Personalmangel

[Thomas-Michael Blinten]

Das ist wohl überall so, Zentralen welche sich einen stabilen Kundenstamm aufgebaut haben (ältere Fahrgäste, Gastronomie, Hotellerie, Ärzte und Unternehmen) haben weniger Probleme in diesen Zeiten.
Wer sich auf die Lauf- und Gelegenheitskundschaft verlassen hat spürt deutlicher die veränderten Zeiten.

[Taxi Georg]

Wer sich auf die Lauf- und Gelegenheitskundschaft verlassen hat, spürt deutlicher die veränderten Zeiten.

Das wird es wohl sein!

[Taxi Georg]

Ich und ein Aushilfsfahrer haben im Dezember im Schnitt EUR 42,-/h gefahren. ... im Durchschnitt 8h Arbeitszeit bei durchschnittlich EUR 330,- / Schicht.

Das freut mich für dich.
Ich wäre schon bei einer 6 Std. Schicht mit ca. 180.- € zufrieden.

Ich alleine (abends) ohne Tagfahrer (der war auch nicht besser)

• 2020: nicht gefahren (Corona)
  2021: nicht gefahren (Corona)
  2022: Mai bis Dezember, _Schnitt: 133.- € / Tag.
  2023: Februar bis August, Schnitt: 106.- € / Tag.

Deshalb habe ich auch keine Lust mehr!
Fahre nur noch zur Messe raus oder mache Kranken-/ Urlaubsvertretung.

[Scotty6986]

So siehts bei mir aus, AZ 11-17 Uhr, Stau Stau Stau, kommst nirgends zum Kunden, Storno Storno und Feierabend weil die 18 Uhr Schicht den Wagen haben will. Zentrale Hansa Funk. Verkehrssituation treibt mich als sch*** Tagschicht in den Ruin. Familienbetrieb, daher AG nicht Wechselbar.



€/km 1,143
Tourenschnitt pro Schicht 6
Schichtschnitt 80,98
€/Std 13,69

Spart man sich am Mund weg. Anders geht auf null fahren nicht mehr. Von Gewinn kann man hier garnicht mehr Sprechen. Die Spät und Frühschicht fährt aber auch zwischen 35-45€ die Std. Tagsüber? Ausgeschlossen. Im Stand schaffst 7,60 € auf Uhr zu fahren in 25 Min, mit Kundenanfahrt 40 min. Dank Karenzminute. Hurraaa!

[Taxi Georg]

Die Spät und Frühschicht fährt aber auch zwischen 35-45€ die Std. Tagsüber? Ausgeschlossen.

Ja, glaube ich auch nicht!

[casi]

Warum seid ihr so verbittert ?
Bei 12 € Mindestlohn kann es euch doch egal sein, was ihr pro Stunde einnehmt.

[sivas]

Das ist ja das Problem der angestellten Fahrer - sie werden (immer noch) nach Umsatz bezahlt ...
Glücklich, wer dann noch 'richtig' angemeldet und sozial abgesichert ist.
Meist fristen die sich beschwerenden, Vollzeit tätigen Fahrer jedoch ein Dasein als MiniJobber, was nix anderes ist, als legale Schwarzarbeit.
Drum ist's klar, dass ständig neue Fahrer gesucht werden, weil vom Bürgergeld alleine kann man nicht leben.
Unternehmer, die korrekte Löhne bezahlen, haben auch keinen Mangel an Personal bzw. stellen niemanden ein, wenn sie ihn nicht bezahlen können.

[Taxi Georg]

Bei 12 € Mindestlohn kann es euch doch egal sein, was ihr pro Stunde einnehmt.

Habe ich dir schon mal geschrieben!

Es ist mir nicht egal, ich will mehr!
Oder steht mir das als niedrige Kreatur nicht zu?

[Taxi Georg]

Das ist ja das Problem der angestellten Fahrer - sie werden (immer noch) nach Umsatz bezahlt ...

Dieter, hast Du Beweise dafür? Bitte auch belegen und nicht nur behaupten!

Meist fristen die sich beschwerenden, Vollzeit tätigen Fahrer jedoch ein Dasein als MiniJobber, was nix anderes ist, als legale Schwarzarbeit.

Auch hier! Hast Du Beweise dafür? Bitte auch belegen!

Drum ist's klar, dass ständig neue Fahrer gesucht werden, weil vom Bürgergeld alleine kann man nicht leben.

Das musst Du mir genauer erklären! Ich dachte eher, dass das genau umgekehrt ist!

Unternehmer, die korrekte Löhne bezahlen, haben auch keinen Mangel an Personal bzw. stellen niemanden ein, wenn sie ihn nicht bezahlen können.

Auch hier wieder haltlose Behaupten ohne Quellen!

[Donald]

Was für Beweise sollten das sein? Soll man die Taxibetriebe beim Zoll melden, die den Mindestlohn mit unendlich langen Pausen (die eigentlich Standzeiten am Halteplatz sind) zurecht biegen? Ich schätze mal das sind ca. 90%, da ja schon der Verstand sagt: Anders kann es ja nicht mehr funktionieren.
Wenn dann die Betriebe dicht gemacht werden würden hättest Du deine Beweise. Aber das hilft ja nicht den Fahrern, da sie ihren geliebten Job los wären.
Also schummeln beide Seiten immer weiter, win-win.

In Berlin aktuell ein Umsatz pro Stunde, im Schnitt über die letzten Tage 14,50 €

Für den Fahrer reicht das aber nicht zum Leben, also wird der Umsatz auch noch hingebogen um Hilfe vom Staat zu bekommen.
Früher wurde der Tacho zurück gedreht und der mechanische Taxameter manipuliert. Heute gibt es die kurzlebigen GmbHs.

Wie schon oben erwähnt: Ich denke man braucht da keine Beweise, allein die Logik sagt, dass es anders einfach nicht funktionieren kann.

Kleinere Betriebe mit festem Kundenstamm mögen da eine Ausnahme machen

[Taxi Georg]

Ich denke man braucht da keine Beweise, allein die Logik sagt, dass es anders einfach nicht funktionieren kann.

Wo ist denn das Personenbeförderungsgewerbe logisch?

Hier läuft so vieles falsch, dass man fast den Eindruck hat, es ist gewollt!

[jr]

Fünfstelliger Umsatz bei 4-Tage-Woche, in OL war das im Dezember machbar. Zumindest für den Fahrer (mit langer Erfahrung im Job), den ich gestern traf. Trotzdem werden die Unternehmen nicht von Fahrern überlaufen. Die Neulinge fallen zunehmend dadurch auf, daß sie de facto gar nichts mehr können (und trotzdem eingestellt werden). Die Hürden in den Job waren schon immer viel zu niedrig, doch jetzt sinken sie ins Bodenlose. Der Wegfall der Ortskunde und das erstaunlich große Vertrauen in Google Maps oder Navis erweisen sich nach meinem Eindruck als Katastrophe für diese Dienstleistung. Und dann lese ich, daß einzelne Gewerbevertreter die angestrebte/verspätete kleine Fachkundeprüfung ablehnen, weil sie neue Fahrer abschrecken könnte. Da kann einem schon übel werden.

[Pascha]

Auch in Oldenburg steht den Taxlern das Wasser bis zum Hals:

https://www.nwzonline.de/oldenburg/taxi ... 72857.html

[Thomas-Michael Blinten]

... Die Neulinge fallen zunehmend dadurch auf, daß sie de facto gar nichts mehr können (und trotzdem eingestellt werden). Die Hürden in den Job waren schon immer viel zu niedrig, doch jetzt sinken sie ins Bodenlose. Der Wegfall der Ortskunde und das erstaunlich große Vertrauen in Google Maps oder Navis erweisen sich nach meinem Eindruck als Katastrophe für diese Dienstleistung. Und dann lese ich, daß einzelne Gewerbevertreter die angestrebte/verspätete kleine Fachkundeprüfung ablehnen, weil sie neue Fahrer abschrecken könnte. Da kann einem schon übel werden.

Meine volle Zustimmung

[Taxi Georg]

Und dann lese ich, daß einzelne Gewerbevertreter die angestrebte/verspätete kleine Fachkundeprüfung ablehnen, weil sie neue Fahrer abschrecken könnte.
Da kann einem schon übel werden.

FROHES NEUES, sehe ich genau so!

[sivas]

...

Die neue Möglichkeit der Festpreisvereinbarung (in München) nicht zu vergessen !
und das Gewerbe dort freut sich ... wirklich ?
eher sind's die in den Zentralen bestimmenden MWUs, die auch die App-Vermittlung verschlafen haben und jetzt greinen, weil's Uber besser kann.

Bin mal gespannt, ob das mit den Mindestfahrpreisen für Uber was wird.
Meine Meinung: das geht in die Hose !
Nicht, weil Uber eh macht, was es will, sondern weil diese Preise dann (wie bei den Krankenfahrten) auch im gesamten Pflichtfahrgebiet gelten sollen, wo das Gemeinderecht (wegen der Überdehnung) gar nicht mehr greift. Uber wird sich das nicht gefallen lassen

/ach so

Frohes Neues !

[jr]

Auch in Oldenburg steht den Taxlern das Wasser bis zum Hals:

https://www.nwzonline.de/oldenburg/taxi ... 72857.html

Das hat weniger mit den Umsätzen zu tun sondern mit der Gewerbestruktur. 145 Taxis fahren für gefühlt genausoviele Zentralen. Das beeinträchtigt die Effizienz mächtig. Für potentielle Fahrer ist das genauso unübersichtlich wie für Kunden. Für die Fahrer hat es den Vorteil großer Auswahl, für die Firmen ist es aber schwieriger, gute Fahrer aus diesem Pool zu binden.

[gubut]

In Berlin aktuell ein Umsatz pro Stunde, im Schnitt über die letzten Tage 14,50 €

Alleinfahrer Stundenumsatz November ca. 15,40€, befreundeter Kollege.
Ich bin seit April raus dem Geschäft und überlege, ob ich meinen P-Schein noch verlängern lasse.
Eigentlich wollte ich im Dezember die 30 Jahre vollmachen, hatte aber keine Lust mehr.
Das ganze Geschäft in Berlin lohnt sich weder mit kleinen Unternehmen noch als angestellter Fahrer,
Ich habe in den letzten Monaten UBER ausgiebig getestet und mich mit den Fahrern unterhalten. Deren Stundenumsätze, von denen, die sich von dem Job ernähren und über 250 Stunden/Monat fahren, liegen leicht unter 20€/Stunde.
Wenn wir ein funktionierendes System hätten, wären alle (oder 90%) Taxi- und Mietwagenumternehmer pleite, wenn sie auf Basis der Arbeitszeit den Mindestlohn zahlen müssten. Dass bei Schichtlängen von 10 Stunden z.T. nur 2 oder 3 Stunden Arbeitszeit berechnet werden und das von entsprechenden Ämtern und Behörden toleriert wird, zeigt nur, wie weit die Levantisierung in Berlin fortgeschritten ist.
Selbstfahrende Taxi- oder Mitwagenunternehmer zum gegenwärtigen Zeitpunkt beuten sich selbst aus oder betreiben ihr Geschäft als Hobby.
Das Problem ist in der Politik durchaus bekannt, trotzdem geduldet, auch vom letzten Rot/Rot/Grünen Senat.
Auch ohne UBER und Co. wäre der Berliner Taximarkt ohne Konzessionsbeschränkung im A***, denn dann hätte Berlin weit über 10.000 Taxen, weil mit Wegfall der Ortskundeprüfung die Mietwagenkutscher auf der Taxe sitzen würden. Die Berliner Tarife mit Karenzminute und ohne Sonn-, Feiertags- und Nachttarifen waren und sind im Vergleich zu anderen Tarifgebieten sowieso ein Witz.
Nur sind selbst diese Witztarife nicht konkurenzfähig, wenn man nach 22:00 Uhr mit UBER, wenn es bei denen besonders billig ist, für ca. 7€ 6km fahren kann, wie ich selbst erlebte.

[Taxi Georg]

Das ganze Geschäft in Berlin lohnt sich weder mit kleinen Unternehmen noch als angestellter Fahrer, ..

Deshalb meine Frage!
Warum sucht man wie verrückt Personal?

[Thomas-Michael Blinten]

Deshalb meine Frage!
Warum sucht man wie verrückt Personal?

In den Städten mit Kozessionsbeschränkung will sich keiner von den teuer bezahlten Konzessionen trennen...besser einen kleinen Verlust schlucken als sie komplett abzuschreiben...