Das muss nicht unbedingt zu unserem Nachteil sein. Natürlich bedeutet weniger Konkurrenz mehr Profit für jeden. Was Uber jetzt halt nur macht, ist den Grundstein zu legen, damit jeder für sich entscheiden kann, ob er sich an ein neues Personenbeförderungsmodell heranwagt. Uber selbst ist damit keine Konkurrenz für Taxen. Uber ist lediglich ein Konkurrent für die Zentralen. Die Fahrer, die bei Uber angeschlossen sind, das sind unsere Konkurrenten.sivas hat geschrieben:So wird es kommen.Jim Bo hat geschrieben:... wenn Uber zum Auftragsvermittler für Mietwagen wird ...
Da rächt sich dann, dass der Unterschied TAXI <> Mietwagen nicht genügend ausdifferenziert ist.
Daran sind wir selbst schuld - nicht wenige Taxiunternehmen haben auch Mietwagen in ihrem Bestand und setzen sie auch für taxispezifische Gelegenheitsfahrten ein. Die Mietwagen machen dort oft die Hauptarbeit der festen Bestandsfahrten, die Taxen verkümmern an den Halteplätzen. Zu guter letzt werden die erzielten Umsätze mit 7% abgerechnet - für irgendwas sinnvolles brauch man die Taxe ja noch.
Jetzt erinnert euch mal zurück, was wir mit unserer Demo eigentlich gefordert haben? Chancengleichheit und genau die ist gegeben.
Wie bereits erwähnt alles reine Spekulation, aber die Zukunft könnte wie folgt ablaufen.
Einige wenige Unternehmer haben die Nase vom Taxigewerbe voll und eröffnen ein Mietwagenservice um Preise "endlich" selbst bestimmen zu können. Das macht aber nicht nur einer alleine, sondern es sind mehrere. Die Konkurrenz untereinander steht in einem gewissen Maß. Jetzt kommt der Kunde und sucht sich von allen Angeboten das Beste heraus. Damit der Mietwagenunternehmer (MU) die Kosten bezahlen kann, wird er sein Angebot dementsprechend anpassen. Das kann mal teurer, mal billiger sein. Bei Taxen ist durch Tarifbindung das Maß für einen entsprechenden Service begrenzt. Soviel Extras ohne Aufpreis ist in Taxen nicht möglich. Ein wunder Punkt, an dem sich die MU eine goldene Nase machen werden. Ausgebremst werden sie nur von der Konkurrenz untereinander.
Der große Vorteil der Taxen ist es, dass sie überall präsent sind. Mietwagen müssen zum Betriebssitz zurückkehren. Es kann passieren, dass sich die MU illegal bereithalten, das muss verhindert werden. Nur wie? Wie kann man als Außenstehender beurteilen, ob ein MU auf seinen bestimmten Kunden oder nur auf einen willkürlichen Kunden wartet?
Der Gesetzgeber müsste ein Gesetz verabschieden, welches Mietwagenunternehmer verpflichtet Ihren Auftrag sichtbar zu machen.
Die Kunden haben zukünftig eine bessere Wahl zwischen den Angeboten als bisher. Danach entscheidet sich, wieviele Kunden dem Taxigewerbe treu bleiben. In erster Linie sind es diejenigen, denen es zu stressig ist, wegen 2 - 3 km mit den Öffentlichen umsteigen zu müssen. Dann werden es diejenigen sein, die bequem mit Blick auf die eigene Geldbörse befördert werden wollen. 40 Euro mit Mietwagen, während die gleiche Strecke mit Taxi 10 Euro kostet, werden den meisten auffallen und weil auch einige von den "Geld-zurück-Erstatter" darauf achten, was am günstigsten ist, werden wenige von diesen Kunden zu MU gehen. Dann gibt es noch die Kunden, denen es zu anstrengend ist mit den Öffentlichen zu reisen. Ein Teil wird sich einen Krankentransport leisten, weil diese die Möglichkeit haben mit zwei Leuten Tragehilfe zu leisten. Ein Großteil jedoch, denen ein Krankentransport doch zu aufwendig und vor allem zu teuer ist, weil Krankenkassen einen solchen nicht immer billigen, werden dem Taxigewerbe treu bleiben.
Jeder Taxifahrer, der heute der Meinung ist, Kurztouren abzulehnen, wird es zukünftig noch schwieriger haben. Entweder man passt sich an oder man versucht sein Glück im Mietwagenservice. Jedem das Seine.
Weil Uber zum Konkurrent für die Zentralen geworden ist, werden die Zentralen ihre Gebühren niedrig halten.
Eine denkbare Theorie, wie die Praxis aussieht, muss man abwarten.