Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
Poorboy
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Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Poorboy » 13.04.2019, 04:04

Nun matchen wir also, nur nicht mehr auf Kosten von Daimler, sondern wir dürfen selber die Einnahmeeinbußen tragen. Und die sind, wie Ihr im Weiteren sehen werdet, heftig, so man denn diese Touren annimmt, was so gut wie niemand macht.

Wir erleben nun live den Selbstmord von myTaxi, Gewinner dürfte der Hansa-Funk sein, ohne etwas beigetragen zu haben.

Eigentlich hatte ich beschlossen, den Match-Schwachsinn nicht mitzumachen, sobald er auf meine Kosten ginge. Grund: In 16 Monaten Dumping von Daimler hatte ich geschätzte 500 Match-Touren, bei denen es in genau zehn Fällen auch zu einem „sharing“ kam. Es kam also in etwa 2 % aller Nachfragen zu einem echten match, bei dem dann beide Kunden zusammen den vollen Fahrpreis entrichteten. In einem Fall ging es aus der City über Allermöhe nach Reinbek. Jeder Fahrgast sparte, ich habe immer nachgefragt, € 10,-, ich hatte aber eine Gesamt-Tour von € 70,-.

Um aber Informationen über den weiteren Verlauf zu bekommen, habe ich mich dann am letzten Tag doch noch zum neuen Matching angemeldet. Touren wollte ich nicht annehmen, nur die Nachfrage einschätzen können. Da myTaxi aber allen, die sich zum Stichtag angemeldet haben, vier Wochen lang einen Zuschlag von € 5,- pro Tour zahlt, bei tatsächlich zwei Matchis sogar € 10,-, also in 2 % aller Anfragen, ändere ich meine Meinung.

Alles, was erkennbar beim Fahrpreis unter € 10,- bleibt, Matschis geben das Ziel an und ich sehe es vorher, nehme ich diese Touren in den kommenden vier Wochen an. Damit verhindere ich den Griff ins Klo! Selbstverständlich lasse ich den Taxameter entgegen der Anweisung von myTaxi mitlaufen, wie soll ich sonst den Unterschied berechnen??

Heute waren das drei Touren!

1. Tour: Elbphilharmonie zum Rathaus. myTaxi macht dafür einen Festpreis von € 5,70. Obwohl ich der vorgegebenen Route von Google-maps nicht folge, das weiß nämlich nicht, dass ich mit Taxi von der Brandstwiete zur Mönkebergstraße fahren darf, zeigt der Taxameter am Ende € 8,10 an. Erhalten habe ich also etwa 70 % des regulären Fahrpreises und das auch nur, weil ich es besser wusste als Google-maps.
2. Tour: Feldbrunnenstraße zur Weidenallee. Festpreis sind € 6,05. Hier kann ich keine Taxi-Spuren nutzen, der Taxameter zeigt am Ende € 10,-. Nun bekomme ich also nur noch ca 60 % des regulären Fahrpreises.
3. Tour: Bahnhof Schlump zum Grindelhof Anfang (noch vor Abaton). Festpreis € 3,35, also unter Grundpreis von € 3,50!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Taxameter zeigt € 6,70!!! Nun sind wir also bei 50 % des regulären Fahrpreises angelangt!!

Wie geschrieben, durch den Zuschlag von € 5,- pro Tour von myTaxi fuhr ich immer im grünen Bereich. Zumindest die kommenden vier Wochen.

Touren, die erkennbar über € 10,- kosten, drücke ich deshalb weg. Und die Masse der Fahrer drückt offenbar alles weg an Matches.

Es gibt in dieser Nacht ein Feuerwerk an Tour-Angeboten in Sachen Match. Die Werbung der Jungs von der Großen Elbstraße war so massiv, dass ich nur zwei Touren mit zwei Personen habe, die kein Match bestellt haben und per App zahlen. Der ganze Match-sch*** wird nicht bedient!! Es werden dennoch insgesamt 18 Touren von myTaxi für mich, abzüglich der drei obigen also 15 reguläre.

Bei Schichtende kaufe ich mir an der Tanke zwei Bier, bleibe noch 45 Minuten im Wagen sitzen, lasse myTaxi laufen und berühre das Display nicht. Anfrage auf Anfrage, die niemand bedient. Ohne Reaktion werde ich nach einiger Zeit vom System automatisch auf besetzt gestellt, muss mich also wieder freischalten.

Was für ein Spaß, man kann die latschenden Kunden virtuell sehen. Da will einer vom Grindelhof per Match zur Tratziger Straße. Nimmt wohl niemand. Unser Freund macht sich auf die Socken. Das nächste Mal versucht er oder sie es aus der Hartungstraße, ebenfalls Fehlschlag, denn nach einigen Minuten soll es aus der Rothenbaumchaussee zur Tratziger Straße gehen.

Gleiches aus der Schanze zur Lyserstraße. Auch dieser Kunde will, „Geiz ist geil“ matchen und wird nicht geholt. Ebenfalls drei Versuche, während er in Richtung seines Zieles läuft. Immer vergeblich!

Andere Rufe kommen immer wieder. Offenbar will niemand von Harvestehude nach Volksdorf zum halben Preis fahren. Wer hätte das gedacht? Das retten dann auch € 5,- Bonus von myTaxi nicht mehr.

Kinners, kann ich nur sagen, versucht es beim Hansa. Da zahlt Ihr den Normalpreis, aber es kommt ein Taxi.

Das Schlimme ist, dass der gewöhnlich dämliche Kunde keine Ahnung hat, warum das bislang bestens funktionierende System plötzlich auf Null steht. Die „Fachkräfte“ von myTaxi haben doch glatt bei ihrem Werbebombardement vergessen, den Kunden mitzuteilen, dass die „Geiz ist geil“-Nummer nun auf Kosten der teilnehmenden Taxifahrer gehen soll!

Wie will man das nun zurückdrehen? Alle Kunden anmailen: „Sorry, die Taxifahrer sind doch nicht so blöd, wie wir dachten!“

Persönlich hatte ich im ersten Quartal dieses Jahres € 6.000,- an Payment-Zahlungen. Und die will man nun bei gleicher Fahrleistung auf € 3.000,- halbieren! Großes Kino. Würde mich nicht wundern, wenn ich die aktuellen CEOs von myTaxi nächste Woche in der Pförtnerloge sähe.

Poorboy
Zuletzt geändert von Poorboy am 13.04.2019, 05:05, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Volker-Hamburg » 13.04.2019, 06:06

Sehe ich ähnlich!
Hatte mich auch zum testen angemeldet und heute eine Match-Tour gefahren.. < 2,5 km kann es - mit 5,- Bonus - Sinn machen..
Tourengewitter bei einem Kilometerpreis zu 0,80 € (+ 2,- GG und 0,10/MIn.)
Man kann diese Touren nicht selektiv ausschließen, sondern bekommt permanent Angebote für 3-5 km entfernte Abholorte... (Einstellung auf 1 km..)
Das "price surging" klappte bei der Menge an nicht vermittelten Touren wohl auch nicht.. Eigentlich hätte man einen Anstieg des Km/€ erwarten können... nix..
Falls hier jemand von MT mitliest... DAS geht so gar nicht! Unausgereift und praxisfremd..

Der entscheidende Punkt ist imho aber der, dass nicht ehemalige Bahn- oder Buskunden hinzukommen, sondern MT seine "normalen" Taxikunden nun zu Billig-Match verführt.. und dann nicht liefern kann.. :(

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von LRKN » 13.04.2019, 10:23

Danke für den Bericht. Allerdings glaube ich nicht, dass Hansa von unzufriedenen Match-Kunden profitieren wird. Das wird Moia sein. Die werden diese Touren alle fahren. Eventuell nicht ganz so billig aber sie werden die Touren z.B. in die Tratziger Str fahren.

Und ich glaube das myTaxi dieses Match-System kurzfristig aus dem Boden gestampft hat um vor Moia ein solches System anzubieten. Es scheint mir extrem unausgereift zu sein und unpraktikabel. Während Moia die Kosten und das Risiko selber trägt, versucht myTaxi mal wieder die Risiken auf die Unternehmer/Fahrer abzuwälzen.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von John_Wick » 13.04.2019, 11:21

werden von den Festpreisfahrten Vermittelungsgebühren abgezogen???

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von arne13 » 13.04.2019, 12:30

Bisher hat mytaxi diese Touren gekauft und so den Wettbewerb stark verzehrt. Mytaxler fanden dies natürlich prima. Daß dies nicht ewig so laufen wird, müsste eigentlich auch dem Dümmsten klar gewesen sein.

Jetzt ist es halt soweit: Die Rechnung wird jetzt dem Richtigen präsentiert. Wie hoch diese ausfällt und ob dieser unter dem Strich gar profitiert, kann ich jetzt nur vermuten. So profitieren wie in der Vergangenheit, ist natürlich gänzlich ausgeschlossen.
Zuletzt geändert von arne13 am 13.04.2019, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von sivas » 13.04.2019, 13:36

Matchen ... eigentlich sollte der Vorteil des Fahrers, von zwei unterschiedlichen Kunden für Strecken gleichen Weges doppelt kassieren zu dürfen, an den Kunden weitergegeben werden. Mehr nicht. Für die Gewährung dieses monetären Vorteils akzeptiert der Kunde einen Zeit-Verzicht.
Dass es jetzt schon so weit ist, dass dem Kunden Vorteile weitergegeben werden, die gar nicht entstanden sind ... lässt die Fahrer von der Ausführung von Match-Fahrten abrücken.
Die Kunden freut's ! Weniger Ausgaben für gleiche Leistung.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von alsterblick » 13.04.2019, 14:20

Ist ja nur in HH so, dass Taxiunternehmer+Fahrer „mytaxi-matches“ jetzt teils mitfinazieren sollen dürfen.
Sollte mytaxi andernorts (Berlin, Köln....) Matchbestellungen nicht weiterhin bezuschußen, suchen sich Leute eine andere Bestellapp, wo diese dann vielleicht etwas länger warten werden.
Insofern versteh ich mytaxi nicht, die Matchbestellungen lediglich mit etwas Zeitvorlauf (1 bis 10 min) nicht organisieren zu wollen, um zu einer Match-Erfolgsquote von ca 70% zu kommen und dabei viel Geld zu sparen (darüber schrieb ich bereits oft). Jetzt wäre eigentlich der ideale Zeitpunkt die Matchtreffer mit etwas Zeitvorlauf deutlich zu erhöhen, die kein Konkurrent so schnell/überall hinbekommen kann.

Eigentlich hat mytaxi ja selbst viele FG auf den „Sparfahrpreis Geschmack“ gebracht, die nun entweder bei CS zu bestellen versuchen oder demnächst bei UBER (HH). Ob MOIA in HH bei billig evtl. noch dabeisein wird, keine Ahnung.
Dass (App-)Bestellungen sich jetzt stark fragmentieren werden, kommt niemanden zugute, sondern stört die Effizienz/Wirtschaftlichkeit aller sehr, sehr, sehr. Taxi hat zumindest noch den Vorteil, vereinzelt Einsteiger "fullfare" einladen zu können.
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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Poorboy » 13.04.2019, 17:11

Während ich dies hier schreibe liegt neben dem Laptop mein Smartphone und myTaxi läuft. Ein Feuerwerk an Match-Angeboten, die nicht angenommen werden.

Dann habe ich zwei Jahresabschlüsse rausgesucht. In einem guten Jahr mit wenigen Reparaturen hatte ich eine Umsatzrendite von gut 70 %, in einem schlechten waren es nur 60 %.

Bedeutet: Fahre ich einen Umsatz von € 100,-, bleiben mir € 60,- als Überschuss. Mache ich diesen Match-Wahn mit, habe ich bei gleicher Fahrleistung, also Kosten von € 40,- einen Umsatz von € 50,-, mir bleiben demnach € 10,- übrig!

Nach einer Schicht mit Normalumsatz von € 300,-, habe ich nicht mehr € 180,- sondern nur noch € 30,- Überschuss.

Und bei einem Monatsumsatz von € 5000,- senke ich damit meinen Überschuss von € 3000,- auf € 500,-

Einstein meinte, neben dem Universum sei nur die menschliche Dummheit unendlich.

Während ich dies getippt habe, liefen mehr als 20 Touren auf, natürlich wegen des Werberummels ausschließlich Match und keine wurde bedient. Im Grunde kann man die App geschlossen lassen und nur auf Anläufer warten. Da dürfte es erhöhte Nachfrage geben, weil für Tausende Fahrgäste myTaxi nicht mehr existent ist. Die können sich das natürlich nicht erklären und irren orientierungslos in der Stadt umher.

Und. Match gilt offenbar nicht für Vorbestellungen, die laufen normal!

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von ilkoep » 13.04.2019, 19:18

Poorboy hat geschrieben:3. Tour: Bahnhof Schlump zum Grindelhof Anfang (noch vor Abaton). Festpreis € 3,35, also unter Grundpreis von € 3,50!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Taxameter zeigt € 6,70!!! Nun sind wir also bei 50 % des regulären Fahrpreises angelangt!!
Gibt es die Vaseline "frei Haus" oder müsst ihr die auch noch selbst mitbringen? Ich frage nur für einen Freund.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von vasg » 13.04.2019, 19:29

Das ist eben der Unterschied zwischen Taxi (egal ob my oder sonstwas) und der neuen Konkurrenz a la Clevershuttle oder Moja bzw Loki: der Taxenunternehmer bzw der umsatzbeteiligte Fahrer denken (scheinbar) unternehmerisch und nehmen Touren an wenn sie sich lohnen, alles andere wird abgelehnt oder äusserst widerwillig gefahren. Ein altes Grundproblem des Taxengewerbes mit dem entsprechenden Imageschaden. Einem Clevershuttle Kutscher ist das egal. Der kriegt seinen Stundenlohn und fährt.

Also: nicht der Hansafunk is the winner sondern Clevershuttle und Co.
Zuletzt geändert von vasg am 13.04.2019, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von alsterblick » 14.04.2019, 13:01

ja und nein.
Irgendwer muß Ineffizienzen nun aber auch abbauen/rausnehmen oder die Fahrten würden teurer.
In HH ist es für Mytaxi nun mal besonders ineffizient, gegen mehrere Gegenspieler CS, IOKI, MOIA (?) anzutreten.
Mytaxi kann die Matchtouren auch der Konkurrenz überlassen. Je fragmentierter dieser Individualfahrmarkt (bekannterweise mit hohen Fixkostenanteil), desto ineffizienter („Km-Schnitt“) und auch für die Besteller unkomfortabel / unbequemer (Bestellfrust, Wartezeiten....etc).

Die werden sich später sowieso alle zusammenkaufen oder dispatchen können, um zwingend kosteneffizient zu werden.
Bei den Einzelfahrten kommen die dann auf ca 300% vom Taxipreis (fullfare/heute), Matchtouren sind dann etwas günstiger.
Und selbst ein verbliebener Taxifahrpreis wird relativ teuer werden, weil der heute noch hoch/gute „Km-Schnitt“ sinken wird.

Bezahlen werden die Fahrgäste ! Auch mit zuhause bleiben müssen !
U.a. die shoppingwelt, Kino, Theater, Restaurants......... werden sich was einfallen lassen müssen (Fahrgutscheine ausgeben ?). In USA wird das mit UBER bereits getestet.
Zuletzt geändert von alsterblick am 14.04.2019, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von LRKN » 14.04.2019, 13:20

alsterblick hat geschrieben:ja und nein.
Irgendwer muß Ineffizienzen nun aber auch abbauen/rausnehmen oder die Fahrten würden teurer.
In HH ist es für Mytaxi nun mal besonders ineffizient, gegen mehrere Gegenspieler CS, IOKI, MOIA (?) anzutreten.
Mytaxi kann die Matchtouren auch der Konkurrenz überlassen. Je fragmentierter dieser Individualfahrmarkt (bekannterweise mit hohen Fixkostenanteil), desto ineffizienter („Km-Schnitt“) und auch für die Besteller unkomfortabel / unbequemer (Bestellfrust, Wartezeiten....etc).

Die werden sich später sowieso alle zusammenkaufen oder dispatchen können, um zwingend kosteneffizient zu werden.
Bei den Einzelfahrten kommen die dann auf ca 300% vom Taxipreis (fullfare/heute), Matchtouren sind dann etwas günstiger.
Und selbst ein verbliebener Taxifahrpreis wird relativ teuer werden, weil der heute noch hoch/gute „Km-Schnitt“ sinken wird.

Bezahlen werden die Fahrgäste ! Auch mit zuhause bleiben müssen !
U.a. die shoppingwelt, Kino, Theater, Restaurants......... werden sich was einfallen lassen müssen (Fahrgutscheine ausgeben ?). In USA wird das mit UBER bereits getestet.
Du ignorierst dabei allerdings, dass sich die Menge an Kunden langfrisitig erhöhen wird. Die Menge an privaten Fahrzeuge muss und wird sich reduzieren und somit wird sich der Bedarf an Fahrdienstleistungen langfristig erhöhen. Die Zeiten wo 60-70% aller Fahrten in den Metropolen mit Privatfahrzeugen gemacht werden neigt sich dem Ende entgegen. Die jüngere Bevölkerung wendet sich vom Besitz eines Fahrzeugs jetzt schon ab und die anderen werden durch weitere Einschränkungen im Parkplatzangebot und Straßenflächen langfrisitg aus ihren Fahrzeugen rausgezwungen. Was andere Metropolen wie London, Madrid oder Paris schon vorleben wird in einigen Jahren auch hier einzug erhalten.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Poorboy » 14.04.2019, 14:32

Gestern Nacht zehn Minuten Angebote gezählt: Es kamen 29 Matches, offenbar keins bedient, und zwei Normaltouren, die sofort angenommen wurden!

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Pirat » 14.04.2019, 15:16

Selbstverständlich lasse ich den Taxameter entgegen der Anweisung von myTaxi mitlaufen, wie soll ich sonst den Unterschied berechnen??

Heute waren das drei Touren!

1. Tour: Elbphilharmonie zum Rathaus. myTaxi macht dafür einen Festpreis von € 5,70. Obwohl ich der vorgegebenen Route von Google-maps nicht folge, das weiß nämlich nicht, dass ich mit Taxi von der Brandstwiete zur Mönkebergstraße fahren darf, zeigt der Taxameter am Ende € 8,10 an. Erhalten habe ich also etwa 70 % des regulären Fahrpreises und das auch nur, weil ich es besser wusste als Google-maps.
2. Tour: Feldbrunnenstraße zur Weidenallee. Festpreis sind € 6,05. Hier kann ich keine Taxi-Spuren nutzen, der Taxameter zeigt am Ende € 10,-. Nun bekomme ich also nur noch ca 60 % des regulären Fahrpreises.
3. Tour: Bahnhof Schlump zum Grindelhof Anfang (noch vor Abaton). Festpreis € 3,35, also unter Grundpreis von € 3,50!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Taxameter zeigt € 6,70!!! Nun sind wir also bei 50 % des regulären Fahrpreises angelangt!!
..ich dachte, Matchfahrten werden Umsatz-technisch dem Finanzamt, gesondert/zusätzlich zu Taxametereinnahmen angegeben.
Finanzamt geht doch davon aus, Taxametereinnahmen beinhalten keine Matchfahrten..
Oder sind die Taxameter-Daten in HH wieder ohne Bedeutung..
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von foxit » 14.04.2019, 16:11

Pirat hat geschrieben:

..ich dachte, Matchfahrten werden Umsatz-technisch dem Finanzamt, gesondert/zusätzlich zu Taxametereinnahmen angegeben.
Finanzamt geht doch davon aus, Taxametereinnahmen beinhalten keine Matchfahrten..
Oder sind die Taxameter-Daten in HH wieder ohne Bedeutung..
Habe ich mir auch gedacht, .. die Abrechnung der Sharing Fahrten beim Hansafunk werden nämlich unter Einbezug des angeschlossenen Taxameters im Fahrzeug umgesetzt. Dadurch wird auch für die Kunden im Fahrzeug fairer abgerechnet und die Fahrt korrekt aufgeteilt.

Sharing via MOIA und myTaxi ist, ohne Mitintegration der Taxameterdaten schlichtweg illegal, schon gar nicht transparent ... Denke, die Hamburger Finanzbehörde wird diese intransparente Schwarzgeldmaschine von myTaxi welche noch dazu zu Lasten der Kunden geht, bald abdrehen. Das Gleiche gilt für MOIA...

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von TaxiBabsi » 14.04.2019, 16:39

Ihr überdreht. Der Taxameter Fahrpreis wird entsprechend dem Mytaxifahrpreis in der Einzelfahrtaufzeichnung angepasst. Normal, wird bei Festpreisen, Krankenfahrten usw. auch regelmässig gemacht.

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von Poorboy » 14.04.2019, 18:20

Es wird immer besser!

Selbst echtes Sharing ist unter Tarif!!!

Vom Duschweg zur Kieler Strasse, Festpreis sind € 4,20. Obwohl ich den Fahrgast gegenüber Mcfit rauslasse, stehen auf dem Taxameter € 8,90! Korrekt gefahren über Holstenkamp wären das mehr als € 10,- geworden. Bei zwei Kunden also 8,40!!

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von AsphaltRunner » 14.04.2019, 19:42

Poorboy hat geschrieben:Nun matchen wir also, nur nicht mehr auf Kosten von Daimler, sondern wir dürfen selber die Einnahmeeinbußen tragen...
Gilt (noch) nicht für Berlin.
PS: Wie ist das mit Matschen und Tarifpflicht in HH geregelt?
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von alsterblick » 14.04.2019, 19:47

Nur so eine Vermutung:
Mytaxi-match und auch CS haben ihre Fahrpreise in Richtung MOIA offenbar angepasst (gesenkt).
Will jetzt nicht alle Strecken einzeln durchnehmen, aber CS war zuvor teurer (1 Pers. ca 60% von Taxi/).
Jetzt veranschlagt CS im Vergleich offenbar nur noch rd 40%.
Ich hatte einen glaubwürdigen FG, die von unter € 5,- (CS) sprach und bei mir im Taxi (ohne Umweg) € 13,30 auf der Uhr standen (habe am Ziel unerlaubt gewendet, sonst wäre es teurer geworden). Sie gab mir € 15,-(also das Dreifache) und war 30Sek nach Bestelleingang bei Ihr vor der Tür, wo Sie auch bereits draußen stand und sich freute, dass Taxi wenigstens 1A funktioniert, denn bei CS bekam Sie keinen Wagen (ca 2 Uhr morgens).
Ganz nebenbei, von Mytaximatch wusste Sie bisher noch gar nicht.
PS
selbst fahre ich kein mytaximatch mehr und bekomme solche Touren auch nicht eingespielt.
Mein Mytaxiumsatz war ohne match jedoch fast besser als sonst/zuvor und wurde fast überall bestens mit Touren versorgt. Downtown teilweise extremes Tourengewitter auf dem phone (wie gesagt, fullfare Touren, ohne match).
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Re: Der Selbstmord von myTaxi - Hansa im Glück!!!

Beitrag von LRKN » 14.04.2019, 20:31

FD hat geschrieben:@LRKN

Träum weiter! Dein Geschwätz entspricht 1:1 den Propagandaphrasen der Finanzheuschrecken, welche Du hier als fleischgewordener Jubelperser bei gleichzeitiger Abschaltung des zentralen Nervensystems als Erlöser aus deinem tristen Dasein anbetest.
Gibt es einen Grund mich zu beleidigen?
Seit nunmehr 20 Jahren behauptet man, daß die "jungen" Leute kein eigenes Auto mehr haben wollen. Und alle diese jungen Leute sind heute 40 und haben ein Auto.
Komisch. Ich kenne sehr viele Hamburger, die kein Auto besitzen. Und die sind teilweise deutlich älter als 40. Und wenn ich mit meinen jüngeren Fahrgästen spreche sehen die meisten das Auto nur als lästigen Kostenfaktor, den man in einer Stadt nicht wirklich braucht.
DAS FAHRGASTAUFKOMMEN wird NICHT steigen!!!
Doch. Das Fahrgastaufkommen steigt sehr wohl. Schau dir die Zahlen der Hochbahn an. Jedes Jahr neue Fahrgastrekorde. Die Einwohnerzahl steigt. Das Fahrgastaufkommen steigt. Nur wird das Taxigewerbe davon am geringsten profitieren, Eventuell auch garnicht. Wenn das PBefG verändert wird, werden die neuen Angebote in den Regelbetrieb gehen und den großteil der neuen Fahrgäste abgreifen.
Gleichzeitig ergeht ihr Beiden Euch in feuchten kommunistischen Träumen. Abschaffung der privaten, spontanen Mobilität! Stattdessen Planwirtschaft mit Zuweisung von Sammeltransporten nach vorheriger Anmeldung und Genehmigung!
Leider machst du den fehler zu glauben das "private, spontane Mobilität" nur mit privaten Fahrzeugen möglich ist. Du bist im starren Gedankengängen gefangen. Meine private, freie und spontane Mobilität hängt nicht an einem KfZ, das vor der Tür steht. Ich gehe zu Fuß, fahre Fahrrad, nutze Car-Sharing, fahre mit Bus und Bahn und fahre auch ab und zu Taxi. Ich bin wesentlich freier in meiner Mobilität als diejenigen die eine große Geldvernichtungsmaschine namens Auto ihr eigen nennen.
Was für ein Menschenbild habt ihr eigentlich? Jedenfalls nicht den freien, selbstverantwortlichen Bürger, sondern den "neuen" Menschen als Volksgenossen. Ihr seit Anhänger des Totalitarismus, als Steigerungsform der Diktatur. In der Diktatur ist der Mensch nicht mehr freier Bürger, sondern nur noch ein kleines Rädchen im Volksgetriebe. Im Totalitarismus muß er auch noch darüber begeistert sein. Und Ihr seid begeistert.
Du glaubst wirklich diesen Blödsinn? Die Freiheit ein Auto zu besitzen und im freien Straßenraum abzustellen ist die unfreiheit der anderen, diesen Straßenraum anderweitig zu nutzen. Mit welchem Recht glaubst du nur deine eigene selbstdefinierte "Freiheit" hat als einzig wahre Freiheit zu gelten? Den Leute wie du glauben immer, dass die "Freiheit" immer nur für sich selbst gilt und die anderen ihre Freiheit immer und überall zu tolerieren haben. Die Rechte und Freiheiten der anderen werden aber gleichzeitig von Leuten wie dir verleugnet, weil sie ja "deine Freiheit" einschränken könnte.

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