Guter_Kollege hat geschrieben:
Aber schau mal: Syrien ist nicht ein Dorf im Urwald von Papua-Neuguinea, soll heissen, 'auch dort kommen Informationen über die
Chancen einer erfolgreichen Flucht nach Europa an'.
Weiß ich nicht. Ich glaube eher das die generell denken das sie verdammt gute Chancen haben und das es dafür keine Berichte über Rettungen braucht. Oder sie sind völlig naiv oder die blanke Not treibt sie an... Ich weiß es echt nicht
Auch wenn ich noch nie in einem Boot gesessen habe, so müsste mir klar sein dass, wenn ich mich in eine Nußschale setze die
für 2 Leute zugelassen ist, wo aber schon 19 drinne sitzen, ich mich in Lebensgefahr begebe. Zumal ich das Mittelmeer wohl
auch nicht für eine Badewanne halte.
Da wiederum denke ich das die Gefahren von den meisten völlig unterschätzt oder verdrängt werden
Möglicherweise erscheint mir aber - im Verhältnis zur Not, die mich zur Flucht veranlasst hat - das Risiko der Lebensgefahr zur
Chance gerettet zur werden, noch in einem annehmbaren Verhältnis. Auch die 4000 € die ich für die Überfahrt schon abgedrückt
habe spielen womöglich eine Rolle.
Meinst du denn wirklich das Berichte über Rettungsaktionen bei den Flüchtlingen ankommen und diese Berichte sich positiv auswirken den Plan zu verwirklichen?
Noch scheint es ja auch immer so zu sein, das die allermeisten wohl durchkommen/gerettet werden. Heisst: Die Chance abzusaufen
ist geringer als gelungene Überfahrt. Auch das dürfte sich rumgesprochen haben.
Das kann ich nicht beurteilen aber es scheint zumindest so denn es sind noch nicht sehr viele Leichen auf Lampedusa angespült worden. Zumindest liest man nichts davon
Ich habe einen Republikflüchtling im Bekanntenkreis der 1988 im großen Bogen Richtung Lübeck schwimmen wollte und dabei fast abgesoffen ist wenn ihn nicht ein BRD Fischkutter aufgenommen hätte. Er hat die Gefahr völlig falsch eingeschätzt und verdrängt weil er unbedingt raus wollte. Das er 13 Monate später einfach so hätte raus gehen können...
Wie auch immer, wir leben hier bei allen Schwierigkeiten in einem Land wo es uns sowas von gut geht und ich denke das wir uns gar nicht anmaßen dürften über die Flüchtlinge zu urteilen oder uns so einfache Gedanken über ihr Leben zu machen. Das die Fluchthelfer das Große Geld machen wollen ist unbestritten aber für die Flüchtlinge ist es wohl in ihrer, für uns kaum vorstellbaren, Not die einzige Chance auf eine Zukunft.