Pooling-Index und Pooling-Quote

Der virtuelle Taxitreff.
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IK
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Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von IK » 19.06.2019, 17:14

Hallo Kollegen

Alle reden vom Pooling, aber meinen alle das Gleiche? Wohl kaum. Aus den vorherigen Debatte, egal ob hier in Forum, in den Zeitungen, in der Politik, auf der Straße oder im Gerichtssaal wird deutlich, dass die Begriffe keineswegs aufeinander abgestimmt sind. Die Folge ist, dass jeder dann auch Recht hat, wenn er die Pooling-Quote nach eigenem Geschmack definiert.

Verkehrsreduzierung und Preissenkung
Hört man sich an, was die Pooling-Befürwerter sagen, bewirkt Pooling, dass es weniger Verkehr gibt und weil insgesamt effizienter die Fahraufträge abgearbeitet werden (es werden weniger Kilometer als mit PKW pro Auftrag gefahren) ist auch der Beförderungspreis niedriger. So argumentieren alle, egal ob sie MOIA, CleverShuttle, Uber Pool, Berlkönig usw. heißen.

Pooling-Index
Abhilfe in dieser Debatte soll ein Pooling-Index schaffen. Auf der Seite der Klage haben wir damit begonnen einen zu definieren und dieser Versuch soll hier in der interaktiven Forum fortgesetzt werden.

Beförderungsaufträge pro gefahrenen Kilometer
Aus dieser Überlegung folgt, dass ein Pooling-Index abbildet, wie viele Beförderungsaufträge pro gefahrenen Kilometer erledigt werden.

Privat-PKW
Ein Privat-PKW hat immer die Pooling-Quote von 1. Pro gefahren Kilometer wird immer ein Beförderungsauftrag erledigt.

Taxi
Ein bestelltes Taxi hat eine Pooling-Quote kleiner als 1, weil für den Beförderungsauftrag immer die Anfahrt und eventuelle die Weiterfahrt zum Taxistand zu addieren ist. Wenn ich mir ein Taxi bestelle, um einen KM zu fahren und das Taxi einen KM Anfahrt hat und dazu noch einen KM zum Taxistand zurück, dann hat das Taxi insgesamt 3 KM zurückgelegt, um einen Beförderungsauftrag von einem KM auszuführen. Die Pooling-Quote wäre dann 1/3=0,33. Würde das Taxi die gleiche An- und Abfahrt haben, aber der Beförderungsauftrag 10 KM Länge hätte, würden wir 10/12=0,83 Pooling-Quote haben. Man erkennt es schnell, dass das Privat-PKW dem Taxi überlegen ist. Die Berechnungsforumel lautet:

Strecke der Beförderung / Alle KM inclusive An- und Abfahrt = Pooling-Quote für diese Tour

Mit etwas erweiterten Formel könnte man dann den Pooling-Index einer Schicht berechnen:

Summe aller Beförderungsstrecken / Gesamtkilometer in der Schicht = Pooling-Quote der Schicht

Man könnte auch sagen Besetztkilometer / Gesamtkilometer = Pooling in einer Schicht. Allerdings verzichte ich bewußt auf diese Bezeichnung, weil beim Pooling mit MOIA, Taxen und Co das zu Missverständnis führen kann, weil bestimmte Kilometer mehrfach besetzt sind.

Und jetzt ein Beispiel von gestern ...

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von Jim Bo » 19.06.2019, 17:38

Hallo IK

Wie kommst du auf die 12?

Edit: Ach du gehst von 1 km Entfernung vom Taxistand aus.
Zuletzt geändert von Jim Bo am 19.06.2019, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von IK » 19.06.2019, 18:00

Gestern bin ich wieder mit MOIA vom Rathaus gefahren und die Fahr wurde gepolt mit einem Pärchen, welches von der Steinstraße in den Pilatuspool wollte.

Es gab für MOIA zwei Beförderungsaufträge:
  1. Von der Rathausstr. 6 in die Ernst-Horn-Straße 36 und
  2. Von der Steinstraße in den Pilatuspool
Die erste Strecke ist nach Google 7,7 KM lang.
Die zweite Strecke ist nach Google 2,6 Km lang.
Zusammen 10,3 KM

MOIA startete am Dammtordamm, holte mich ab, dann ging es in die Steinstraße und danach in den Pilatuspool. Ich will jetzt hier nicht schreiben, wie wir genau gefahren sind, weil das erstmal zur Sache wenig beitragen kann. Jedenfalls war es sehr ungewöhnlich uns seltsam.

MOIA bündelte diese zwei Beförderungsaufträge und machte dabei 13,57 KM. Der von mir ausgerechnete kürzeste Weg wäre 12,20 KM. Nach unserer Formel von oben hat MOIA folgende Pooling-Quote (PQ):

PQ-MOIA = 10,3 km / 13,57 km = 0,76
PQ-MOIA = 10,3 km / 12,20 km = 0,84*
*Durch mich optimierte Strecke für MOIA

Schaut man sich auf der Karte beide Aufträge, kann man fast vom optimalen Pooling reden und trotzdem kommt kommt ein Ergebnis raus, der weit unter dem Ergebnis des Privat-PKWs.

Umsteiger vom Fahrrad, Fußgänger, Bus und Bahn
Wir müssen annehmen, dass ein Teil MOIA Kunden die oben genannten Verkehrsformen durch MOIA getauscht haben. Nehmen wir an, dass es sich um 30% Umsteiger geht. Damit wird die Pooling-Quote noch schlimmer, weil diese Leute sonst den Verkehr gar nicht belasten würden. Die Rechnung sieht dann so aus:

Korrigierte-Pooling-Quote (KPQ) = PQ x 0,70 = 0,53

Fortsetzung folgt ...

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von IK » 19.06.2019, 18:02

Jim Bo hat geschrieben:Hallo IK

Wie kommst du auf die 12?

Edit: Ach du gehst von 1 km Entfernung vom Taxistand aus.
Es handelt sich um einen fiktiven Beispiel, um zu erklären, wie man die PQ (Pooling-Quote) rechnet und wie sich verschiedene Faktoren (Beförderungslänge, An- und Abfahrt) auf diese Quote auswirken.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 19.06.2019, 18:22

Befragungen bei Clever Shuttle und Allygator haben ergeben das etwa 80% der Kunden aus dem ÖPNV kommen.
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 19.06.2019, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von sivas » 19.06.2019, 21:50

Um die Effektivität von Moia auszudrücken, würde ich die gefahrenen Kilometer zählen.

- mit keinem Fahrgast besetzt = A
- mit einem Fahrgast besetzt = B
- mit zwei Fahrgästen besetzt = C
- mit drei Fahrgästen besetzt = D
- usw.

Die Pooling-Quote wäre Σ (C,D,..) / Σ (B,C,D,..) /100

Die Effektivität ergibt sich aus Σ (B+2C+3D+..) / Σ (A+B+C+D+..) /100

Man kann das Ganze auch auf Zeitbasis berechnen.

Grad mal schnell so hingeschrieben, kann Fehler enthalten.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von Jim Bo » 19.06.2019, 22:11

Eigentlich ist es doch sowieso unfair dem Taxigewerbe gegenüber einen Vergleich des Poolingindex aufzustellen. Bei Taxi war es doch bisher so, dass Fahrgäste alleine sein wollten. Mit Sharing hat man jetzt ein Angebot gegeben, dass Taxifahrern nicht unbedingt alleine sein muss.

Oder betrachten wir die Fernzüge der DB. Dort ist der Poolingindex deshalb höher, weil die Fahrgäste mitfahren müssen um an ihr Ziel zu kommen. Man müsste eine Zählung durchführen, wieviele dieser Fahrgäste auf Umsteigen angewiesen sind.

Jetzt geht es aber nicht um Fernzüge oder Busse etc. Wir diskutieren die Effektivität von Mietwagen. Da finde ich es zum Beispiel interessant in welchem Bereich der Tourenlänge wir uns bewegen. Gibt es Touren, die länger als 50 Kilometer sind?
Zuletzt geändert von Jim Bo am 19.06.2019, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von sivas » 20.06.2019, 12:34

Unter Pooling-Quote verstehe ich das Verhältnis der gepoolt zurückgelegten Strecke zum ungepoolt, aber besetzt zurückgelegten Weg. (Definition)
Nehm ich bei 100 zurückgelegten Besetzt-Kilometern für 20 km weitere Fahrgäste mit, beträgt die Pooling-Quote 0,2. Ein schlecher Wert !
Die obige Formel stimmt, das /100 muss weg, die Pooling-Quote Pq nimmt Werte an zwischen 0 und 1. Pq [0 ... 1]

Unter Effektivität eines Personentransportsystems verstehe ich die Summe der Personen-Transport-Kilometer geteilt durch die Summe der gefahrenen Kilometer und jetzt kommts: geteilt durch die Anzahl der Sitzplätze !
Ein Bus fährt effektiv, wenn er ständig besetzt ist. Ist aber als höchst uneffektiv anzusehen, wenn von den möglichen 50 mitzunehmenden Personen nur eine mitgenommen wird.

Die Formel für die Effektivitäts-Quote Eq [0 ... 1] ergibt sich aus der Summe der Personen-Transport-Kilometer Σ (B+2C+3D+..) geteilt durch die Summe der gefahrenen Kilometer Σ (A+B+C+D+..) geteilt duch die Anzahl der Sitzplätze.

Jetzt rechnet mal schön :lol:

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von gringo » 20.06.2019, 18:30

Jim Bo hat geschrieben:Gibt es Touren, die länger als 50 Kilometer sind?
Das wird im Fahrgebiet Hamburg schwer zu erreichen sein.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von arne13 » 20.06.2019, 18:30

Naja,

IKs Ansatz finde ich sehr viel nachvollziehbarer und auch richtiger. Wenn 4 Mann ein Moia bestellen,um zusammen zum Kiez zu fahren, ist dies definitiv kein Pooling! Sie würden auch zusammen in einem Auto sitzen oder Bus oder Taxe. Auch wenn 2 Besteller schon im Mioa sitzen, um mit einem deutlichen Umweg einen 3. Besteller abzuholen, muss dies nicht zwangsläufig sinnvoll sein. Dies wäre bei deiner Defintion der Fall, und kann aber auch schlicht Unsinn sein. Wie IK mit seinem Fahrten schon deutlich machte, kommt unter Umständen heraus, dass die Einzelstrecken kürzer wären als die gemeinsam gepoolte Strecke und dies bedeutet schlicht mehr und nicht weniger Verkehr.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von gringo » 20.06.2019, 18:32

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:Befragungen bei Clever Shuttle und Allygator haben ergeben das etwa 80% der Kunden aus dem ÖPNV kommen.
Interessant. Hast Du ne Quelle?
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von sivas » 20.06.2019, 19:07

Was soll das "Naja", ist es eine Wertung ? Ich dachte Ihr wollt vorurteilsfrei das Thema erörtern.

Ivicas Ansatz hat halt den Nachteil, dass die Daten umständlich zu beschaffen sind. Was ist, wenn ein Fahrgast früher aussteigen oder die Fahrt verlängen will ? Dann gibt's ein Durcheinander.
Die Verwendung von Poling-Einheiten statt Fahrgästen bei der Berechnung der Pooling-Quote ist ok.
Bei der Effektivitätsberechnung zählt jeder Fahrgast wieder einzeln.

Führt einen Wegstreckenindex (Wi) ein. Ist er '1', sind die Summen der Einzelstrecken mit der Gesamtstrecke identisch. '12' heisst, dass ein Umweg gefahren wurde. Beträgt er '0,3', war das Pooling selbst effektiv, es wurde eine längere Strecke gemeinsam gefahren, ohne große Umwege. Werden jedoch 2 Personen in einem Fahrzeug befördert, welches 6 Personen fasst, wird das Ganze wieder uneffektiver.
Zuletzt geändert von sivas am 20.06.2019, 19:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von IK » 20.06.2019, 19:21

@sivas

Erstmal vielen Dank für deine Bemühung. Zweites, es wäre cool, wenn du eine Strecke simulieren würdest, damit wir tatsächlich nachvollziehen können, wie dein Formel funktioniert. Drittens, dein Ansatz wertet den Umweg auf. Wenn du zwei Besteller am Bord hast und mit denen den dritten einsammeln willst, machst zu fast immer einen Umweg, aber die gemachten Umweg-KM die eigentlich das Übel sind, erscheinen plötzlich als die „guten KM“.

Außerdem vermisse ich ein Außenkriterium. Mein Ansatz reduziert den Pooling auf Beförderungsauftrag pro gefahrenen KM. Dieses ist leicht zu nachvollziehen und erlaubt alle Verkehrsmittel miteinander zu vergleichen. In meinem Ansatz ist sofort erkennbar, warum zum Beispiel ein Bus sehr effizient ist, wenn es um Pooling geht.

Ist das verständlich für dich? Bitte nicht vergessen: MOIA und Co wollen die Privat-PKWs ersetzen. Dass ergibt nur dann Sinn, wenn sie besser als die Privaten poolen. Wie wir sehen, ist MOIA meilenweit davon entfernt.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von gringo » 20.06.2019, 19:25

sivas hat geschrieben:Ivicas Ansatz hat halt den Nachteil, dass die Daten umständlich zu beschaffen sind.
... und so eine kleine Anzahl von Fahrten macht da eh keinen Sinn.
Ab einer Menge von 1000 Untersuchungsfahrten kann man es gelten lassen.
Jedenfalls eine Untersuchung die seriös sein will
Und dann bitte Daten von einem unabhängigen Institut und nicht von einem Taxiunternehmer.

Alles andere sind Glücksspielergebnisse.
Zuletzt geändert von gringo am 20.06.2019, 19:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von sivas » 20.06.2019, 19:44

Moia kann gar nicht besser als die Privat-PKWs sein, weil sie nie vollbesetzt sein werden. Deshalb mein Ansatz: "geteilt durch die Anzahl der Sitzplätze".
Man kann auch das 'Vollbesetzt' so definieren, dass die Hälfte der vorhandenen Plätze belegt ist, oder 2/3 davon.

Ich stell mir 'nen Zug mit 300 Sitzplätzen vor. Da könn zwecks Effektivitätsverbesserung Waggons an- und abgehängt werden. Ein Bus, besetzt mit einer Person fährt uneffektiv, da langt eine Taxe. Wer weiss aber, ob nicht noch mehrere Fahrgäste zusteigen ? Da hilft dann die künstliche Intelligenz (KI). Die sagt, wieviel noch zusteigen.

Krieg ich 'nen Funkauftrag, steh ich ruck-zuck vor der Tür. Fragen die Kunden dann, wieso ich so schnell war, antworte ich: "Wir arbeiten mit KI. Ich steh schon seit 5 Minuten hier, wir haben auf Ihren Anruf gewartet." Im weiteren Verlauf des Gespräches schlag ich dann vor, dass statt zu telefonieren es besser ist, zum Fenster rauszuschauen: "wir sind bereits da !" Auch sag ich den Leuten wo sie hinfahren wollen ... "Wir wissen alles !"
Na ja, zum Glück ist's noch nicht so weit. Kann aber kommen !

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von eichi » 20.06.2019, 19:53

Nicht nur Ivo, viele Kollegen haben unabhängig Moia
getestet. Da die Ergebnisse dieser Marktbetrachtung
sehr ähnliche Ergebnisse aufzeigen, kann durchaus
von einer Relevanz ausgegangen werden.

Wie soll das "unabhängige Institut" testen, sehr viele
eigene Testfahrer losschicken? Damit wäre das Ergebnis schon
verfälscht.
Oder die von Moia bereit gestellten Fahrtdaten auswerten?
Sind diese Daten eventuell "bereinigt", enthalten sie auch
nicht bestellte Fahrten wie z.B. Schulungsfahrten?
Ich würde dem VW-Konzern hier keinerlei Vertrauensvorschuss
einräumen (nett formuliert).
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von sivas » 20.06.2019, 19:54

Zu einem sehr frühen Zeitpunkt habe ich gefordert, dass Moia nur unter wissenschaftlicher Begleitung den Betrieb aufnehmen darf.
Dann bräuchten wir uns hier nicht den Kopf zu zerbrechen.
Nun müssen wir die Wissenschaftler sein ... und das in unserem alter, Alter.
__________

Das unabhängige Institut sollte schon eine Universität sein. Die Verkehrswissenschaftler ... sind die nicht bei den Bauingenieuren untergebracht ?
Sämtliche Daten von Moia müssten ihnen zugänglich sein.
__________

Die Stadt Hamburg sollte einen Forschungsauftrag vergeben. Finanziert durch VW. Das werden die bestimmt gerne tun, ehrlich.
Zuletzt geändert von sivas am 20.06.2019, 20:09, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von Jim Bo » 20.06.2019, 20:06

IK hat geschrieben:Bitte nicht vergessen: MOIA und Co wollen die Privat-PKWs ersetzen. Dass ergibt nur dann Sinn, wenn sie besser als die Privaten poolen. Wie wir sehen, ist MOIA meilenweit davon entfernt.
Und das werden sie auch weiterhin sein.

Tanken. Waschen. Werkstatt.

Oder meine Lieblingsfahrten: Ich stelle mein Auto ab,bin mal für 10 - 20 Minuten weg, dann geht es weiter...
Wartet da Moia bis ich wieder da bin mit weitere Fahrgäste an Bord oder schicken die mir dann gar ein anderes Auto?

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Beitrag von sivas » 20.06.2019, 20:10

Moia tankt nicht, Moia lädt !

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Re: Pooling-Index und Pooling-Quote

Beitrag von IK » 20.06.2019, 20:44

gringo hat geschrieben:
sivas hat geschrieben:Ivicas Ansatz hat halt den Nachteil, dass die Daten umständlich zu beschaffen sind.
... und so eine kleine Anzahl von Fahrten macht da eh keinen Sinn.
Ab einer Menge von 1000 Untersuchungsfahrten kann man es gelten lassen.
Jedenfalls eine Untersuchung die seriös sein will
Und dann bitte Daten von einem unabhängigen Institut und nicht von einem Taxiunternehmer.

Alles andere sind Glücksspielergebnisse.
Größe der Stichprobe
Um die Systematik der Auswertung zu definieren brauchst du gar keine einzige Fahrt. Zuerst muss du wissen WAS du messen willst, dann kommt die Frage WIE diese Vermessung ablaufen soll und am Ende stellt sich die Frage, wofür das Ergebnis steht. Ein Pooling-Index oder Pooling-Quote sollen eine Aussage darüber treffen, wie effektiv ein Beförderungsmittel verschiedenen Beförderungsaufträgen ausführen kann. Erst am Ende steht die Frage der Stichprobengröße ...

Für die Feststellung, dass ein Privat-PKW Pooling-Quote von 1 hat, braucht man gar keine Stichprobe, weil das auf der Hand liegt. Bei MOIA braucht man eine Stichprobe. Die kleinste Stichprobe ist 1 und fas Ergebnis ist mit Fehlern behaftet, Aber jede weitere Fahrt verbessert die Genauigkeit. Mittlerweile habe ich alleine 20 Fahrten und das Ergebnis ist vom Tag zu Tag eindeutiger und stabiler.

Die Nebelkerze „Größe der Stichprobe“ kling klug, ist aber nicht, denn am Anfang geht es nicht darum was an der fünften Stelle hinter dem Komma steht, sondern was überhaupt vor dem Komma ist. Im Moment ist bei MOIA dauerhaft ein Null vorne. Und das alleine ist schon schockierend, wenn man sich an den Versprechen orientiert.

Taxiunternehmer als Auswerter
Das ist wieder Wording eines Taxihassers, der die Spur in der Debatte nicht halten kann, sondern auf die Minderwertigkeit des Taxifahrers hinweisen muss. Zur Info: Ich habe in Rahmen meines Studiums Statistik belegt und kann in diesem Bereich kompetent mitreden. Aber auch ohne dieser Prüfung, könnte ich mir dieses Wissen aneignen. Gilt auch für andere Kollegen.

Wenn dich diese Debatte überfordert, frag einfach nach, oder halte dich zurück. Altkluge Beiträge sind überflüssig wie ein Kropf.

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