[UBER] Offensive Berlin

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Jim Bo
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Jim Bo » 05.07.2019, 23:17

Rabattverbot greift meiner Kenntnis nach nicht, weil der Tarif eingehalten wird. Taxiunternehmer und Taxifahrer dürfen keine billigeren Preise anbieten, aber wenn sich SIXT dazu entschließt, dass die die Hälfte des Fahrpreises bezahlen, geht doch nichts verloren.

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Taxi Georg
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Taxi Georg » 06.07.2019, 00:32

Jim Bo hat geschrieben:... wenn sich SIXT dazu entschließt, dass die die Hälfte des Fahrpreises bezahlen, geht doch nichts verloren.
Anderes hat myTaxi auch nicht gemacht.
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

ilkoep
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von ilkoep » 06.07.2019, 03:59

»Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall, und welch schöne Sache ist doch der Krieg!«

aus: Kurt Tucholsky: Ein Pyrenäenbuch, 1927

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miamivice
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Beitrag von miamivice » 26.07.2019, 18:07

E-Post von UBER vom 26.Juli 2019.

Sehr geschickt wie diese Heuschrecke sich politisch anbiedert bzw. den Zeitgeist bedient. Als ob es irgendetwas Außerordentliches darstellte, gelassen und freundlich gegenüber alternativen Lebenskonzepten zu sein. Es ist eine Selbstverständlichkeit.
Uber <noreply@uber.com>
An: xxx@xxx.de

Gemeinsam für Fortschritt

Wir sind stolz darauf, den verschiedensten Communitys und deren Fahnen sowie den verschiedenen sexuellen Orientierungen und Geschlechteridentitäten aus der LGBTQIA+ Community einen Platz im Scheinwerferlicht zu bieten. Gemeinsam feiern wir Pride.

Mehr erfahren

CSD Parade Berlin

Samstag 27.Juli 12 Uhr

Auf zur Pride Parade! Gemeinsam mit dem LSVD laden wir euch herzlich dazu ein mit uns am Wochenende Vielfalt und Einzigartigkeit in Berlin zu feiern.

An unserem Truck erwartet euch ein buntes Programm aus Musik und Tanz.

Entdecke bunte JUMP Bikes

Gewinne ein JUMP Packet und Karten für's Lollapalooza 2019 in Berlin
Findest du eines unserer 40 limitierten JUMP Bikes in Berlin? Poste eine Foto davon mit dem Hashtag #LautStarkProud und schon nimmst du am Pride-Gewinnspiel teil. Zu gewinnen gibt es 2 JUMP Helme, 2 Pride-Shirts, 2 Karten fürs Lollapalooza 2019 in Berlin.

Mehr erfahren

Lesben- und Schwulenverband Deutschland

Anlässlich der diesjährigen Pride konnten wir einen starken Partner gewinnen, um gemeinsam für Vielfalt und Toleranz zu werben. Falls du dich gerne für den LSVD engagieren möchtest, findest du unter dem Link weiter Informationen zum Mitgliedsantrag und Spendenkonto.

Mehr erfahren

Uber B.V.
Mr. Treublaan 7
1097 DP Amsterdam
Uber.com
Politiker, Medien und Werbeindustrie sorgen dafür, daß derlei Pro-UBER-Propaganda in den Köpfen verankert wird anstatt den Zerstörer alteingesessenen Personenbeförderungsgewerbes zu enttarnen.

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miamivice
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Beitrag von miamivice » 05.08.2019, 17:20

E-Post von UBER vom 1.8.19:
Uber <noreply@uber.com>
An: XXX@XXX.XX

50 % Preisnachlass auf deine Fahrten im ganzen August!

Hi XXX, der Sommer mit Uber wird heiß!

Du hast die Uber App bisher noch nicht genutzt? Kein Problem, denn wir haben ein ganz besonderes Angebot für dich: Ab sofort erhältst du 50% Preisnachlass auf deine Fahrten im August.

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Uber B.V.
Mr. Treublaan 7
1097 DP Amsterdam
Uber.com
UBER-Discounttaxi. Unlauterer Wettbewerb oder Mafia? Die Mafia erscheint als hochmoralischer Verein dagegen. Bei UBER handelt es sich um einen Vernichtungskonkurrenten. Begriffsstutzige CDU/SPD/FDP wissen gar nicht was das ist "Vernichtungskonkurrenz". Ein Staat, welcher sich UBER ins Land holt und gewähren lassen, ist ein Failed state oder arbeitet darauf hin ein Failed state zu werden. UBER paßt wie die Faust aufs Auge zu pseudokonservativ Scheuer und seine neunmalkluge moderne Mobilitätskonzepte Professorenclique, welche wahrscheinlicherweise noch nie praktisch gearbeitet hat.
Zuletzt geändert von miamivice am 05.08.2019, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Jim Bo
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Jim Bo » 05.08.2019, 18:06

Bis zu 8 Fahrten im gesamten August.

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miamivice
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Beitrag von miamivice » 30.08.2019, 11:16

E-Post von UBER:
Entdecke mit uns die Lange Nacht der Museen.

Uber <noreply@uber.com>
An: XXX@XXX.XX

26. Aug. um 12:41

Entdecke mit uns die Museen der Hauptstadt

Hi XXX,

dieses Wochenende ist es wieder soweit: am 31. August
findet die Lange Nacht der Museen in Berlin statt, bei der du
75 Berliner Museen während der Abendstunden ganz neu
entdecken kannst.

Um die Vorfreude zu steigern und deine Entdeckungstour
durch die Hauptstadt noch entspannter zu gestalten, haben
wir ein besonderes Angebot für dich:

Mit dem Code UBERMUSEUM erhältst du bereits ab heute
bis zum 01. September 5x15% Rabatt auf deine nächsten
Fahrten durch die Stadt. Gib dafür einfach den Code unter
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Stadt mit UberXL


Schon gewusst? Solltest du als
Gruppe unterwegs sein, hast du in
Berlin die Möglichkeit die UberXL-
Option nutzen. Damit kommen bis
zu 6 Personen bequem und günstig
durch die Stadt.

Oder mit JUMP E-Bikes von
Museum zu Museum


Erlebe die Lange Nacht der Museen auf
einem elektrisch angetriebenen Fahrrad
von JUMP by Uber. Öffne die App und
wähle unten rechts das Symbol für
Fahrräder aus. Folge den Anweisungen, um
das nächstgelegene Fahrzeug zu buchen
und vergiss deinen Helm nicht.

*Der Rabattcode gilt für die UberX- und UberXL-Option in Berlin. Gültig vom 26.08.–01.09.
Einlösebedingungen

Uber B.V.
Mr. Treublaan 7
1097 DP Amsterdam
Uber.com
Globalistischer parasitärer Kapitalismus unter der Ägide von CDU/SPD und ihrer fürchterlichen Juristen bemächtigt sich der Daseinsvorsorge. Taxi mag nur einen kleinen Teil der Daseinsvorsorge ausmachen, dennoch kann Taxi in einem Rechtsstaat nicht zur Disposition, Übernahme oder Ersetzung bereitstehen. Wer also das Taxigewerbe ausverkauft (verrät), könnte auch das übrige Verkehrs- und Beförderungswesen, Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Krankenhäuser, Friedhöfe, Schwimmbäder, Feuerwehr usw. imgrunde maßgebliche Teile der Infrastruktur ausverkaufen. Nach allgemeinem Rechtsverständnis befinden sich derartige Ausverkäufer zwischen Veruntreuung und Hochverrat.

Die Werbung unter der Ägide vaterlandsloser Werbeagenturen - man würde auch für die eigene Abschaffung Werbung machen, wenn der Preis stimmt - suggeriert für UBER Daseinsvorsorge, Kultur- und Kümmertaxi. Es wird suggeriert, daß UBER global sei, im Trend, sozial, weltoffen, verständig insbesondere was die Belange der jungen Generation anbegehe und daß Taxi gestrig sei.

Auf diese Weise hat der Amerikaner in einer Art von latenten Wirtschaftskrieg einen siegreichen Schlag gegen den Deutschen geführt, indem er - allegorisch ausgedrückt - an sich gesundes deutsches Taxi mit UBER-AIDS infiziert hat.

Will die deutsche Administration UBER-Aktiengesellschaft, Khosrowshahi, Kalanick und Konsorten reich machen oder für den Fortbestand alteingessenen deutschen Mittelstandes im Taxigewerbe sorgen?

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Beitrag von miamivice » 03.10.2019, 11:21

Ab und zu läßt UBER-Discounttaxi seine Maske fallen. Price surging wird real, wenn UBER zu Stoßzeiten für eine Fahrt vom Rosenthalerplatz zum Flughafen Tegel plötzlich 38 € haben möchte, wie ich gestern gegen 18 Uhr 30 in der App ablesen konnte. Das ist Wucher und würde bei regulären Taxis strafrechtlich geahndet. Im Moment, 3. Oktober 2019, 10 Uhr zeigt sich UBER für dieselbe Tour mit 20,41 € moderat und circa 10 Prozent billiger als die offiziellen Taxis.

Wenn UBER plötzlich unmäßig teuer wird, spekuliert es wohl auf den eiligen Geschäftsmann, der zur Rushhour dringend zum Flughafen muß und über Spesenkonto abrechnet.

UBERs Price Surging verzeihen UBER-Kunden in der Masse, da UBER im großen und ganzen ja billiger als das offizielle Taxi ist und sollte es tatsächlich mal teurer sein, erfährt der Kunde davon frühzeitig, da der zu zahlende Fahrpeis dem Kunden in der App immer angezeigt wird. Wenn UBER das offizielle Taxi vernichtet haben wird, wird die Preisgestaltung raubtierkapitalistischen Direktiven und nicht der Daseinsvorsorge folgen.

CDU/SPD/Grüne/FDP-Funktionäre und -Innovationsexperten streben diesen Gesellschafts- und Branchenexperimenten (Verslumung) entgegen, so daß für diese immer wieder gewählten Funktionäre später dann wieder Korrektiv- und Regulierungsbedarf ansteht - an welchem angeblich andere als sie selbst schuld sind - so daß ihre Minus-Existenz prolongiert wird.
Zuletzt geändert von miamivice am 03.10.2019, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von miamivice » 13.10.2019, 02:26

UBER hat weite Teile des Nachtgeschäftes in Berlin übernommen. Es ist jetzt 2 Uhr 15 Sonntag früh und es gibt kaum Arbeit für Taxifahrer. Früher galten Samstag-Nacht-Schichten als attraktiv. Es gibt lange Wartezeiten an früher hochfrequenten Taxiständen wie etwa Rosenthaler, Hackescher, Senefelder, Kurt-Schumacher, Savigny. Die Standzeiten sind so lange, daß aus den Umsätzen teilweise kein Mindestlohn generiert werden kann - es sei denn man wendet den Fiskaltaxameter-Pausenbetrug an. Die UBER-App vermeldet "Hohe Nachfrage": Eine Fahrt vom Rosenthaler Platz zum Flughafen Tegel kostete um 1 Uhr 58 € 22,03. Um 2 Uhr 03 kostete dieselbe Fahrt € 18,30.
Zuletzt geändert von miamivice am 13.10.2019, 02:27, insgesamt 1-mal geändert.

Pascha
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Pascha » 13.10.2019, 07:13

Die Kunden bevorzugen das zeitgemäßere und preisgünstigere Beförderungsmittel. Diese Entscheidung ist vernünftig denn Gut und Günstig widerspricht sich nicht. Aldi und Co. Machen es vor.

Scheuer ist noch im Amt und wird für weitere Aufregung und Überraschung sorgen.

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Thomas-Michael Blinten
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 14.10.2019, 03:21

Pascha hat geschrieben:
13.10.2019, 07:13
Die Kunden bevorzugen das zeitgemäßere und preisgünstigere Beförderungsmittel. Diese Entscheidung ist vernünftig denn Gut und Günstig widerspricht sich nicht. Aldi und Co. Machen es vor...
Da widerspreche ich dir vehement.
Niemand ist jemals Taxi gefahren weil es günstig war oder ist.
Die Kunden orientieren sich an Service und Verfügbarkeit.
Wer einen guten, dem Preis entsprechenden, Service bietet, braucht vor Uber und Co. keine Angst zu haben.
Uber und Konsorten kannibalisieren nur den ÖPNV und das wird den Politikern immer klarer, sie lösen keine Probleme sondern produzieren neue.
Für Uber und auch FreeNow wird die Luft sehr dünn, durch mangelnde Attraktivität der Aktien wird die Finanzaquise immer schwerer und die Investoren bekommen kalte Füße (siehe BMW welche aus FreeNow ausgestiegen sind).
Die Preise werden steigen, denn der Vergleich mit Aldi und Co hinkt nicht nur, er ist sehr erdverbunden.
Aldi und Co können ihre Sparpreise an den Erzeuger weitergeben, das ist bei den Mietwagenunternehmen nicht möglich, hier braucht es die Umsatzgarantie des Vermittlers...und wenn kein neues Geld aufgetrieben wird ist der diese Garantie und der Preis hinfällig.
5,2 Milliarden Dollar Verlust in drei Monaten sind ein deutliches Zeichen für die Schieflage....
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 14.10.2019, 04:22, insgesamt 1-mal geändert.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von miamivice » 15.10.2019, 20:18

Pascha hat geschrieben:
13.10.2019, 07:13
Die Kunden bevorzugen das zeitgemäßere und preisgünstigere Beförderungsmittel. Diese Entscheidung ist vernünftig denn Gut und Günstig widerspricht sich nicht. Aldi und Co. Machen es vor.
Es existiert bereits eine "zeitgemäße" App: Taxi.eu, welche sich nicht in den amerikanischen Markt einmischt. UBER-Discounttaxi ist eine Form des Kastratentums, da UBER-Discounttaxi nur Bestelltaxi ist. Es ist nicht "zeitgemäß" Taxi in Bestelltaxi, Halteplatztaxi und Abwinketaxi aufzuspalten.

UBER unterbietet den Taxitarif, nicht weil UBER sozial ist, sondern weil UBER erobern will. UBER klebt teilweise am Taxitarif und kann sagen, "Seht her, wir sind immer noch billiger als Taxi, auch wenn es nur 50 Cent sind". Price surging relativiert den Discount. UBER kann sich per Price surging bzw. "Hohe Nachfrage" einiges an Discount zurückholen. Im Gedächnis vieler Leute bleibt haften, daß UBER zu bestimmten Zeiten bei bestimmten Touren 5 Euro billiger als Taxi sein kann.

"Gut und Günstig widerspricht sich nicht", unökologisch und parasitär auch nicht.

Das Discount-Prinzip Aldi, Penny, Lidl ist in der Staffelung des Taxitarifs verwirklicht: Nach dem 7. Kilometer reduziert sich der Kilometerpreis auf 1,65 €. UBER-Eats könnte Aldi, Penny, Lidl unterbieten und der Globalist würde applaudieren: Es geht noch billiger.

Ein fremdländischer Taxidiscounter schadet regionaler Wirtschaft. Der Globalist und hämische Verachter alteingesessenen heimischen Gewerbes ignoriert, daß UBER ein Eindringling und Verslumer ist und Geld abschöpft.

Mamil
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Mamil » 10.09.2020, 19:49

Zitat von Christoph Weigler, UBER-Chef Deutschland:
„Die gesetzliche Rückkehrpflicht konterkariert den Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen in Deutschland massiv aufgrund erzwungener Leerfahrten bei begrenzter Batteriereichweite. Unter diesen Bedingungen wird Berlin leider deutlich weniger zu unserem 50-Prozent-Ziel beitragen können als andere Städte.“
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... ichtlinie/

Herr Weigler, Ihre illegale Vermittlung von Taxi-Diensten an Mietwagenunternehmer konterkariert das PBefG. Nicht die Rückkehrpflicht steht Ihnen im Wege, sondern Ihre Weigerung Taxi-Dienste ausschließlich an echte Taxen zu vermitteln. Halten Sie sich an die Gesetze und Ihren hehren Zielen steht nichts im Wege, weil Sie nicht mehr zu Leerfahrten gezwungen werden. Sie können aber auch hehre Ziele vorgeben, um den Gesetzgeber moralisch dazu zu zwingen, dass Gesetz so zu ändern, dass Sie Ihre schnöden Ziele durchsetzen können.

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Beitrag von miamivice » 21.11.2020, 12:19

Es wurden Fahrzeugzählungen an zwei Kreuzungsbereichen in Berlin durchgeführt um die pandemische Ausbreitung von UBER in Berlin zu beweisen.

Zählung an der Kreuzung Glogauerstraße Ecke Paul-Linke-Ufer in Kreuzberg.
Start 2 Uhr 58 Samstag früh, Ende 3 Uhr 32 Samstag früh. Sämtliche vorbeifahrenden Fahrzeuge wurden gezählt.
  • UBER----------------19
    FREE NOW Ride----4
    BerlKönig-----------1
    Taxi (leer)----------2
    Taxi (besetzt)------4
    Bus-------------------2
    Kleintransporter---3
    Securityfirma-Kfz--1
    E-Roller--------------1
    Kfz (privat)---------13
    Moped----------------1
    Fahrrad---------------8
Zählung am Hermannplatz Ecke Sonnenallee in Kreuzberg.
Start 3 Uhr 36 Samstag früh, Ende 3 Uhr 57 Samstag früh. Sämtliche vorbeifahrenden Fahrzeuge wurden gezählt.
  • UBER---------------------------23
    FREE NOW Ride----------------3
    BerlKönig-----------------------0
    Taxi (leer)---------------------10
    Taxi (besetzt)------------------1
    Mietwagen (Selbstfahrer)----1
    Bus-------------------------------4
    Polizei---------------------------2
    Rettungsfahrzeug--------------1
    Lkw------------------------------3
    Kleintransporter---------------1
    Securityfirma-Kfz--------------1
    E-Roller--------------------------0
    Kfz (privat)---------------------30
    Moped----------------------------2
    Fahrrad--------------------------1

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von miamivice » 23.11.2020, 11:44

Stellungnahme der Senatskanzlei Berlin zu UBER vom Januar 2020:
Es ist richtig, dass die Genossenschaft Taxi Deutschland bereits einen Erfolg gegen Uber erzielt hatte. Nach einem Beschluss des Landgerichts Frankfurt in einem einstweiligen Verfahren durfte der Fahrdienst seine Dienste eigentlich bundesweit nicht mehr anbieten. Ohne offizielle Personenbeförderungsgenehmigung durften nach dem Beschluss deswegen keine Fahrten über die Uber-App mehr vermittelt werden. Bei einer Zuwiderhandlung drohte Uber sogar ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro.

Nach diesem erst vor kurzem ausgesprochenen umfassenden Verbot hat das LG Frankfurt nun die einstweilige Verfügung aber wieder aufgehoben. Grundsätzlich und inhaltlich halten die Richter das Verbot zwar noch immer für richtig. Im einstweiligen Verfahren sollen aber nur Entscheidungen getroffen werden, die eine besondere Eile gebieten. Diese Eile war bei dem Uber-Fall nach Ansicht der Richter nicht mehr gegeben. Die Genossenschaft Taxi Deutschland, die gegen Uber die einstweilige Verfügung vorher erwirkt hatte, muss jetzt den Weg über ein normales Klageverfahren gehen. Dann könnte das Verbot erneut ausgesprochen werden.

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von miamivice » 25.11.2020, 08:48

Eine Kontrolle von 22 Taxameterständen in einem Berliner Mehrwagenbetrieb im November 2020 ergibt:
  • -Schichtzeit insgesamt: 7 Stunden 24 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 21 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 50
    ------Besetztkilometer: 14
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 53,90 €

    -Schichtzeit insgesamt: 8 Stunden 01 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 20 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 69
    ------Besetztkilometer: 32
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 83,80 €

    -Schichtzeit insgesamt: 10 Stunden 14 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 08 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 90
    ------Besetztkilometer: 29
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 79,00 €

    -Schichtzeit insgesamt: 8 Stunden 56 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 22 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 72
    ------Besetztkilometer: 25
    ------------------Touren: 3
    ----------Bruttoumsatz: 64,10 €

    -Schichtzeit insgesamt: 8 Stunden 37 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 22 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 52
    ------Besetztkilometer: 23
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 69,30 €

    -Schichtzeit insgesamt: 6 Stunden 43 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 3 Stunden 04 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 70
    ------Besetztkilometer: 30
    ------------------Touren: 8
    ----------Bruttoumsatz: 100,00 €

    -Schichtzeit insgesamt: 7 Stunden 27 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 21 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 72
    ------Besetztkilometer: 21
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 68,10 €

    -Schichtzeit insgesamt: 5 Stunden 32 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 2 Stunden 43 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 65
    ------Besetztkilometer: 23
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 70,10 €

    -Schichtzeit insgesamt: 4 Stunden 3 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 0 Stunden 50 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 48
    ------Besetztkilometer: 25
    ------------------Touren: 2
    ----------Bruttoumsatz: 69,40 €

    -Schichtzeit insgesamt: 7 Stunden 5 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 3 Stunden 8 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 70
    ------Besetztkilometer: 34
    ------------------Touren: 7
    ----------Bruttoumsatz: 100,50 €

    -Schichtzeit insgesamt: 7 Stunden 42 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 36 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 47
    ------Besetztkilometer: 10
    ------------------Touren: 3
    ----------Bruttoumsatz: 34,90 €

    -Schichtzeit insgesamt: 7 Stunden 39 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 20 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 93
    ------Besetztkilometer: 31
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 78,00 €

    -Schichtzeit insgesamt: 9 Stunden 11 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 6 Stunden 47 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 67
    ------Besetztkilometer: 25
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 73,10 €

    -Schichtzeit insgesamt: 9 Stunden 14 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 18 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 76
    ------Besetztkilometer: 24
    ------------------Touren: 5
    ----------Bruttoumsatz: 75,10 €

    -Schichtzeit insgesamt: 9 Stunden 01 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 42 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 86
    ------Besetztkilometer: 37
    ------------------Touren: 7
    ----------Bruttoumsatz: 104,70 €

    -Schichtzeit insgesamt: 8 Stunden 24 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 41 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 69
    ------Besetztkilometer: 35
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 87,80 €

    -Schichtzeit insgesamt: 10 Stunden 54 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 6 Stunden 08 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 97
    ------Besetztkilometer: 63
    ------------------Touren: 8
    ----------Bruttoumsatz: 161,60 €

    -Schichtzeit insgesamt: 8 Stunden 10 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 5 Stunden 38 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 59
    ------Besetztkilometer: 15
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 50,80 €

    -Schichtzeit insgesamt: 10 Stunden 04 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 6 Stunden 38 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 61
    ------Besetztkilometer: 17
    ------------------Touren: 6
    ----------Bruttoumsatz: 64,00 €

    -Schichtzeit insgesamt: 10 Stunden 01 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 4 Stunden 56 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 111
    ------Besetztkilometer: 64
    ------------------Touren: 8
    ----------Bruttoumsatz: 178,20 €

    -Schichtzeit insgesamt: 10 Stunden 55 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 6 Stunden 45 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 112
    ------Besetztkilometer: 44
    ------------------Touren: 7
    ----------Bruttoumsatz: 114,50 €

    -Schichtzeit insgesamt: 6 Stunden 31 Minuten
    ---Pausen akkumuliert: 3 Stunden 22 Minuten
    ------Gesamtkilometer: 75
    ------Besetztkilometer: 23
    ------------------Touren: 4
    ----------Bruttoumsatz: 66,20 €
Den 22 Taxameterständen sind 15 verschiedene Fahrzeuge zuzuordnen.
Es handelt sich um Tag- und Nachtschichten.

UBER zerstört die Funktionsfähigkeit des Berliner Taxigewerbes.
Durch UBER wird Arbeit zur Arbeitssimulation.
Aus keinem der Umsätze kann - ohne den Fiskaltaxameter-Pausen-Trick - der sogenannte Mindestlohn gezahlt werden, weil sonst für den Unternehmer zu wenig übrigbleibt.
Der wirtschaftliche Einfluß von UBER ist weit widriger als der wirtschaftliche Einfluß des Lockdown aufgrund der COVID-19-Pandemie.

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von miamivice » 26.11.2020, 04:33

Eine am 25. November 2020 stattgefunden habende Konferenz "Taxi Driving Innovation 2020 - Zwischen Disruption und Ordnung" hat gezeigt, daß das Taxigewerbe verloren ist. Hermann Waldner und Michael Oppermann vom Bundesverband Taxi haben zwar versucht ihre Standpunkte deutlich zu machen, sind aber von Partei und Administration nicht verstanden worden, allen voran CDU, Grüne und SPD.

Zur Erinnerung: Vorstand Michael Müller hatte bereits am 3.7.19 in Potsdam geäußert:
Und man muß eines mal ganz deutlich begreifen: UBER ist nichts Neues, UBER will nichts Neues und UBER ist ja auch nur ein Synonym für all diese, die eigentlich genau jetzt mit neuen Ideen auf den Markt kommen. Es sind alles Angebote, die eigentlich nur heißen, dort wo wir glauben, daß ausreichend Geschäft ist, wo wir verdienen können, wollen wir die Rosinenpickerei machen, dort wollen wir das Geschäft abgreifen und den Rest interessiert uns nicht, wir stehen hier nicht für 24/7-Rundumbedienung, wir stehen hier nicht für die Verpflichtung jeden zu befördern, auch wenn die Fahrt an sich vielleicht nicht wirtschaftlich ertragreich ist, sondern wir wollen uns aussuchen können, wann wir welches Angebot bieten und auch nur dort, wo wir es anbieten wollen, bieten wir es an.

Das heißt UBER will nichts anderes machen als Taxi, das ist schlicht und ergreifend nichts anderes als Taxi, nur ohne jegliche Verpflichtung, aber mit allen Rechten, die wir haben, daß wir uns in der Stadt bereithalten dürfen, die will man haben, aber Verpflichtungen will man nicht. Und wenn man das zuläßt, dann ist das ein eindeutiger Angriff auf den gesamten ÖPNV und dann bricht das gesamte System der Mobilität in Deutschland zusammen.
Wir haben hier ein gutes System und das gilt es zu erhalten und das darf nicht nachher noch durch ministerielle Vorgaben und Vorschläge unterlaufen werden. Und wer das alles nicht glaubt, der kann Studien nachlesen, es gibt vier Jahre lang, 5 Jahre inzwischen fast, im Sandkasten der USA, wo dieses versucht wurde, wo sich diese Fahrdienste alle haben ausbreiten können und entgegen aller Erklärungen, wie toll sie auch die Mobilität im ländlichen Bereich doch nach vorne bringen würden, da muß man gucken, wo sie in Amerika sind: Sie sind dort in 10 bis 15 Metropolen und dort noch nicht einmal in der gesamten Metropole, sondern nur in den Kernbereichen, im urbanen Zentrum, wo das Geschäft und die Nachfrage so hoch ist, daß man sagt, da kann man gut den Rahm abschöpfen, alles andere sollen doch bitte schön die machen, die die Pflichten haben. Und das alles wird ignoriert, es gibt inzwischen Studien - wir hätten sie auch dabei, wenn ich Ihnen [Staatssektretärin Ines Jesse] dann nachher noch was in die Hand drücken darf - ja aus denen das nachzulesen ist. Ja und selbst deutsche und europäische Studien sagen inzwischen, diese ganzen neuen Angebote führen nur zu ständig mehr Verkehr, zu einer Überlastung der Straßen, zu einer Überlastung mit Schadstoffen (..).
Je weniger Sachkenntnis auf Seiten der Parteien vorhanden ist, desto mehr Sozialphrasen werden gesetzt. Partei und Administration verstehen NICHT WIRKLICH die Bedeutung der Termini "Funktionsfähigkeit", "Mobilität", "Mietwagen", "Taxi", "Vermittlungsplattform", "UBER", "FREE NOW Ride", "Pooling", "Tarifpflicht", "Rückkehrpflicht", "Anschlußfahrt", "Wettbewerb", "Innovation", "Discount", "Konzessionsschraube", "Inflation", "Dumping, "Leerkilometer", "Monopol", "Disruption" etc., so daß keine ernsthaften Diskurse möglich sind - Begriffsunsicherheit führt immer ins Chaos - mit der Wirkung, daß quasi ein Kartell der Unsachverständigen das Taxigewerbe weiter zerstört und UBER implementiert.

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"Verrechtet" und kontrolliert in den Untergang

Beitrag von miamivice » 27.11.2020, 16:38

Begriffsverwirrt ist der Heuschrecke UBER nicht beizukommen. UBER ist Discounttaxivermittlungsplattform, keine Mietwagenvermittlungsplattform. Es wäre zwangsneurotisch und suizidal diese Tatsache zu leugnen. Die FREE-NOW-App verdeutlicht diesen Sachverhalt besonders eindrucksvoll, daß die Kunden im App-Menü dazu verleitet werden den billigeren Mietwagen zu bestellen und nicht das teurere Taxi. Bei dem billigeren Mietwagen handelt es sich freilich um ein Discounttaxi, welches die Bestellaufträge von den offiziellen Taxis stiehlt.

Stellungnahme der Senatskanzlei Berlin vom 26.11.20 zur UBER-Pandemie:
Viele Taxiunternehmen und Selbstständige stehen derzeit vor dem Aus. Durch die Absagen von Großveranstaltungen und den Einbrüchen beim Tourismus musste das Taxigewerbe in den letzten Monaten Umsatzeinbußen von bis zu 90 % hinnehmen. Zwar konnten viele Unternehmen sich zumindest vorerst durch Soforthilfemaßnahmen des Bundes über Wasser halten, aber trotzdem stehen derzeit laut den Verbänden des Taxigewerbes etwa 25 % der Taxiunternehmen vor dem Aus. Damit sind Arbeitsplätze von Tausenden Berlinerinnen und Berlinern akut gefährdet.

Bereits vor der Corona-Pandemie war die Lage für das Taxigewerbe in Berlin nicht rosig. Die Situation ist bei immer höheren Zahlen von Mietwagenfirmen und niedrigeren Zahlen von verkehrenden Taxis problematisch, wenn man sich vor Augen führt, welche Bedeutung das Taxigewerbe hat. Es unterliegt besonderen Aufgaben wie der Betriebspflicht und der Beförderungspflicht. Es ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und trägt entscheidend zur Mobilität der Berlinerinnen und Berliner und der vielen Gäste in unserer Stadt bei. Diese Entwicklungen liegen vor allem an den ungleichen Wettbewerbsbedingungen, denn in der Branche herrschen in der Praxis viele Defizite, vor allem Kont.roll- und Vollzugsdefizite. In der Praxis werden diverse Bestimmungen von Mietwagenunternehmen wie z.B. die Rückkehrpflicht häufig umgangen und die Kontrolle der Unternehmen hat sich als äußerst schwierig herausgestellt.

Infolgedessen haben die den Senat tragenden Regierungsfraktionen am 17. September 2020 in der Sitzung des Abgeordnetenhauses einen entsprechenden Antrag (AH-Drs. 18/2726 - Berliner Taxigewerbe schützen! ufzeichnungspflichten und Kontrollen von Mietwagenunternehmen sicherstellen – Ausnahmegenehmigungen im Berliner Mietwagensektor zurücknehmen) beschlossen, mit dem für ein Stück mehr Fairness für das Taxigewerbe gesorgt werden soll, denn in den letzten Jahren ist das Verhältnis von Taxis und Mietwagen durch Uber und Co. in die Schieflage geraten. Ziel des Antrages ist es, die Kontrollen zu verstärken. Beispielsweise sieht der Antrag vor, dass Streckenzähler künftig für die Zulassung eines Mietwagens Voraussetzung sein sollen. Weiterhin werden Maßnahmen getroffen, um die Einhaltung der Aufzeichnungspflicht sicherzustellen. Ferner sollen die Kontrollen durch die Finanzämter intensiviert werden. Hierfür sollen die zuständigen Stellen beim Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) und der Eichbehörde personell und technisch besser ausgestattet werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden; ein entsprechendes Organisationsgutachten für das LABO ist bereits auf den Weg gebracht. Zugleich soll durch eine verstärkte Kooperation mit den Landkreisen in Brandenburg verhindert werden, dass Mietwagenfirmen aus Berlin ihren Geschäftssitz nach Brandenburg verlagern, um den verschärften Kontrollen zu entgehen, ihr Hauptgeschäft aber weiter in Berlin betreiben.

Unabhängig davon ist es aber auch notwendig, dass auf Bundesseite die Einhaltung der Regeln durch eine Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes sichergestellt werden:

· Klare Abgrenzung zwischen Taxi- und Mietwagengewerbe.

· Pflicht der Taxi-, Mietwagen und Ridesharing-Unternehmen zur Datenübermittlung an die Aufsichtsbehörden.

· Kennzeichnungspflicht für Mietwagen für die bessere Kontrolle.

· Angemessene Entlohnung der Fahrerinnen und Fahrer.

Hierfür wird sich der Berliner Senat auch weiterhin einsetzen. Gleichwohl ist die beabsichtigte Aufhebung der aktuellen Ausnahmegenehmigung vom Einbau des Wegstreckenzählers ein erster Schritt in Richtung fairer Wettbewerb. Mit dem Wegstreckenzähler können Daten digital und unveränderbar aufbewahrt werden. Hierzu zählen die Arbeits- und Pausenzeiten, Fahrzeiten, die Angaben zum Fahrpersonal und steuerlich relevante Einzeldaten. Allerdings ist der Wegstreckenzähler nicht dazu geeignet, Verstöße von Mietwagen gegen die Rückkehrpflicht zu verhindern oder dies eindeutig zu dokumentieren. Umso wichtiger ist es daher, dafür Sorge zu tragen, dass dem LABO die entsprechenden Personalmittel für eine angemessene Kontrolle zur Verfügung gestellt werden.
Rot markiert sind die Stellen, welche verdeutlichen, daß die Administration - systemimmanent - nicht anders kann als das Taxigewerbe zu zerstören (Verrechtung/Apoptose). Die Administration beabsichtigt im Ergebnis, daß das Taxigewerbe fürderhin nurmehr "legal" bestohlen wird anstatt UBER auszuschaffen und den Taxi/Mietwagen-Konfusionszirkus ein für alle Mal zu beenden. Mehr Kontrollen sind unsinnige Heilsversprechen. Bürokratie wird aufgebläht um Unrecht zu zementieren. Am Ende steht ein "legaler" Taxi/Discounttaxi-Slum mit 12 Tausend Fahrzeugen plus/minus x. Ob ein Slum streng überwacht und streng kontrolliert wird, interessiert aus der Vernunftsperspektive wenig, weil Slum nun mal Slum ist - also organisierte Verarmung und Entwürdigung darstellt und damit per se illegal ist.

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Re: "Verrechtet" und kontrolliert in den Untergang

Beitrag von Mamil » 01.12.2020, 00:15

miamivice hat geschrieben:
27.11.2020, 16:38
anstatt UBER auszuschaffen und den Taxi/Mietwagen-Konfusionszirkus ein für alle Mal zu beenden.
UBER wird nicht ausgeschafft, weil UBER angeschafft wird, um einen der letzten noch verbliebenen nachfrageorientierten Märkte, den Personennahverkehrsmarkt, an seinem schwächsten Glied, dem Taxenmarkt, anzugreifen und in einen angebotsorientierten Markt umzuwandeln. Dass UBER dabei Bus und Bahn kannibalisiert, ist kein unerwünschter Nebeneffekt. Die sogenannten "Neuen" werden nicht zufällig "Anbieter" genannt. Das Taxengewerbe und der ÖPNV haben nichts "anzubieten", außer das Gesetz zu befolgen. Für Taxifahrer mit Stockholm-Syndrom gibt es dann noch die alternative Erklärung: "Das wäre alles niemals passiert, wenn doch nur die Taxifahrer ihre Taxen geputzt, Kreditkarten angenommen, bla, bla, bla... und sich bei der Steuererklärung ein Beispiel an den Cum-Ex Geschäften der Warburg Bank genommen hätten."

Administration heißt heute "Governance" und die Herrschaften fühlen sich zu Höherem berufen, als sich mit einer Armee von Gewerbevertretern im 1990er Anzug beim Kaffeekränzchen über Detailfragen auseinanderzusetzen. Man sitzt heute lieber mit einer handvoll "gelackter" CEO's im Urban-Start-Up-Entrepreneur-Look inklusive MacBook am Verhandlungstisch, schlürft Coffee-To-Go aus dem eigenen nachhaltigen Thermobecher und visioniert Ergebnisse, wie es sich für einen angebotsorientierten Markt gehört. In Hamburg hat man sich den ehemaligen Pressesprecher von Free Now in die Verkehrsbehörde geholt und die heißt prompt "Behörde für Mobilitätswende". Den Schritt zu sexy "Center for Future Mobility" wollte man noch nicht wagen. "Senatskanzlei" klingt ja wie Preußen im 19. Jahrhundert. Da muss Berlin PR-technisch langsam mal in die Puschen kommen.

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Beitrag von miamivice » 03.12.2020, 16:41

Betreff: Oktroyierung und Implementierung von UBER
Betreff: Anatomie des strukturellen Verrats und Ausverkaufs
Betreff: Administrative Nicht-Erreichbarkeit und Beratungsresistenz
Betreff: Verbiegung der Begriffe
Betreff: Fetisch "Plattform"

Redakteurin im Studio Ines Arland auf Phoenix-TV moderiert an zum Ereignis "Brüssel - vor Videokonferenz der EU-Arbeits- und Sozialminister" am 3.12.20: "Eines der Themen, die da behandelt waren, sind zum Beispiel die prekären Arbeitsbedingungen bei sozialen Plattformen."

Weiter Phoenix-TV:

Arbeits- und Sozialminister und SPD-Parteifunktionär Hubertus Heil auf einer Pressekonferenz vor der "Videokonferenz der EU-Arbeits- und Sozialminister" am 3.12.20:
Lassen Sie mich mit einem Thema beginnen, das aktuell auch in Deutschland sehr sehr intensiv diskutiert wird: Die Frage wie schützen wir die immer größer werdende Zahl von Menschen, die auf Internetplattformen wie UBER oder Lieferando ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Corona-Pandemie hat der Internetwirtschaft einen unglaublichen Schub in den letzten Monaten verliehen. Und die gute Nachricht ist: Die Plattformökonomie bietet Chancen für Innovationen, für mehr Wettbewerbsfähigkeit, für neue Geschäftsmodelle, für neue Beschäftigung und auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Aber diese Entwicklung hat auch Schattenseiten. Schattenseiten wenn es ein Mißverhältnis der Rechte und Pflichten zwischen Plattformbetreibern und Plattformbeschäftigten gibt. Der soziale Rechtsstaat darf da nicht hinterherhinken sondern muß eingreifen um für Fairness zu sorgen und unfaire Praktiken zu unterbinden.
(..)
Und zum Dritten wenn es um die Klärungen des Statusses geht ob Plattformbeschäftigte abhängige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind oder Selbstständige - mit dem Vorschlag die Beweislast bei den Prozessen zur Klärung des Statusses stärker zu verlagern auf die Plattformen. Aber meine Damen und Herren, nationale Lösungen reichen allein nicht aus, weil viele Plattformen nicht an nationalen Grenzen Halt machen. Wir brauchen europäische Lösungen.

Mitmacher, Profiteure bei der Heuschrecke UBER werden von Sozialisten und Christdemokraten zum Sozialfall umgelogen mit der Wirkung, daß das Taxigewerbe finalisiert wird.

Der nächste Schritt im Zuge von Ausverkauf und Kannibalisierung des Taxigewerbes wäre UBER als systemrelevant zu bezeichnen.

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