Erfahrungen mit Fiskaltaxameter !?

Rechtliche und technische Entwicklung.
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IK
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Beitrag von IK » 11.03.2013, 17:13

@ nightdancer
nightdancer hat geschrieben:
IK hat geschrieben:
Dazu kommt, dass die vielen leeren Kilometern bei Fahrten ohne Taxameter leicht zu finden sind, weil alle Tourendaten verfügbar sind. .
Alle Tourendaten verfügbar? Du meinst damit auch Touren ohne Uhr? Wie geht das? Rein praktisch.... So wie ich es verstanden habe, drücke ich ja keinen Knopf am Taxameter, wenn ich ohne Uhr fahre..... Un dne Fahrtenbuchfunktion hat der Taxameter ja wohl auch nicht, oder?!
Zwischen den Touren kann man die Zahl der Leerkilometer sehen.
Das liefert das FT.

Es gibt einen üblichen Verhältnis zwischen den besetzten und den leeren Kilometern, zwischen der Zahl der Touren und dem Umsatz. Dieser "Fingerabdruck" wird der Behörde bekannt sein, da es genug Unternehmer gibt oder geben wird, die Kontaktsitze einbauen. Weicht dein "Fingerabdruck" von dem der Referenz-Gruppe signifikant ab, hast du ein Problem. Den "Fingerabdruck" zu ermitteln ist eine Sache der Datenauswertung und dürfte für einen Informatiker kinderleicht sein. Wer mit einem FT anfängt massiv Touren ohne den Taxameter zu machen, der wird erst recht auf die *** fallen.

Da es nicht verboten ist Touren unter bestimmten Bedingungen ohne Taxameter zu fahren, kann man auch diese ganz legal in der eigenen Buchhaltung nacherfassen. Jede Taxisofware hat diese Möglichkeit, um zum Beispiel die Kurierfahrten zu erfassen. Ähnlich ist das beim FT.

Nacherfassung bedeutet für mich an erster Stelle, dass die Touren als Einnahmen verbucht werden und an der zweiten Stelle das sie zu den Taxameter-Kilometer-Ständen zugeordnet werden können. Allerdings wäre die Zuordnung sehr aufwendig und damit unzumutbar.

Verdächtig ist, wer einen "falschen Fingerabdruck" hat und dazu keine Einnahmen ohne Taxameter vorweisen kann. Dieser wird sich erklären müssen und das könnte unter Umständen verdammt schwer werden.

Gruß

nightdancer
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Beitrag von nightdancer » 11.03.2013, 17:29

IK hat geschrieben:
Es gibt einen üblichen Verhältnis zwischen den besetzten und den leeren Kilometern, zwischen der Zahl der Touren und dem Umsatz.

Gruß

Das mag für HH und Großstädt zutreffend sein......

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IK
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Beitrag von IK » 11.03.2013, 17:51

Nun lebe ich in HH zufällig und kämpfe hier für geordnete Verhältnisse.
Ich Sage auch nicht, dass der HH-Fingerabdruck überall anzuwenden ist.

Jedem sein Fingerabdruck :wink:

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Theorie und Praxis

Beitrag von nightrider » 11.03.2013, 17:55

Irgendwo frage ich mich in wie weit das Alles Sinn macht, Jeder arbeitet doch anders, besonders Unternehmer.
Ich z.B. arbeite unter der Woche in 2, oder sogar 3 Teilen. 1x Früh ab 4 bis ca 9 Uhr, dann erst wieder Abends ab ca 18 bis ca 22 Uhr. Zwischendurch fahre ich auch privat einige Kilometer, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Die Uhr stelle ich am Morgen beim 1. Einsatz auf 0 damit ich am Abend meine Ergebnisse sehe, aber da sind natürlich auch die privaten Fahrten mit auf der Kilometerangabe.

Wer will mir vorschreiben wie viele Km ich privat fahren darf und wann?

Wer kann mit, oder ohne ”Fingerabdruck” behaupten was von den Km jetzt genau privat, oder geschäftlich ist das geht wenn überhaupt nur mit einem Fahrtenbuch das aber auch wieder individuell und handschriftlich ausfällt.

Was passiert bei Fehlfahrten, wenn z.B. schon eine Anfahrt auf der Uhr ist, der Kunde aber nicht mehr da ist?

Was passiert wenn man mal vergisst das Taxameter auszuschalten wenn der Fahrgast aussteigt, passiert mir auch ab und zu, bis ich es merke sind oft schon 10 Euro mehr auf der Uhr.

Auch Sitzkontakte sind nicht „der wahre Egon”. Wenn ich z.B. ein schwereres Paket auf den Beifahrersitz ablege, ist das für die Kontakte wie wenn eine Person draufsitzt, tatsächlich habe ich aber meiner Oma privat schnell was vorbeigebracht.
Das kenne ich von den Gurtpiepsern, die pfeifen wenn ich was auf dem Beifahrersitz habe, weil das Ding natürlich nicht angeschnallt ist.

Wie man es auch betrachtet, nichts ist 100%
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Beitrag von nightdancer » 11.03.2013, 18:04

IK hat geschrieben:Nun lebe ich in HH zufällig und kämpfe hier für geordnete Verhältnisse.
Ich Sage auch nicht, dass der HH-Fingerabdruck überall anzuwenden ist.

Jedem sein Fingerabdruck :wink:
wir sind hier aber im deutschlandweiten Bereich und der FT gilt überall.

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Beitrag von IK » 11.03.2013, 18:25

nightdancer hat geschrieben:
IK hat geschrieben:Nun lebe ich in HH zufällig und kämpfe hier für geordnete Verhältnisse.
Ich Sage auch nicht, dass der HH-Fingerabdruck überall anzuwenden ist.

Jedem sein Fingerabdruck :wink:
wir sind hier aber im deutschlandweiten Bereich und der FT gilt überall.
FT gilt überall, aber die Interpretation der Daten ist regional.
Wo ist da das Problem?

@ nightrider

Du als EWU hast sicherlich mehr Leerfahrten, wenn du das Auto privat benutzt.
Du arbeitest dann, wenn das Geschäft da ist, also zwischen 4 und 9 und zwischen 18 und 22. Das ist der Fingerabdruck eine a.f. EWUs.

Wenn aber in deinen zwei Blocks plötzlich haufenweise Leerfahrten auftauchen, dann solltest du dir eine gute Erklärung bereit halten. Das trifft auch auf die Hamburger a.f. EWU zu. Ich denke, dass die Lust auf die Selbständigkeit bei den EWU mit der Einführung des FT nachlassen wird.

Gruß

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Beitrag von ImmerMitDerRuhe » 11.03.2013, 18:26

?



Also was ist zum Beispiel, wenn ich zum Tarifumstellen fahre oder zum Eichamt... da wird der Taxameter ja angeschaltet ohne Umsatz.
Man kann jetzt sagen, das ist doch Pille Palle, aber vom Prinzip her ?
Das müßte man doch ( natürlich später immer sichtbar) löschen können?

- Oder man hat einfach mal einen "Zahlungsausfall" ?
- Oder möchte korrigieren, falsch abgebogen von mir aus, Fahrgast 2,- € erlassen...
- Fehltouren
- Ich fahre von Zuhause aus in die Werkstatt weil es tierisch hinten klappert, der hat aber erst morgen einen Termin, wieder nach Hause, wieder hin..... sind ja also geschäftliche Kilometer jedoch ohne Umsatz. Das muß doch irgendwie dort festgehalten werden können, damit ein Prüfer ggf. das auch 2021 noch weiß was das für Km waren...?!

Muß man dann immer noch quasi ein Fahrtenbuch führen ? Also Fahrtenbuch nicht im strengen steuerlichen Sinne jetzt, aber muß ich dann jeden Vorfall mit einem anderen Betrag als den gespeicherten irgendwie schriftlich festhalten?
Weiß doch bei einer Prüfung schließlich kein Mensch mehr nach 3 oder 5 Jahren, warum damals die 28,- € nicht da waren o.ä.

Oder kann man das abends, einmal die Woche, einmal im Monat - also zeitnah - nicht doch irgendwie korrigieren ?

ImdR

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Beitrag von ImmerMitDerRuhe » 11.03.2013, 18:28

Sitzkontakte sind natürlich völliger Blödsinn für EWU die ihre Wagen auch privat nutzen.... nur mal so.

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Beitrag von ImmerMitDerRuhe » 11.03.2013, 18:39

@IK

Ja, aber genau dann, wenn es so kommen sollte wie Du schreibst, wird der ganze Fiskaltaxameter Krempel natürlich ein Problem....

Ich kenne Kollegen, denen sind ihre Kilometer absolut egal. Die wohnen außerhalb und fahren trotzdem 2 Schichten, wenn mal ein Stammkunde nervt auch sogar 3x am Tag nach Hamburg rein.
Es kann also nicht gewollt sein, das diese Kollegen jetzt plötzlich völlig unbegründet oder zu unrecht in einen Verdacht kommen ?!

In dem Moment wo ich einen Privat-Anteil versteuere, kann/darf ich meinen Wagen so benutzen, wie es jeder andere Privatmann auch tut. Und der muß auch nichts erklären. Deshalb haben wir ja nun auch den Fiskaltaxameter, damit geschäftlich und privat auch auseinander gehalten werden können.
Das bedeutet: Umsatz nur auf Geschäftskilometer.

Und wenn ich erklären muß, wann ich wohin fahre, dann dürfte das gesetzlich nicht gedeckt sein. Es geht keinen Menschen etwas an, ob ich mittags immer meine Oma besuche oder in Puff fahre. ( ja ja, Letzteres schon ; ich weiß, wo kommt die Kohle dafür her... schärz) .
Ich sträube mich hier aus endlosauskunftspflichtigessubjekt behandelt zu werden.

Wann ich wo wielange und wieviel gearbeitet habe: Okay.
Was ich dazwischen privat mache: Tabu.

ImdR

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Beitrag von IK » 11.03.2013, 19:09

@ ImdR
Ich kenne Kollegen, denen sind ihre Kilometer absolut egal.
Ich kenne keinen, dem die Kilometer egal sind, weil ein Kilometer mindestens 20 Cent Netto kostet.

Und natürlich kannst du deine Fehlfahrten eintragen.
Warum sollte das nicht gehen?
Kann man in der Taxisoftware auch.

Armin65
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Beitrag von Armin65 » 11.03.2013, 21:25

IK hat geschrieben:
nightdancer hat geschrieben:
IK hat geschrieben:Nun lebe ich in HH zufällig und kämpfe hier für geordnete Verhältnisse.
Ich Sage auch nicht, dass der HH-Fingerabdruck überall anzuwenden ist.

Jedem sein Fingerabdruck :wink:
wir sind hier aber im deutschlandweiten Bereich und der FT gilt überall.
FT gilt überall, aber die Interpretation der Daten ist regional.
Wo ist da das Problem?

@ nightrider

Du als EWU hast sicherlich mehr Leerfahrten, wenn du das Auto privat benutzt.
Du arbeitest dann, wenn das Geschäft da ist, also zwischen 4 und 9 und zwischen 18 und 22. Das ist der Fingerabdruck eine a.f. EWUs.

....... Ich denke, dass die Lust auf die Selbständigkeit bei den EWU mit der Einführung des FT nachlassen wird.

Gruß
Hallo Ivica,
falsch. die Lust bzw. die Gewinnspanne für MWU sinkt. die Zukunft wird es zeigen. Denn ein MWU muss jetzt den / die Fahrer offiziell anmelden. Dies bedeutet das ca. 70% des Umsatzes für die Fahrerkosten / Fahrzeugkosten etc. drauf gehen. ganz einfach. Ob es sich lohnen wird, einen MWU-Betrieb zu betreiben, wird jeder für sich wissen müssen. Aber für EWU wird es besser. Das ist auch u.a das Ziel von BSU. Ich bin ein EWU und deine Aussage kann ich nicht bestätigen. Der Hamburger Taximarkt wird neu aufgemischt und neu aufgestellt. Ich begrüsse es persönlich. Mehr Leerfahrten als ein ein MWU habe ich nicht. Wenn ein MWU bei uns (HANSA) auf 1,07 € pro KM kommt, denn überbiete ich deutlich als ein EWU. MkG
:D :wink:

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Beitrag von Armin65 » 11.03.2013, 21:34

IK hat geschrieben: Du arbeitest dann, wenn das Geschäft da ist, also zwischen 4 und 9 und zwischen 18 und 22
je nach Arbeitsweise.... Das Geschäft fängt ab 05:00 bis ca. 10:00 und Nachmittag ab ca. 14:00 bis 20:00 Uhr an. Da Du vermutlich nachts fährst, hast Du sicherlich andere Erfahrung. Aber das entdeckt jeder für sich. :wink:

RaimundHH
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Beitrag von RaimundHH » 12.03.2013, 14:56

IK hat geschrieben:@ Raimund

Ein Drucker ist aus der Taxe kann an einen PC angeschlossen werden und kann dann die gewünschten und / oder veränderten Schichtzettel drucken.
Moin,

echt?! Dazu bedarf es aber schon krimineller Energie, die kein
Steuergesetz auf der Welt verhindern kann.

Ich übertrtage meine Daten fortlaufend handschriftlich
auf Schichtzettel. Die kumulierten Werte könnten jederzeit mit meinen
aktuellen Schichtzettel verglichen werden (z.B. bei der Eichung), so hätte
ich zwischen den Eichungen behördlich erfaßte Summen, die mit meinen
Aufzeichungen übereinstimmen müssen.
Und daselbe gilt natürlich bei Ceys und Drucker.

Dann zahl ich lieber ein bißchen mehr für die Eichung, benötige aber
keinen neuen Taxameter, bzw. externen Dienstleister.

Grüße

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IK
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Beitrag von IK » 12.03.2013, 16:01

@ Raimund HH
Dazu bedarf es aber schon krimineller Energie,
Die ist sicherlich vorhanden.

Übrigens du kannst auch so vorgehen:

Man kann die Schichtzettel nachträglich schreiben, oder?
Bei der Eichung kannst du deinen Taxameter auf Null setzen.
Ist nicht verboten.

Bevor du zum Tüv gehst, lässt du Tacho zurückdrehen.
Autos reparierst du so, dass auf den Rechnungen keine KM-Stände erfasst werden.

Nachdem du bei Tüv warst, schreibst du für das letzte Jahr deine Schichtzettel neu. Wenn du ein EWU bist und alleine fährst, kostet dich das einen Arbeitstag.

Wenn du viele Angestellte hast du vielleicht eine EDV-Lösung.

Gruß

P.S.
Auf der Eichbescheinigung stehen die Werte nicht drauf.
Zumindest auf meiner nicht.

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 12.03.2013, 21:31

Leuten, die solche Vorschläge machen, muss man dann halt besonders gründlich auf die Finger schauen und ein paar mal mehr.

Dann wird das Problem schon nicht so arg werden.
Ein paar wirds immer geben, das ist normal in dieser Welt.

Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 13.03.2013, 01:45

Freiheit, die nicht missbraucht werden kann, ist keine!

Poorboy

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nightrider
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Beitrag von nightrider » 13.03.2013, 02:52

IK hat geschrieben: @ nightrider

Du als EWU hast sicherlich mehr Leerfahrten, wenn du das Auto privat benutzt.
Du arbeitest dann, wenn das Geschäft da ist, also zwischen 4 und 9 und zwischen 18 und 22. Das ist der Fingerabdruck eine a.f. EWUs.

Wenn aber in deinen zwei Blocks plötzlich haufenweise Leerfahrten auftauchen, dann solltest du dir eine gute Erklärung bereit halten. Das trifft auch auf die Hamburger a.f. EWU zu. Ich denke, dass die Lust auf die Selbständigkeit bei den EWU mit der Einführung des FT nachlassen wird.

Gruß
Nun ich bin zumindest der Meinung, wenn ich die 1%-Regelung anwende, was ich tue obwohl ich noch einen privaten PKW habe, kann mir kein Mensch, (Finanzamt) vorschreiben wann und wie ich privat fahre.

Mein Taxi bezahle immer noch ich zusätzlich noch die 1% Kiste, dann fahre ich auch wann immer ich fahren will.

Vielleicht sollte man sich im Fall tatsächlich auch gerichtlich wehren, denn ich sehe die Beweislast beim Finanzamt, nicht bei mir. Alles Andere wäre ja eine Enteignung, wenn ich beweisen müsste, wann und wo ich privat gefahren bin, mit MEINEM Auto, MEINEM Eigentum das ich bezahle.

Nur zur Info, das ist jetzt keine Anleitung zum „Schwarzfahren”, ich fahre alles nach Uhr, auch außerhalb Pflichtgebiet weil ich der Meinung bin das ist für beide Seiten die fairste Lösung, wem das nicht passt soll sich einen Anderen suchen.
Aber ich lass mir nicht so einfach vorschreiben wann, wo und wie ich meine Privatkilometer mit MEINEM Auto abspule.

Ich denke da ist noch viel offen und erst die Praxis nach einiger Zeit wird erweisen, ob das Fiskaltaxameter tatsächlich der Weisheit letzter Schluss ist.
Das ist wie so Vieles von Bürokraten auf den Weg gebracht, auf dem Land wo fast alle Fahrten feste Fahrten, Dialysen usw sind wird Vieles ohne Uhr gefahren und es gibt auch noch Mischkonzessionen die halb Taxi, halb Mietwagen sind, was wird da angerechnet?

Warten wir mal ab was tatsächlich in der Praxis passiert, alle möglichen Eventualitäten können jetzt noch gar nicht abgeschätzt und berücksichtigt sein. Auch die reale Kontrolle, wer soll die in Großstädten mit 3000 und mehr Taxen denn überhaupt erledigen?

Wie sagt der Engländer, ruhig bleiben und Tee trinken.
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Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 13.03.2013, 04:32

Vergiss es,

die Richter beim Finanzgericht sind ausnahmslos ehemalige Finanzamts-Juristen.

Ohne diese "Qualifikation" bekommen sie den Richter-Job nicht.

Poorboy

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Beitrag von IK » 13.03.2013, 10:46

@ nightrider
Nun ich bin zumindest der Meinung, wenn ich die 1%-Regelung anwende, was ich tue obwohl ich noch einen privaten PKW habe, kann mir kein Mensch, (Finanzamt) vorschreiben wann und wie ich privat fahre.
Die 1%-Regelung ist für die Schwarzfahrten leicht zu missbrauchen. Bei der Hamburger Behörde ist dieses Thema bekannt. Viele Hamburger EWU wenden diese Regelung an. Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern das wurde mir gesagt.

Ich bin kein 1%-Regelung Fachmann und ich weiß nicht, wer was nachweisen muss. Aber, wenn das Finazamt den Verdacht schöpft, dass damit die Schwarzfahrten produziert werden, können sie einem Auflage erteilen jede einzelne Privatfahrt schriftlich festzuhalten.

Vor einem Jahr, als ich auf die Möglichkeit des Missbrauchs der 1%-Regelung hingewiesen habe, wurde ich hart attackiert. Vielleicht sind wir heute einen Schritt weiter.

P.S.
Ich möchte nicht missverstanden werden. Ich behaupte nicht, dass du persönlich die Regelung missbrauchst. Aber die Möglichkeit dazu hast du.

Gruß

ImmerMitDerRuhe
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Beitrag von ImmerMitDerRuhe » 13.03.2013, 11:29

Ich denke das Haupt-Problem wird darin liegen ( vielleicht nicht sofort, aber später ) daß man jede Abweichung von der Norm ( von einer Norm ) als auffällig bezeichnen wird, und die Abweichung sofort einen Verdachtsmoment auslöst - egal in welche Richtung.

Beispiel:
Wir nehmen einen hamburger EWU Kollegen , wohnhaft in Halstenbek.
Der nimmt seit 4 Wochen jetzt jeden morgen zu Arbeitsbeginn einen Stammfahrgast mit, der von Schenefeld nach Hamburg rein möchte.
Wir nehmen mal einen völlig harmlosen Betrag von 15,- € pro Fahrt.

Nun hat dieser Kollege "plötzlich" über 300,- € mehr Umsatz, ohne das das mit den Besetzten Kilometern im Fiskaltaxameter abgespeichert wird, da er die Uhr ja nicht einschaltet.
Er trägt das aber dennoch brav in sein Kassenbuch ein, und hat somit rund 10% seines gesamt Umsatzes "handschriftlich" angegeben.

1: Finde ich das eine sehr hohe "Ungenauigkeit", bzw. großer Freiraum.
2: Kann jetzt nämlich folgendes passieren, das ein Prüfer oder Behörde aufmerksam wird, weil sein gesamt Kilometerschnitt und sein Umsatz per Arbeitszeit statistisch deutlich höher liegen dürfte als bei anderen Kollegen.
3: Was ist wenn "sein Fahrgast" wieder abspringt oder 4 Wochen Urlaub macht?
Dann kann man sofort die Veränderungen oder Schwankungen ( Finanzamt würde wahrscheinlich eher von Unregelmäßigkeiten oder Ungereimtheiten bzw. sogar von Unplausibilität sprechen ) sehen, und da ja jeder immmer nur Schlechtes unterstellt - besonders das Finanzamt - hat der Kollege jetzt ein Problem. Er ist auffällig geworden, obwohl er nichts verbrochen hat, und wenn er Pech hat muß er - nicht das Finanzamt - beweisen, wie so diese Schwankungen zustande kamen. Beweisen, nicht behaupten !

Das war nur ein kleines Beispiel, wie schon kleine "Unnormalitäten" im Alltag gegenüber der Masse/Gesamtheit der Taxameter zu nachteilen führen können, die ohne Fiskaltaxameter unauffällig gewesen wären.

Anderes kurzes Beispiel:
Wir nehmen an, bei einer bestimmten Gruppe ( Funk/kein Funk, völlig egal jetzt) kristallisiert sich ein Kilometerschnitt von genau 1 € auf den Kilometer heraus - als Durchschnitts-Ergebnis hunderter oder tausender Fiskaltaxameter.
Wir nehmen an, EWU Xy hat zwei-drei Omas, mit denen er jeweils 1x die Woche einkaufen fährt. Das sind 3 Kilometer hin und zurück, und er wartet von mir aus in der Regel 25 min. bis die Omis alles eingekauft haben. Er hat also ungefähr 23 € auf der Uhr, kriegt 25 € ist aber nur 6 km gefahren, also macht das bei diesen Touren über 4,- auf den Kilometer aus.
Das macht er 3x die Woche, hat also auch hier rund 10% seines Umsatzes mit einem Bomben Kilometerschnitt. Dürfte rechnerisch ungefähr einen Gesamten-Kilometerschnitt von 1,13 € ausmachen. Er läge also 13 % über/besser als der Durchschnitt.
Damit fällt er garantiert aus dem Rahmen, und wir sofort wieder auffällig.
Da denkt sich eine Behörde:" Nanu, da stimmt doch was nicht... da manipuliert doch bestimmt jemand irgendwie und irgendwas... ?"
Und Boing, hat er ggf. eine Betriebsprüfung am Hals.

Ich vermute, das soetwas dabei herauskommen wird, wenn erst "alle" mit Fiskaltaxameter ausgerüstet sein werden. Jede kleine Abweichung in der Statistik kann als Anlaß für eine Prüfung genommen werden.

Egal ob jetzt mehr Geld oder weniger Geld pro Kilometer oder Zeit....

Es ist ja nicht so, das dann garnichts mehr geprüft wird, die gehen ja nicht alle nach Hause deshalb. Es werden lediglich die Schrauben enger bzw. Abweichungen sehr viel feiner erkannt.

Das bereitet mir unbehagen.

ImdR

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