Klage gegen MOIA

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von am » 09.02.2019, 01:54

Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die Gerade, LRKN. Diese Gesetzmässigkeit macht aus den viele Millionen Möglichkeiten sehr bald ein sehr strukturiertes, linienartiges Muster. Virtuelle Haltestellen werden daran angelehnt, abgelegende entfernt werden. Wirtschaftlichkeit vor Service wird obsiegen.
Die, wie du meinst, Unfähigkeit sich veränderten Bedingungen anzupassen, ist ursächlich dafür, dass Taxi heute in jedem Winkel, auch Hamburgs, verfügbar ist. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Dienstleistungen. Und das trotz Zwang zur Eigenwirtschaftlichkeit.

Taxi hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geänderten Bedingunen und Anforderungen angepasst.

ASTI, Frauentaxi, Fifty Fifty Taxi, Grossraum, Pauschalpreise, Kurzstrecken- und Winkertarife, Theatertaxen, Datenfunk, Kartenzahlung, Bestellung per App, Partner der Krankenkassen mit täglich hundertausenden Beförderungen.

Taxi ist moderner denn je, es mangelt einzig an einer verbindlicheren Struktur, Schaffung von Synergien und strategischen Partnerschaften.

Alles das, was jetzt „erprobt“ werden soll, kann Taxi schon heute. Nur bliebe der Ertrag dann auch im Taxigewerbe. Und das ist das Einzige, womit sich die Erprobung bereits vorhandener Verkehrsarten durch die Industrie begründen lässt, Wachstum und Shareholder Value.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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N8tfahrer
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von N8tfahrer » 09.02.2019, 02:28

Wenn irgendwer das Taxigewerbe zerstört, ist es das Taxigewerbe selbst. Mit ihrem Rumjammern, Unfähigkeit zu Modernisierung, Ignorieren von Tatsachen und Veränderungen, Unfähigkeit zur Weitsicht. Ihr wollt alle nur "euren Stiefel" durchziehen und kein Veränderungen. Bloß keine neuen Konzepte. Bloß keine Ideen entwickeln. Stumpf im Auto sitzen, in der Nase popeln und die Fahrgäste sollen gefälligst nur mit euch fahren. Ihr bestimmt was der Kunde zu nutzen hat! OK. Aber dann wundert euch auch nicht, dass ihr irgendwann von der Geschichte überholt werdet....
Das gefällt mir........selbstreflektion gehört immer auch zum ganzen !
Sind sie das Taxi ? ............NEIN, Der Fahrer !
Das müssen sie doch wissen, sie sind doch der Taxifahrer !

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Marvin
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Marvin » 09.02.2019, 04:47

LRKN hat geschrieben: Es geht hier um das Erproben in HAMBURG. In Hamburg gibt es keine AST, die quer durch die Stadt fahren. Es wird nicht "in der Fläche bedient". Sondern in Ballungsraum Hamburg. Und selbst wenn der Bestellalgorithmus nur "minimal unterschiedlich" ist (was er nicht ist, weil im Gegensatz zu AST mit sehr beschränkten Fahrtstrecken und einem Fahrzeug, muss der Moia-Algorithmus faktisch millionen unterschiedliche Fahrtstrecken berechnen, Fahrgäste zusammenstellen und die Fahrzeuge anweisen. Und das alles in Echtzeit. An 7 Tagen die Woche. 24 Stunden am Tag. Mit mehreren hundert Fahrzeugen....) wäre nur diese Minimalität nicht der einzige Gesichtspunkt unter dem die Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Du musst wenn schon alle Punkte berücksichtigen. Auch die E-Mobilität, das Fahrzeugkonzept, die virtuellen Haltepunkte, das Sammeln von Fahrgästen, das Koordinieren der Fahrten usw. Nur wenn ALLE Punkte minimal wären, könntest du die Genehmigung wirklich anzweifeln.

Mir ist die Andersartigkeit von Moia ausreichend um eine Erprobung zu rechtfertigen. Ich werde Moia auch als Privatperson nutzen. Ich bin Carsharer, ÖPNV-Nutzer, Fahrradfahrer, Fußgänger, Taxifahrgast und in Zukunft auch Moia Nutzer. Für mich (als Nicht-Autobesitzer) haben alle Verkehrsformen ihre Vor- und Nachteile.
Es geht hier aber garnicht vorrangig darum, was Du, in welcher Funktion auch immer, gut findest, sondern darum, ob ein Angebot so innovativ und andersartig ist, dass es sich nicht im normalen gesetzlichen Rahmen realisiern lässt.
LRKN hat geschrieben: Was mich nervt, ist das wenn irgendwas verändert wird, eine potentielle Konkurrenz entsteht oder die Politiker irgendwas entscheiden. Gleich wird immer mit dem Tod des Gewerbes gedroht... Es nervt nur noch. Moia wird das Taxigewerbe nicht zerstören. Die Kundengruppen werden nicht viele Überschneidungen haben. Wenn irgendwer das Taxigewerbe zerstört, ist es das Taxigewerbe selbst. Mit ihrem Rumjammern, Unfähigkeit zu Modernisierung, Ignorieren von Tatsachen und Veränderungen, Unfähigkeit zur Weitsicht. Ihr wollt alle nur "euren Stiefel" durchziehen und kein Veränderungen. Bloß keine neuen Konzepte. Bloß keine Ideen entwickeln. Stumpf im Auto sitzen, in der Nase popeln und die Fahrgäste sollen gefälligst nur mit euch fahren. Ihr bestimmt was der Kunde zu nutzen hat! OK. Aber dann wundert euch auch nicht, dass ihr irgendwann von der Geschichte überholt werdet....
Dass Du das Wesen des PbefG und die sich daraus ergebenden Wettbewerbsrestriktionen nicht verstanden hast, kann man Dir nicht zum Vorwurf machen. Als Hansa Fahren musst Du auch nur pünklich zum Schichtbeginn erscheinen und machen, was der Chef anordnet. Vermutlich hältst Du Facebook und Google für die größten Wohltäter der Menschheit.
Was Du allerdings lassen solltest, ist es, Leute, die sich aktiv um das Gewerbe kümmern, von dem Du offenbar auch lebst, stumpf zu diffamieren, nur weil sie eine Meinung vertreten, die Dir nicht gefällt. Du markierst hier den empörten Wutbürger und bedienst Dich der selben Rhetorik und Diffamierungsmethodik wie unzählige Hetzer in "sozialen" Netzwerken. Weil ich mich gegen die Disruptionsstrategie eines des gigantischen Betruges überführten Großkonzerns wehre, bin ich laut Deinen Tiraden zu allem möglichen unfähig und sitze stumpf popelnd im Auto. Du verhältst Dich kein Quentchen besser als jeder beliebige anonyme "Wir sind das Volk - Hetzer" in den "sozialen" Netzwerken.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 09.02.2019, 09:07

Wer die althergebrachten Besitzstände wahren möchte und den Schutz eines altbackenen nicht mehr der heutigen Zeit angemessenen Gewerbes vom Vater Staat auf alle Zeiten fordert hat nur ein Ziel: Pfründesicherung.

Glaubt wirklich jemand das der teilweise schon vollzogene Wandel jetzt noch aufzuhalten ist?

Die neuen Mobilitätsanbieter sind nicht der Feind der Taxen, eher der Aufwecker des immer noch schlafendens Gewerbes.

UBER dagegen ist DIE Herausforderung schlechthin.



https://rp-online.de/wirtschaft/unterne ... QnbkFSK7pw

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Pirat » 09.02.2019, 10:59

Es geht hier aber garnicht vorrangig darum, was Du, in welcher Funktion auch immer, gut findest, sondern darum, ob ein Angebot so innovativ und andersartig ist, dass es sich nicht im normalen gesetzlichen Rahmen realisiern lässt.
Nun kann man der 5 Kammer des Verwaltungsgerichts Hamburg wahrlich nicht vorwerfen,die Kammer hätte sich nicht intensiv u. Ausführlich damit beschäftigt, was sich im gesetzlichen Rahmen (§2 Abs. 7 PBefG) realisieren lässt.

Zitat: Tatbestandlich erfordert die Erteilung einer Genehmigung nach §2 Abs. 7 PBefG in formeller Hinsicht einen Antrag und in materieller Hinsicht das Vorliegen einer neuen Verkehrsart oder eines neuen Verkehrsmittels, einen (praktischen) Erprobungszweck, das Vorliegen eines Einzelfalls und das Nicht-Entgegenstehen öffentlicher Verkehrsinteressen.

Weiter heißt es : Von diesen Merkmalen böte sich primär letzteres Merkmal an, die Interessen der Taxenunternehmer/innen zu verorten. Indes beschränkt die Norm die zu schützenden „Verkehrsinteressen" bereits ausdrücklich auf „öffentliche". Der Begriff der „öffentlichen Verkehrsinteressen" wird im Personenbeförderungsgesetz mehrfach verwendet, sodass seine Auslegung insbesondere durch systematische Erwägungen geprägt wird. Diese zeigen, dass sich allenfalls vorhandene Unternehmer/innenim Sinne der §§2 Abs. 1 Nr. 1-3, 13 Abs. 2 PBefG (Linienverkehre) und Eisenbahnen,nicht aber Taxenunternehmer/innen auf die Beeinträchtigung öffentlicher Verkehrsinteressen berufen könnten, da nur ihre Interessen überhaupt Bestandteil der öffentlichen Verkehrsinteressen sind.

§ 13 Abs. 4 S. 1 PBefG stellt als Versagungsgrund für Taxengenehmigungen ebenfalls auf die Beeinträchtigung öffentlicher Verkehrsinteressen ab, hier allerdings „nur" in Gestalt der Bedrohung der Funktionsfähigkeit des örtlichen Taxengewerbes. Die hieraus hergeleitete Kontingentierung von Taxenkonzessionen zum Schutz des Taxengewerbes insgesamt (die die Antragsgegnerin freilich nicht mehr vornimmt) dient indes nach ständiger Rechtsprechung nicht dem Schutz der bereits im Beruf Tätigen vor wirtschaftlich spürbarer Konkurrenz und vor den wirtschaftlichen Risiken des Berufs. Sie soll vielmehr ausschließlich der Gefahr einer Übersetzung des Gewerbes mit der Folge ruinösen, das örtliche Taxengewerbe als Ganzes in seiner Existenz und damit in seiner Funktionsfähigkeit bedrohenden Wettbewerbs entgegenwirken (ßVe/wG, Besch!, v. 31.01.2008, 3 B77/07, Juris Rn. 7). Soweit hierdurch faktischer Konkurrenzschutz der vorhandenen Taxenunternehmer/innen bewirkt wird, handelt es sich lediglich um einen Rechtsreflex..

...wer sich hier an „neuer Verkehrsart, neuer Verkehrsmittel oder am Einzelfall“ abarbeitet, sollte bedenken, dass hier der Gesetzgeber bewusst nicht genau definiert hat und so der Behörde Handlungsalternativen einräumt.
Zuletzt geändert von Pirat am 09.02.2019, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von LRKN » 09.02.2019, 15:15

am hat geschrieben:Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die Gerade, LRKN. Diese Gesetzmässigkeit macht aus den viele Millionen Möglichkeiten sehr bald ein sehr strukturiertes, linienartiges Muster. Virtuelle Haltestellen werden daran angelehnt, abgelegende entfernt werden. Wirtschaftlichkeit vor Service wird obsiegen.
Die, wie du meinst, Unfähigkeit sich veränderten Bedingungen anzupassen, ist ursächlich dafür, dass Taxi heute in jedem Winkel, auch Hamburgs, verfügbar ist. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Dienstleistungen. Und das trotz Zwang zur Eigenwirtschaftlichkeit.
Du vermutest also, dass die neuen Anbieter irgendwann nur noch "wirtschaftliche" Haltestellen anfahren. Ich vermute hingegen, dass es für einen Regelbetrieb kommen wird, dass die Kommunen auch für neue Anbieter "Pflichtfahrgebiete" definieren werden und auch Randbereiche bedient werden müssen. Du vermutest das eine, ich das andere.
ASTI, Frauentaxi, Fifty Fifty Taxi, Grossraum, Pauschalpreise, Kurzstrecken- und Winkertarife, Theatertaxen, Datenfunk, Kartenzahlung, Bestellung per App, Partner der Krankenkassen mit täglich hundertausenden Beförderungen.
Viele dieser Punkte wurden nicht aus dem Taxigewerbe initiiert sondern wurden von den Kommunen erdacht und teilweise subventioniert. Datenfunk war eine technologische Notwendigkeit, Großraum ist eine Einzelentscheidung eines Unternehmers, Kartenzahlung gebe ich dir, aber dafür gibst du mir, dass es bis heute keine App-Bestellung geben würde wenn uns mT und Uber nicht dazu gezwungen hätte.

Das was an Innovation aus dem Taxigewerbe verkauft wird sind meistens Innovationen zu der das Taxigewerbe gezwungen wird.
Alles das, was jetzt „erprobt“ werden soll, kann Taxi schon heute. Nur bliebe der Ertrag dann auch im Taxigewerbe. Und das ist das Einzige, womit sich die Erprobung bereits vorhandener Verkehrsarten durch die Industrie begründen lässt, Wachstum und Shareholder Value.
Du schreibst richtig, dass alles "kann Taxi schon heute". Richtig! Nur tut es niemand! Das Taxigewerbe lebt im Konjuktiv! Wo bleibt die Initiative das auch umzusetzen? Wo sind die Münchener Taxiunternehmer, die vor dem Eintreffen von Moia oder Berlkönig (in München wohl Münchkönig) selber eine Sammeltaxisystem implementieren und erproben? Die Ausnahmeregelung kann auch von Taxigewerbe genutzt werden! Wo sind die Düsseldorfer Sammeltaxis mit virtuellen Haltepunkte? Man muss nur 50 GRTs versammeln und das erproben. Los!!!!!
Marvin hat geschrieben: Es geht hier aber garnicht vorrangig darum, was Du, in welcher Funktion auch immer, gut findest, sondern darum, ob ein Angebot so innovativ und andersartig ist, dass es sich nicht im normalen gesetzlichen Rahmen realisiern lässt.
Nein. Es geht darum, ob ein neues Angebot (welches nicht unter den gültigen Gesetzen realisiert werden kann) erprobt werden kann und sollte. Es wird ein Konzept (hier von Moia) den Behörden vorgelegt und dann geprüft ob es so "innovativ" ist, dass es erprobt werden sollte auch wenn es nicht mit dem PBefG unter einem Hut gebracht werden kann. Und die Behörde hat entschieden, dass dem so ist. Und das Konzept von Moia kann man unter dem geltenden PBefG zulassen. Einzelplatzvermietung, keine Rückkehrpflicht, vituelle Haltepunkte, Sammeltaxisystem. Das alles geht nicht im "normalen gesetzlichen Rahmen". Auch Taxis dürfen keine Einzelplatzvermietung anbieten. Auch heute nicht. Sie müssten dafür genauso eine Ausnahmegenehmigung haben wie es Moia jetzt hat.
Vermutlich hältst Du Facebook und Google für die größten Wohltäter der Menschheit.
Nein. Ich nutze keine Facebook Produkte und Google nur sehr eingeschränkt.
Was Du allerdings lassen solltest, ist es, Leute, die sich aktiv um das Gewerbe kümmern, von dem Du offenbar auch lebst, stumpf zu diffamieren, nur weil sie eine Meinung vertreten, die Dir nicht gefällt.
Ich diffamiere keinen, sondern kritisiere, dass sie einen schlechten Job machen. Ihr könnt alle Meinungen über Moia haben die ihr wollt. Mein Problem ist, dass diese Meinungen rückwärtsgewand sind, dass es nur um Verhindern geht und aus dem Gewerbe keinerlei eigene Ideen und Inovation kommt. Ich erinnere nur an die lächerliche Aktion des BZP kurz vor Einführung des ML noch schnell einen Tarifvertrag mit den Gewerkschaften abschließen zu wollen um den ML unterbieten zu können. Seit dem ist der BZP für mich persönlich nur noch eine Lachnummer.
Zuletzt geändert von LRKN am 09.02.2019, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 09.02.2019, 15:37

Da Taxigewerbe ist höchst innovativ ! und wird auch nicht getrieben, ausser von ihm selbst, von den Kunden schon gar nicht, wenn dann höchstens von der Konkurrenz.
Allein auf die Idee zu kommen, Positions- und Preisdaten in Echtzeit irgendwo hin zu schicken ... das macht uns so schnell keiner nach.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Pirat » 09.02.2019, 16:01

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.
– Chinesisches Sprichwort -
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von eichi » 09.02.2019, 16:33

Du vermutest also, dass die neuen Anbieter irgendwann nur noch "wirtschaftliche" Haltestellen anfahren. Ich vermute hingegen, dass es für einen Regelbetrieb kommen wird, dass die Kommunen auch für neue Anbieter "Pflichtfahrgebiete" definieren werden und auch Randbereiche bedient werden müssen.
LRKN, gib dich nicht fahrlässig solchen Vermutungen hin!
Die von den Großunternehmern und "geimpften" Politikern versuchte Aufweichung
des PBefG (u.a.) soll doch die "neuen Mobilitätsanbieter" von den Verpflichtungen
befreien, im öffentlichen Interesse auch unlukrative Locations zu bedienen! Nur
das Taxengewerbe ist in der Lage, mit Riecher und Bauchgefühl auch in den
Randbezirken die Mobilität anzubieten.

Die Rosinen wollen die "Neuen" für sich, den Rest darf dann das evtl. noch vorhandene
Rest-Taxigewerbe denen vom Hals halten. Also, ohne Anspruch auf Vollzähligkeit und ohne
political Correctness, die "Rollator-Kundschaft", die Nicht-Technikaffinen und die
Promilleopfer, die nicht mehr in der Lage sind, den virtuellen Haltepunkt zu erreichen.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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alsterblick
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von alsterblick » 10.02.2019, 12:30

CPL5938 hat geschrieben:Breaking News:
Moia in Berlin nicht genehmigt!
https://www.dieklage.de
Die in HH als „experimentell neue Verkehrsart" erteilte Genehmigung ist auch in sofern eine Farce, als dass MOIA diese neben H, HH nun ebenso „experimentell“ in Berlin noch geltend machen wollte (= 2.000 eMOIA als Experiment nachvollziehbar ?)
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von LRKN » 10.02.2019, 16:05

eichi hat geschrieben: LRKN, gib dich nicht fahrlässig solchen Vermutungen hin!
Die von den Großunternehmern und "geimpften" Politikern versuchte Aufweichung
des PBefG (u.a.) soll doch die "neuen Mobilitätsanbieter" von den Verpflichtungen
befreien, im öffentlichen Interesse auch unlukrative Locations zu bedienen! Nur
das Taxengewerbe ist in der Lage, mit Riecher und Bauchgefühl auch in den
Randbezirken die Mobilität anzubieten.

Die Rosinen wollen die "Neuen" für sich, den Rest darf dann das evtl. noch vorhandene
Rest-Taxigewerbe denen vom Hals halten. Also, ohne Anspruch auf Vollzähligkeit und ohne
political Correctness, die "Rollator-Kundschaft", die Nicht-Technikaffinen und die
Promilleopfer, die nicht mehr in der Lage sind, den virtuellen Haltepunkt zu erreichen.
Du hast deine Vermutungen und ich habe meine. Du glaubst an das böse kapitaistische System mit korrupten Politikern und weltbeherschenden Konglomeraten. Ich glaube daran, das Wettbewerb grundsätzlich gut ist, sich Gesetze überleben und angepasst werden müssen. Wir werden uns gegenseitig nicht von der eigenen Positionen überzeugen.

Ich kann nur darauf hinweisen, dass Moia und CS nur ERPROBUNGEN sind, die zeitlich auf 4 Jahre begrenzt sind. Wenn die 4 Jahre rum sind werden sie ihren Betrieb einstellen müssen. Denn ein Regelbetrieb unter dem heute geltenden Gesetzen ist nicht möglich. Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass in den nächsten 4 Jahren das PBefG so angepasst wird, dass Moia, CS, Berlkönig usw. in einen Regelbetrieb übergehen können.

Und das wird offensichtlich Auswirkungen haben.

Allerdings kann JEDER unter den neuen Gesetzen operieren. Auch bestehende Taxi- und Mietwagenunternehmer. Es wird niemand aufgehalten seine Taxikonzession in eine andere Konzession umzuwandeln und den gleichen Dienst anzubieten wie Moia, CS oder Berlkönig. Wenn deine Vermutung eintirfft, das die neuen Anbieter sich die Rosinen rauspicken und das Taxigewerbe dadurch ruiniert wird kann aus Hansa-Taxi Hansa-Mietwagen werden und das gleiche wie die neuen Anbieter anbieten. Ihre Tarife frei verwalten, "unwirtschaftliche" Gebiete ausklammern usw. Es kann zwischen alten und neuen Anbietern absolute Gleichheit herrschen. Man muss es nur annehmen. Es steht auch jedem frei weiter als Taxi zu arbeiten. Oder auch nicht....

Nehmen wir doch mal mT. Die werden SOFORT nach einer Gesetzesänderung Berlkönig und mT fusionieren. Neben ihrer mT-Taxiflotte auch ein Dienst mit Mietwagen anbieten und wenn das Taxigeschäft stirbt haben sie Alternativen, die das Geschäft übernehmen. Sie werden diverse Mobilitätsangebote in einer App anbieten. Moia wird es ähnlich machen. Mit Bussen als auch mit Audi-Limousinen. Alle Taxizentralen bzw Unternehmer können de facto gleiche Angebote machen. Sie können auch Partnerschaften mit anderen Eingehen. Es wird sicherlich einige Autohersteller geben, die mit Taxizentralen kooperieren wollen um ebenfalls auf den Zug zu springen.

Bestehende Taxiunternehmer haben dann sogar einen riesen Vorteil: Die Kundenbasis wird noch auf langer Zeit bei Taxizentralen größer sein als bei den neuen Anbietern. Wenn man diese Kunden mit ins neue Zeitalter der freien Tarife übernimmt und ähnliche Angebote wie Moia, CS usw anbietet gibt es keinen Grund zur Panik. Nur wer sich weigert, der Zukunft zu stellen wird untergehen. Festklammern an sinkende Schiffe hat selten das Überleben zur folge.
Zuletzt geändert von LRKN am 10.02.2019, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 10.02.2019, 16:18

@LRNK
Eher direkt an Dich weil der überwiegende Teil der hier Schreibenden doch konservativ altbacken denkt:

Uber kann nur mit deren eigenen Waffen (Mietwagen) geschlagen werden, daher werden die Mietwagen zwangsläufig ins Mytaxi-Angebot (App) integriert werden. Das werden die meisten hier nicht verstehen und ungläubig den Kopf schütteln, doch das ist die einzig wirksame Methode Uber auszutrocknen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von am » 10.02.2019, 16:41

TaxiBabsi hat geschrieben:@LRNK
Eher direkt an Dich weil der überwiegende Teil der hier Schreibenden doch konservativ altbacken denkt:

Uber kann nur mit deren eigenen Waffen (Mietwagen) geschlagen werden, daher werden die Mietwagen zwangsläufig ins Mytaxi-Angebot (App) integriert werden. Das werden die meisten hier nicht verstehen und ungläubig den Kopf schütteln, doch das ist die einzig wirksame Methode Uber auszutrocknen.

Uber kann derzeit überhaupt nicht geschlagen werden, da es wegen seiner Finanzkraft weder mit Rechtsmitteln noch mit einer Gegenbewegung klein zu bekommen ist. Siehe auch New York.

Aber diese Argumentation wirst du nie verstehen können.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von LRKN » 10.02.2019, 17:05

am hat geschrieben: Uber kann derzeit überhaupt nicht geschlagen werden, da es wegen seiner Finanzkraft weder mit Rechtsmitteln noch mit einer Gegenbewegung klein zu bekommen ist. Siehe auch New York.
Uber wurde schon geschlagen. Hier in Deutschland ist Uber weiterhin nur sehr eingeschränkt vertreten. Obwohl sie es schon vor 5-6 Jahren hier versucht haben. In Österreich wird Uber gerade der Boden unter den Füßen weggezogen. Es ist leider so, dass in einem Rechtsstaat die Justiz sehr lange braucht. Aber es kommt.

Und die USA ist mit Europa nicht zu vergleichen. Das Uber dort so erfolgreich ist primär dadurch geschuldet, dass die Freiheit Gesetze zu umgehen dort in deren DNA ist. Uber hat ein Geschäftsmodell, das auf großen Anklang bei den Kunden stößt. Kunden nutzen Uber weil das Taxigewerbe weltweit nicht den besten Ruf hat und daran sind sie auch selber schuld. Leider wirkt sich das dann auch auf Deutschland/Europa aus.
TaxiBabsi hat geschrieben: Uber kann nur mit deren eigenen Waffen (Mietwagen) geschlagen werden, daher werden die Mietwagen zwangsläufig ins Mytaxi-Angebot (App) integriert werden. Das werden die meisten hier nicht verstehen und ungläubig den Kopf schütteln, doch das ist die einzig wirksame Methode Uber auszutrocknen.
Ich gebe dir vollkommen recht. Ich glaube auch, dass eine Reform des PBefG gerade das Geschäftsmodell von Uber komplett aushebeln könnte. Wenn man die Vorschläge der Kommision zur Veränderung des PBefG liest, wird Uber das aus Deutschland vertreiben. Denn es steht z.B. drin, dass durch die Apps eine detailierte Arbeits- und Pausenerfassung umgesetzt werden muss oder die Tarife nach oben und unten gedeckelt wird. Beides würde Uber so niemals umsetzen. Wenn dann der BZP noch einfluß nehmen würde und es verbietet, dass Vermittler von Touren mit Subunternehmern (die die Autos und Fahrer stellen) nicht zusammenarbeiten dürfen und nur eigene Fahrer und Fahrzeuge nutzen darf ist Uber sofort weg.

Aber der BZP heult lieber in der Ecke und weigert sich den Veränderungen zu stellen.
Zuletzt geändert von LRKN am 10.02.2019, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von eichi » 10.02.2019, 18:19

Wenn dann noch Vorgaben wie Konzessions-/ Pflichtfahrgebiete
von Apps im Übertretungsfall mit Nichtvermittlung sanktioniert
würde...
Oder bei Arbeitszeitüberschreitung...

Neben den App-Programmierern müssten auch Moral-Philosophen
beschäftigt werden. Nicht alles, was man tun kann, sollte man auch tun!
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 10.02.2019, 18:41

Wer schlägt wen ? kann nicht so eindeutig gesagt werden.
Was aber auf alle Fälle zutrifft: Wir schlagen uns selbst !

Dass wir mit hunderten von Mietwagen zusammen ein Auskommen finden - wird akzeptiert. Warum dann nicht auch mit den Fahrzeugen von Uber ?

Konzessions- und Pflichtfahgebiete: Sind strengstens zu beachten ! Etwas, worum sich Mietwagen noch nie geschert haben. Warum kreidet man das jetzt Uber an ?

Mir ist's lieber, eine Düsseldorfer Taxe erhält in Köln einen Auftrag (was sie darf), als dass die Städte von Umland-Mietwagen überschwemmt werden ... oder alle Mietwagen zu Taxen werden.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von am » 10.02.2019, 18:49

LRKN hat geschrieben:
am hat geschrieben: Uber kann derzeit überhaupt nicht geschlagen werden, da es wegen seiner Finanzkraft weder mit Rechtsmitteln noch mit einer Gegenbewegung klein zu bekommen ist. Siehe auch New York.
Uber wurde schon geschlagen. Hier in Deutschland ist Uber weiterhin nur sehr eingeschränkt vertreten. Obwohl sie es schon vor 5-6 Jahren hier versucht haben. In Österreich wird Uber gerade der Boden unter den Füßen weggezogen. Es ist leider so, dass in einem Rechtsstaat die Justiz sehr lange braucht. Aber es kommt.
Aller Voraussicht nach wird es in Österreich künftig nur noch Taxen geben. Eine Begrenzung der Konzessionen dürfte fallen. Denkbar ist auch eine Flexibilisierung der Tarife. Es wird uber ein wenig Bremsen, verhindern jedoch nicht. Uber will die Personenbeförderungsmärkte an sich ziehen, deutlich an den verschiedenen Angeboten, die übrigens erst nach den Widerständen kamen, welche uber mittlerweile unterbreitet. Sei es Limo oder Taxi, Rideshare oder was auch immer. Im übrigen zeigt dieses Verhalten auch, dass eine App nicht alles ist und zu einem progressiven Geschäftsmodell ein wenig mehr gehört. Und das "mehr" gibt es bereits, nämlich Taxi!
Zuletzt geändert von am am 10.02.2019, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 10.02.2019, 18:56

am hat geschrieben:Aller Voraussicht nach, wird es in Österreich künftig nur noch Taxen geben.
Ich vermute ... hier auch !

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Beitrag von CPL5938 » 13.02.2019, 00:37

kleines juristisches Update in Sache Clevershuttle:

https://www.dieklage.de/akte-cs.html#joker-sache
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
Edmund Burke

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von CPL5938 » 13.02.2019, 21:31

Clevershuttle zeigt Nerven:

https://www.dieklage.de

Oder sie wollen uns Bange machen.

Oder beides.
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
Edmund Burke

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