Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Personenbeförderung.
Guter_Kollege
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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Guter_Kollege » 18.07.2014, 14:21

arne13 hat geschrieben:Aktuelle Taxenzahl:
Stand 30.06.14: 3.289 Taxen mit 2.124 Taxenunternehmen
„niedrigste Taxenzahl seit August 1968“!

davon 1.819 Einwagenunternehmen und
305 Mehrwagenunternehmen mit insgesamt 1.470 Taxen
Danke für die neuesten Zahlen für Hamburg.
In der Tat eine interessante Entwicklung.
Die alleine natürlich nichts darüber aussagt wo die Ursachen darüber zu finden wären.
Also ob sich die allgemeinen wirtschaftlichen Voraussetzungen geändert haben.
Oder etwa das Hamburger Modell gegriffen hat.
Das die Zahl der Taxen in Hamburg sinkt ist möglicherweise der verschärften Handhabung der Zulassungsbedingungen
geschuldet. Bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung wäre eigentlicher eher ein Run auf Taxilizenzen zu erwarten.
Diese Lücke scheinen aber derzeit eher die neuen Mitbewerber und Wegelagerer zu füllen.
Wenn diese Entwicklung so weitergeht, könnte das Taxigewerbe als neue ungeahnte Wirkung seiner selbst verordneten Schlankheitskur
bei Verteuerung der Taxidienstleistung schnell in ein Nischendasein rutschen. Dann muß es tatsächlich überlegen ob es nicht mit eigenen
Premium- und Billigdiensten (aus Kundensicht) selbst den Markt bedient, den hier jetzt andere abgreifen.
Dazu muss dann aber eine Flexibilisierung des Taxitarifs möglich sein. Aber ebenso eine scharfe Einhaltung der gesetzlichen Marktzugangsbedingungen. Und eben nicht eine Aufweichung des Personenbeförderungsgesetzes wie es die neuen Mitbewerber fordern. Letzteres wäre auf jeden
Fall der falsche Weg. Denn zu viel grauer Markt entstünde so, den wir jetzt grade erst erfolgreich zu bekämpfen versuchen.
Firmen wie Uber & Consorten wollen nichts Anderes als einen unkontrollierten Personenbeförderungsmarkt den sie alleine beherrschen und
sie alleine die Regeln dafür festlegen. Früher oder später werden die von einer Aufweichung der gesetzlichen Maßgaben zu einer eigenen lex uber
umschwenken, d.h. ein maßgeschneidertes PBefG fordern. Darauf kann man Wetten abschließen.

Leider wird man wohl nie erfahren wie sich die Reduzierung der Hamburger Wagenzahlen auf die verschieden Tourenmakler ausgewirkt hat.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 18.07.2014, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re:

Beitrag von oldstrolch » 18.07.2014, 14:56

Otto126 hat geschrieben:
Taxiunternehmer sind Kaufleute, Kaufleute jammern immer, aber in Wirklichkeit zocken sie uns alle ab.
beiss nicht in die hand die dich füttert otto.... ;)
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Poorboy » 18.07.2014, 16:38

Wer hier wohl durch Taxileihe wen füttert :mrgreen:

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von oldstrolch » 18.07.2014, 18:36

Poorboy hat geschrieben:Wer hier wohl durch Taxileihe wen füttert :mrgreen:

Poorboy
thema verfehlt. .... otto arbeitet nicht beim verleiher.... :P
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von TWG » 24.07.2014, 05:21

Hallo,

das einzige was sich ändern wird, ist das Verhalten der MWU gegenüber den Fahrern.

Nehmen wir mal das Beispiel einer Nacht von Sonntag auf Montag und einen MWU mit 10 Autos.

bisher:
Fahrer 1-3 (alte Hasen) stellen das Auto gegen Mitternacht ab. Umsatz ca. 120,-€ / Auto = 360,-€)
Fahrer 4-6 haben Glück und bekommen nach Mitternacht noch ne Tour, könnt ja noch eine kommen und stellen das Auto um 1:00 Uhr ab. (Umsatz ca. 150,- € / Auto = 450,-€)
Fahrer 7 + 8 (Frischlinge) überfällt vom Nichtstun der Schlaf und stellen das Auto um 2:00 Uhr ab. Umsatz ca. 100,-€ / Auto = 200,- €)
Fahrer 9 + 10 (von Chef letztens erst richtig "eingenordet") halten bis 5:00 Uhr durch, bekommen noch Morgens ne Fahrt. (Umsatz 200,- € / Auto = 400,-)
Gesamtumsatz 1410,- €.
Alle Fahrer hätten wahrscheinlich schon ne Stunde früher Feierabend gemacht und länger Pause, wenn nicht der Chef "siehe unten"
Fahrer 1-8 bekommen am nächsten Tag vom Chef ne Predigt "Wenn du nicht so faul wärst und deine Schicht durchgezogen hättest, hätte ich jetzt 2000,- €"
Wenn alle durchgezogen hätten, wäre ein Umsatz von vielleicht 1600,- € realistisch gewesen.
11Std, 10 Fahrer wären für den Unternehmer 935,-€ Lohn ohne Lohnnebenkosten. Mit Lohnnebenkosten ca.1200,- €
Nach Abzug der Umsatzsteuer verbleiben dem Unternehmer 1500,- €, sprich 300,-€ vor Autokosten. Jetzt tankt aber jeder noch für 30,- € dann bleibt nix, dazu kommen noch die sonstigen Kosten des Unternehmers.
Hätten die Fahrer die Autos abgestellt, wie sie wollten und auch noch Pause gemacht, kämen wir hier auf einen Mindestlohn von ca. 650,- € (77Std. für alle Fahrer)
Bisheriger Lohn (bei 40%) für alle Fahrer 640,-€. das entsprich ca. 75 Std.
Das heißt für den Unternehmer umdenken, nicht mehr ansch...... sondern loben!

Neue Ansprache des MWU:

Fahrer 1-3 stellen um Mitternacht ab.
Fahrer 4-6 dürfen bis 1:00 Uhr
Fahrer 7+8 stellen ebenfalls um Mitternacht ab
Fahrer 9 darf bis 4:00 Uhr
Fahrer 10 darf bis 5:00 Uhr.

Der Gesamtumsatz der 10 Auto wird gleich bleiben, nur die Fahrer haben mehr Freizeit, verdienen aber nicht weniger!

Fahrer 1-3 51,- € statt bisher 48,-€
Fahrer 4-6 59,50 € statt bisher 60,- €
Fahrer 7+8 51,- € statt bisher 40,-€
Fahrer 9 85,-€ statt bisher 80,-€
Fahrer 10 93,50€ statt bisher 80,-€
Die Umsätze von Fahrer 9+10 werden aber steigen, da weniger Autos auf den Straßen sind.

An alle MWU´s, denkt mal drüber nach!
Es ist einfach Schwachsinn, zu sagen, einer zieht durch und macht sehr gute Umsätze, wenn alle durchziehen, werden meine Umsätze potenziert. Der Kuchen wird nicht größer, wenn sich mehr drum streiten!

Gruß aus Düsseldorf
Thomas

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Guter_Kollege » 24.07.2014, 14:13

Bißchen simpel die Rechnung aber ganz anschaulich.
Hakelt nur dort wo Du den Gedanken des freien Wettbewerbs ausser acht läßt.
Nämlich die Hoffnung des einzelnen Unternehmers das durch "Fleiss", oder besser ausgedrückt "durchhalten"
seiner Angestellten das Glück der einen Tour mehr den Umsatz ausgerechnet bei ihm erhöht.
Unter Fest-, Zeitlohnbedingungen wird sein Interesse an diesem "Glück" natürlich etwas getrübt.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 24.07.2014, 14:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Berni » 24.07.2014, 17:40

Und zur Entspannung mal ein Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft:
https://www.youtube.com/watch?v=ztcK6wWLGHg#t=82
... für alle, die sich auch ein Leben nach dem Taxifahren vorstellen können :)

(Tip: Achtet mal drauf, was nach 8 Sekunden passiert)

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Jim Bo
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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Jim Bo » 24.07.2014, 18:01

Berni hat geschrieben:Und zur Entspannung mal ein Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft:
https://www.youtube.com/watch?v=ztcK6wWLGHg#t=82
... für alle, die sich auch ein Leben nach dem Taxifahren vorstellen können :)

(Tip: Achtet mal drauf, was nach 8 Sekunden passiert)
http://youtu.be/6BBxJxxQYys nach 27 Sekunden...

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von AsphaltRunner » 25.07.2014, 00:27

Poorboy hat geschrieben:Versuchen wir einen Blick in die Zukunft!
In Hamburg wurden im vergangenem Jahr etwa 10% der laufenden Taxen von der Verkehrsgewerbeaufsicht anlässlich der Konzessionsverlängerung von der Straße geholt. Fast ausschließlich Taxivermieter auf illegaler Provisionsbasis, genannt MWUs, obwohl sie so wenig Unternehmer sind, wie ein Pizza-Bote Sterne-Koch!!
Von so einer Taxibehörde wie in HH können wir in B nur träumen ( siehe u.a. wundercar)
Es freut mich zu hören, dass verschärfte Überprüfungen bei Konz-Verlängerung in HH greifen. Der ML wird dazu führen, dass MWU ihre Taxen optimaler auslasten müssen, was ein weiteres Abschmelzen des Konzberges zur Folge haben wird.
Das Fiskaltaxameter macht dann den letzten Taxivermietern den Gar aus, sodass ein EWU sich hoffentlich eine Fünf-Tage-Woche bei 40 Std, ohne kreative Buchführung leisten kann.
Ich persönlich habe in Berlin die Erfahrung gemacht, dass Taxi-Vermieter mt und Kreditkarten scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Durch bargeldlose Zahlungen ließe sich dieser Sumpf wunderbar austrocknen. Ausserdem ist das ein Service, den der Dienstleister Taxi seinen Kunden sowieso schon längst schuldig ist .
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von jr » 25.07.2014, 02:17

sodass ein EWU sich hoffentlich eine Fünf-Tage-Woche bei 40 Std, ohne kreative Buchführung leisten kann.
Schon mal nachgeschaut, wieviel Stunden ein Selbstständiger in anderen Branchen üblicherweise arbeitet?

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von alsterblick » 25.07.2014, 02:31

jr hat geschrieben: Schon mal nachgeschaut, wieviel Stunden ein Selbstständiger in anderen Branchen üblicherweise arbeitet?
Vorallem zu welchem Stundessatz nicht zu vergessen :!:
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Guter_Kollege » 25.07.2014, 14:07

miamivice hat geschrieben:Dieser Ummeldetrick, der die Zahl der Lohnempfänger reduziert und die Zahl von Unternehmer steigert, offenbart den profunden Schwachsinn von Arbeitszeitgesetz Fahrpersonalgesetz Mindestlohn und Konzessionsfreigabe.
Nö, das offenbart nur den profunden Schwachsinn der These die Du selbst aufstellst, inklusive des Schlußes den Du daraus ziehst.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 25.07.2014, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von jr » 25.07.2014, 14:53

Vorallem zu welchem Stundessatz nicht zu vergessen
Unser Stundensatz liegt aus Kundensicht bei 50 bis 100 €, also durchaus auf Handwerkerniveau.

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von scarda » 25.07.2014, 15:10

Jim Bo hat geschrieben:
Berni hat geschrieben:Und zur Entspannung mal ein Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft:
https://www.youtube.com/watch?v=ztcK6wWLGHg#t=82
... für alle, die sich auch ein Leben nach dem Taxifahren vorstellen können :)

(Tip: Achtet mal drauf, was nach 8 Sekunden passiert)
http://youtu.be/6BBxJxxQYys nach 27 Sekunden...
Ich dachte, Paule Breitner arbeitet bei Plöd? :mrgreen:
Zuletzt geändert von scarda am 25.07.2014, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von scarda » 25.07.2014, 15:12

jr hat geschrieben:
Vorallem zu welchem Stundessatz nicht zu vergessen
Unser Stundensatz liegt aus Kundensicht bei 50 bis 100 €, also durchaus auf Handwerkerniveau.
Nicht wenn Du's dem Kunden erklärst. Geht nun mal nicht, schickes neues Auto und fünf Sprachen fließend für Uber-Traif.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von AsphaltRunner » 25.07.2014, 23:27

jr hat geschrieben: Schon mal nachgeschaut, wieviel Stunden ein Selbstständiger in anderen Branchen üblicherweise arbeitet?
Nö, aber laut statististischem Bundesamt liegt der durchschnittliche Bruttolohn in Deutschland bei 30 €/h. Und als Selbstständiger brauchst du so einen Stundenlohn (nicht zu verwechseln mit Sundenumsatz), wenn du deine Rentnerzeit nicht als Harzer verbringen möchtest.
Ist doch klar, dass wer sich sein Häuschen finanzieren lässt, mehr arbeiten muss...
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von Guter_Kollege » 26.07.2014, 00:42

scarda hat geschrieben:
jr hat geschrieben:
Vorallem zu welchem Stundessatz nicht zu vergessen
Unser Stundensatz liegt aus Kundensicht bei 50 bis 100 €, also durchaus auf Handwerkerniveau.
Nicht wenn Du's dem Kunden erklärst. Geht nun mal nicht, schickes neues Auto und fünf Sprachen fließend für Uber-Traif.
Bei ner Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Km/h liegt der Umsatz/h nach Hamburger Tarif theoretisch bei knapp über 50 Euro.
Praktisch dürfte er tageszeitabhängig niedriger liegen wegen der in Hamburg geltenden Umschaltgeschwindigkeit (ca.4 km/h)auf den Wartezeittarif, der aber erst nach der Karenzminute greift. So entsteht bei dichtem Verkehr Beförderungsleistung ohne Fahrentgelt.

L & K haben 2012 für HH eine durchschnittliche Besetztfahrt mit 25,8 Km/h ermittelt (was allerdings im Widerspruch steht zu einer britischen
Studie, die - nach rp-online - für europäische Städte die Verkehrsgeschwindigkeit ermittelte. Und Hamburg auf Platz 30 mit ca. 84 Km/h sieht).
Der Stundenumsatz liegt danach also tendenziell auch eher niedriger als 50 €uro/h.
Läge man eine Stunde reine Besetzt-Wartezeit zugrunde betrüge der Umsatz auch nur 30 €/h.
Ist aber alles nur empirisches Zahlenspiel, denn hierbei müsste man für jede durchschnittliche Arbeitsstunde immer vom Besetztzustand ausgehen,
wollte man von der Verkehrsgeschwindigkeit in Zusammenhang mit der Tarifart auf den möglich zu erreichenden Umsatz innerhalb einer bestimmten
Arbeitszeit schliessen.
Verlässlicher sind da doch Zahlenerhebungen über tatsächlich erbrachte durchschnittliche Umsätze je Stunde. Und der liegt nun mal bei einem
Hamburger Funkfahrzeug bei durchschnittlichen 16,15 Euro netto. Oder ca. 1 €uro netto je Kilometer.

Eine ca. 17 Km lange Fahrt von Hamburg Bahrenfeld zum Flughafen (A7 + StadtKm) kostet ca. 33 €uro.
Demgegenüber kostet sie nach UberPop-Tarif ca. 23-30 € (UberBlack = 32-42 €).

Kein Mensch, schon gar kein Übel-Kalanick kann mir erzählen/vorrechnen mit dem Beförderungspreis unter- oder innerhalb der Betriebskosten-
grenze (BKG) zu liegen. Eingedenk dessen das der Fahrer die 20 % Umsatzprovision vom Fahrpreis nicht herausrechnen darf um sich die BKG schön
zu rechnen, weil der Kunde damit belastet wird.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 26.07.2014, 00:52, insgesamt 2-mal geändert.

tatutata

Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von tatutata » 26.07.2014, 01:40

Guter_Kollege hat geschrieben: nach rp-online - für europäische Städte die Verkehrsgeschwindigkeit ermittelte. Und Hamburg auf Platz 30 mit ca. 84 Km/h sieht).
das ist aber eine ganz sportliche Fahrweise mit 84Km/h welche Stadt war auf Platz 1 und welche Km/h?

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Re: Blick in die Zukunft

Beitrag von alsterblick » 30.07.2014, 20:19

jr hat geschrieben:
Vorallem zu welchem Stundessatz nicht zu vergessen
Unser Stundensatz liegt aus Kundensicht bei 50 bis 100 €, also durchaus auf Handwerkerniveau.
Dadurch, dass es recht preiswertes Taxifahren gibt, werden auch andere ergiebigere Jobs am Leben erhalten
und nicht nur die Taxiproduktion/Wartung etc. an sich.
Auch dass diese bedarfsbestellte Mobilität für viele "noch bezahlbar" ist, dreht sich das "Gesellschaftsmiteinander" beständiger (schneller).
Ob zur Arbeit, für Freizeit...... und der Taxifahrer selbst bekommt auch noch was zum Beissen.
Wir alle leben davon die Erde umzubuddeln, bis nix mehr da ist, dazu gehören auch Taxis.
Nicht umsonst wird der ÖPNV subventioniert, weil "das Leben" sonst erlahmen würde.
Bei direkt bezahltem kostendeckenden ÖPNV_Betrieb wäre unsere Gesellschaft bereits tot. :shock:

Ein kostendeckender Taxitarif läßt sich nicht beliebig anheben, um dem Kutscher mehr Geld in die Tasche zu geben.
Es wäre ein Killer, weil nicht alle unsere Fahrgäste (ohne Limit) von der Elbchaussee bestellen.
Bequeme Mobilität ist einfach sehr teuer und Taxifahrer dienen DEM MOTOR, um diesen lediglich langsamer sterben zu lassen.
Es sei denn, die technische Kernfusion zur unendlichen Energiegewinnung gelingt doch noch. :idea:
Zuletzt geändert von alsterblick am 30.07.2014, 21:48, insgesamt 2-mal geändert.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re:

Beitrag von Guter_Kollege » 31.07.2014, 01:19

Otto126 hat geschrieben:
miamivice hat geschrieben:Daß Provisionslohn illegal sei, ist eine Behauptung traditionsvergessener Gesetzestexte-Jongleure.
Dummes Zeug!

Für den, der lesen kann, ist die Sachlage eindeutig.

Taxiunternehmer sind Kaufleute, Kaufleute jammern immer, aber in Wirklichkeit zocken sie uns alle ab.
Ich würde mich lieber weiter daran halten das Akkordlohn nach § 3 FPerG verboten ist. Das steht da zumindest schwarz auf weis.
Wenn es lange Zeit "Tradition" war auf diesen Paragraphen zu scheixxen, so kann das kein Plädoyer für dessen Abschaffung sein.
Und mit Heimatlosigkeit und Fahnenflucht hat es auch nichts zu tun, Gesetzestreue zu fordern, Taxibold ääääh miamivice.
Hingegen Deine Meinung mal wieder recht deutschtümelig daher kommt.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 31.07.2014, 01:20, insgesamt 1-mal geändert.

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