Ich glaube nicht, dass es je, egal in welchem Wirtschafstzweig, ohne Getrickse ablaufen wirdE. G. Engel hat geschrieben:Bevor ich antworte.
Glaubt irgend jemand dass nach den anstehenden Tariferhöhungen, egal welche neue Struktur der Tarif haben wird, dass das Getrickse im Gewerbe aufhören wird?
So wird es kommenGlaubt jemand dass nicht 12 Std. Schichten auf 8 Std. oder 6 Std. heruntergerechnet werden und ein Teil schwarz über den Tisch geht
Entscheidend ist, was hinten raus kommt. Die Frage lautet: Kann man den Zeittarif so hoch schrauben, dass der ML auch bei einer strukturell mäßigen Auslastung erwirtschaftet werden kann. Da wäre ich auch bei einem recht klaren nein.Und je mehr Zeitanteil im Tarif umso schlechter die Nachkalkulation. Ganz schön clever.
Der Tarif muss m.E. bei einer theoretisch möglichen Auslastung natürlich auch den ML abdecken. Dafür ist die Tarifstrukur zwar scheinbar nachrangig, jedoch nicht ganz ausser Acht zu lassen.Die Tariferhöhungen sollen also den ML ermöglichen.
Neben der Angebotsmenge fehlt in Deinen Betrachtungen bisher ein wesentlicher Punkt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit. Wieviel Weg kann ich pro Stunde bei 100% Auslastung zurücklegen und was bedeuten 100% Auslastung für die Verkehrsbedienung? Wieviel Auslastung ist im Sinne einer zufriedenstellenden Grundversorgung höchstens wünschenswert? Dieser Wert, als Teiler für die Durchschnittsgeschwindigkeit definiert am Ende die Anzahl an maximal fahrbaren Touren pro Stunde und somit den erforderlichen Betrag pro Tour.
Break Even meint für mich, dass sich eine Erhöhung derartig in Tourenrückgang auswirkt, dass der Umsatz plus minus Null bleibt. Ich kann mich nicht erinnern, dass dies je der Fall war.Ich habe bewusst „fiktiv“ geschrieben. Aber allgemein.[...]Ich denke, nur meine persönliche Meinung, dass wir den „Break-even“ schon überschritten haben. Wir merken es nur noch nicht.
Unsere enorme 23% Erhöhung vor einigen Jahren kam zu Beginn der Sommerferien, in aller Regel eine schwache Zeit. In meiner Erinnerung war der Sommer aber erstaunlich gut.Jetzt kommt noch die Vorweihnachtszeit, da haben die Leute besseres zu tun als über Taxipreise nachzudenken. Aber im Januar sind die Taschen wieder leer.
Jahreszeitliche Schwankungen gehören seit jeher zum Geschäft. Am meisten Angst habe ich vor Kollegen, dazu wirst Du sicher nicht gehören, die Tarifanpassungen gegenüber Kunden schlecht reden.Dann sehen wir weiter. Am meisten Angst habe ich vor den Kunden die nichts sagen und schweigend den geforderten Preis zahlen, so als wenn nichts geschehen wäre.
Alles muss mit Augenmaß passieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass es Kostensteigerungen auch jenseits vom Mindestlohn gibt. Denen kann man kaum mit der Forderung nach weniger Taxen begegnen.Aber um mit Deinen Worten zu sprechen. Ich will gar nicht wissen wo der „Break even“ ist, denn wenn ich es weiß, dann ist es zu spät. Natürlich kann man mit einer konservativen Einschätzung daneben liegen wenn man die Zukunft einschätzen will. Tut man es aber nicht, dann ist der Weg zurück meist nicht möglich. Es geht für viele Kollegen die noch jünger sind nicht nur um die nächsten 3 Jahre sondern es geht um den Geschäftserhalt für die nächsten 30 Jahre. Hast Du Kinder? Verantwortliche Positionen muss man vorher einnehmen, nicht hinterher wenn nichts mehr zu ändern ist. Dann heißt es: „Hätte, hätte, Fahrradkette.“