Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht ab

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
TaxiBabsi
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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von TaxiBabsi » 05.04.2019, 04:48

Dem Taxi bleiben die Halteplätze, die nicht lukrativen Kurzfahrten und in Spitzenzeiten nachfragedeckende Aufträge, zudem noch die Fahrten in strukturarmen Aussenezirken.

Das Geschäft mit Mobilität erledigen die modernen finanzstarken Anbieter, denn der Mobilitätszug ist schon am rollen.

Spätestens jetzt ist die Zeit zum umsatteln gekommen, verkaufen und mit Mietwagen weiter arbeiten.

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Dschungeltaxi
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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von Dschungeltaxi » 05.04.2019, 05:27

Marvin hat geschrieben:Die hamburger Genehmigungsbehörde hat am 28.03.2019 einen Sondertarif für Sammelfahrten für den zum Daimler Benz Konzern gehörenden App Vermittler Mytaxi genehmigt und damit de facto die Taxameterpflicht abgeschafft und das sogenannte "surge pricing" auch im Taxenmarkt eingeführt. Der Sondertarif ist exklusiv an die proprietäre Software des Großkonzerns gebunden und steht somit ausschließlich Kunden und Kollegen zur Verfügung, die sich vertraglich an diesen Konzern binden. Es wird zukünftig in Hamburg zwei Klassen von Taxenunternehmen geben: Taxenbetriebe, denen das wirtschaftliche Potenzial zur Entwicklung eigener Software fehlt, werden weiterhin geeichte Taxameter nutzen müssen, während diejenigen, die sich dem Mytaxi Konzern unterwerfen, weitgehende Freiheiten bei der Preisgestaltung haben. Die Preise werden durch die Software von Mytaxi nach deren Gusto "ausgewürfelt".

Zwar gilt der Tarif nur für sogenannte „match“ Fahrten, aber es lässt sich kaum überprüfen, ob ein Zusammenlegen möglich und überhaupt vom Anbieter beabsichtigt ist. Eine Bindung des Tarifs an eine Trefferquote existiert nicht. Mytaxi hat somit die Möglichkeit zur freien Preisgestaltung, sofern der Fahrgast nur die theoretische Chance auf eine geteilte Fahrt zulässt.

Die Genehmigung dieses Sondertarifs macht die Ausrichtung der hamburger Genehmigungsbehörde erneut deutlich: Konzerne werden protegiert und das lokale Kleingewerbe stetig ausgetrocknet, sofern es sich nicht der Macht einzelner mächtiger Industriebetriebe unterwirft. Auf diese Weise wird de facto die Kontrolle über die Qualität und Zuverlässigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs an multinationale Konzerne übergeben.
Ist das Kunst ??? oder kann das weg???
ick versteh , wida ma nüscht…
solche sogenannten "matsch" Tarife , gibt es schon lange..
und sind in vielen orten (auch in berlin , für's TZB) zugelassen..
als Fahrer , erhalte ich immer mein Geld , nach gültigen Tarif...
wer dem kunden (FG) , irgendein rabatt gibt , ist mir egal...
das kann Oma Erna sein...
oder MB , für mT Fahrgäste...
vielmehr macht mir die digitale Preisgestaltung , wie UBER , berlKönig , oder andere Mitfahrgelegenheit , Gedanken...
Aber , damit habe ich , als taxi nicht viel zu tun..
ich fahre zu gültigen Tarif …
ich wäre manchmal dankbar , wenn man auf Taxi , AUCH , über Festpreise über Taxameter , nachdenken würde...
der Höhepunkt wäre , ein einheitlicher Taxitarif.
damit man ohne Rechenkünstler , zu sein..
fehlerfrei und relativ günstig (vor allem ohne abzocke , von gewieften Taxifahrern ) dem Fahrgast eine gewissen Verbraucherschutz gibt..

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alsterblick
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Hype des sharings

Beitrag von alsterblick » 05.04.2019, 17:41

Ein wenig denke ich, mytaxi/Daimler (+BMW) bemerken den Hype des sharings und wollen sich kostenmäßig konsoldieren bzw auch zurückrudern, um nicht unendlich noch mehr Geld „verlustbringend" verantworten zu müssen.

Es ist der Einstieg in den Ausstieg. Sharing macht nur als einheitliches z.B. Staats-Monopol Sinn, um preislich akzeptabel und evtl. profitabel zugleich sein zu können. Z.B. der ÖPNV ist rd 50% von Kostendeckung entfernt. Wie sollte der ÖPNV zur Profitabilität hin im Individuellen Transportsektor und zu welchen Fahrpreisen per Nachfrage je profitabel überholt werden können ?

OK, bei UBER ist klar (Investorenblendung/deren Dummheit), aber Daimler/BMW sind bereits AG und werden nun nüchterner (VW halte ich für eine Seilschaft/Harms mit z.B. 1Mill/Jahres-Gehalt "derzeit weiterhin unendlichem Geld/Überschuß" im Blenderspiel zu begünstigen).
Zuletzt geändert von alsterblick am 05.04.2019, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von Gruppenmoderator » 05.04.2019, 20:31

OT's gelöscht.
Ich bin ein Bot, ich diskutiere nicht. Reklamationen bitte per PN an die Moderation oder Forenleitung. :arrow: Forenregeln

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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von Poorboy » 06.04.2019, 01:31

Schön ist in der Genehmigung der Behörde das Argument, eine Fahrt unter Preis sei besser als gar keine Fahrt. Demnach ist auch eine Tour unter Betriebskosten eine tolle Sache.

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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von alsterblick » 06.04.2019, 05:49

heute hatte ich eigentlich gleich 3 erfolgreiche Matchtouren, allerdings:
1) FG Nr 2 waren 3 Pers (=5 Pers), weil FG Nr 1 bereits zu zweit war (Folge teilstorno, ich habe für den Umweg/warten € 3,- abgezogen/goodwill).
2) FG Nr 1 brauchte zum Einstieg 5 Min, also stonierte FG Nr 2 bereits nach 2 Min. (Folge teilstorno, € 8/Tour/Umsatz blieb hängen, Gesamtaufwand 15Min).
3) FG Nr 1 brauchte zum Einstieg 10 Sek, FG Nr 2 klappte auch sehr gut, aber dessen Teil-Strecke Umsatz € 7,- (traurig für FG Nr 1/geringer "Teilerfolg" zudem etwas Umweg erforderlich).

Fazit: Diese Matchtouren können auch mal hakelig sein. :roll:

Rein app-technisch funzte es 1A
Zuletzt geändert von alsterblick am 06.04.2019, 05:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hamburger Genehmigungsbehörde schafft Taxameterpflicht a

Beitrag von alsterblick » 06.04.2019, 20:42

FD hat geschrieben:Und so outet sich der Mitläufer!
der Du mir mittels Dumping die Butter vom Brot klaust?
Ja, ich bin ein Mitläufer.
Eine bisher real vollzogene Matchtour war/ist ja doch kein Dumping. Bezahlt wird/wurde nach Taxameter zu 100%.
FD hat geschrieben:und die Stadt wird Moia mit mindestens 50 % subventionieren müssen.
Ja, jedoch reichen 50% nicht, sondern 150-200% ! Zugrunde liegend ein HEUTIGER Mittelwert aus REALEM Taximatch und den übrigen zu 30% subventionierten Mytaxi-Matchtouren (=Realpreistouren/Einzelbeförderung im Ergebnis).
:arrow: FAZIT: Der „adhoc share-/Individueltransport“ wird mindestens doppelt so teuer, als ein reines Taxi heute (=Einzelbeförderung) .
FD hat geschrieben:Allein der Wasserkopf an Verwaltung frißt riesige Löcher in jede Bilanz.
Wohl wahr !
FD hat geschrieben: Offensichtlich sind insbesondere mytaxler nicht in der Lage aus Fehlern zu lernen.
Sagen wir mal so, ein Lernen kann ich mir gar nicht leisten, damit das Outcome (je Std) einigermaßen stimmt.
Und vor allem ist Taxi selbst auf der Straße leider zu 90% extrem ego/ dumm ausgerichtet und aus dieser Richtung ist eine Einigkeit quasi auszuschließen (Taxiunternehmer inkl.). Die Taxi-Angriffsfläche ist sogar "einladend bequem nutzbar" für alle Eindringlinge (MOIA,UBER und Co.), zumal die Politik uns/Taxi sogar noch ausbremst.

Und weil wir gerade in HH sind. Wie sollte ich als Einzelnixkutscher denn jemals an die Gibgummi-Club-Umsätze vom Hansa rankommen, um bessere Zahlen auch auf meinem Konto zu sehen ?
Es gab nur das "Vehikel-Mytaxi-" zur neuen Auswahl. Gepaart mit meinem "Umsatz-Lenkervermögen" als hier und jetzt für dickere Zahlen auch dabeizusein.
So what ? Michelin aufs Abstellgleis ? :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 06.04.2019, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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