Rolli-Zuschläge in der Kritik
Rolli-Zuschläge in der Kritik
Im Rahmen der bundesweit beantragten Mindestlohntaxitarife steht vielerorts der Wunsch nach einem Zuschlag für die Rollstuhl-sitzend-Beförderung auf dem Plan. Viele Kommunen lehnen solche Zuschläge ab. Zum einen sprechen sich Behinderten-Verbände dagegen aus, zum anderen sehen Politiker ihre Inklusionsbestrebungen behindert. Der zeitliche Aufwand bei Rollifahrten steht allerdings spätestens ab dem nächsten Jahr oft in keinem Verhältnis mehr zum regulären Tarifertrag. Ich sehe zwei denkbare Reaktionen: Rollis werden in Mietwagen umdeklariert, sofern sie nicht ohnehin schon als solche unterwegs sind. Oder die Taxiunternehmer erschließen ähnlich wie bei den diversen Frauen- oder Discomobilen öffentliche Geldquellen.
Derzeit gibt es bundesweit etwa zwei Dutzend Städte und Kreise mit Rolli-Zuschläge im Taxitarif, die meisten in Bayern, aber auch in BW und NRW.
Meine Fragen:
1. Wer kann über Erfahrungen mit dem Einbringen von Rolli-Zuschlägen in Tarife berichten?
2. Wer kennt Kommunen, die Rolli-Fahrten mit Zuschüssen fördern?
Derzeit gibt es bundesweit etwa zwei Dutzend Städte und Kreise mit Rolli-Zuschläge im Taxitarif, die meisten in Bayern, aber auch in BW und NRW.
Meine Fragen:
1. Wer kann über Erfahrungen mit dem Einbringen von Rolli-Zuschlägen in Tarife berichten?
2. Wer kennt Kommunen, die Rolli-Fahrten mit Zuschüssen fördern?
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Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
Ich kann Die hier aufgrund von Aussagen entsprechender Unternehmer sagen, dass einfach Zuschläge verlangt werden und man dies für selbstverständlich hält.
Grundsätzlich sind Zuschläge für Sonderausstattungen möglich aber auch genehmigungs- respektive anzeigepflichtig. In Lübeck besteht lediglich eine Anzeigepflicht.
Grundsätzlich sind Zuschläge für Sonderausstattungen möglich aber auch genehmigungs- respektive anzeigepflichtig. In Lübeck besteht lediglich eine Anzeigepflicht.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.
Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
Vor 6 Jahren, als ich noch NUR gefahren habe, wurde bei uns 5 Euro Zuschlag berechnet. Für diese 5 Euro musste der Rollstuhl über eine - bei Regen gefährlich glatte - Rampe ins Auto geschoben werden, dann musste man fürs Festgurten zwischen Seitenwand und Rollstuhl am Boden herumkrabbeln und versaute sich für den restlichen Tag die Kleidung. Beim Rollstuhlgestänge unterm Sitz griff man gar nicht so selten in ein Gemisch aus Schmierfett, Dreck und Urin. Wer's mag, bitteschön, für mich folgte auf solch eine Rollstuhlfahrt stets eine Fahrt bzw. der Gang zu einer sauberen Toilette (Hotel oder Klinikum), um mir gründlich Hände und Arme zu waschen und zu desinfizieren.jr hat geschrieben: 1. Wer kann über Erfahrungen mit dem Einbringen von Rolli-Zuschlägen in Tarife berichten?
Auch das Umklappen der schweren Rückbänke ist zeitraubend und rückenbelastend, manchmal (z.B. bei E-Rolli) musste man schwerste Rückbänke sogar ausbauen. Fast jeder Rollifahrer hat Rücken, früher oder später, einer brach sich sogar einen Rückenwirbel, als er auf der regennassen Rampe ausrutschte.
Es ist wie in der Altenpflege. Eine Gesellschaft, die ihren Pflegern und Dienstleistern nicht ein Mindestmaß an Wertschätzung entgegenbringt, vernachlässigt dadurch letzten Endes die Behinderten und Pflegebedürftigen.
Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
Dieser ewige Hick Hack - Sonderdienstleistungen, dazu zählt nun mal der Transport von Rollis, haben gefälligst gesondert entlohnt ( vernünftig ) zu werden! Ein Freund von mir ist in Australien Taxiunternehmer - Der bekommt pro Rolli umgerechnet 13 €.
Greez F
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Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
In der Ukraine, mehr als €5 nicht erhalten
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Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
Na, wenn schon die KK Rollstuhlzuschläge bezahlen, allerdings nur dort wo Autos auch entsprechend vorgerüstet sind,
wie wollen die Behindertenverbänden da noch argumentieren?
Eine einfache schnelle Internetrecherche ergibt ein paar Treffer für Rollstuhlzuschläge.
Zuweilen ist der aber schon automatisch eingebaut, dort wo es sich bei Großraumtaxen
um die entsprechenden Zuschläge handelt, wo die Autos halt umgebaut sind (Oldenburg)
wie wollen die Behindertenverbänden da noch argumentieren?
Eine einfache schnelle Internetrecherche ergibt ein paar Treffer für Rollstuhlzuschläge.
Zuweilen ist der aber schon automatisch eingebaut, dort wo es sich bei Großraumtaxen
um die entsprechenden Zuschläge handelt, wo die Autos halt umgebaut sind (Oldenburg)
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 05.08.2015, 20:56, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Rolli-Zuschläge in der Kritik
Im Taxitarif des Landkreises Karlsruhe wurden die Rollstuhlfahrten seit 2014 mit den Großraumfahrten gleichgestellt.
Ab 01.09.2015 (Tariferhöhung) bedeutet das dann 3,10 € Grundpreis und 2,30 € je Besetzt Km für die Rollstuhlfahrten, zwischen 00 und 06 Uhr geht der km Preis dann auf 2,60 € hoch.
Wir wollten das ganze auch auf den neuen Taxitarif im Rhein-Neckar-Kreis haben, es wurde aber vom LRA nicht umgesetzt.
Ab 01.09.2015 (Tariferhöhung) bedeutet das dann 3,10 € Grundpreis und 2,30 € je Besetzt Km für die Rollstuhlfahrten, zwischen 00 und 06 Uhr geht der km Preis dann auf 2,60 € hoch.
Wir wollten das ganze auch auf den neuen Taxitarif im Rhein-Neckar-Kreis haben, es wurde aber vom LRA nicht umgesetzt.
Zuletzt geändert von sukker1 am 11.08.2015, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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