[Berlkoenig] ÖPNV-Dienstleister

Die ewige Konkurrenz.
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[Berlkoenig] ÖPNV-Dienstleister

Beitrag von TaxiBabsi » 20.12.2017, 20:06

Berlin wird Berlkoenig bekommen.

:arrow: Berliner Zeitung

Neue Konkurrenz fuer die 8.000 Berliner Taxen, gutes Angebot fuer die Kunden.

Mod: Kosmetik
Zuletzt geändert von Gruppenmoderator am 28.01.2022, 10:58, insgesamt 3-mal geändert.

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AsphaltRunner
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Re: Berlkoenig

Beitrag von AsphaltRunner » 22.12.2017, 01:19

„Wir sehen das Engagement der BVG beim On-Demand-Ride-Sharing sehr kritisch“, sagte dagegen Jens Wieseke, Sprecher des Fahrgastverbands IGEB. Das Landesunternehmen wildere in Bereichen, die nicht seine Kernaufgabe sind. „Die BVG hat genug eigene Baustellen, allen voran muss sie einen verlässlichen Fahrplan für die U-Bahn aufstellen, der auf den tatsächlich verfügbaren Fahrzeugen beruht“, so Wieseke weiter. „Zudem macht sie sich selber Konkurrenz.“ Wenn man vergleichbare Angebote wie andere Ride-Sharing-Dienste macht, dann bitte nicht in der Innenstadt, sondern in Siedlungsgebieten wie Lichtenrade oder Mahlsdorf. „Und ist auch unklar, wieso sich die BVG dazu hergibt, der Autoindustrie bei neuen Produkten zu helfen.“ – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29326660 ©2017
Keine Gewerbevertretung der Welt hätte das besser formulieren können.
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Re: Berlkoenig

Beitrag von TaxiBabsi » 22.12.2017, 05:13

Im o.g. Artikel steht:
Das Personenbeförderungsgesetz verbietet es normalerweise, Plätze in Taxis und Mietwagen einzeln zu „verkaufen“. Doch beim Senat wurde beantragt, die Experimentierklausel des Gesetzes zu nutzen, die auf bis zu vier Jahre angelegte Tests ermöglicht. „Rechtlich handelt es sich um atypischen Busverkehr“, erklärte Haenecke. – Quelle: https://mobil.berliner-zeitung.de/29326660 ©2017
Das ist interessant, Experimentierklausel.

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jr
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Re: Berlkoenig

Beitrag von jr » 22.12.2017, 06:41

Nicht ganz einfach zu lesen, aber lesenswert: http://www.fuesser.de/fileadmin/dateien ... assung.pdf

taxipost
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Re: Berlkoenig

Beitrag von taxipost » 22.12.2017, 09:56

TaxiBabsi hat geschrieben:Berlin wird Berlkoenig bekommen.

https://mobil.berliner-zeitung.de/berli ... --29326660

Neue Konkurrenz fuer die 8.000 Berliner Taxen, gutes Angebot fuer die Kunden.
wird jetzt zu jeder neuen match-nachricht ein neuer thread aufgemacht ?
diese info steht bereits in "Großkonzerne..."

oder willst du nur "1+1" verhindern ?
Zuletzt geändert von taxipost am 22.12.2017, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Berlkoenig

Beitrag von alsterblick » 22.12.2017, 15:17

Das Mittelding zwischen Bus und Taxi
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29326660 ©2017
Die Kooperation der Verkehrsgesellschaft und dem Automobilhersteller nennt ihr Projekt ein „ergänzenden Nahverkehrsangebot auf Bestellung“.
:arrow: Quelle: http://www.taxi-times.com/daimler-und-b ... einsetzen/ ein lesenswerter Artikel
Mit einem weiteren „ergänzendem Nahverkehrsangebot“ fängt es lediglich an. :roll:

Denke, später werden viele (immer subventionierte) ÖPNV Stadtbuslinien gestrichen, auf dieses System (Aufpreis) umgestellt und nur mit e-Fahrzeugen der (Weltverbesserer) Konzerne bedient u.a. mit dem Argument für bessere Stadtluft und vermutlicher Subventionseinsparungen der Städte.
Entweder bisherige Stadtgelder ( ÖPNV ) gehen dann an die Konzerne (Subventionen), Shuttle-Fahrpreise werden folglich teils noch reduziert oder es wird insgesamt teurer für viele Fahrgäste im ÖPNV.
Sozialbedürftige Menschen können sich beim Amt dann evtl. noch aufwendig eine Härtefallermäßigung beantragen.
Deren app-Fahrten werden jedoch online protokolliert und fortwährend stichprobenartig auf „reale Bedürftigkeit“ weiter überprüft.
Per App können Fahrgäste „unkompliziert und kurzfrisitg“, wie es in einer Pressemitteilung von „Mercedes-Benz Vans“ heißt, die Kleinbusse zu einer der vordefinierten „virtuellen Haltestellen“ bestellen und sich zu einer solchen bringen lassen.
Die Software von Via Transportation Inc. legt die Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste zu Routen zusammen und berechnet den Fahrpreis. Dieser setzt sich aus einer Grundgebühr und einem entfernungsabhängigen Anteil zusammen. Der Fahrpreis soll unter dem eines Taxis liegen und wird mit dem Kunden vor Fahrtantritt fest vereinbart.
:arrow: Quelle: http://www.taxi-times.com/daimler-und-b ... einsetzen/ ein lesenswerter Artikel
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Re: Berlkoenig

Beitrag von am » 22.12.2017, 18:09

taxipost hat geschrieben:
TaxiBabsi hat geschrieben:Berlin wird Berlkoenig bekommen.

https://mobil.berliner-zeitung.de/berli ... --29326660

Neue Konkurrenz fuer die 8.000 Berliner Taxen, gutes Angebot fuer die Kunden.
wird jetzt zu jeder neuen match-nachricht ein neuer thread aufgemacht ?
diese info steht bereits in "Großkonzerne..."

oder willst du nur "1+1" verhindern ?

Wenn die Öffis mitspielen, bisher Partner des Taxis beispielsweise mit Anrufsammeltaxis, hat das schon eine andere Qualität.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Uber ist out, der Berlkoenig in.

Beitrag von TaxiBabsi » 23.12.2017, 20:57

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... Druck.html

BZP Präsident Michael Müller hat angesichts der neuen Konkurrenz Berlkoenig und co. keine Zeit sich ueber Uber’s Niederlage zu freuen.
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 23.12.2017, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von ilkoep » 02.03.2018, 19:33

Die Verkehrsverwaltung meldet Bedenken an:

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-29803970

„Das Genehmigungsverfahren ist unsererseits noch nicht abgeschlossen“, berichtet Matthias Tang, Sprecher der Verkehrsverwaltung. „Voraussichtlich im Frühjahr 2018 wird ein Ergebnis vorliegen.“

Dass es so lange dauert, liegt offenbar auch daran, dass der Plan Behördenleuten Bauchschmerzen bereitet. Sie teilen die Befürchtung, dass weitere Fahrdienste ebenfalls nach Berlin drängen werden. Außerdem dürften Ausnahmen vom Gesetz nur genehmigt werden, wenn „öffentliche Verkehrsinteressen“ nicht entgegenstehen.
– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29803970 ©2018

Winke, winke nach HH.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von AsphaltRunner » 03.03.2018, 03:14

Städte prüfen Fahrverbote, Experten kritisieren Schummeleien bei Abgaswerten, Autohäuser beklagen Absatzprobleme: Der Dieselantrieb hat ein Imageproblem. Trotzdem sollen die geplanten Sammeltaxis zumindest zunächst größtenteils mit Dieselkraftstoff fahren.
Zeigt wie clever CleverShuttle unterwegs ist. Notfalls wird Daimler die eben aufkaufen.
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Re: Berlkoenig

Beitrag von gruent » 05.03.2018, 23:01

TaxiBabsi hat geschrieben:Im o.g. Artikel steht:

Das ist interessant, Experimentierklausel.
Interessant ist dies in der Tat, da der beworbene Dienst im wesentlichen einem Anruf-Sammel-Taxi entspricht.
Ich sehe hier insofern keine Neuerung die getestet werden kann.

Vielmehr scheint es hier um den Wegfall der Notwendigkeit des Besitzes einer Taxi-Konzession mit den anhängenden Pflichten zu gehen.

In diesem Zusammenhang ist es mir unverständlich warum sich BVB, Daimler & Co. nicht nach Partnern im Taxi-Gewerbe umsehen, sondern jenes eher zerstören zu wollen scheinen.
Wenn das autonome Fahrzeug dann die Oma noch in den ersten Stock bringt ...

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Re: Berlkoenig

Beitrag von AsphaltRunner » 06.03.2018, 01:26

gruent hat geschrieben:

In diesem Zusammenhang ist es mir unverständlich warum sich BVB, Daimler & Co. nicht nach Partnern im Taxi-Gewerbe umsehen, sondern jenes eher zerstören zu wollen scheinen.
Weil sie es erstens auch ohne uns können und zweitens, weil sie so die Kohle nicht mit uns teilen müssen. Ganz einfach.
Und drittens, weil wir es uns gefallen lassen, wenn sie unser Gewerbe zerschlagen und viertens, weil wir keine schlagkräftige Lobby haben. Ganz einfach. Und fünftens, weil wir zu doof sind, uns zu wehren, und sechstens, weil sie die besseren Rechtsverdreher bezahlen können. Ganz einfach.
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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von alsterblick » 06.03.2018, 02:20

In Amsterdam hat Daimler bereits gestern losgelegt.
EUR 5,- / je Fahrt within town limits , jedoch der Einführungspreis beträgt noch weniger / nur EUR 2,-
Ob Diesel oder e-Betrieb spielt in Amsterdam offenbar keine Rolle.
Viavan, ein Joint Venture von Mercedes-Benz Vans und dem US-Start-up Via, startet seinen On-Demand Ridesharing-Dienst in Amsterdam. Die niederländische Hauptstadt ist damit die erste Stadt in Europa – weitere sollen folgen.
05.03.18 | Redakteur: Svenja Gelowicz https://www.automobil-industrie.vogel.d ... -a-692299/
An der Ernsthaftigkeit des Projektes ist nicht zu zweifeln, denn wie ViaVan bekanntgab, startet das Unternehmen mit Sitz in New York heute seinen App-basierten On-Demand Ridesharing-Dienst im Zentrum von Amsterdam. Wer das Angebot nutzt, zahlt lediglich eine Flatrate von 5 Euro pro Fahrt. In den ersten beiden Wochen sogar nur 2 Euro. Auch in Amsterdam ist Mercedes-Benz Vans Partner. Von einem dieselfreien Services ist an dieser Stelle allerdings keine Rede
http://www.taxi-times.com/projekt-berlk ... ie-kritik/
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Re: Berlkoenig

Beitrag von miamivice » 09.05.2018, 09:06

jr hat geschrieben:Nicht ganz einfach zu lesen, aber lesenswert: http://www.fuesser.de/fileadmin/dateien ... assung.pdf
Es handelt sich um stolze 24 Seiten und 120 Verweise. Die Frage ist, welche Informationen tatsächlich enthalten sind und wer der Adressat ist und welche Art der Zusammenfassung angezeigt ist. Es ist evident, daß Juristen gerne hohe Mauern bauen mit der Folge, daß die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Rechtsfindung geschieht aber normalerweise durch das Volk, welches eine allgemeine intuitive Ethik mitbringt, und nicht durch Rechtsschablonen, wo das Mißverständnis vorprogrammiert ist. Wahrscheinlicherweise ist (schikanöse) Zer-rechtung dem Jurastudium immanent. Juristische Komplexität muß reale Komplexität abbilden, aber nicht überinterpretieren, sonst wird Rechtsfindung zur Sektiererei bzw. zum Lotteriespiel. Das Hineinzwingen in Überkomplexitäten/Verkomplizierungen bedient das Prinzip Schikane mit der Folge, daß mancher (gehirngewaschene) Jurist sich für sein (fürchterliches) Jurastudium am Otto Normalverbraucher rächen möchte indem er alles besser weiß, obwohl er es nicht besser weiß.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von miamivice » 09.05.2018, 10:28

Was wird bei Füßer beispielsweise auf Seite 23 unter "Fazit" tatsächlich bezeichnet, ausgesprochen, geregelt, gelöst?

Es wird nichts Tatsächliches bezeichnet und darin liegen Gefahr und Schikane.

Das "Fazit" läßt sich von -
Wie sich zeigt, sind die Möglichkeiten zur Zulassung „alternativer Bedienformen“ im Rahmen des de lege lata geltenden Typenzwangs der zulässigen Verkehrsformen strukturell sehr begrenzt. Zugespitzt formuliert sind nur auf den Erprobungszweck begrenzte „Praxistests“ und auf echte Singularitäten beschränkte Ausnahmen zulässig.
- komprimieren auf: Ausnahmen sollen Ausnahmen bleiben.

Das "Fazit" läßt sich von -
Allgemeine Ineffizienzen des ÖPNV in Folge der Anwendung des geltenden Rechts können hingegen als solche eine Durchbrechung nicht rechtfertigen. Dies hindert jedoch nicht die Zulässigkeit „einfacherer“ Varianten flexibler Bedienformen bis hin zu einem auf einer festgelegten Linie fahrenden Bus, der bei Bedarf auch weitere Haltestellen bedient; diese lassen sich entgegen der insofern unnötig vorsichtigen Auffassung z.B. des BMVBS schlicht unter den allgemein zulässigen Linienverkehr subsumieren.
- versachlichen auf: Flexible Bedienformen sind möglich im Falle mangelhaften ÖPNV.

Das "Fazit" läßt sich von -
Wenn jenseits dieser Grenzen sogar von berufener Stelle veröffentlichte Ratgeber zum Einsatz flexibler Verkehrsformen ähnlich wie die verkehrswissenschaftliche Literatur an passender Stelle auf eine entsprechende extensive Verwaltungspraxis verweisen 117, kann dies nur verwundern. 118
- entrümpeln zu: Synchronisation zwischen eigentlichem Gesetzessinn, berufenen Stellen und Verwaltungspraktikern ist kategorischer Imperativ.

Das "Fazit" läßt sich von -
Im Übrigen darf nicht in Vergessenheit geraten, dass nach den hier erzielten Ergebnissen die Rücksichtnahme auf die schon im betreffenden Gebiet mit der Versorgung betrauten Verkehrsunternehmen unverzichtbarer Bestandteil der entweder direkt oder über § 2 VI bzw. VII PBefG i.V.m. der idealtypischen Verkehrsnorm maßgeblichen Genehmigungsentscheidung ist. Die die Zulassung von Ausnahmen begrenzenden Tatbestandsmerkmale der o.g. Vorschriften dürften wegen des Eingriffs in die betroffenen geschützten Märkte (Sammeltaxis z.B. befriedigen einen Verkehrsbedarf, der traditionell teils vom Linienverkehr, teils vom „echten“ Taxenverkehr bedient wird 119) zugunsten der jeweils betroffenen traditionellen Verkehre bzw. den dort tätigen Unternehmer drittschützend sein 120.
und
119 - Wenn insofern dort von der gewünschten „enge[n] Einbindung des örtlichen Taxigewerbes in das Verkehrskonzept“ gesprochen wird, wirft dies natürlich insbesondere die Frage auf, in welcher Form hier auch eine (zumal hinreichende) Partizipation an öffentliche Mittelzuwendungen gedacht ist, die häufig alleine erst den Betrieb eines Anrufsammeltaxis o.ä. mit ÖPNV-typischen Flächentarifen ökonomisch interessant machen.
- entwirren zu:

--> Rücksichtnahme auf alteingesessene Unternehmen
--> Finanzierungsplan Anrufsammeltaxi

Fazit: So schlau war man vorher auch schon. Theoretisieren im Nirgendwo hat keinen praktischen Nutzen. Vornehm-verklausulierte Ausdrucksweise ändert an Schieflagen nichts. Vornehm-verklausulierte Ausdrucksweise ist das Gegenteil von Philosophieren. Vornehm-verklausulierte Ausdrucksweise will den Lohnarbeiter auf die Rolle schieben und ihn in seiner Schieflage belassen. Wenn sich die Zahl der Touren halbiert hat, das Raubtaxitum zunimmt, Mindestlohn oktroyiert wird anstatt die Konzessionen zu begrenzen und Schichten überwiegend aus Siechtum bestehen, ist eine klare - sicherlich auch juristische aber nicht verjurifiziert-theoretisierende - Sprache erforderlich.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von miamivice » 09.05.2018, 17:41

Der Willkür- und Bevormunderapparat in seiner allumfassenden Zer-rechtung mit seinen zer-interpretierten Paragraphen, die überall hin gebogen werden können - so daß von Bürgerperspektive aus allzeit juristisches Lotteriespiel bzw. juristische Schmierenkomödie stattfindet - kann jederzeit MOIA oder BerlKönig implementieren. Konzernmanagement und Administration im New-Economy-App-Rausch und in dem Willen mehr VW und Mercedes auf die Straße zu bekommen, werden sich die Gesetzesinterpretationen schaffen, die sie für ihr hanebüchenes Unterfangen - Neuerfindung des Taxigewerbes - brauchen.

Obgleich ja bekanntermaßen überreichlich Taxi-Resourcen vorhanden sind. Es wäre ein Leichtes einen Teil vorhandenen Taxigewerbes entsprechend zu modifizieren, daß Anrufsammeltaxi und dergleichen möglich werden.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von am » 09.05.2018, 19:21

In Sachen Sammeltaxi stand sich das Taxigewerbe lange Zeit selbst im Weg. Längst schon hätte man mit zentralen Einstiegspunkten richtungsgebundene Sammelfahrten zu Pauschalpreisen anbieten können. Stadtauswärts sogar für Graupen möglich. Einwärts ein Pfund für die Zentralen. Alles bereits auch ohne jede App realistisch machbar und beispielsweise als ASTI im Verbund mit den lokalen Verkehrsträgern des Busverkehrs langjährige Praxis. ASTI, bzw Linienersatzverkehr läuft hier derzeit trotz eines Versuchszeitraum des Lübecker Stadtverkehrs mit clevershuttle (hier als „LÜMO“) weiter mit normalen Taxen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von Sascha1979 » 09.05.2018, 19:42

am hat geschrieben:In Sachen Sammeltaxi stand sich das Taxigewerbe lange Zeit selbst im Weg. Längst schon hätte man mit zentralen Einstiegspunkten richtungsgebundene Sammelfahrten zu Pauschalpreisen anbieten können. Stadtauswärts sogar für Graupen möglich. Einwärts ein Pfund für die Zentralen. Alles bereits auch ohne jede App realistisch machbar und beispielsweise als ASTI im Verbund mit den lokalen Verkehrsträgern des Busverkehrs langjährige Praxis. ASTI, bzw Linienersatzverkehr läuft hier derzeit trotz eines Versuchszeitraum des Lübecker Stadtverkehrs mit clevershuttle (hier als „LÜMO“) weiter mit normalen Taxen.
Exakt so ist es.

Die taxi Fahrer haben sich aber lieber kaputt gelacht wenn sie uns wie an der Schnur aufgefädelt zu Hunderten zwischen Flughafen und Messe oder Messe und Bahnhof oder aber auch nach einem Musical in Hamburg zum Flughafen / Hotel oder Bahnhof gefahren haben.

Jedes Taxi schön mit 1oder 2 Fahrgästen besetzt.

Jetzt macht es Halt moia.
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
Laotse

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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von am » 09.05.2018, 20:56

Sascha1979 hat geschrieben:
am hat geschrieben:In Sachen Sammeltaxi stand sich das Taxigewerbe lange Zeit selbst im Weg. Längst schon hätte man mit zentralen Einstiegspunkten richtungsgebundene Sammelfahrten zu Pauschalpreisen anbieten können. Stadtauswärts sogar für Graupen möglich. Einwärts ein Pfund für die Zentralen. Alles bereits auch ohne jede App realistisch machbar und beispielsweise als ASTI im Verbund mit den lokalen Verkehrsträgern des Busverkehrs langjährige Praxis. ASTI, bzw Linienersatzverkehr läuft hier derzeit trotz eines Versuchszeitraum des Lübecker Stadtverkehrs mit clevershuttle (hier als „LÜMO“) weiter mit normalen Taxen.
Exakt so ist es.

Die taxi Fahrer haben sich aber lieber kaputt gelacht wenn sie uns wie an der Schnur aufgefädelt zu Hunderten zwischen Flughafen und Messe oder Messe und Bahnhof oder aber auch nach einem Musical in Hamburg zum Flughafen / Hotel oder Bahnhof gefahren haben.

Jedes Taxi schön mit 1oder 2 Fahrgästen besetzt.

Jetzt macht es Halt moia.
Weiß aber um die enorm lange Anlaufzeit, deshalb auch die, nach meiner Auffassung rechtlich nicht zulässige Kombination mit einer regulären Mietwagengenehmigung.

Das Modell wird am Ende so aussehen, dass die Sammeltaxikunden, wenn sie denn erstmal verünftige Preise bezahlen, pro Sammelfahrt in Summe mehr Umsatz erbringen als eine einfache Taxifahrt. Damit werden dann die Mietwagenkunden subventioiert, da sich dieser alleine nicht rechnen würde. (19%, Rückehrpflicht usw)

Alleine dieser kominierte Antrag ist für mich ein Ausdruck dafür, dass es keine wirklichen Signale gibt, dass Personenbeförderungsrecht in diesen Punkten wesentlich zu ändern.
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Re: [Fahrdienst] Berlkoenig

Beitrag von IK » 09.05.2018, 21:31

Sascha1979 hat geschrieben:Jetzt macht es Halt moia.
Moia macht gar nichts. Eine Gruppe wird mit Moia nie fahren, weil Moia pro Kopf abrechnet. Damit ist jede Gruppenfahrt mit Moia teuer als eine vergleichbare Fahrt mit Taxi.

Dazu kommt, dass die Leute nach einem Konzert, sofern sie alleine nach hause wollen, auch nicht Moia nehmen werden, weil sie nie wissen, wann sie ankommen. Man stellt sich die Situation vor, man steigt mit fünf weiteren Individuen in ein Moia Gefährt und will nach hause. Die Fahrt wird zwar etwas billiger als mit Taxi, dafür dauert aber drei mal so lange.

Moia hat nur eine Chance: Brutaler Dumping.
Der Rest ist ganz große Illusion.

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