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Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 15.06.2019, 12:53
von sivas
In der Frankfurter Allgemeine ist ein Artikel erschienen: So kann es nicht weitergehen!

Da lassen sich die Bundestagsabgeordneten der SPD und Mitglieder im Finanz- oder Haushaltsausschuss, Wiebke Esdar, Cansel Kiziltepe, Sarah Ryglewski, Michael Schrodi und Swen Schulz über die Dasinsvorsorge aus:
darf die Daseinsvorsorge nicht mehr als Melkkuh für die Gewinne von Spekulanten missbraucht werden
DAS sollte Thema unserer Überlebensdiskussionen sein und nicht eine Rückkehrpflicht, die keiner versteht und gar nicht zu kontrollieren ist.

Uber bauscht dieses Thema auf ! Weil jeder Nicht-Wissende sofort sagt: "wenn das so ist, dann muss die Rückkehrpflicht weg"

Muss sie aber nicht, sie muss bleiben. Solange wie noch kein anderes Merkmal zur Unterscheidung von Taxen und Mietwagen gefunden ist.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 13:50
von am
Es braucht überhaupt keine Mietwagen im taxiähnlichen Verkehr.

ließe sich umbenennen in: Mietomnibusse, sowie Oldtimer und Pkw-Sonderfahrzeuge mit Chauffeuer, die in ihrer Bauart nicht für den regelmässigen Verkehr mit Taxen geeignet sind.

Um die freie Berufswahl aufrecht zu erhalten, sollen die Konzessionsbeschränkungen aufgehoben, das Niveau der erforderlichen Sachkunde durch zusätzliche Inhalte, insbesondere kaufmännisch und in Servicefragen erhöht, sowie um eine nachgewiesene Tätigkeit als Taxifahrer von beispielsweise zwei Jahren ergänzt werden.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 13:56
von Taxi Georg
am hat geschrieben:Es braucht überhaupt keine Mietwagen im taxiähnlichen Verkehr.
ließe sich umbenennen in: Mietomnibusse, sowie Oldtimer und Pkw-Sonderfahrzeuge mit Chauffeuer, die in ihrer Bauart nicht für den regelmässigen Verkehr mit Taxen geeignet sind.
Um die freie Berufswahl aufrecht zu erhalten, sollen die Konzessionsbeschränkungen aufgehoben, das Niveau der erforderlichen Sachkunde durch zusätzliche Inhalte, insbesondere kaufmännisch und in Servicefragen erhöht, sowie um eine nachgewiesene Tätigkeit als Taxifahrer von beispielsweise zwei Jahren ergänzt werden.
100%ige Zustimmung.

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Verfasst: 15.06.2019, 14:08
von sivas
Die freie Berufswahl ist doch gegeben, die Berufsbezeichnung lautet: Kraftfahrer im gewerblichen Personentransport mit PKW. Dieser Beruf kann mit einem Mietwagen ausgeführt werden.
Soll eine Taxe dafür genutzt werden, muss der, der diese Tätigkeit als Selbständiger ausüben will, sich um eine Konzession bemühen. Aus gutem Grund ist die Anzahl der herausgegebenen Konzessionen begrenzt.
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Dass den Moias auch Mietwagenkonzessionen erteilt wurden, kann ich nicht verstehen. Eine temporäre Konzession nach § soundso hätte gelangt. Bei der Austattung der Fahrzeuge hätte auf Mietwagen Bezug genommen werden können. Die Fahrzeuge dürfen durchaus auch für den regelmässigen Verkehr mit Taxen geeignet sein, sie dürfen ihn jedoch nicht durchführen ! was sie aber tun.
Ich hätte gern ein Moia-Fahrzeug ... mit 'nem Taxi-Schild obendrauf.
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Konzessionen können auch versteigert werden. Was mit eingezogenen oder zurückgegebenen oder neu auszugebenden geschehen sollte. Verschlechtert sich die Ertragslage, bleiben sie liegen.
Eine Betriebsübergabe kann stattfinden, allerdings ohne die dafür erforderlichen Konzessionen ! Die gibt's nur von der konzessionsgebenden Gemeinde.
Der Wert eines Betriebes setzt sich aus dem Anlagevermögen und dem Kundenstamm zusammen. Diese können verkauft werden. Die Konzession nicht !
Meine Meinung.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 14:53
von am
Wenn der Verkehr mit Mietwagen in Serien PKW in der heutigen Form gestrichen wird, gibt es eben keinen freien Zugang zum Taxigewerbe mehr. Das ist nicht durchsetzbar. Deshalb müssen die Konzessionsschranken aufgehoben werden, um heutigen Mietwagenunternehmer den Zugang zum Taxi zu ermöglichen, bevor der Begriff Mietwagen abgeschafft wird.

Der 49er steht dann nur noch für Oldtimer oder Stretchlimos usw offen, die nicht im regelmässigen ad hoc Verkehr eingesetzt werden.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 15:44
von sivas
Das hört sich sehr nach dem österreichischem Modell an, wo's bald nur noch Taxen gibt, mit vorgeschriebenem Tarif. Damit kann man zwar Uber verjagen, schadet sich jedoch selbst. Es wird eine Taxen-Schwemme geben, man kann von dieser Tätigkeit nicht mehr leben, ohne festem Kundenstamm.

Ich bin eher dafür, dass Taxen einfacher zu Mietwagen in Konkurrenz treten können, durch Beschränkung des Tarifes, z.B. auf die ersten gefahrenen 15 Kilometer. Auf einen Teil unserer Pfründe müssen wir schon verzichten.

Regelmässig stattfindende Krankenfahrten sollten eh mit Mietwagen durchgeführt werden, zu fest mit den Kassen vereinbarten Tarifen, auch mit 19 % MwSt. Finden nachts Krankenfahrten statt ? Eben.

Die Eigenschaft einer Taxifahrt muss neu definiert werden. Was ist dem Taxi, was dem Mietwagen zuzurechnen. Das wird die Anzahl der Taxen drastisch reduzieren. Mischkonzessionen sind weiterhin nicht erwünscht.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 16:32
von IK
Taxi Georg hat geschrieben:
am hat geschrieben:Es braucht überhaupt keine Mietwagen im taxiähnlichen Verkehr.
ließe sich umbenennen in: Mietomnibusse, sowie Oldtimer und Pkw-Sonderfahrzeuge mit Chauffeuer, die in ihrer Bauart nicht für den regelmässigen Verkehr mit Taxen geeignet sind.
Um die freie Berufswahl aufrecht zu erhalten, sollen die Konzessionsbeschränkungen aufgehoben, das Niveau der erforderlichen Sachkunde durch zusätzliche Inhalte, insbesondere kaufmännisch und in Servicefragen erhöht, sowie um eine nachgewiesene Tätigkeit als Taxifahrer von beispielsweise zwei Jahren ergänzt werden.
100%ige Zustimmung.

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Sehe ich auch so ...

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 20:22
von am
sivas hat geschrieben:Das hört sich sehr nach dem österreichischem Modell an, wo's bald nur noch Taxen gibt, mit vorgeschriebenem Tarif. Damit kann man zwar Uber verjagen, schadet sich jedoch selbst. Es wird eine Taxen-Schwemme geben, man kann von dieser Tätigkeit nicht mehr leben, ohne festem Kundenstamm.

Da liegst du vollkommen falsch. Wir haben seit 2010 keine Warteliste mehr. 90% der Mietwagen wurden wegen des Verfolgungsdrucks zu Taxen gewandelt.

Zwar hat sich die Fluktuation erhöht, die absolute Zahl an Taxen und restlichen Mietwagen ist aber über die Jahre in etwa konstant geblieben. Nicht zuletzt, weil bei den Verlängerungen seither schärfer geprüft wird.

Und knapp 10 Jahre dürften da wohl Beobachtungszeitraum genug sein.

In Kiel ist die Entwicklung seit Ende der 90er, Anfang 2000er eine ähnliche, von Hamburg ganz zu schweigen.

Du darfst es einfach mal als Fakt annehmen, dass es dort, wo vernünftig auf Plausibiltät geprüft wird, sich die Anzahl der Taxen auf einem erträglichen Niveau einpendelt.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 15.06.2019, 21:23
von sivas
Dann kann ich für die Wiener Kolegen nur hoffen, dass deren Aufsichtsbehörde genauso agiert. Bei uns ist das (noch) nicht der Fall.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 19.06.2019, 07:51
von sivas
Was ist los mit dem Taxigewerbe, dass es sich erdreistet, dem Mietwagengewerbe das Existenzrecht abzusprechen ?
Mietwagen erbringen oft die bessere Dienstleistung, da kann Taxi sich 'ne dicke Scheibe von abschneiden !

Allein der von den Kassen finanzierte Krankentransport kann ausschliesslich von Mietwagen durchgeführt werden, da hat keine Gemeinde das Recht, in Preisvereinbarungen reinzureden.

Eigentlich dachte ich nie, jemals für das Mietwagengewerbe mich einzusetzen. Wird Zeit, dass das einer tut.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflich

Verfasst: 19.06.2019, 17:06
von Pascha
sivas hat geschrieben:Was ist los mit dem Taxigewerbe, dass es sich erdreistet, dem Mietwagengewerbe das Existenzrecht abzusprechen ?
Mietwagen erbringen oft die bessere Dienstleistung, da kann Taxi sich 'ne dicke Scheibe von abschneiden !

Allein der von den Kassen finanzierte Krankentransport kann ausschliesslich von Mietwagen durchgeführt werden, da hat keine Gemeinde das Recht, in Preisvereinbarungen reinzureden.

Eigentlich dachte ich nie, jemals für das Mietwagengewerbe mich einzusetzen. Wird Zeit, dass das einer tut.
Was soll los sein?

Dem Taxigewerbe geht der A*** auf Grundeis.

Ende der Fahnenstange.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 12.01.2021, 11:19
von Taxi Georg
Zudem sei das Taxi in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft das einzige Verkehrsmittel, das auch den Winkemarkt bedienen darf und für den keine Rückkehrpflicht gilt. so Donth
Interessant, dann darf ich also als Taxizist auch in Meerbusch, Krefeld, Mettmann mich bereitstellen und Aufträge ausführen?
Es besteht ja keine Rückkehrpflicht für das Taxi! 8)

:arrow: Im Rahmen der geplanten Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) wird auch die Fahrerlaubnisverordnung angepasst werden.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 12.01.2021, 13:36
von sivas
In Luxenburg wurden im Rahmen der Gleichstellung von Mietwagen und Taxen sämtliche räumliche Begrenzungen aufgehoben.

https://www.wort.lu/de/business/preise- ... X67VhVYpjc

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 14.01.2021, 11:05
von Taxi Georg
sivas hat geschrieben:
12.01.2021, 13:36
In Luxenburg wurden im Rahmen der Gleichstellung von Mietwagen und Taxen sämtliche räumliche Begrenzungen aufgehoben.
Finde ich gut!

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 14.01.2021, 14:20
von sivas
Mit dem gleichzeitigen Verzicht auf Konzessionsbeschränkungen >> bestimmen die Vermittlungen den Markt.

Für den Kunden heisst das:
- wer ist am leichtesten für mich erreichbar (Telefon oder App, räumliche Begrenzung)
- wer kann liefern und wie lange dauert es
- wie hoch ist der Preis
- ...

Für den Fahrer/Unternehmer gilt:
- welche Vermittlung bietet mir die meisten Fahrten / den höchsten Umsatz / vermittelt auch überregional
- besteht die Möglichkeit der Aufnahme
- wieviel Geld muss ich aufwenden, um dort mitmachen zu können, was kostet der laufende Betrieb
- besteht der Fahrer auf angemessener Bezahlung
- ...

Für die Vermittlungen bedeutet das:
- nimm auf, was Du kriegst, Hauptsache Du kannst bedienen ... und zwar ÜBERALL
- biete dem Kunden günstige Preise, dann wächst der Kundenstamm von selbst
- Beschwerden von Fahrern, dass nicht genug verdient wird, werden grundsätzlich ignoriert
- ...

Taxis, die dann noch an Halteplätzen auf Kunden warten, gibt es immer weniger, weil es für den Kunden bequemer ist, eines zu bestellen (wozu hinlaufen, wenn es auch herkommt), bzw. werden die Schlangen von wartenden Fahrzeugen immer länger (von umherfahrenden natürlich auch).

Adé erträgliches Taxigewerbe.

Re: Diskussionthema: Daseinsvorsorge, NICHT ! Rückkehrpflicht

Verfasst: 14.01.2021, 22:39
von Taxi Georg
Sivas hat geschrieben:Für die Vermittlungen bedeutet das:
Ihren Betrieb einzustellen! Wird eh nicht mehr benötigt.

Jeder Unternehmer kann für sich selbst sorgen und als Zentrale fungieren!
Taxi.de nur mal so als Beispiel!