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von det » 15.01.2021, 20:05
Nun habe ich die Diskussion einige Beiträge lang verfolgt und komme leider immer noch zu keinem Ergebnis. Ich möchte es mal ein dialektisches Problem nennen.
Erstens halte ich die Begründung des Hansa Vorstandes für sehr fadenscheinig, da sie nur auf Ivica und nicht auf alle anderen Hansa Fahrer, die ähnlich verfahren, angewendet wird. Also wenn es ein berechtigter Grund wäre, Genossen rauszuschmeißen, dann aber auch alle, die nicht ausschließlich Hansa Touren fahren. Das würde in letzter Konsequenz sogar bedeuten, dass noch nicht einmal Anläufer gefahren werden dürfen.
Zweitens zieht das Argument, dass Hansa Kunden nicht bedient werden können, in Corona Zeiten überhaupt nicht. Nach Auskunft zweier Kollegen, einer bei 666666 und einer bei 441011, den hinzugekauften Untertassen, zu denen vor Corona immer mal der eine oder andere Auftrag rüberschwappte, passiert hier im Funk überhaupt nichts mehr. Es ist völlig unbestritten, dass das Angebot, und das trotz stillgelegter Taxen, immer noch deutlich größer ist als die Nachfrage. Hier läuft die Argumentation des Vorstandes, dass nicht bedient werden kann, voll ins Leere. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus. Nur weil durch artfremde Aufträge Ivica seine Autos überhaupt auf die Straße schicken kann, sind in der Summe mehr Hansa Taxis unterwegs.
Drittens wäre es ein unternehmerischer Schwachsinn, hoch provisionierte, kostenintensive FN Touren schon pauschal abgegoltenen Hansa Touren vorzuziehen. Ich hoffe, Ivica hat mit seinen Fahrern entsprechende Vereinbarungen bei der Vergütung der Touren. Ansonsten wäre es dem Fahrer egal, welche Tour er fährt. Hauptsache der Umsatz stimmt, für die Kosten kommt dann Ivica auf.
Andererseits bin ich trotz der vielen Pros aus tiefstem Herzen gegen FN Touren. Das war mal anders, als mytaxi noch eine ausschließliche Tourenvermittlung für Taxen war. Ich fand mt toll, weil meine Kunden begeistert waren und weil ich mich der Diktatur der Zentralen entziehen konnte. Als ich noch in Blankenese fuhr, habe ich die Vereinsidee voll mitgetragen. Da gab es keinen Gedanken daran, Fremdtouren zu fahren. Außerdem schloss die Satzung das sowieso aus. Als ich dann zu der inkompetenten Zentrale am Grindelhof wechselte, wurde der Wunsch, mich von dem Joch zu befreien, immer größer und mit mt habe ich dieses Ventil gefunden, auch wenn ich in der Zeit der Zweigleisigkeit die Aufträge quasi doppelt bezahlt habe. Erst als ich bei 441011 gekündigt hatte, wurde meine Kostensituation angenehmer, da die Fixkosten wegfielen und ich nur noch variable Kosten hatte. Das war schon ein großes Stück an hinzugewonnener Freiheit.
Es hätte alles schön bleiben können, wenn FN nicht auf solche taxifeindlichen Ideen wie FN Ride gekommen wäre. Damit war FN für mich gestorben, da FN sich als Totengräber des Taxigewerbes geoutet hat. Hinter der Taximaske versteckt FN auch nur seine Uber Fratze. Von daher verurteile ich jeden, der FN an seiner Brust säugt. Das hat nichts mit Moral zu tun, das sind rein wirtschaftliche Überlegungen. Die Brut wird die Mutter auffressen. In den USA, speziell in LA ist es schon soweit. Da bestellt man sich einen Uber. Schöne neue Taxi Welt.
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det am 15.01.2021, 20:07, insgesamt 2-mal geändert.