit europaweit 14 Millionen Kunden sei Free Now klar die Nummer Eins bei der Taxivermittlung. Das Unternehmen mit 700 Beschäftigten ist Bestandteil der Mobilitäts-Gemeinschaftsfirma von Daimler und BMW, zu der auch die Car-Sharing-Marken Car2Go und DriveNow gehören. In mehreren europäischen Großstädten betreibt Free Now unter der Marke „Hive“ zudem bereits einen E-Scooter-Verleih. In Hamburg begann im April ein Modellversuch mit 100 Hive-Rollern auf dem Bahrenfelder Desy-Gelände. Wie die Wettbewerber zielt Free Now auf ein enorm großes Geschäft: Die Beratungsfirma PwC schätzt das Marktvolumen für Mobilitätsdienste bis 2030 in Europa auf knapp 400 Milliarden Euro.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 07.08.2019, 17:27

Und schon wieder sind Taxen nicht voll ausgelastet. Alle, die das Auslastungsargument benutzen, sollten den gesunden Menschenverstand einschalten. Warum gibt es selbst bei freenow Stoßzeiten in denen freenow sehr daran interessiert ist, dass die Fahrer in dieser Zeit vermittelte Touren annehmen und sich nicht auf der Straße bedienen, was durch den Prio-Status belohnt wird? Warum besteht die Belohnung darin, dass man in schwachen Zeiten bevorzugt vermittelt wird? Wie lange stehen Taxen am Halteplatz werktags von 7-10 Uhr, 16-19 Uhr und Freitag- bzw. Samstagnacht? Warum stehen außerhalb dieser Zeiten alle Taxen auf den Halteplätzen stundenlang herum? Warum sind alle Busse und U-Bahnen außerhalb dieser Zeiten leer? Warum kommt man mit dem privaten PKW außerhalb dieser Zeiten problemlos durch die Stadt?

Könnte es vielleicht daran liegen, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung außerhalb der Stoßzeiten entweder bei der Arbeit oder zuhause ist oder schläft?

Das ändert sich bestimmt, wenn man zu den Zeiten, in denen es überhaupt Geschäft gibt, den Taxipreis (UBER-Preis, freenow-Preis) anhebt und hofft, dass die Leute nicht auf günstigere Verkehrsmittel umsteigen. Außerdem senkt man außerhalb der Stoßzeiten den Preis für Taxifahrten und weil Taxifahren gerade günstig ist, bitten Angestellte ihren Chef, den Arbeitsplatz verlassen zu dürfen oder unterbrechen ihren Schlaf oder verzichten auf das Familiensonntagsfrühstück und drehen mit dem Taxi (UBER, freenow) eine Runde.

Ist es das, was Alexander Mönch uns erzählen möchte oder besitzt er noch eine geheime Formel, die noch keiner kennt? Wenn er wirklich glaubt, dass ein nachfrageorientierter Preis für eine bessere Auslastung sorgt und einen festen Tarif obsolet macht, dann muss er konsequent sein und den Prio-Status für die freenow-Mietwagen abschaffen. Tut er das nicht, dann lügt er hier im Abendblatt buchstäblich wie gedruckt.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von alsterblick » 08.08.2019, 17:47

Mamil hat geschrieben:Wenn er wirklich glaubt, dass ein nachfrageorientierter Preis für eine bessere Auslastung sorgt und einen festen Tarif obsolet macht, dann muss er konsequent sein und den Prio-Status für die freenow-Mietwagen abschaffen.
Gibt es denn Prio-Status überhaupt auch für freenow-Mietwagen ?
Dachte, den gibt es nur bei Taxen, um Anläufer/Einsteiger möglichst auszuschließen und in dieser Stoßzeit „wie ein Mietwagen quasi verpflichtend“ zu fahren. Bei Mietwagen lediglich ein „surge pricing“ sollte bereits als Anreiz dienen, auch in Stoßzeiten als Fahrer verfügbar zu sein. Doppelt gemoppelt würden keinen Sinn ergeben, weil in den „Billignebenzeiten“ Nichtprio doppelt benachteiligt wäre.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 08.08.2019, 18:14

alsterblick hat geschrieben: Gibt es denn Prio-Status überhaupt auch für freenow-Mietwagen ?
Dachte, den gibt es nur bei Taxen, um Anläufer/Einsteiger möglichst auszuschließen und in dieser Stoßzeit „wie ein Mietwagen quasi verpflichtend“ zu fahren. Bei Mietwagen lediglich ein „surge pricing“ sollte bereits als Anreiz dienen, auch in Stoßzeiten als Fahrer verfügbar zu sein. Doppelt gemoppelt würden keinen Sinn ergeben, weil in den „Billignebenzeiten“ Nichtprio doppelt benachteiligt wäre.
Ich weiß nicht, ob es bei den freenow-Mietwagen so etwas wie einen Prio-Status gibt. Was freenow nicht verhindern kann ist, dass die Mietwagenfahrer auch die UBER-App benutzen. Man wird sich also ein Belohnungssystem ausdenken müssen. Wenn dieses sich jedoch auf die Stoßzeiten bezieht, dann gibt freenow zu, dass es Zeiten gibt, in denen man nicht genug ausgelastet ist. Genau dieses Problem soll der nachfrageorientierte Preis ja beheben. In den Stoßzeiten einen Mietwagen auszulasten ist keine Kunst und daher nichts neues.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von alsterblick » 08.08.2019, 21:30

Wenn freenow jetzt versucht Konkurrenten wie UBERMietwagenfahrer (u.a.m.) mit Belohnungen auszustechen, zielt freenow auf „Multifahrer“ ab, freenowFahrer möglichst an sich zu binden, um möglichst verfügbar zu sein. Außerhalb der Stoßzeiten weniger ausgelastet zu sein, ist überwiegend anzunehmen (der Fahrpreis gilt als Indikator). Jedoch das fahrpeiskalkulatorische inkl. letztendlicher Erträge vorzugeben, ist das eigentlich Schwerstsittenwidrige überhaupt. Ob als selbstfahrender Unternehmer oder mit Angestelltenfahrer ist unerheblich und gehört verboten !
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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von am » 08.08.2019, 22:47

Ich frage mich, ob die Mehrzahl der Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Mobilitätsbedarf entwickelt, allein deshalb, weil diese zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders günstig ist? Es will mir nicht in den Kopf, wie ich einen Bedarf wecken will, den es schlichtweg nicht gibt?
Ich sitze doch nicht zwei Stunden vor einem Termin irgendwo vor der Tür, nur weil die Fahrt dorthin 10% günstiger war als wenn ich termingerecht gefahren wäre.

Mit wieviel Dummheit muss eine Führungskraft, wie Mönch, eigentlich gesegnet sein, um solch einen Unsinn zu glauben? Und vor allem, um anzunehmen, irgendwer im Gewerbe, der des Denkens mächtig ist, würde es ihm auch noch Glauben.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Taxi Georg » 08.08.2019, 23:23

Ich glaube kein Wort!

Ich werde weder von meinem Umsatz 25 % abdrücken noch werde ich für 1.10 €/km fahren!

Viel Spaß bei der Fahrer-/Unternehmersuche!
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Pascha » 09.08.2019, 03:21

am hat geschrieben:Ich frage mich, ob die Mehrzahl der Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Mobilitätsbedarf entwickelt, allein deshalb, weil diese zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders günstig ist? Es will mir nicht in den Kopf, wie ich einen Bedarf wecken will, den es schlichtweg nicht gibt?
Ich sitze doch nicht zwei Stunden vor einem Termin irgendwo vor der Tür, nur weil die Fahrt dorthin 10% günstiger war als wenn ich termingerecht gefahren wäre.

Mit wieviel Dummheit muss eine Führungskraft, wie Mönch, eigentlich gesegnet sein, um solch einen Unsinn zu glauben? Und vor allem, um anzunehmen, irgendwer im Gewerbe, der des Denkens mächtig ist, würde es ihm auch noch Glauben.
Preissenkungen führen auch im Mobilitätsmarkt zu einer höheren Nachfrage. Ein Preisanstieg bewirkt dagegen einen Rückgang der Nachfrage.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Pascha » 09.08.2019, 03:52

alsterblick hat geschrieben:Wenn freenow jetzt versucht Konkurrenten wie UBERMietwagenfahrer (u.a.m.) mit Belohnungen auszustechen, zielt freenow auf „Multifahrer“ ab, freenowFahrer möglichst an sich zu binden, um möglichst verfügbar zu sein. Außerhalb der Stoßzeiten weniger ausgelastet zu sein, ist überwiegend anzunehmen (der Fahrpreis gilt als Indikator). Jedoch das fahrpeiskalkulatorische inkl. letztendlicher Erträge vorzugeben, ist das eigentlich Schwerstsittenwidrige überhaupt. Ob als selbstfahrender Unternehmer oder mit Angestelltenfahrer ist unerheblich und gehört verboten !
Nordkorea muss ein Paradies für Dich sein.

Bonuszahlungen (Euro) für jede ausgeführte Fahrt im mittleren einstelligen Bereich während der Stoßzeiten steigern die Annahmeakzeptanz der Mietwagenfahrer.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 09.08.2019, 07:18

Pascha hat geschrieben:
Preissenkungen führen auch im Mobilitätsmarkt zu einer höheren Nachfrage. Ein Preisanstieg bewirkt dagegen einen Rückgang der Nachfrage.
Der Preis ist auch im Mobilitätsmarkt nur ein Instrument und von weiteren Faktoren abhängig um eine Nachfrage zu erzeugen. Der Zeit- und Ortsfaktor ist die Bedingung für die Wirksamkeit des Preisinstruments.

Du kannst den Preis für Daunenjacken im Juli senken und es wird nicht zu einer nennenswerten Erhöhung der Nachfrage führen. Andersherum wird die Nachfrage im Dezember nicht nennenswert zurückgehen, wenn Du den Preis anhebst. In der Karibik kannst Du im Juli und im Dezember mit dem Preis spielen wie Du möchtest. Daunenjacken wird dort niemand kaufen.

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Beitrag von miamivice » 09.08.2019, 09:17

Aus dem Abendblatt-Text vom 7.8.19 über "Free Now":
Dem Taxivermittler, der inzwischen einem Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und BMW gehört und der sich im ursprünglichen Geschäft als europaweiter Marktführer sieht, ist es nach eigenen Angaben „extrem wichtig“, dass die angeschlossenen Fahrer „ein hinreichendes Auskommen“ haben. Mindestlöhne seien verpflichtend.
Man hat sich zu bedanken für soviel Einfühlungsvermögen, Gewissenhaftigkeit und Solidarität. Es ist also offenbar Bewußtsein vorhanden, daß man im Trüben fischt, Teil von Verslumungsindustrie ist. Scheinheilig wird auf die Einhaltung des Mindestlohns verwiesen, dessen Mitverursacher man selbst ist. Ein freies Taxigewerbe unter rechtsstaatlichen Verhältnissen bedarf nicht der Abspeisung durch "Mindestlohn".

Daimler und BMW sind keine Sozialstationen und Taxigewerbe bedarf keiner abgefeimten Sozialsprüche aus dieser Richtung vielmehr der Regulierung durch einen funktionierenden Staat, daß Schmarotzer, Mitnehmer und Abzocker kein Kapital schlagen können aus der Taxi-Mietwagen-Konfusion. Daß Teile von BMW und Daimler auf dem Niveau von UBER angekommen sind, ist als weiteres Indiz zu werten, daß man sich volkswirtschaftlich auf der Rolltreppe abwärts befindet.
Zuletzt geändert von miamivice am 09.08.2019, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 09.08.2019, 09:39

am hat geschrieben: Mit wieviel Dummheit muss eine Führungskraft, wie Mönch, eigentlich gesegnet sein, um solch einen Unsinn zu glauben? Und vor allem, um anzunehmen, irgendwer im Gewerbe, der des Denkens mächtig ist, würde es ihm auch noch Glauben.
Ich glaube nicht, dass Alexander Mönch dumm ist. Er ist doppelzüngig. Öffentlich erzählt er, dass das brachliegende Marktpotenzial außerhalb der Stoßzeiten liegt. Er selbst weiß, dass es in den liegengebliebenen Touren in den Stoßzeiten liegt. Deshalb braucht er in dieser Zeit mehr Fahrzeuge. Dass die dann außerhalb der Stoßzeiten sich auf den schon vorhandenen stapeln, kann ihm als kommerziellen Vermittler egal sein, da er an den Kosten nicht beteiligt ist. Die Unternehmer, die ihn dabei unterstützen, sind das Dümmste, was das Gewerbe je gesehen hat.

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Beitrag von miamivice » 09.08.2019, 12:25

Analyseergebnisse/Weisheiten, Schmarotzersprech, der Masterplan und Nachhilfe in Redlichkeit von Alexander Mönch von Free Now im Abendblatt vom 07.08.19.

Analyseergebnisse/Weisheiten:
Taxifahrer vor allem aus Berlin und München haben uns vermehrt über Umsatzrückgänge von bis zu einem Viertel in den Abendstunden berichtet
Wir sind den Ursachen nachgegangen und haben festgestellt, dass es in Berlin schon mehr als 2000 Mietwagen mit Chauffeur gibt, zusätzlich zu den 8200 Taxis.
In Zeiten der Navigationssysteme braucht diese Qualifikation [Nachweis der Ortskunde] keiner mehr
Schmarotzersprech:
Hamburg ist Modellstadt für Mobilität, man ist hier offen für neue Angebote.
Wir können nicht zusehen, wie der Wettbewerb, der voll auf Mietwagen setzt, unsere Marktführerschaft gefährdet
Der Masterplan:
Durch flexiblere Preise ließe sich die Auslastung von Taxis, die im Schnitt nur bei 20 bis 25 Prozent liegt, deutlich erhöhen – und ein stehendes Fahrzeug verdient kein Geld.
Schon bald wird ’Free Now’ auch hier [Autos, die für den neuen Dienst unterwegs sind] draufstehen, wie schon jetzt bei Taxis, die Mietwagen werden aber nicht das gelbe Schild auf dem Dach haben und nicht in Hell-Elfenbein lackiert sein.
Nachhilfe in Redlichkeit:
Viele schätzen es, mit jemandem zu sprechen, den sie seit Jahren kennen – und mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der seine Steuern in Deutschland zahlt.
Weiter aus dem Artikel:

Clemens Grün:
Wir Taxifahrer haben die App von Free Now groß gemacht, aber jetzt bietet dieser Dienstleister auf der gleichen Plattform unsere Konkurrenz gleich mit an.
Dazu ein Filmzitat:
Ich gehe nicht mit einer Hure ins Bett, also wache ich auch nicht neben einer Hure auf.
Digitales Raubrittertum setzt auf "Mietwagen", Rechtsstaat auf das traditionelle "Taxi" ohne Einmischung sozialistischer Parteipolitik in eine gerechte Taxitariffindung.

Eigentlicher Masterplan: Weg mit dem digitalen Schmarotzertum, seiner Vernebelungssprache und sämtlichen Discount-Taxis! Ein Discount-Taxi ist kein Mietwagen sondern ein Taxi im Zusammenhang mit Dumping, Vernichtungswettbewerb, Ausverkauf und Verslumung!

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Poorboy » 10.08.2019, 14:00

Alles bereits gesagt:

https://mobil.stern.de/auto/news/taxi-c ... 42236.html

ändern wird es nichts.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von alsterblick » 10.08.2019, 18:54

Stimmt, eigentlich nix Neues, aber dennoch schreiben hier im Taxiforum 95% unentwegt am Thema vorbei, denn es ist Krieg !
"Bei den Ubers dieser Welt und den Angeboten der Autohersteller wird erst einmal Geld versenkt, um den Markt zu zerstören und ihn hinterher zu monopolisieren."
https://mobil.stern.de/auto/news/taxi-c ... 42236.html
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Poorboy » 11.08.2019, 22:10

Mietwagentouren, die nicht bedient werden können, werden an Taxi weitergereicht.
Man sieht es am Tipp, der unter 10% bleibt. Kundenpreis ist also niedriger!!

Das kann Uber nicht bieten. Hälfte meiner Payment-Bestellungen waren heute MietwaGen-Touren.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 11.08.2019, 22:59

Poorboy hat geschrieben:Mietwagentouren, die nicht bedient werden können, werden an Taxi weitergereicht.
Man sieht es am Tipp, der unter 10% bleibt. Kundenpreis ist also niedriger!!

Das kann Uber nicht bieten. Hälfte meiner Payment-Bestellungen waren heute MietwaGen-Touren.

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Das bedeutet für die Kunden: Wer in der freenow-App ein Taxi bestellt ist ein I****.

Für Taxifahrer bedeutet das: Jede angenommene freenow-Tour ist ein Sargnagel für das Gewerbe.

Für die Behörde bedeutet das: Ist es legal, eine Mietwagen-Tour an ein Taxi zu vermitteln, das nicht an die Rückkehrpflicht gebunden ist?

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Poorboy » 11.08.2019, 23:06

Fahrgast wird gefragt, ob Taxi okay ist, so kein Mietwagen vorhanden.
Somit kann ich die Tour vorab nicht erkennen und ablehnen.

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Re: Free Now - die Maske ist gefallen

Beitrag von Mamil » 11.08.2019, 23:17

@Poorboy

Solange der Fahrgast dann auch den Taxipreis bezahlt, ist das ganze auch legal. Wenn er dann aber den Mietwagenpreis bezahlt (so habe ich Dich verstanden), dann wird es höchst fragwürdig.

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