Aus der Traum

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Re: Aus der Traum

Beitrag von Wattwurm » 22.03.2014, 07:13

jr hat geschrieben:Du schriebst nicht, daß wir heute keinen haben sondern daß wir nie einen hatten.
Und nun sind wir wieder bei dem ominösen "Wir" angekommen. Das hatten wir schon mal! Also "Wir" das Taxi-und Mietwagengewerbes in Bayern und in Niedersachsen, deren Verbände vielleicht nun glauben, sie könnten sich auf Tariverträge stützen die völlig veraltet sind und die in der Praxis nie ernsthaft angewandt wurden...! Ist das jetzt korrekt Jürgen? Bist Du damit einverstanden? Schöne Wortklauberei, gefällt mir... :wink:

Nun schütteln wir also einen Tarifvertrag aus dem Jahre 1997 oder aus dem Jahre 2005 als Herz Bube aus dem Ärmel, verhandeln ein bißchen mit Verdi und verlängern die Tarifverträge, die praktisch nie eine Bedeutung hatten bis zum 1.1.17...! Auf einen derartigen Kuhhandel wird sich Verdi bestimmt nicht einlassen...! Und wenn doch, wäre das ein Grund aus der Gewerkschaft auszutreten!
Poorboy hat geschrieben:Keine Ausnahme für Taxler:

http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-959646.html

Poorboy
Es wird also für das Taxi-und Mietwagengewerbe keine Ausnahme und auch keinen Aufschub geben! Der Mindestlohn wird allgemeinverbindlich für das gesamte Taxi-und Mietwagengewerbe zum 1.1.15 eingeführt auch in Bayern und auch in Niedersachsen! Hat der LPVG in Hamburg nicht auch mal vor 34 Jahren über einen Tarifvertrag mit der ÖTV verhandelt?

Wenn sich der BZP mit Verdi vor 2 oder 3 Jahren an einen Tisch gesetzt hätte, in kluger Vorraussicht das man einen gesetzlichen Mindestlohn sowieo nicht mehr verhindern kann, und man sich auf einen Branchenmindestlohn von sagen wir mal * 6,98 Euro verständigt hätte, dann könnte sich heute der BZP berechtigte Hoffnung darauf machen, das der Mindestlohn von 8,50 Euro erst zum 1.1.2017 auf uns durchschlägt! Dann hätte die Nahles uns vermutlich eine Fristverlängerung gegeben! Der BZP hat gepennt und die Situation völlig falsch eingeschätzt und bekommt jetzt die Quittung. Das heißt die Unternehmer bekommen die Quittung, bevor das jetzt wieder losgeht mit wer wir... :wink:

* Ich liebe solche krummen Zahlen. Das sieht wahnsinnig durchkalkuliert aus bis an die Schmerzgrenze. Ist es aber nicht...und 6,98 Euro sieht optisch nach mehr aus als 7,01 Euro, erst ab 7,11 Euro ändert sich das in der Wahrnehmnung, das nennt man Verkaufspsychologie! Die 0 zwischen der 7 und der 1 ist der Trick an der Sache. Eine 0 wird immer negativ wahrgenommen....
Zuletzt geändert von Wattwurm am 22.03.2014, 07:55, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
jr
Vielschreiber
Beiträge: 6862
Registriert: 26.04.2004, 14:44
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von jr » 22.03.2014, 07:48

Wattwurm hat geschrieben:Und nun sind wir wieder bei dem ominösen "Wir" angekommen.
Das "nie" störte mich, weil es nicht zutrifft. Und das führte dann zum "wir". Jetzt legst du das nächste "nie" nach. Mit absoluten Wörtern sollte man vorsichtig umgehen, sie lassen sich so leicht widerlegen.

Benutzeravatar
scarda
Vielschreiber
Beiträge: 4531
Registriert: 27.12.2009, 06:28

Re: Aus der Traum

Beitrag von scarda » 22.03.2014, 09:54

Einen Punkt hätte ich da noch ...

1
Taxifahrer müssen lernen:
Das Gewerbe muss sich anders organisieren. Bis ins Detail.
Wir bekommen Mindestlohn, Fiskaltaxameter und Provisionsverbot. Punkt.
Die gute alte Zeit ist vorbei. (Noch ein Punkt.)
Zur Erinnerung: es werden nur Eu 8,50 (Die Linke will nur Eu 10,00 und von der Leyen ließ Eu 12,50 ausrechnen, wenn die Rente hinter her ausreichend sein soll)
In Zukunft wird es Schichtpläne mit Arbeitsvorgaben und Ansagen geben, statt geteiltem Schwarzgeld.
Andere sind auch vom Umsatz abhängig. Soll mir keiner sagen, dass ein Taxenbetrieb nicht kalkulierbar wäre.
Bloß keine Ausnahme für Taxis! Am besten ML Eu 15,00. Ansonsten muss ich wieder die Rente meines Mitbewerbes mitbezahlen.

2
Unternehmer müssen lernen:
Schland hat sich seit Rot-Grün einen gigantischen Mindestlohnsektor und Lohndumping bis zum Exportweltmeister-Exzess geleistet.
Volkswirtschaftlicher Hirnriß, tödlich für den Euro, schlecht für den Binnenmarkt, übel für unsere Löhne und Renten.
Die dümmlichen Sparzeiten müssen zu Ende gehen. An Geld kann es im Kapitalismus nie nicht mangeln, dann wäre er sofort nicht mehr.
Wir hängen alle am Tropf derselben großen volkswirtschaftlichen Bilanz. Nur da verteilt sich seit den Achtzigern was zunehmend schlecht.
Auch Unternehmer müssten gemerkt haben, dass der seit drei Jahrzehnten verstärkt verfolgte marktradikale Ansatz ins Elend geführt hat.
Betriebswirtschaftlicher Hirnriß: weil unten - das ist: bei uns im Taxi - nicht nur nichts ankommt, aber alles in die Taschen oben fließt.
Auch wir brauchen deutlich was drauf. Und einen Deckel auf den Konzen (in HH).
Schluß mit den Derugulierierfantasien eines eh nicht nicht existenten (und hoffentlich auch nicht gewollten) ÖPNV-"Marktes".
Schaunwama was die Behörde herausgegutachtert bekommt. Vielleicht klärt sie ja gleich mal mit app, ob eine staatlich gestellte und gewerblich gestaltete Taxi-App zum Waldner-Preis nicht helfen könnte!
Tarif anpassen an das heutige Niveau: plus 20%! Punkt. Und Mietwagen besser kontrollieren.

3
Alle zusammen müssen lernen,
dass ein Teil des Elendes von uns Niedriglöhnern im großen Krisenmissmanagement begraben liegt. Das muss auch auf der Ebene ein Ende haben.
Es muss wieder deutlich mehr Geld im Inland ausgegeben werden, statt wertlose Schuldtitel im Ausland zu erwerben, die dann irgendwann auch noch weggeschnitten werden.
Krisen des Kapitalismus sind a. regelhaft und b. steuerbar - wenn man es denn tut (und nicht auf marktradikale Trottel/Egomanen hört).
Aber wir haben ja 17 Euros und 17 Anleihen (die Zocker freut's), eine spät und lahm reagierende EZB und eine bockige Kanzlerette, die auf brüningsches totsparen und Lohndumping europäischen Ausmaßes fliegt ...
Ein gelungenes Beispiel aus der Vergangenheit:
Hamburger Silberzug, der: rettete 1857 (Zerrüttung durch die Folgen des Krimkrieges) Hamburgs Finanzen und ließ das Ansehen der Warburgs steigen, die diesen von Österreich kommenden Zug vermittelt hatten. Die Kernarbeit zur Anleihe erfolgte durch Paul Schiff, der dem österreichischen Finanzminister erfolgreich vermitteln konnte, daß sowohl Wien als auch Hamburg von einer solchen Senatsanleihe, durch Wiener Silber gedeckt, profitieren würden. Ende 1857 konnte das Silber (85 t in 13 Waggons) nach Wien zurückgeschickt werden und die Hamburger Finanzen waren wieder geordnet. Sie verhindert man Panik: durch Geld (hier Silber) ausgeben.
Merke: Zeiten hoher Einkommenssteuern, hoher Erbschaftssteuern, großer öffentlicher Investitionen, hoher Löhne, stark regulierter Banken, eingreifender Zentralbanken (nach WK-II-Jahre) sind prosperierende Jahre. Punkt.
Zuletzt geändert von scarda am 22.03.2014, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Aus der Traum

Beitrag von Guter_Kollege » 22.03.2014, 18:59

arne13 hat geschrieben:Auch wieder kolossaler Blödsinn
Nun, werter Kollege Arne ... hier noch mal die "kolossal blödsinnigen" Zahlen der Tariferhöhungen seit 2000:

| 2000 ~ 11% | 2002 ~ 2,92 % | 2004 ~ 3,96 % | 2006 ~ 4,2 % | 2007 ~ 2,4 % | 2008 ~ 5,9 % | 2010 ~ 3,- % | 2011 ~ 4,3 % | 2012 ~ 3,0 % | 2013 ~ 4,3 % |

Macht wieviel ? Richtig ! 44,98 % !

Addieren wir "bescheidene" 25 % noch in diesem Jahr hinzu, landen wir bei 69,98 % in 12 Jahren.
Natürlich könnte man das schönrechnen indem man die "Leerjahre" ausgebliebener Tariferhöhungen
einiger Jahre zuvor hinzu nimmt. Irgendwat is ja immer, nä?

Aber auch irgendwelche Putzmittel wie Kosteneffekte und Indexe machens nicht niedlicher.
Deren Argumentationsschiene ist klar: Zusammen mit dem weiteren Putzmittel 'ML'
möchte man ordentlich fette Tariferhöhungen durchdrücken.
Auch gewissen Tourenmaklern kommt das sicher ganz kommod. Gute Basis um die Gebühren ordentlich zu erhöhen.
Beispielsweise die Teilnehmergebühren ....

Übrigens lege ich Wert auf die Anrede Guter_Kollege in diesem Forum. Ich habe hier ein Recht darauf,
und die Höflichkeit gebietet es allemal, meinst Du nicht ?

Benutzeravatar
am
Moderator
Beiträge: 13124
Registriert: 18.03.2005, 17:29
Wohnort: Hansestadt Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von am » 22.03.2014, 20:43

20€ sind aktuell die Grundlage für die Berechnungen unseres Lübecker Antrages. Bezogen auf eine Auslastung von 50%. Die erreichen hier aber viele nicht!
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Re: Aus der Traum

Beitrag von Wattwurm » 22.03.2014, 21:11

Poorboy hat geschrieben:Keine Ausnahme für Taxler:

http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-959646.html

Poorboy
Noch einmal unternehme ich einen letzten verzweifelten Versuch Poorboys ursprüngliches Thema nicht endgültig im Gully verschwinden zu lassen! Also wie man mir, ich muß zu meiner Schande zugeben zu Recht unter die Nase rieb, soll man niemals nie sagen...Huhu wink mal jr. .... :lol:

Sollte es dem BZP wider erwarten doch noch gelingen sich mit Verdi auf einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag zu einigen, der dann bis zum 1.1.17 eine aufschiebende Wirkung hätte, dann bestimmt nicht zum Preis von 4,50 Euro Stundenlohn. Der BZP wird Verdi schon etwas anbieten müssen, das zumindest in die Nähe eines Mindestlohnes kommen muß, z.B. 7,50 Euro!

Im übrigen muß so ein branchenspezifischer Mindestlohn vom BMAS und vom Kabinett abgesegnet werden und im Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen werden. Ein ziemlich ambitioniertes Programm angesichts der noch verbliebenen Zeit!

Da gibt es aber noch ein grundsätzliches Problem: Ein Branchenmindestlohn ist nur dann möglich, wenn eine Tarifbindung von mindestens 50 % vorliegt. Das heißt mindestens 50% der Arbeitgeber müssen einem Arbeitgeberverband angehören, also dem BZP oder den Landesverbänden die im BZP organisiert sind! Ansonsten wird es keine Verhandlungen über einen Branchenmindestlohn geben. Dann kann man das getrost in die Tonne treten! Das muß also erst einmal im vorab abgeklärt werden, wie hoch denn der Organisationsgrad der Unternehmer ist. Und das BMAS und Verdi bestehen auf Einblick in die Mitgliederlisten bevor man sich am Verhandlungstisch nieder läßt.

Um das niemals nie sauber zu umfahren, sage ich mal mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit"....wird es zu keinem Branchenmindestlohn kommen! Einverstanden jr. .....? Ich glaube man hat mich unter Kuratel gestellt.... :cry:

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Re: Aus der Traum

Beitrag von Wattwurm » 22.03.2014, 21:42

scarda hat geschrieben: Ende 1857 konnte das Silber (85 t in 13 Waggons) nach Wien zurückgeschickt werden und die Hamburger Finanzen waren wieder geordnet.
Das entspricht 17.000 5-Kilo Barren im Format DINA 7 148x105x22mm, stapelt man die übereinander kommt man auf eine Höhe von 374 Metern also mehr als doppelt so hoch wie der Kölner Dom mit 157 Metern Höhe über normal Null....

http://youtu.be/E0F6dJcqgIM

Das die Habsburger Monarchie 1857 Hamburg gerettet hat, den Schock muß ich erst einmal verarbeiten! Fritze wie gut das Du das nicht mehr erlebt hast! Da warst Du ja schon 71 Jahre tot!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 22.03.2014, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Aus der Traum

Beitrag von Guter_Kollege » 22.03.2014, 23:24

Wattwurm hat geschrieben:Da gibt es aber noch ein grundsätzliches Problem: Ein Branchenmindestlohn ist nur dann möglich, wenn eine Tarifbindung von mindestens 50 % vorliegt.
............
mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit"....wird es zu keinem Branchenmindestlohn kommen!
Redest Du vom Mindestarbeitsbedingungengesetz, von der Allgemeinverbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrages oder vom Arbeitnehmerentsendegesetz ?
Ich hoffe Du hälst diese Dinge auseinander. Bei dem einen muß es eine Minderheit tarifgebundener Arbeitnehmer sein (TVG), bei dem anderen nicht.
Was hier allerdings noch fehlt wird demnächst nachgeholt werden. Dazu heisst es im Koalitionsvertrag:

2.2. Gute Arbeit

Modernes Arbeitsrecht

Wir wollen die Tarifautonomie stärken.

Arbeitnehmer-Entsendegesetz erweitern


Die tariflich vereinbarten Branchenmindestlöhne nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz haben sich bewährt.
Deshalb werden wir den Geltungsbereich des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes über die bereits dort genannten
Branchen hinaus für alle Branchen öffnen.

Allgemeinverbindlicherklärungen nach dem Tarifvertragsgesetz anpassen und erleichtern

Das wichtige Instrument der Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) nach dem Tarifvertragsgesetz bedarf
einer zeitgemäßen Anpassung an die heutigen Gegebenheiten. In Zukunft soll es für eine AVE nicht mehr
erforderlich sein, dass die tarifgebundenen Arbeitgeber mindestens 50 Prozent der unter den Geltungsbereich
des Tarifvertrages fallenden Arbeitnehmer beschäftigen. Ausreichend ist das Vorliegen eines
besonderen öffentlichen Interesses.

Das ist insbesondere dann gegeben, wenn alternativ:


die Funktionsfähigkeit von Gemeinsamen Einrichtung
en der Tarifvertragsparteien
(Sozialkassen) gesichert werden soll,

die AVE die Effektivität der tarifvertraglichen Normsetzung gegen die Folgen
wirtschaftlicher Fehlentwicklungen sichert, oder

die Tarifvertragsparteien eine Tarifbindung von mindestens 50 Prozent glaubhaftdarlegen.


Allgemeine gesetzliche Mindestlohnregelung

Zum 1. Januar 2015 wird ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro brutto
je Zeitstunde für das ganze Bundesgebiet gesetzlich eingeführt. Von dieser Regelung unberührt
bleiben nur Mindestlöhne nach dem AEntG.


http://www.verkehrsrundschau.de/sixcms/ ... 202013.pdf

Benutzeravatar
jr
Vielschreiber
Beiträge: 6862
Registriert: 26.04.2004, 14:44
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von jr » 23.03.2014, 00:11

Guter_Kollege hat geschrieben:Macht wieviel ? Richtig ! 44,98 % !
Mein Rechner kommt auf 54,88 %.

arne13
Vielschreiber
Beiträge: 831
Registriert: 18.07.2004, 04:43

Re: Aus der Traum

Beitrag von arne13 » 23.03.2014, 02:13

Guter_Kollege hat geschrieben:
arne13 hat geschrieben:Auch wieder kolossaler Blödsinn
Nun, werter Kollege Arne ... hier noch mal die "kolossal blödsinnigen" Zahlen der Tariferhöhungen seit 2000:

| 2000 ~ 11% ........................

Macht wieviel ? Richtig ! 44,98 % !


Oha, die Einführung der Karenzminute im Jahre 2000 soll eine 11%ige Tariferhöhung gewesen sein??? Mit dieser Meinung dürftest du aber weit und breit der EINZIGE sein, der auch nur ansatzweise diesen Mist glaubt. Rein rechnerisch lässt sich dies anhand des KM-Gutachtens wunderschön nachrechnen, dass es allerhöchstens 1,87% waren, und selbst diese sind noch zu hoch, da das KM-Gutachten mit einer Minute erhoben wurde, damals waren es aber drei Karenzminuten.

Also Habenichts ist weiss nicht, was dieser Unfug soll, wen versuchst du damit zu beeindrucken?? Ich persönlich bin nur erschrocken von jemand, der meint die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben aber irgendwie absolut null aber wirklich null Peilung hat, zumindest was den Hamburger Taxentarif angeht!!!!!!!!!!!!!!!

Guter_Kollege hat geschrieben:Übrigens lege ich Wert auf die Anrede Guter_Kollege in diesem Forum. Ich habe hier ein Recht darauf,
und die Höflichkeit gebietet es allemal, meinst Du nicht ?


Naja, vielleicht überlege ich es mir nochmal!?
Zuletzt geändert von arne13 am 23.03.2014, 02:52, insgesamt 2-mal geändert.

arne13
Vielschreiber
Beiträge: 831
Registriert: 18.07.2004, 04:43

Re: Aus der Traum

Beitrag von arne13 » 23.03.2014, 02:40

@FD

Tja, was soll man sagen??? Ich bin da nen bißschen ratlos!? Falls er überhaupt irgendwie rechnet, hat er vergessen, dass 2000 die verkehrsbedingte Wartezeit weggefallen ist, dann müsste er aber eigentlich bei 14% landen, wobei dies natürlich entscheidend von der Tourenverteilung beeinflußt wird, wobei ich da wieder nicht weiss, ob er überhaupt eine berücksichtigt.

Wenn ich mich recht erinnere, hat er ja letztes Jahr (noch drüben) verkündet, dass die Zahlen aus dem Tarifantrag ja völlig falsch sind. Nun gut, nimmt man an, dass Hamburger Taxen ja nur Strecken von 1-9 Kilometern fahren und dies natürlich im Rahmen einer Gleichverteilung, wäre dies sogar richtig gewesen. :evil: :evil: :evil: :roll:

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Aus der Traum

Beitrag von Guter_Kollege » 23.03.2014, 07:03

@ FD und Arne, ich kann die Tarifanhebungen auch mal von 1976 an rechnen, soll ich? Ihr würdet überrascht sein.
Natürlich kenne ich die Ergebnisse der Testfahrten um den Karenzminuteneffekt. Tagsüber sollens ja im
Schnitt um die 18 % und nachts um die 10 % gewesen sein. Ich schenke Euch ein paar Prozente zum jonglieren.
Solche Rechenkünststückchen sind ja auch legendär: Die um 2/3 gemilderte Karenzzeit soll nur 10 % von der Mark
zurückgebracht haben? Eure Kostentabelle damals krankte ja auch schon daran das ihr den Effekt ehrlicher Lohnkosten
gegen eigene, unehrliche schöngerechnet habt und die Schuld daran auch noch der Verkehrsbehörde zugeschoben.
Das ist der Punkt, nicht die mathematische Logik das 1 + 1 = 2 ist. Aber verlassen wir den ollen Schauplatz.
Das hatten wir alles schon. Und ihr verliert im Umgston dann wieder zunehmend die Contenance. Die alten Wunden
reissen wieder auf. Und auf eure Argumenteverkürzungen steh ich auch nicht so. Das Thema lautet ja auch 'Aus der Traum'.

Die Gewerkschaft wird sich bei ihren Tarifverhandlungen davon hoffentlich eh nicht beeindrucken lassen.
Obwohl Tendenzen sind erkennbar: "Weil wir jetzt ehrliche Lohnksten zahlen müssen brauchen wir mehr Tarif, darum wäre es
nett wenn ihr Gewerkschafter Seit an Seit mit uns Unternehmer zum Rathaus schreitet und für mehr Tarif protestiert."
"......?"
"Nee, Taxitarif"
"Jo, mook wi"

Aber es gibt welche die schon Aufklärung betreiben, wie das geht wißt ihr ja schon .....

So, ich laß euch denn maln wieder 'n büschn alleine granteln

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Re: Aus der Traum

Beitrag von Wattwurm » 23.03.2014, 07:33

Die Strategie des BZP liegt klar auf der Hand: Flucht nach vorne! Sich irgendwie mit Verdi über eine tarifvertragliche Vereinbarung, möglichst deutlich unterhalb des Mindestlohnes zu einigen um Zeit zu schinden. Darauf wird sich Verdi kaum einlassen. Im übrigen die Zeit drängt, falls der BZP für seine Unternehmer noch irgendetwas retten will, muß jetzt der Hebel auf Vollgas gelegt werden. Ich persönlich glaube nicht mehr daran, das auch auf Grund des Zeitfaktors der Mindestlohn noch aufzuhalten ist. Erst recht nicht bei den Schlafmützen in der BZP-Zentrale. Den kann man beim Gehen die Schuhe zu binden!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 23.03.2014, 10:50, insgesamt 3-mal geändert.

pauline
Vielschreiber
Beiträge: 898
Registriert: 13.12.2009, 21:23
Wohnort: Winsen/Luhe

Re: Aus der Traum

Beitrag von pauline » 23.03.2014, 11:29

Dieser "geniale Geniestreich" des Tarifs 2000 war eine reale Tarifsenkung um 6,4 %. Zumindest bei den Bestelltouren. Bei Anläufertouren mag das etwas weniger Verlust gewesen sein. In der Presse war dagegen von einer Tarifanhebung die Rede ( Hamburger Abendblatt : "Taxen werden teurer !"). Dümmer geht es gar nicht mehr !! Auf jeden Fall ein Super-Eigentor der Herren Gieselmann und Kruse. Diesem Umstand hatten wir auch die Gründung des HTV zu verdanken, der damals über 100 Mitglieder hatte, die sich ganz überwiegend aus Hansis rekrutierten.
Ob sich das Gewerbe bis heute davon erholt hat, mag dahingestellt bleiben.
Selbstverwirklicher in der Gewerbepolitik waren und sind immer ein Erzübel.
Womit wir wieder in der Gegenwart wären. :roll:

Nochtaxifahrer
Ich bin neu hier
Beiträge: 4
Registriert: 22.02.2014, 11:21

Re: Aus der Traum

Beitrag von Nochtaxifahrer » 23.03.2014, 17:37

Man könnte das ja auch SO sehen...
...die (meisten) Unternehmer können bei wenig Umsatz ihren Fahrern KEINEN Stundenlohn von 8,50€ zahlen. Logisch. Also wird wohl oder übel der Fahrer entlassen.
Ach, wie war das jetzt mit den Ausnahmen zB für Langzeitarbeitslose...? Wenn ein Unternehmer so einen einstellt, na dann kommt seine Fa wieder mal mit mem blauen Auge davon! (wieviel bzw wie wenig "muss" denn ein Langzeitarbeitsloser verdienen?)
Und wenn mein Ex-Chef mit mir zufrieden war, kann der mich in einem Jahr wieder einstellen, dann bin ich schließlich auch Langzeitarbeitsloser und BILLIG zu haben! HEUL!

arne13
Vielschreiber
Beiträge: 831
Registriert: 18.07.2004, 04:43

Re: Aus der Traum

Beitrag von arne13 » 23.03.2014, 17:51

Guter_Kollege hat geschrieben: Das ist der Punkt, nicht die mathematische Logik das 1 + 1 = 2 ist. Aber verlassen wir den ollen Schauplatz.
Das hatten wir alles schon. Und ihr verliert im Umgston dann wieder zunehmend die Contenance. Die alten Wunden
reissen wieder auf. Und auf eure Argumenteverkürzungen steh ich auch nicht so. Das Thema lautet ja auch 'Aus der Traum'.
Mensch schade, dass du so schnell bei einem Thema, dass du selbst ins Spiel gebracht hast, kneifst und zu Mama läufst. Nun gut, ist vielleicht auch besser so. Ein kleiner Hinweis sei aber noch gestattet. Jr brachte ihn schon auf recht subtile Art und Weise ins Spiel:
jr hat geschrieben:
Guter_Kollege hat geschrieben:Macht wieviel ? Richtig ! 44,98 % !
Mein Rechner kommt auf 54,88 %.
Wenn du schon mit jährlichen Tarifsteigerungen rechnest, dann solltest du diese nicht a la 1 + 1 = 2 addieren, sondern bitte schön multiplizieren a la 1 * 1 = 1. Also:

1,11 * 1,0292 * ….. 1,03 * 1,043 = 1,5488 – 1 = 54,88% angebliche Tarifsteigerung seit 2000 (lt. Habenichts)

Meine Herrschaften, alles andere ist wirklich peinlich.

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von IK » 26.03.2014, 03:48

@guter Kollege

Mit deiner Behauptung, im Jahre 2000 brachte der Tarifwechsel eine Erhöhung des Fahrpreises um 11 % mit sich! stellst du eine absurde Behauptung auf, welche durch alle Tests widerlegt wurde. So auch mein kleiner Test mit der Stoppuhr brachte einen Tarif-Rückschritt von 2%.

Wie du auf deine 11 % Plus gekommen bist, bleibt rätselhaft.

Abgesehen davon, dass deine Behauptung falsch ist, ist sie auch schädlich, weil sie die Tatsachen leugnet. Für eine solche ungeschickte Behauptung solltest du dich entschuldigen oder diese zumindest richtigstellen.

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Aus der Traum

Beitrag von Guter_Kollege » 26.03.2014, 19:38

IK hat geschrieben:@guter Kollege
Abgesehen davon, dass deine Behauptung falsch ist, ist sie auch schädlich, weil sie die Tatsachen leugnet. Für eine solche ungeschickte Behauptung solltest du dich entschuldigen oder diese zumindest richtigstellen.
Eine solch freundliche Einladung wirkt auf mich unwiderstehlich.

Legt euch wieder hin Leute. Ich habe als jemand gesprochen der Tariferhöhungen so wahrnimmt
wie der allgemeine Kunde. Das war schon so bei der letzten Hamburger Tariferhöhung im Bereich der kleinen
Kilometer mit Erhöhungen. Ob nun plus 55 % Steigerung oder "nur" 40 % --> immer noch ein erklecklicher Wert.
Meine Meinung ist und bleibt nun mal, daß Hamburg keine 25 bis 30 % Tariferhöhung braucht um ML bezahlen zu können.
Mathematisch gerechnet stimmt das natürlich mit der Multiplikation von Prozentwerten.

Beispiel: Euro 1*1,11*1,0292*1,0396*1,042*1,024*1,059*1,03*1,043*1,03*1,043 = 1,5488 € ~ 54,88 % auf 1 €uro.

Anders wäre ein bisschen so als würde ich auf eine Summe X auf dem Sparbuch die Zinsen ohne Zinseszinsen
rechnen (hinkt ein wenig der Vergleich). Deswegen mein niedrigerer Wert. Ich freu mich hinterher immer wenn’s
denn real doch mehr geworden ist, als gedacht. Ebenso ist die Auswirkung der Stillstands Zeit natürlich ein Fakt.

Insgesamt gesehen ist (auch durch die Gutachten belegt) aber durch die Jahre eine positive Umsatzentwicklung
zu verzeichnen gewesen, wozu nicht zuletzt auch die sinkende Umsatzbeteiligung der Lohnkutscher beigetragen hat.
Nebenbei ist auch gegenüber 2012 und 2013 wieder einmal der Dieselpreis gesunken. Wir haben sinkende Taxizulassungen
zu verzeichnen. Der Verbraucherindex ist nur um moderate 0,9 % angestiegen. Die Übernachtungszahlen steigen immer noch
rasant an (http://www.statistik-nord.de/uploads/tx ... 14_052.pdf) usw.

Grade die "plausiblen" Taxiunternehmen stehen in Hamburg ganz gut da. Nur daß sie es mit dem Einkommensteuergesetz
und üblichen Entlohnungsmethoden halt nicht so genau nehmen. Zeit genug war auch bisher schon hier nachzubessern, aber man sah ja keine Notendigkeit und schob es lieber auf die lange Bank. Devise: Augen zu und weiter so.

Das Thema lautet jetzt aber "Augen auf" bzw. "Aus der Traum" und dreht sich darum ob sich das Gewerbe vor einer Einführung von ML
ab 1.1.2015 drücken kann.

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von IK » 27.03.2014, 01:24

@ Guter Kollege
Guter Kollege hat geschrieben:Insgesamt gesehen ist (auch durch die Gutachten belegt) aber durch die Jahre eine positive Umsatzentwicklung
zu verzeichnen gewesen, wozu nicht zuletzt auch die sinkende Umsatzbeteiligung der Lohnkutscher beigetragen hat.
Wenn dich das tröstet, du bist nicht der Erste, der zwischen Umsatz und Gewinn nicht unterscheiden kann. Mangelnde Differenzierung in diesem Bereich scheint eine angeborene Schwäche zu sein. Ein solch blöder Satz ist nur mit dieser Schwäche zu entschuldigen.

Dass du trotzdem vom hohen Ross zu uns sprichst, kann man nur mit einem herzlichen Lachen quittieren. Dazu gehört ordentliche Portion Mut und einer anderen Eigenschaft, welche ich jetzt nicht aber explizit nennen möchte. Vielleicht solltest du dich damit abfinden, dass in diesem Leben aus dir nie ein Unternehmensberater wird.

LG IK

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Aus der Traum

Beitrag von IK » 27.03.2014, 01:32

@ Guter Kollege
Von welchem Gutachten redest du? Das letzte Gutachten aus dem Jahr 2010 bezieht sich auf das Jahr 2009. Im Jahr 2009 sind die Umsätze pro Stunde auch im Gutachten rückgängig gewesen im Vergleich zum Jahr 2008. Kannst du deine Aussage bitte belegen?

Antworten