Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Personenbeförderungsrecht, Taxitarife.
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Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 17.11.2014, 16:09

Hallo,

ich habe heute eine Petition auf der Petitionswebseite des Deutschen Bundestags erstellt. Es geht um die verpflichtenden Euinbau und Betrieb von Fahrtenschreibern in Taxi und Mietwagen. Außerdem die Ausweitung der für LKW Fahrer geltenden Lenk- und Ruhezeiten auf das Personenbeförderungsgewerbe.

https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... $.a.u.html

Wenn ihr die Petition lest habt ihr im Grunde schon alles wichtige gelesen. Ich halte den Einbau von Fahrtenschreibern und den entsprechenden gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten aus verschiedenen Gründen für notwendig:

1. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Schichtzeiten von 12 und mehr Stunden sind mit der Verkehrssicherheit nicht zu vereinbaren. Jedem sollte klar sein, dass die Leistungsfähigkeit mit jeder Arbeitsstunde nachlässt. Daher gibt es entsprechende Regelungen für den LKW-Verkehr. Taxifahrer sollten im Sinne ihrer eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Fahrgäste und anderen Verkehrsteilnehmern ebenfalls nur eine begrenzte Lenkzeit absolvieren dürfen.

2. Um ein drohendes Ungleichgewicht zwischen EWU und angestellten Fahrern zu vermeiden. Die Arbeitszeitvorschriften gelten nur für Angestellte. Für Selbstständige gelten keinerlei Arbeitszeitvorschriften (bzw. Lenk- und Ruhezeitvorschriften). Dabei gibt es kein Hinweis darauf, dass Selbstständige Arbeitszeiten von 12 oder 14 Stunden sicherer Fahren als ein Angestellter. Ein selbstständiger LKW Fahrer muss sich auch an die Lenk- und Ruhezeiten halten wie ein Angestellter. Wieso sollte das im Taxigewerbe anders sein?

3. Die Kombination von FT und Fahrtenschreiber ist notwendig um den schwarzen Schafen endgültig den Boden zu entziehen. Möglichkeiten der kreativen Arbeitszeitdokumentation (wegen ML) wird durch einen Fahrtenschreiber und Fahrerkarten unterbunden. Man kann auch nicht seinen Neffen schwarz mal Taxi fahrern lassen. Umsatzverschleierung und Schwarzarbeit wird größtenteil durch den FT und den Fahrtenschreiber unterbunden.

Für mich ist der Fahrtenschreiber und gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten der logische nächste Schritt nach ML und FT. Je schneller wir dies Einführen, desto schneller werden die schwarzen Schafe verschwinden.

Für die, die diese Idee doof finden weil sie mal wieder (gähn) den Untergang des Taxigewerbes durch den Fahrtenschreieber hervorsehen: Auch nach einer Einführung von ML, FT und Fahrtenschreiber wird es weiterhin eine Nachfrage nach Taxidientleistungen geben. Also wird es auch ein Angebot geben. Taxis werden echt nicht verschwinden deswegen....

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von eichi » 17.11.2014, 16:24

+1

Das Hickhack um "noch nicht vorhandene Technik" zur
Arbeitszeiterfassung ist einfach lächerlich!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Taxi Georg
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von Taxi Georg » 17.11.2014, 17:22

ich finds auch gut :-)

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von am » 17.11.2014, 17:56

Finde ich gut
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 17.11.2014, 18:14

Dann bitte ich euch auch die Petition zu zeichnen und in euren sozialen Kreisen zu teilen (Facebook, Twitter, Email). Je mehr Leute die Petition zeichnen desto eher wird sich jemand drum kümmern.

Danke

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von SindSieFrei? » 17.11.2014, 18:27

Sehr gutes Anliegen! Natürlich unterzeichne ich da gerne!

LG
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von alsterblick » 17.11.2014, 20:39

Auszug Petition:
Im Gegensatz zum LKW-Betrieb kommt es allerdings im
Personenbeförderungsbetrieb immer wieder zu Standzeiten wenn auf Kunden
gewartet wird. Dadurch wird die Lenkzeit unterbrochen. Trotzdem sollte die
gesetzlichen Regelungen, die für LKW-Fahrer gelten, auch im
Personenbeförderungsgewerbe angewendet werden.
Als AN_Kutscher finde ich die Petition ebenso super eigentlich, ganz besonders aber auch in Hinlick auf andere Verkehrsteilnehmer :idea:
Jedoch glaube ich, dass viele EWU_Alleinfahrer damit Schwierigkeiten haben, weil sie
ihre Fixkosten ständig vor Augen haben und ja eben komplett selbst bedienen müssen, bevor überhaupt erst Geld verdient werden kann.
Das Ganze müsste für Taxifahrer schon noch etwas ausdifferenziert werden.
Dazu auch die zitierten Zeilen oben.

Ich meine, wenn ich gerade noch recht frisch eine profitable Ferntour (z.B. 500-800 km) fahren kann, :lol:
werde ich mit dem FG keine gemeinsame erholsame Pause (ja, ggf. kl. Kaffeepause wohl) machen können.

Meistens viel schwieriger ist aber die Fahrt(*1) alleine zurück. :x
Ich hatte das alles schon, es ist grausig, wenn die Müdigkeit an einem nagt (Tag / Nacht völlig egal).

(*1)
Je nach Entfernung sollte vor Rückfahrt unbedingt eine „Schlafpause ein wirkliches Nickerchen“ eingelegt werden. 8)
Zwar kann man sich über Adrenalin wachfahren, aber das funktioniert eher nur nachts, wenn die Autobahnen frei sind (denn du brauchst mindestens 20Min Vollgasfahrt, um anschl. bei normaler Geschw. hellwach über viele, viele Std. weiterfahren zu können. Kaffee bringt da eher gar nichts, jedoch wohl Pillen noch….. :| )
:arrow: Insofern bin ich für die Petition.
Zuletzt geändert von alsterblick am 17.11.2014, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von scarda » 17.11.2014, 20:57

Grundsätzlich richtig. Allerdings reicht Schichtbeginn, Ende und Pausentaste aus.
Was Selbstständige betrifft:
Gilt der Fahrtenschreiber auch im Büro, also nach 10h fahren dürfen dann noch 5h Abrechnungen gemacht werden?
Selbst wenn der Fahrtenschreiber - sinnigerweise - kommt: der Selbstständige ist trotzdem ständig und selbst.
Das hat der sich so ausgesucht. Manche nennen das Selbstausbeutung, andere Freiheit. Egal.
Will sagen: u.U. kommt der gar nicht erst ausgeschlafen zum Fahren.
Heißt: Gut gemeint, erfaßt aber nur die reine Fahrerei und bringt im Zweifel nichts.
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von alsterblick » 17.11.2014, 22:27

scarda hat geschrieben: also nach 10h fahren
dürfen dann noch 5h Abrechnungen gemacht werden?
genau umgekehrt wäre es schlecht.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von scarda » 17.11.2014, 22:50

Und wird das Annehmen von Touren auf Apps von zu Hause auch erfaßt; ist das auch Arbeit; ermüdet das auch?
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 17.11.2014, 22:55

scarda hat geschrieben:Grundsätzlich richtig. Allerdings reicht Schichtbeginn, Ende und Pausentaste aus.
Was Selbstständige betrifft:
Gilt der Fahrtenschreiber auch im Büro, also nach 10h fahren dürfen dann noch 5h Abrechnungen gemacht werden?
Selbst wenn der Fahrtenschreiber - sinnigerweise - kommt: der Selbstständige ist trotzdem ständig und selbst.
Das hat der sich so ausgesucht. Manche nennen das Selbstausbeutung, andere Freiheit. Egal.
Will sagen: u.U. kommt der gar nicht erst ausgeschlafen zum Fahren.
Heißt: Gut gemeint, erfaßt aber nur die reine Fahrerei und bringt im Zweifel nichts.
Ein Fahrtenschreiber kann sicherlich auch nicht 100% aller Fälle abdecken. Auch ein LKW Fahrer kann nach seiner gesetzlich geregelten Lenkzeit auch noch privat 500km quer durch die Gegend fahren obwohl es nicht ratsam wäre. Daher deckt der Fahrtenschreiber auch nur die Lenkzeiten zwischen Schichtbeginn und -ende ab.

Und wenn er zuerst Fährt und dann noch Büroarbeiten macht dann ist er bei einer Müdigkeitattacke zumindest keine Gefahr für Fahrgäst oder andere Verkehrsteilnehmer. Die größte Gefahr ist das er den Kaffee verschüttet.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 17.11.2014, 22:59

scarda hat geschrieben:Und wird das Annehmen von Touren auf Apps von zu Hause auch erfaßt; ist das auch Arbeit; ermüdet das auch?
Entscheidend ist, wann der Fahrer seine Fahrerkarte in den Fahrtenschreiber einlegt. Ab da zählt die Lenkzeit welche er Gesetzlich einzuhalten hat. Völlig egal ob er im Taxi oder auf dem Sofa sitzt. Wenn er die Pausenzeit noch nicht genommen hätte könnte er natürlich die Pause auf dem Sofa machen. Aber eben auch nur einmal pro Schicht. Wenn das Lenkzeitmaximum erreicht ist darf er dann nicht mehr fahren.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von scarda » 17.11.2014, 23:22

Ich wollte sagen: Es gibt heute immer mehr Arbeitszeiten, die sich über 24h erstrecken und von einem Fahrtenschreiber nicht zu erfassen sind. Der Selbstständige, der 18h arbeitet, kann formal korrekt seine 'Stechuhr' bedienen und der 10h vor der Schicht schon Touren aufnehmende Arbeitnehmer auch. Beide Beispiele können formal korrekte Lenkzeitnachweise haben und trotzdem einen 18h-Tag. Arbeitszeiterfassung über die reine Lenkzeit ist eine hübsche Idee, erfaßt aber eben lange nicht alles. Um einen wachen und ausgeschlafenen Lenker zu haben, bräuchte es mehr. Das führt zu unendlichem Kontrollbedarf. Meiner Meinung sinnlos. Um die Lenkzeiten zu erfassen, reicht eine Pausentaste am Taxameter. Was Du möchtest, ist eine Maximallenkzeit für alle. Aber mit welcher Begründung denn wirklich, wenn es nicht mal reicht einen wachen Fahrer damit zu garantieren? Damit dir keiner Touren wegnimmt? Möchtest Du nicht in Wirklichkeit Tourenkontingente steuern?
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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von Jim Bo » 17.11.2014, 23:24

Fahrtenschreiber für Kassierer im Supermarkt, damit diese auch mal ein Nickerchen machen können :mrgreen:

Ich beobachte seit längerer Zeit das Phänomen, dass ich immer dann konzentriert bin, wenn es läuft. Andersrum treibt mich die Langeweile in den Schlaf.

Sorry, aber ich bin dagegen. In Zeiten des Bahnstreiks habe ich die Uhrzeit schon gar nicht mehr registriert. Erst als mein letzter Kunde als Einziger eine Quittung wollte, habe ich so bei mir gedacht: "Ach, doch schon so spät."

Vielleicht könnt ihr das nicht nachvollziehen, ich begründe das mit einem Erfolgserlebnis.
Letzten Samstag habe ich 5 Stunden durchweg gearbeitet und hatte 140 Euro auf der Uhr. Die langen Touren rasselten in 5 Minuten Abständen rein. Das ist mein neuer Rekord, auf 10 Stunden hochgerechnet wären das 280 Euro Umsatz geworden. Nach 6 Stunden hatte ich 160 Euro und Feierabend gemacht, weil die Straßen spürbar voller wurden. Es hätte mir nur den Schnitt versaut. Wäre schade drum. Und wenn ich mir jetzt überlege, gezwungen zu werden nach 3 Stunden Pause zu machen, es hätte mich richtig geärgert.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 18.11.2014, 00:03

scarda hat geschrieben:Ich wollte sagen: Es gibt heute immer mehr Arbeitszeiten, die sich über 24h erstrecken und von einem Fahrtenschreiber nicht zu erfassen sind. Der Selbstständige, der 18h arbeitet, kann formal korrekt seine 'Stechuhr' bedienen und der 10h vor der Schicht schon Touren aufnehmende Arbeitnehmer auch. Beide Beispiele können formal korrekte Lenkzeitnachweise haben und trotzdem einen 18h-Tag. Arbeitszeiterfassung über die reine Lenkzeit ist eine hübsche Idee, erfaßt aber eben lange nicht alles. Um einen wachen und ausgeschlafenen Lenker zu haben, bräuchte es mehr. Das führt zu unendlichem Kontrollbedarf. Meiner Meinung sinnlos. Um die Lenkzeiten zu erfassen, reicht eine Pausentaste am Taxameter. Was Du möchtest, ist eine Maximallenkzeit für alle. Aber mit welcher Begründung denn wirklich, wenn es nicht mal reicht einen wachen Fahrer damit zu garantieren? Damit dir keiner Touren wegnimmt? Möchtest Du nicht in Wirklichkeit Tourenkontingente steuern?
Wie schon gesagt:

Ein Fahrtenschreiber kann nicht 100% alles erfassen. Das heißt aber nicht, dass man mit extremen Ausnahmen wo der Fahrtenschreiber nicht funktioniert, die ganze Idee als unwirksam bezeichnen kann. Für über 90% der Fälle wäre ein Fahrtenschreiber sehr effektiv um die Arbeits, und Lenkzeiten in Grenzen zu halten welche die Verkehrssicherheit erhöhen würde.

Wie ich schon geschrieben habe ist die Verkehrssicherheit 1 von 3 Punkten wo durch einen Fahrtenschreiber es zu Verbesserungem im Gewerbe kommen kann. Einer davon ist die Verkehrssicherheit die trotz deiner Beispiele im überwiegender Mehrzahl die Verkehrssicherheit verbessern würde.

Der Fahrtenschreiber würde aber auch die Schwarzarbeit deutlich erschweren, weil mit dem auch jeder einzelne Fahrer nunmal nur X Stunden arbeiten kann und dies ausführlich dukumentiert würde. Außerdem kann man eben nicht mehr mal den Neffen schwarz auf seinen Cey arbeiten lassen weil das wegen der Fahrerkarte garnicht geht. Und die Einhaltung des ML (durch die klare Dokumentation der Arbeitszeit) könnte dadurch deutlich erleichtert werden.

Der Kontrollbedarf hält sich auch in Grenzen, weil bei einer Kontrolle würde die Polizei oder Zoll nur die Daten der Karte auslesen und die Software würde sofort erkennen wenn die Lenkzeiten überschritten wäre. Zusätzlich muss der Arbeitgeber die Karten regelmäßig auslesen und verwahren.

Ich will auch keine Tourenkontingente steuern. Ich will das dieses Gewerbe endlich die Regeln, die für alle gelten einhält Inkl. Arbeitszeitvorschriften. Und da hier ja schon deutlich über aushöhlungen des ML über nicht vergütete Mehrarbeit spekuliert wird sehe ich den Fahrtenschreiber als eine Möglichkeit an dies zu verhindern.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von LRKN » 18.11.2014, 00:08

Jim Bo hat geschrieben:Fahrtenschreiber für Kassierer im Supermarkt, damit diese auch mal ein Nickerchen machen können :mrgreen:
Eine Kassiererin braucht keine Fahrtenschreiber weil Sie mit ihrem Arbeitsgerät keine Menschen umbringen kann. Ein übermüdeter Taxifahrer kann dies sehr wohl.
Ich beobachte seit längerer Zeit das Phänomen, dass ich immer dann konzentriert bin, wenn es läuft. Andersrum treibt mich die Langeweile in den Schlaf.

Sorry, aber ich bin dagegen. In Zeiten des Bahnstreiks habe ich die Uhrzeit schon gar nicht mehr registriert. Erst als mein letzter Kunde als Einziger eine Quittung wollte, habe ich so bei mir gedacht: "Ach, doch schon so spät."

Vielleicht könnt ihr das nicht nachvollziehen, ich begründe das mit einem Erfolgserlebnis.
Letzten Samstag habe ich 5 Stunden durchweg gearbeitet und hatte 140 Euro auf der Uhr. Die langen Touren rasselten in 5 Minuten Abständen rein. Das ist mein neuer Rekord, auf 10 Stunden hochgerechnet wären das 280 Euro Umsatz geworden. Nach 6 Stunden hatte ich 160 Euro und Feierabend gemacht, weil die Straßen spürbar voller wurden. Es hätte mir nur den Schnitt versaut. Wäre schade drum. Und wenn ich mir jetzt überlege, gezwungen zu werden nach 3 Stunden Pause zu machen, es hätte mich richtig geärgert.
Das ist verständlich aber im Grunde kann auch jeder LKW Fahrer so argumentieren. Der könnte sagen: "Ich habe gerade so volle Auftragsbücher! Da sollte ich doch 14 Stunden auch dem Bock sitzen und richtig Kohle machen!" Trotzdem ist die Verkehrssicherheit wichtiger als der schnelle Euro. Auch bei dir. Und frag dich mal selber ob du gerne in ein Taxi nachts um 4 Uhr steigen würdest wenn du wüsstest das der Fahrer schon seit 14 Stunden rumfährt. Vor allem an Abenden wo viel los ist und er keinerlei Pausen gemacht hat. Also ich würde nicht gerne bei ihm einsteigen wollen aus Angst er rammt den nächsten Baum.

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von Jim Bo » 18.11.2014, 01:04

@LRKN

Du hast in deinem Taxi doch sicherlich ein Taxameter drin. Der Zeitraum zwischen Anmelden und Abmelden darf 12 Stunden nicht überschreiten, die Einsatzzeit darf 10 Stunden nicht überschreiten. Zwischen zwei Schichten müssen 11 Stunden Ruhezeit sein.
damit wäre doch eigentlich alles abgehakt.

Verstöße gegen diese Regelung im Arbeitszeitgesetz und wenn dann noch ein Unfall passiert, kann man davon ausgehen, dass die Polizei einem grobe Fahrlässigkeit unterstellt. Also ein Taxifahrer muss dann schon seine Grenzen kennen. Selbstüberschätzung kann den P-Schein kosten.

Ein Fahrtenschreiber ist unnötig, weil alle Daten bereits das Taxameter aufzeichnet. Habe mir sagen lassen, dass es sogar die Geschwindigkeit aufzeichnet.

Im Prinzip hast du also schon deinen Fahrtenschreiber.
Ansonsten frag doch mal Google :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von jr » 18.11.2014, 02:13

LRKN hat geschrieben:wenn du wüsstest das der Fahrer schon seit 14 Stunden rumfährt
Welcher Fahrer fährt denn 14 Stunden?

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von Taxi Georg » 18.11.2014, 02:52

LRKN hat geschrieben:Dann bitte ich euch auch die Petition zu zeichnen und in euren sozialen Kreisen zu teilen (Facebook, Twitter, Email).
Schon längst gepostet!

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Re: Fahrtenschreiber im Taxigewerbe (Petition)

Beitrag von scarda » 18.11.2014, 04:58

Jim Bo hat geschrieben:... Ein Fahrtenschreiber ist unnötig, weil alle Daten bereits das Taxameter aufzeichnet. ...
Sag ich doch. Was gebraucht wird, ist eh schon da. Ein paar Knöpken vielleicht noch, und gut.
Die 50% der Arbeitszeit, die woanders stattfindet, ist eh nicht erfaßbar. Oder kommt zwangsweise die Einstellung von Buchhaltern für Selbstfahrer und Disponenten für Fahrer dazu? :lol:
Also: ich bin für eine ordentliche Ausnutzung der sowieso schon vorhandenen Datenlage. Das geht dann in Ordnung.
Ich bin gegen die Anschaffung eines vierten Gerätes und einer dritten TIMM und einer fünften SIM. Kost nur und bringt keine neuen Daten. Erzeugt alles nur sinnlos Traffic und Kosten.

Vernünftig formuliert, würde die Petition verlangen: Erweiterung der Taxameterfunktionen zum Fahrtenschreiber.
Zuletzt geändert von scarda am 18.11.2014, 05:02, insgesamt 1-mal geändert.
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