Fiskaltaxameter

Rechtliche und technische Entwicklung.
eichi
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Beitrag von eichi » 21.09.2010, 12:33

Das Problem beim Aufrücken sollte sich technisch lösen lassen.
Wenn nicht, wo liegt das Problem, 3- oder 4-mal eine "Fehlfahrt" zu notieren,
meinetwegen auch 15-mal.
Sollte aus den Tourdaten ja einfach zu belegen sein, dass die Touren nur 4,5m lang waren!

In anderen Bereichen mit Bargeldverkehr ist die Registrierkasse eingeführter Standard ( mit d! ),
und nichts anderes soll das Fiskaltaxameter darstellen.
In Italien muss man sogar den Bon von der Marktfrau erstmal aufbewahren,
er könnte hinter der nächsten Ecke von der Guardia di Finanza kontrolliert werden.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

kelte2000
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Beitrag von kelte2000 » 21.09.2010, 13:53

Wie schnell das Taxameter anspringt bei Sitzkontakten lässt sich im Unternehmermodus des Taxameters vom Unternehmer oder in der entsprechenden Werkstatt einstellen !

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 21.09.2010, 16:04

oldstrolch hat geschrieben:

zur krankenkassenfahrt........das spielt in grossstätten doch ne grosse
rolle!wer nutzt den die KK fahrt? rentner die gar nicht sofort bezahlen
können oder harz 4 empfänger....u.ä......da ist es zwingend das das
taxiunternehmen abrechnet!


und wenn punkt 5 funktioniert.....dann können wir uns den ganzen quatsch sparen!wer hindert den steuerunehrlichen denn daran während
der schicht die tastenkombination zu benutzen?? 8) :cry:
Nun, hier im Dorf fahren nur noch Mietwagen (z.Zt. 3-4 Krankentransportunternehmen mit grünen Nummernschildern) zu den Konditionen der KK. Taxis können sich das nicht leisten.
Die Tastenkombination steht nicht im Handbuch und der Unternehmer welcher diese an den Fahrer weitergibt ist mit dem Klammerbeutel gepudert.
Ansonsten hat Eichi recht. Den Kontrolldruck erhöhen würde einige unserer Probleme lösen.
Den "Steuer unehrlichen" hindert sowieso nichts daran Steuer unehrlich zu sein, es sei denn er wird erwischt.
Nach deiner Logik brauchen wir dann auch keine Gurte mehr weil immer noch einige ohne herum fahren :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von oldstrolch » 21.09.2010, 23:38

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben: Nun, hier im Dorf fahren nur noch Mietwagen (z.Zt. 3-4 Krankentransportunternehmen mit grünen Nummernschildern) zu den Konditionen der KK. Taxis können sich das nicht leisten.
Die Tastenkombination steht nicht im Handbuch und der Unternehmer welcher diese an den Fahrer weitergibt ist mit dem Klammerbeutel gepudert.
Ansonsten hat Eichi recht. Den Kontrolldruck erhöhen würde einige unserer Probleme lösen.
Den "Steuer unehrlichen" hindert sowieso nichts daran Steuer unehrlich zu sein, es sei denn er wird erwischt.
Nach deiner Logik brauchen wir dann auch keine Gurte mehr weil immer noch einige ohne herum fahren :wink:

da unterscheiden sich dorf und stadt noch ein wenig!
die tastenkombination.....2 wochen geb ich ihr bis sie im internet auftaucht!
und gurte oder nicht.....vergleiche bitte nicht erbsen mit bohnen!
wir reden hier über den eventuell kommenden fiskaltaxameter!gurtpflicht
ist ja hier gesetzlich geregelt!:

Die Vorschrift lautet:
§ 21a StVO Sicherheitsgurte, Schutzhelm
(1) Vorgeschriebene Sicherheitsgurte müssen während der Fahrt angelegt sein. Das gilt nicht für Taxifahrer und Mietwagenfahrer bei der Fahrgastbeförderung,
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.09.2010, 03:37

Das rechne ich dem Dorf hoch an, solange wir unsere Rechnungen vom eigenen Geld bezahlen... :wink:
Das Du die Ironie nicht verstanden hast sei geschenkt.
Das die Tastenkombination nach über 10 Jahren scheinbar immer noch nicht im Internet steht (wenn ich mich irre zeige mir bitte den Link) spricht nicht für deine Theorie.
Aber man kann durchaus anderer Meinung sein.
Lieben Gruß
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Beitrag von oldstrolch » 22.09.2010, 22:02

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben: Aber man kann durchaus anderer Meinung sein.


das ist das gute daran......meinungen austauschen und keinem anderen aufdrängen!ich wollte sie nur kundtun.......meine meinung ist ja nicht das non+ultra.....!!!!gruss retour!!! :D
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


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Beitrag von nightdancer » 29.09.2010, 23:38

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
Graupen Fan hat geschrieben:


Sekundär:
1. Preisabsprachen mit Krankenkassen spielen in Großstädten (und das ist der Haupteinsatzbereich der Sitzkontakte) kaum noch eine Rolle.
Hier wurden alle Verträge (soweit ich weiß auch bei der TFZ) mit Ausnahme der Berufsgenossenschaften inzwischen gekündigt.
Der Patient fährt zum Normaltarif, bekommt eine Quittung und rechnet mit seiner Kasse ab.
Im Ländlichen Bereich sieht es sicher anders aus aber auch das lässt sich anhand der Verschreibung nachvollziehen, ist aber rechen aufwändiger.

2. Für Mietwagen werden andere Bestimmungen wirksam (da bin ich sicher, wofür bezahlen wir denn unsere Beamten :wink: )
Als größerer MWU in einer Nicht-Großstadt kann ich zu 1. feststellen, du hast keinerlei Ahnung von der Problematik und davon auch noch ne ganze Menge. zu 2. machst du es dir zu einfach, da Mietwagen bei uns taxenähnlich betrieben werden.......

Bei Regelungen sollte beachtet werden, dass es sich um eine bundeseinheitliche Regelung handelt und man somit den kleinsten gemeinsamen Nenner finden muß. Die Diskussion um den Fiskaltaxameter geht scheinbar von der Grundprämisse aus, dass überwiegend Barzahlungen statttfinden. Dies ist im ländlichen/in der Fläche des Landes eben gerade nicht der Fall, sondern schon fast eher die Ausnahme!

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 30.09.2010, 03:49

nightdancer hat geschrieben:..kann ich zu 1. feststellen, du hast keinerlei Ahnung von der Problematik und davon auch noch ne ganze Menge. zu 2. machst du es dir zu einfach, da Mietwagen bei uns taxenähnlich betrieben werden.......
Sorry, dancer.
Aber ich sprach von den Verhältnissen hier im Düsseldorf.
Von der Problematik bei euch im wilden Süden auf´m Land habe ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung und davon noch weniger als Du befürchtest.
Wurde aber auch nie von mir behauptet.
Lediglich die Feststellung, das sich das Taxigewerbe in Düsseldorf (und wie man hört auch in anderen (Groß)Städten) aus dem Krankentransport immer mehr verabschiedet wurde von mir getroffen.

Dem wirst auch Du mit aller deiner Ahnung nicht widersprechen können :wink:
Aber das ist ja das schöne am Forum, man erweitert seinen Horizont 8)

Die Sitzkontakte sind übrigens bei Rhein Taxi seit 10 Jahren Standard und von Fahrern, Gästen sowie Unternehmern inzwischen als probantes Mittel zur korrekten Abrechnung akzeptiert.
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Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 30.09.2010, 07:46

Als alleinfahrende Graupe in einer Stadt mit 80.000 Einwohner, darf ich Euch mitteilen das ich in diesem Monat 1500 Euro mit den Krankenkassen abgerechnet habe! Das ist Durchschnitt und nicht etwa außergewöhnlich viel!

Hinzu kommen noch ein paar kleinere Kurierfahrten, ebenfalls auf Rechnung, sowie die eine oder andere Flughafenfahrt ebenfalls auch Rechnung, macht zusammen auch noch einmal 500.- Euro!

Mein durchschnittlicher Monatsumsatz liegt bei ca. 3000 Euro Brutto. Wie gesagt ohne Funk und Samstag nachmittag sowie Sonntag´s den ganzen Tag wird der Telefonstecker gezogen! Da will ich meine Ruhe haben, Fußball gucken und Papierkram erledigen!

Gut 2/3 meiner Umsätze erarbeite ich mir mit Rechnungsfahrten! Das heißt gut 2/3 meiner Umsätze und manchmal auch mehr laufen über mein Bankkonto! Diese Umsätze kann jeder Betriebsprüfer anhand meiner Kontoauszüge nachvollziehen!

Mein Fiskaltaxameter heißt "Bankkonto" und die Möglichkeiten das Finanzamt zu betrügen sind bei mir auf Grund meiner vielen unbaren Umsätze auf maximal 1/3 meines Umsatzes doch sehr begrenzt! Mit dem Fiskaltaxameter schießt man mit Kanonen auf Spatzen!

Der ausgeübte Druck durch das in vielen Städten inzwischen praktizierte "Hamburger Model" plausible Zahlen der Behörde vorzulegen, wächst stetig und ich glaube sagen zu können, das in diesen Städten die nach dem "Hamburger Model" vorgehen, die Betrügereien auf ein vertretbares Miniumum zurück gegangen sind!

In anderen Branchen wird mehr betrogen! Was glaubt Ihr wird bei den Zuschauerzahlen im Amateurfussball jeden Sonntag betrogen und gelogen? Da sehe ich 2000 Zuschauer im Stadion und offiziel sind es dann nur 1200 zahlende Zuschauer!

Das Fiskaltaxameter hat die Aufgabe der Behörde die Arbeit zu erleichtern und dafür sollen wir tief in die Tasche greifen und das Ding bezahlen. Sorry, aber das sehe ich als steuerzahlender Bürger nicht ganz ein! Wenn die Behörden konsequent nach dem "Hamburger Model" die Plausibilität der Unternehmen prüfen würden, dann brauchen wir kein Fiskaltaxameter! Dann hat sich das erledigt! Die Behörden müssen ganz einfach nur ihre Pflichten wahr nehmen. Das kann ich doch wohl als Steuerzahler verlangen, oder?

Welcher der einsitzenden Todeskandidaten im San Quentin State Prison bezahlt denn aus eigener Tasche seine Giftspritze die ihn umbringt? Keiner! Aber von uns verlangt man das?

Welches Interesse kann der Fiskus daran haben, das auch noch die letzten 2,5 bis 5 % Schwarzgeld in seinen Kassen landen und die Betriebe dann reihenweise in Konkurs gehen müssen und dann überhaupt keine Steuern mehr bezahlen und die Unternehmer bei Hartz IV landen...? Daran kann der Fiskus doch kein ernsthaftes Interesse haben? Die Einführung des Fiskaltaxameters wäre somit ein klassisches Eigentor!

Es soll bereits Unternehmer geben, die freiwillig mehr Umsatz angeben als sie tatsächlich erwirtschaftet haben! Die hübschen ihre Zahlen auf, um ja keine Probleme bei der Konzessionsverlängerung zu bekommen! Soweit sind wir schon!

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Beitrag von Filou » 30.09.2010, 15:25

Wattwurm hat geschrieben:Welches Interesse kann der Fiskus daran haben, das auch noch die letzten 2,5 bis 5 % Schwarzgeld in seinen Kassen landen und die Betriebe dann reihenweise in Konkurs gehen müssen und dann überhaupt keine Steuern mehr bezahlen und die Unternehmer bei Hartz IV landen...? Daran kann der Fiskus doch kein ernsthaftes Interesse haben? Die Einführung des Fiskaltaxameters wäre somit ein klassisches Eigentor!
Wiedersprichst du dir da nicht selbst? Wer geht denn von deinen max. 5 % zu versteuernden Umsatz Pleite?

Geht es bei dem Fiskaltaxameter nicht eher um Betriebe, bei denen man anhand von Arbeitsvertag, Fiskaltaxameter und Lohnabrechnung genau nachvollziehen kann, dass eben ordentlich gearbeitet wird. Wie hoch der Anteil der Barfahrten ist, ist doch dabei unerheblich. Wenn dabei heraus kommt, dass man in Großstädten mehr verkürzt, wo der Anteil der Barfahrten bis zu hundert Prozent beträgt, hätte man ein Argument in Bezug auf die Konzessionszahlen. Dass im kleinstädtischen und ländlichen Raum weniger Überschuss an Taxen existiert, weil sich die Anzahl der Taxen in einem ordentlichen Verhältnis zu der Kundenanzahl entwickelt hat, weil Unternehmer nur zulassen, wenn die vorhandenen Taxen nicht mehr ausreichen, ist doch logisch, weil man einen besseren Überblick hat. Ich nenne es mal natürliches Wachstum in der Marktwirtschaft, weil eben jeder Unternehmer oder kleine Zentrale seine Kunden im Blick hat, was in Berlin oder anderen Großstädten absolut nicht der Fall ist. Da lässt man Taxen zu, die nicht einen eigenen Kunden/Neukunden mitbringen. Absolut pervers in einer Marktwirtschaft bei den niedrigen Löhnen.

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Beitrag von Wattwurm » 21.10.2010, 07:43

Fordern kann man grundsätzlich alles, die Durchsetzbarkeit ist dagegen schon schwieriger!

Auf gar keinen Fall, darf es passieren, das bei einer bundesweiten Einführung des Fiskaltaxameter eine "Flucht raus aus dem Taxigewerbe und rein ins Mietwagengewerbe" statt findet! In vielen Städten ( Kiel und Lübeck) haben sich Mietwagenunternehmer in jüngster Zeit dazu entschlossen, in das auch ohne Fiskaltaxameter deutlich leichter zu kontrollierende Taxigewerbe umzuflaggen! Dieser überaus erfreuliche Trend würde sich umkehren, wenn nicht zeitgleich Fiskalwegstreckenzähler für das Mietwagengewerbe gesetzlich verpflichtend eingeführt werden! Es gibt aber noch keine Fiskalwegstreckenzähler auf dem Markt zu kaufen...! Die gibt es ganz einfach noch nicht! Die Problematik bei den Mischonzessionen ist ebenfalls noch nicht gelöst! Eine bundesweite Einführung des Fiskaltaxameter und des Fiskalwegstreckenzähler und die Lösung des Problems bei den Mischkonzessionen, bedeutet das man das komplette PbfG und teilweise auch die BoKraft umschreiben müßte! Ebenfalls müßte das Eichgesetz ( EichG) auf das Fiskaltaxameter umgeschrieben werden! Und zu guter Letzt: Ein Taxameter bleibt ein Taxameter ob mit Fiskal davor oder ohne! Ein Taxameter ob mit oder ohne Fiskal ist und bleibt ein Eingabegerät. Geräte bei denen manuell etwas einzugeben ist, bei denen verschiedene Parameter veränderbar sind, sind manipulierbar!

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