unrealistische Umsatzforderung?

Der virtuelle Taxitreff.
Antworten
Rockaholic
Ich bin neu hier
Beiträge: 8
Registriert: 29.09.2018, 19:56
Wohnort: leipzig

unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Rockaholic » 09.01.2019, 05:31

Hallo liebe Kollegen :)

Ich bin relativ neu im taxigewerbe . Mein chef erwartet von mir in einer fünf tage woche (40h/woche/nachts) einen Umsatz von 6000 euro monatlich. Jetzt, nach einem monat fahren komme ich auf 4500 pro monat. Da hab ich aber auch schon mehr als 40 h gearbeitet. Ich habe keinen plan wie man 6000 umsatz generieren soll. Ist das denn realistisch? Was habt ihr so für umsätze im schnitt?
Zusatzinfo. Ich fahre in leipzig und bin an die größte zentrale hier angeschlossen.

Viele liebe grüße

LRKN
Vielschreiber
Beiträge: 869
Registriert: 10.11.2010, 15:38
Wohnort: Hamburg

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von LRKN » 09.01.2019, 14:55

Rockaholic hat geschrieben:Hallo liebe Kollegen :)

Ich bin relativ neu im taxigewerbe . Mein chef erwartet von mir in einer fünf tage woche (40h/woche/nachts) einen Umsatz von 6000 euro monatlich. Jetzt, nach einem monat fahren komme ich auf 4500 pro monat. Da hab ich aber auch schon mehr als 40 h gearbeitet. Ich habe keinen plan wie man 6000 umsatz generieren soll. Ist das denn realistisch? Was habt ihr so für umsätze im schnitt?
Zusatzinfo. Ich fahre in leipzig und bin an die größte zentrale hier angeschlossen.

Viele liebe grüße
Schöne Grüße an deinen Chef von mir. Sag ihm er soll sich seine 6000€ sonstwohin schieben. Wenn er so einen Umsatz in 40 Stunden erwartet, ist es sein Job dir auch die entsprechende Anzahl an Kunden zu bringen. Tut er dies nicht, ist es nicht deine Schuld. Schon gar nicht wenn du erst mit dem Taxifahren angefangen hast. Wir reden hier von ca. 38€/Stunde Umsatz. Völlig unrealisitisch. Und wenn du es wirklich schaffst in 160 Stunden 6000€ Umsatz zu fahren, dann verlange auch 60% vom Umsatz. Denn dann bist du ein Wundertaxifahrer.

Benutzeravatar
Taxi Georg
Vielschreiber
Beiträge: 10578
Registriert: 10.06.2007, 09:09
Wohnort: Düsseldorf am Rhein
Kontaktdaten:

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Taxi Georg » 09.01.2019, 16:57

LRKN hat geschrieben:Wenn er so einen Umsatz in 40 Stunden erwartet, ist es sein Job dir auch die entsprechende Anzahl an Kunden zu bringen.
Absolut korrekt!
Es ist nicht Deine Aufgabe Kunden zu akquirieren!
4500.- € ist schon ein guter Schnitt für eine Schicht!


Lauter Komiker hier im Land!
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

Rockaholic
Ich bin neu hier
Beiträge: 8
Registriert: 29.09.2018, 19:56
Wohnort: leipzig

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Rockaholic » 09.01.2019, 18:28

Oh, da bin ich ja beruhigt. Mein chef behauptet seine anderen fahrer würden das regelmäßig schaffen. Wenn ich es nicht schaffen sollte, dann müsste er sich von mir trennen. Das fand ich ganz schön hart. Ich hab mich dann mal bisschen umgehört bei ein paar taxifahrern. Da wären wohl ca 4000 monatlich das ziel. Das erschien mir als realistisch (ohne überstunden). Das hab ich ja schon erreicht bzw überschritten.

Was macht ihr so für umsätze im monat?

Benutzeravatar
Jim Bo
Vielschreiber
Beiträge: 1447
Registriert: 28.11.2013, 13:02
Wohnort: Deutschland

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Jim Bo » 10.01.2019, 10:04

Sind die Tarife schon doppelt so hoch als vor 5 Jahren? Als Tagfahrer in Berlin hatte ich 2200 bis 2400 Euro Umsatz im Monat. Aber das waren ja auch noch andere Zeiten.

Eigentlich ist das Taxameter ein Hindernis. Man kann Umsätze in einer Fahrt nicht verdoppeln oder gar verdreifachen, weil der Taxameterpreis für eine Fahrt gilt. Im Gegenteil für den Fahrgast wird es billiger, wenn er weitere Fahrgäste findet und sich den Fahrpreis teilt. Natürlich freut man sich als Taxifahrer überhaupt eine Tour zu bekommen.

Aber vergleichen wir doch mal mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Egal ob Bus oder Bahn, Straßenbahn oder U Bahn: der Fahrgast kommt zu den Haltestellen. Taxi bietet in dem Vergleich ein Tür zu Tür Service. Ein Ticket kostet hier 2,80 Euro, in einem Bus passen 45 Fahrgäste und mehr rein. Sind also über 135 Euro Umsatz. Wenn ich mir ansehe, wie brechend voll die Busse teilweise sind, kann man sagen 135 Euro für 2 bis 3 Stationen, also 10 Minuten. In einer Stunde machen die einen Umsatz über 700 Euro. Am Tag vielleicht über 4000 Euro, das ist ein Bus. Gut vielleicht auch weniger, selbst wenn ein Bus nur 500 am Tag schafft, sind das immense Summen und weitaus mehr Umsätze, als es ein Taxi schafft.

Benutzeravatar
Jim Bo
Vielschreiber
Beiträge: 1447
Registriert: 28.11.2013, 13:02
Wohnort: Deutschland

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Jim Bo » 10.01.2019, 10:13

Na jedenfalls was ich sagen wollte, würde man das Taxameter abschaffen und eine Beförderung pro Person in Höhe von 10 bis 15 Euro einführen und mit Erlaubnis von Kombinieraufträge, dann wärt ihr besser dran. Dann müsstet ihr euch auch nicht um kürzeste Wege Gedanken machen.
Zuletzt geändert von Jim Bo am 10.01.2019, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3967
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von eichi » 10.01.2019, 16:12

Taxameter hin oder her, völlig Wurst!

Du bist am Arbeitsplatz, im Pflichtfahrgebiet und
arbeitsbereit, das Auto getankt und gereinigt...
damit ist dein Part erstmal erledigt.

Nun ist der Chef dran. Wenn er sich bei einer
Funkzentrale angeschlossen hat, macht er sich
'nen schlanken Fuß. Oder aber du bekommst die
Termine und Adressen von ihm vorgegeben.

Ich bekam am Anfang vom Cheffe ein Zettelchen
mit ca.10 gut laufenden Taxiposten... :roll:
Ansonsten, Augen aufhalten, aufmerksam Zeitung
lesen und wissen, was in der Stadt läuft!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Benutzeravatar
Jim Bo
Vielschreiber
Beiträge: 1447
Registriert: 28.11.2013, 13:02
Wohnort: Deutschland

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Jim Bo » 10.01.2019, 21:29

Nunja, wenn 4 Leute sich ein Taxi teilen, die man auch auf 4 einzelne Taxen verteilen könnte, verlieren 3 Taxen einen potenziellen Umsatz. Dementsprechend schrumpft die Auftragsmenge und damit sind einige Taxen nicht ausreichend versorgt. Der Umwelt zuliebe sollen Arbeitsplätze abgebaut werden? Wer will denn freiwillig bei kalten Temperaturen mit dem Fahrrad fahren bzw. Mit der Rikscha transportiert werden? Niemand. Genauso wenig wie im Winter mit Pferdekutschen fahren wollen. Das sieht man zu Weihnachten nur im Märchen. 16x im Fernsehen.

Die Leute wollen im geheizten Gefährt fahren, das können auch Umweltaktivisten nicht leugnen, genauso wie im Sommer die Klimaanlage zu laufen hat. Das schafft man eben nur mit Kraftstoffe.

Eine Strecke von 20 Kilometer zu 40 Euro schreckt so manchen Kunden vom Taxi ab. Bietet man den Leuten aber einen Transfer zu 15 Euro an unter der Bedingung es könnten bzw. werden noch weitere Fahrgäste einsteigen, dann sind diese 15 Euro im Vergleich zu 2,80 Euro sehr schmackhaft. Warum? Weil der Kunde weiß, er wird abgeholt. Er weiß, er wird von Tür zu Tür befördert. Und er weiß, er muss nicht bangen, dass er seinen Weg zur Haltestelle völlig umsonst geht und dort in der Kälte wartet.

Man kann ganz gemütlich in seiner Wohnung warten, irgendwann klingelt es an der Tür und dann weiß man, der Transport mit Sitzplatzgarantie steht vor der Tür. Zu Beginn der Fahrt bezahlt man die 15 Euro und gut ist.

Rockaholic
Ich bin neu hier
Beiträge: 8
Registriert: 29.09.2018, 19:56
Wohnort: leipzig

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Rockaholic » 16.01.2019, 19:28

Wenn Kunden das möchten, dann sollen sie ein clevershuttle nehmen.

Benutzeravatar
Jim Bo
Vielschreiber
Beiträge: 1447
Registriert: 28.11.2013, 13:02
Wohnort: Deutschland

Re: unrealistische Umsatzforderung?

Beitrag von Jim Bo » 17.01.2019, 01:28

:mrgreen:

Ahja, und wie denkst du an mehr Kunden zukommen? Oder soll ein Kunde 100 Euro bezahlen, damit du nach dieser Fahrt Feierabend machen kannst? Lass mal hören.
Es sollte dir zu denken geben, warum ich als Ex - Taxifahrer lieber 3 Kilometer Fußmarsch zweimal in der Woche hinlege, als diese Entfernung mit dem Taxi zu fahren. Fahrrad lasse ich im Keller, das schließe ich nirgendwo an. Und Öffentliche Verkehrsmittel lohnt sich nicht, weil ich 10 Minuten zur Haltestelle laufe, dann eine Station fahre und weitere 5 Minuten zum Fahrzeug laufe. Da laufe ich lieber 25 Minuten und spare mir das Ticket.
Zuletzt geändert von Jim Bo am 17.01.2019, 01:29, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten