Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abziehen

Personenbeförderungsrecht, Taxitarife.
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Wikinger
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Wikinger » 26.02.2014, 04:45

Armer poorboy, scheint wohl nicht mehr gut zu laufen, dass du in fast jedem Thread nur noch darüber schwafelst, wie böse die Unternehmer sind.

Du bist doch selbst einer.

Ich würde dir, ich lehne mich ganz weit aus dem Fenster und jr bitte nicht böse sein, nur noch zu diesem Thema dir erlauben zu äussern, wenn du endlich einen Fahrer einstellst. Du diffamierst hier Arbeitgeber bis zum Exzess, um einfach alle nur aufzuhetzen, damit deine Geschäfte wieder laufen.

In der Zeit, wo du dich hier immer wieder derartig äusserst, könntest du noch nen Schnapp machen, der deine Kasse aufbesserst.

Mir ist letztlich jeder egal, wie auch immer er sich äussert, aber ich fühle mich von dir persönlich ans Bein gepinkelt. Als ich dir vorschlug, mich zu deinen Ratschlägen anzustellen, hast du sofort Ausreden gefunden. Du willst nur aufhetzen, sowie es konkret werden soll, kneifst du.

Lass es doch sein, oder hab die Eier zu sagen, dass dein Geschäft mies läuft, und du dir nichts sehnlicher wünschst, als dass es möglichst keine Fahrer mehr gibt.

Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andre an... Super Einstellung. :evil:

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nightrider
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 10:42

Sorry, auch wenn es nicht zum Thema passt, aber da muss ich doch auch einhaken ;-)

Damit wird mir Einiges klarer, ein Unternehmer der selbst keine Angestellten hat spricht sich überdeutlich für die „Rechte” der Arbeitnehmer aus und will Löhne und Leistungen die nachweislich unbezahlbar sind und er ist nicht der Einzige dieser Spezies.

Ja man redet sich immer leicht, wenn man sich selbst fein raushält. Anderen sagen was sie alles zu leisten hätten wenn sie sich schon Mitarbeiter zulegen ist schon deutlich einfacher als es selbst zu tun.

Ich selbst hatte schon mehrmals Angestellte und versuche es auch immer wieder mal, bisher merkte ich aber meistens sehr schnell, dass sich das zum 1. wenn überhaupt kaum auszahlt das Einzige man kann sich damit etwas mehr Freizeit „kaufen” weil zumindest ein Teil der Betriebskosten damit reinkommt. Zum 2. sind die Angestellten schnell wieder weg wenn sie von anderen „Kollegen” mit mehr Geld gelockt werden. Da ich mich strikt weigere auch nur einen Cent schwarz zu bezahlen bleibt eben nach Abzug der ganzen Sozialversicherungsbeiträge und der Steuern relativ wenig vom Bruttolohn, zumal hier oft Steuerklasse 1 greift das scheint bei manchen Kollegen irgendwie anders zu sein ;-(

Kurzum die reinen Löhne (also ohne Trinkgeld) können in unserer Branche mit derzeitigen Tarifen und starken Schwankungen der Umsätze niemals an Löhne in der Industrie und im gut situierten Mittelstand heranreichen. Trotzdem jammern hier viele auf einem relativ hohem Niveau. So Manche die auch 8 bis 10 Stunden Dienst in einer Tankstelle, oder einem kleinen Laden schieben und das auch nicht selten 6 Tage in der Woche verdienen weniger, bekommen kein, oder wenig Trinkgelder und sind ständig am „Rödeln”.
Diese Tatsachen vergessen hier sehr Viele und da frage ich mich warum machen die diesen „bescheuerten und mies bezahlten Job” überhaupt? Aus dieser Sicht wird es wirklich allerhöchste Zeit, dass dem „Schwarzahlwahnsinn” ein Ende gemacht wird.

Das gilt noch mehr und besonders für die selbstständigen Kollegen die in`s gleiche Horn blasen aber selbst nicht willens und in der Lage sind auch zu leisten was sie für Andere fordern.

Wem der ehrliche Lohn zu gering ist soll sich eben was Anderes suchen, die Welt ist groß und offen und es darf sich auch Jeder selbstständig machen und dann die Löhne zahlen die er für sich so gern fordert. Doch da wären wir wieder am Anfang, man redet und fordert sich leicht wenn man selbst nicht in der Lage ist das tun zu müssen/sollen.
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 11:00

Guter_Kollege hat geschrieben: Wie jetzt? Da hat mein Chef mir in 20 Jahren mühsam und mit unendlicher Geduld eingeprügelt, welchen Umsatz er pro Schicht erwartet und Du willst ihm jetzt widersprechen, nightrider?
Ich geb ihm doch Deine Adresse. Ja, ganz bestimmt tu ich das.
Was dein Chef gern hätte ist wahrscheinlich was Anderes als das was immer machbar ist. Wünsche äußern kann jeder, konkrete Forderungen stellen geht nur da wo man diese Leistung auch nachweisen, beeinflussen und messen kann. Beim Taxi kannst du nichts vorher planen und höchstens Kollegen untereinander vergleichen über längere Zeit, mehr nicht.

Was mich als EWU betrifft so ist es mir völlig egal was ein Mitarbeiter umsetzt, in der Zeit in der ein Mitarbeiter das Taxi fährt würde es bei mir nur „rumstehen” weil ich eben auch keine 24 Stunden fahren kann und will. Mir ist es auch vollkommen wurscht ob der 3, 5, oder 10 Stunden fährt, ob der 1, oder 3 Stunden Pause macht, so lange er auf Provisionsbasis bezahlt wird kann der tun und lassen was er will und wenn er mal gar nicht kommt, dann kommt er eben gar nicht, seine Sache. Wie gesagt die Kiste würde sowieso nur rumstehen wenn ich selbst nicht fahre und das ist mir dann auch wurscht.

In unserer Branche muss man das einfach so locker sehen, ich/wir können nicht mehr zahlen als wir einnehmen, also sage ich jedem mach das Beste draus oder such dir was Anderes, ansonsten kannst du tun und lassen was immer du willst, in welchem anderen Job geht das denn?
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Poorboy » 26.02.2014, 12:02

Tolle Lösung, werden wir doch einfach alle Straßenräuber!

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von E. G. Engel » 26.02.2014, 12:14

Mal ganz kurz. Eine Änderungskündigung ist eine konditionierte Kündigung. Stimmt der Vertragspartner (hier Arbeitnehmer) dem neuen unterbreiteten Arbeitsvertrag nicht zu, dann gelten die entsprechenden Vorschriften wie bei einer Kündigung mit allen Rechten und allen Pflichten.

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Filou » 26.02.2014, 12:34

Stimmt, wenn ich meinen Sklaven behalten will, ist es wirklich besser einfach nur den Lohn zu kürzen. Was für ein toller Liebesbeweis. Sklaven haben sich nicht zu beklagen und gehen sehr selten mangels Vertrag vor das Arbeitsgericht.

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 12:53

Filou hat geschrieben:Stimmt, wenn ich meinen Sklaven behalten will, ist es wirklich besser einfach nur den Lohn zu kürzen. Was für ein toller Liebesbeweis. Sklaven haben sich nicht zu beklagen und gehen sehr selten mangels Vertrag vor das Arbeitsgericht.
Da wir freie „Sklaven” haben dürfen die hingehen wohin immer sie wollen, im Gegensatz zu früher tragen die keine Fußfesseln mehr, wie gesagt, die Welt ist groß und offen für jeden. Wer jedoch nur Taxi als seine Welt kennt muss sich damit engagieren, oder gehen, ist doch wirklich einfach, oder? Dafür wirst du als „Sklave” heute weder erschossen, noch geprügelt, du kannst einfach gehen wohin du willst. ;-)

....ähm Tankstellen suchen immer Leute ;-)
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von E. G. Engel » 26.02.2014, 13:01

Zitat nightrider:

"Da wir freie „Sklaven” haben dürfen die hingehen wohin immer sie wollen, im Gegensatz zu früher tragen die keine Fußfesseln mehr, wie gesagt, die Welt ist groß und offen für jeden. Wer jedoch nur Taxi als seine Welt kennt muss sich damit engagieren, oder gehen, ist doch wirklich einfach, oder? Dafür wirst du als „Sklave” heute weder erschossen, noch geprügelt, du kannst einfach gehen wohin du willst. ;-)"


Das gilt natürlich auch für MWU die gesetzliche Bestimmungen nicht einhalten wollen, keine "vernünftigen" Löhne zahlen wollen. Oder auch nicht bezahlen können weil ihre Taxen überflüssig sind. Gelle.

Vielleicht auch für Unternehmer die nicht zwischen einer Lohnvereinbarung und der USt unterscheiden können oder wollen. Gelle.

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 13:18

FD hat geschrieben:.....jemand nightrider den Unterschied zwischen Akkordlohn und Stundenlohn mit vorgegebener Norm erklären. Letzteres, zumindest die Anhebung der Norm
Vielleicht kannst du mir ja mal erklären wo ein Akkord drinsteckt, wenn ich einem Arbeitnehmer weder Zeit, noch Umsatz, noch sonstige Leistungsvorgaben mache?

Zumindest in meinem Fall ist mir schnurzpiepegal wie lange er arbeitet, was er umsetzt und ob er heute überhaupt Lust hat auf Arbeit. Also ich kann da keinerlei Ansätze, oder Merkmale eines Akkords erkennen, nichtmal ansatzweise.
Meine einzigen Vorgaben sind vernünftiger Umgang mit Kunden und Material, aber das ist auch kein Akkord, sondern meiner Meinung nach eine „Selbstverständlichkeit”.
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Beitrag von Otto126 » 26.02.2014, 14:03

Nochtaxifahrer hat geschrieben:Bin festangestellter Taxifahrer (auf Provisionsbasis: 40% vom Umsatz, 30% auf Krankenfahrten)
Jetzt will mir mein Chef von allen Fahrten über 50km 19% MwSt vom Umsatz abziehen! Ist das rechtens?
Sittenwidrig, rechtswidrig - warum verdient dein Unternehmer bei Krankenfahrten mehr an dir?
Zuletzt geändert von Otto126 am 26.02.2014, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Poorboy » 26.02.2014, 14:12

nightrider hat geschrieben:.... ist mir schnurzpiepegal wie lange er arbeitet...
Was sind das für Aufsichtsbehörden, die den nicht sofort stilllegen???

Poorboy
Zuletzt geändert von Poorboy am 26.02.2014, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Otto126 » 26.02.2014, 14:16

Bleibt beim Thema sonst ist das hier bald dicht...
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Guter_Kollege » 26.02.2014, 15:11

nightrider hat geschrieben:
FD hat geschrieben:.....jemand nightrider den Unterschied zwischen Akkordlohn und Stundenlohn mit vorgegebener Norm erklären. Letzteres, zumindest die Anhebung der Norm
Vielleicht kannst du mir ja mal erklären wo ein Akkord drinsteckt, wenn ich einem Arbeitnehmer weder Zeit, noch Umsatz, noch sonstige Leistungsvorgaben mache?
Systemisch kann es ein Akkordlohn sein, das ist nicht an DEINE Vorgaben gebunden.
Auch wenn unser Lohn nicht alle Merkmale eines klassischen Akkordlohns nach beispielsweise REFA-Richtlinien enthält, so doch Elemente dieser. Ein Analyse darüber welcher Entgeltart die prozentuale Umsatzentlohnung zuzurechnen ist, würde das Thema hier extraordinär überstrapazieren. Ich versichere Dir aber das ich in der Lage wäre einen ausufernden Vortrag darüber zu halten, da ich mich mit dem Thema schon des längeren beschäftige.
Tatsache ist, dass unsere Entlohnungsart keiner der klassischen eindeutig zuzurechnen ist. Tatsache ist, sie ist ein Leistungslohn.
Am ehesten noch kann man unsere Entlohnungsart als eine Mischung aus Provisionslohn und Geldakkord bezeichnen.
Nach Gabler Wirtschaftslexikon etwa ist Geldakkord ein für eine bestimmte Arbeitsleistung unabhängig von der effektiv beanspruchten Arbeitszeit festgelegter Geldbetrag (Bei unserein wäre es äquivalent etwa der Prozentsatz). Der Geldakkordverdienst errechnet sich als Produkt aus erarbeiteter Menge und dem sog. Geldsatz je Mengeneinheit. Der Geldsatz ist durch die Vorgabezeit je Mengeneinheit mal dem Geldfaktor je Einheit bestimmt.
Was hier nicht passt ist die Vorgabezeit, will man nicht die Erwartung des Unternehmers/Arbeitnehmers auf einen bestimmten Umsatz pro Schicht als Leistungsmerkmal gelten lassen.

Für einen Provisionslohn spricht die prozentuale Beteiligung. Dagegen das fehlende Grundgehalt und noch ein paar Dinge mehr.
Wie man am Taxigewerbe ablesen kann, reicht das Regulativ der zeitlichen Beschränkungen die das Arbeitszeitgesetz vorgibt alleine nicht aus um EqualPay = Lohngerechtigkeit herzustellen. Denn die Leistung des einen Lohnkutschers aus Menge x Aufwand in Zeit ergibt - wie wir alle wissen - nicht dasselbe Ergebnis wie die eines anderen. Mal variiert die Menge, mal die Zeit.
Um dem Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen ...
Auf jedwede Änderung der vertraglichen Parameter des Entgelts muss ich als Arbeitnehmer einen Einfluß haben können, umsomehr wenn sie negativen=verschlechternden Charakter haben. Und das vollkommen unabhängig davon welche Entgeltart das ist. Einseitig läuft hier jedenfalls gar nichts. Dumm nur, das leider zuviele Zufallsfaktoren (aber auch ein paar einseitig willkürliche) den Erfolg der Leistung der Beliebigkeit anheimstellen.

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 15:42

FD hat geschrieben:@nightrider

Bei einem Akkordlohn wird gerade nicht irgendetwas vorgegeben! Es wird nach geleisteter Menge bezahlt!
....ämn sind Stunden keine geleistete Menge, oder warum darf man nach Stunden bezahlen?
Zuletzt geändert von nightrider am 26.02.2014, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 15:45

Poorboy hat geschrieben: Was sind das für Aufsichtsbehörden, die den nicht sofort stilllegen???
Poorboy
Keine Ahnung von Irgendwas, aber davon eine richtig große Menge ;-)
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Re:

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 16:17

Otto126 hat geschrieben: Sittenwidrig, rechtswidrig - warum verdient dein Unternehmer bei Krankenfahrten mehr an dir?
Woher willst du wissen dass der Unternehmer an Krankenfahrten mehr verdient? Wie allgemein bekannt gibt es sogar Tarifgebiete in denen Kassen billigere Sondertarife haben und bei Fahrten außerhalb Tarifgebiet kürzen manche Kassen (AOK z.B.) gern rigoros.
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 18:58

Guter_Kollege hat geschrieben:.........
Tatsache ist, dass unsere Entlohnungsart keiner der klassischen eindeutig zuzurechnen ist. Tatsache ist, sie ist ein Leistungslohn.
Am ehesten noch kann man unsere Entlohnungsart als eine Mischung aus Provisionslohn und Geldakkord bezeichnen.
Nach Gabler Wirtschaftslexikon etwa ist Geldakkord ein für eine bestimmte Arbeitsleistung unabhängig von der effektiv beanspruchten Arbeitszeit festgelegter Geldbetrag (Bei unserein wäre es äquivalent etwa der Prozentsatz). Der Geldakkordverdienst errechnet sich als Produkt aus erarbeiteter Menge und dem sog. Geldsatz je Mengeneinheit. Der Geldsatz ist durch die Vorgabezeit je Mengeneinheit mal dem Geldfaktor je Einheit bestimmt.
Was hier nicht passt ist die Vorgabezeit, will man nicht die Erwartung des Unternehmers/Arbeitnehmers auf einen bestimmten Umsatz pro Schicht als Leistungsmerkmal gelten lassen.....................
Na das ist doch mal ein vernünftiger Ansatz das Ganze etwas zu lichten, wenn auch nicht zu klären. ;-)

Wirklich klarstellen könnte das sehr wahrscheinlich nur eine hohe Instanz bei der Gerichtsbarkeit. Tatsache ist jedenfalls, dass es derzeit in praktisch allen Städten die übliche Art der Entlohnung für Taxifahrer ist und es scheinbar nirgends bisher straf- oder zivilrechtlich verfolgt wird.

Würde man der üblichen Auslegung wie z.B. der von FD folgen, wäre JEDER Lohn ein Akkordlohn, denn auch ein Stundenlohn wird für die „Mengeneinheit” Stunde bezahlt, ein Monatslohn für die „Mengeneinheit” Monat usw...

So lange das nicht höchstrichterlich geklärt ist und es nirgendwo zu rechtlichen Problemen kommt ist für mich die allgemein gültige Definition relevant und die sagt eindeutig aus:

„als Akkordlohn wird eine Entlohnung bezeichnet, die vom Arbeitnehmer eine vorgegebene Stückzahl, oder Dienstleistung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne fordert”.

Zudem muss diese Leistung von Menschen direkt (nicht Maschinen und deren Taktzahl) beeinflussbar sein. Ein Taxifahrer/Unternehmer kann nicht groß beeinflussen was geht, oder nicht geht und es wird auch kein Mindestumsatz innerhalb einer definierten Zeitspanne verlangt.

Ganz nebenbei, alle betroffenen Fahrer haben doch selbst entschieden zu diesen Bedingungen zu arbeiten, sind die nicht geschäftsfähig, oder alle minderjährig, oder warum schreien die jetzt plötzlich?
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von Taxi Georg » 26.02.2014, 19:41

Ganz nebenbei, alle betroffenen Fahrer haben doch selbst entschieden zu diesen Bedingungen zu arbeiten, sind die nicht geschäftsfähig, oder alle minderjährig, oder warum schreien die jetzt plötzlich?
Früher haben Unternehmer und Fahrer gut verdient! Da hat keiner darüber nach gedacht! ;-)

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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von SindSieFrei? » 26.02.2014, 19:52

Ja Hora, mit Schwarzarbeit. Nach den italienischen Eisdielen hat man unserem Gewerbe auch endlich hier dieses Schlupfloch für Dauerkriminelle genommen! Wenn ich die Geschichten der alten Hasen von vor 20 Jahren und früher höre, dann kriege ich schlichtweg Brechreiz.

LG
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Re: Taxiunternehmer will Angestellten 19% MwSt vom Lohn abzi

Beitrag von nightrider » 26.02.2014, 19:55

Horafas hat geschrieben: Früher haben Unternehmer und Fahrer gut verdient! Da hat keiner darüber nach gedacht! ;-)
So ist es und jetzt hauen sie sich gegenseitig an die Löffel. ;-)
Obwohl weder die Einen, noch die Anderen was dafür können, hier haben Politik und Behörden zu lange geschlafen bzw. Nichts, oder Falsches getan, das Gewerbe sinn- und planlos überschwemmt.
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