Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von nightrider » 05.03.2014, 14:11

@ eichi

würde, wäre, hätte...........ist aber nicht.

Wenn, also nur wenn es tatsächlich ein generelles Verbot von umsatzbezogener Vergütung im Taxigeschäft gibt, was offiziell nicht der Fall ist, dann darf auch (leider) nicht anteilig nach Umsatz bezahlt werden das ist ja gerade die Krux an der Geschichte.
Wird eine Lösung gefunden die z.B. Grundgehalt und variables Gehalt bietet hätten wir in dem Fall kein Problem. Dann gäbe es eine Grundsicherung die der AN in jedem Fall bekommt und eine Variable die er sich dazuverdienen kann, eigentlich der Idealfall, denn dann ist er (meistens) auch motiviert mehr zu tun als er muss und alle könnten zufrieden sein.

Doch wie gesagt alles ungelegte Eier, da hilft nur abwarten und Tee trinken.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von eichi » 05.03.2014, 18:05

Fahrpersonalgesetz
§ 3
Verbot bestimmter Akkordlöhne, Prämien und Zuschläge
Mitglieder des Fahrpersonals dürfen als Arbeitnehmer nicht nach den zurückgelegten Fahrstrecken oder der
Menge der beförderten Güter entlohnt werden, auch nicht in Form von Prämien oder Zuschlägen für diese
Fahrstrecken oder Gütermengen. Ausgenommen sind Vergütungen, die nicht geeignet sind, die Sicherheit im
Straßenverkehr zu beeinträchtigen
Siehe auch HTV-Seite

...ist doch!
Zuletzt geändert von eichi am 05.03.2014, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von nightrider » 05.03.2014, 18:26

@ eichi

Naja Taxifahrer werden nicht nach Kilometer und auch nicht nach „Stückgut” bezahlt, sondern nach Umsatz, egal ob sie den mit nur 1 Fahrt, oder mit 30 Fahrten machen, sie haben weder Vorgaben noch wird die Einhaltung von Fristen gefordert.

Aber egal darüber wurden schon ganze Seiten verfasst, Tatsache ist, dass es wohl in Deutschland keine Stadt größer als ca 40.000 Einwohner gibt in der nicht die meisten Fahrer nach Umsatz bezahlt werden und nirgends wurde, oder wird was dagegen unternommen, obwohl das die zuständigen Behörden auch wissen.
Ich weiß ja nicht ob du Festgehalt bekommst, selbstständig bist oder was auch immer, aber ich denke das wird bei euch nicht anders sein.

Wie gesagt es gibt noch keine verbindlichen Vorschriften, schon gar nicht bundesweit und die wird es auch nicht geben so lange keiner eine wirklich gute Lösung hat. Nochmal wenn ich in ein Fass oben nichts einfülle, kann unten nichts rauskommen, egal wie ich es drehe und wende.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 05.03.2014, 19:00

FD hat geschrieben:
Guter_Kollege hat geschrieben:Stufe Arbeitsleistung Bewertung als Arbeitszeit

A > 0 - 10 % >>>>>>> 15 %
B >10 - 25 % >>>>>>> 25 %
C >25 - 40 % >>>>>>> 40 %
D >40 - 49 % >>>>>>> 55 %


Die Graupe hätte vielleicht mehr Arbeitsleistung der Stufe A.
Der Fahrer der Sonnenscheinfunk-Zentrale mehr der Stufe D.
Das ist natürlich Nonsens.
Ich liebe solche Kommentare, die ein ganzes Regelwerk für Millonen Beschäftigte aller Bundesländer (BAT) mit einem knappen "Nonsens" in die Tonne kloppen.

Ist Dir entgangen, 'FD' daß das ein Beispiel sein sollte wie man einer Bewertung von (Arbeits-)Bereitschaftszeiten naherücken kann?
Solche Gedankenspiele existieren doch bereits auch ohne mein Zutun. Denn es gibt unternehmer- und verbandsseitig Tendenzen das Stillsitzen am Taxiposten als minderwertige Arbeitszeit zu deklassieren. Natürlich mit der Folge den Lohn zu kürzen.
Ich selbst habe auch schon angeführt, das eine genaue Aufdröselung solcher Zeiten, wegen ihrer Unzuverlässigkeit für 800 Tarifgebiete, nur bedingt tauglich ist.
Also komm mir bitte nicht so, okay?

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Poorboy » 05.03.2014, 19:51

Und dass das stets illegal ist, hatten wir auch schon:

http://rechtsanwaltarbeitsrechtberlin.w ... -zulassig/

Ob das den Wagenvermietern passt, interessiert niemanden!

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von nightrider » 05.03.2014, 20:33

und ob das einem Poorboy passt interessiert noch Weniger, gemacht wird`s trotzdem ;-)
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Poorboy » 05.03.2014, 21:51

Nur bis die Organe der Rechtspflege "geweckt" werden!

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 05.03.2014, 22:00

Guckt mal, die Münchner Taxiordnung !

§ 3 Benutzung von Taxistandplätzen
(3) Auf Standplätzen aufgestellte Taxis müssen durch
Anwesenheit der Fahrer stets fahrbereit sein.


Durch diese Formulierung kann der Fahrer seine Pause nicht am Taxihalteplatz verbringen.
Denn die TO verlangt die Anwesenheit des Fahrpersonals.
Die Eigenschaft der Pause ist, wie gesetzlich vorgesehen, ortsunabhängig, das heisst sie ist NICHT
an den Arbeitsplatz gebunden. In diesem Fall der Taxiposten. Dieses Recht der Ortsunabhängigkeit
kann weder das PBefG noch eine TO aufheben oder einschränken. Aus dieser Ableitung heraus verbietet
sich somit (für München) ein Verbringen der Pause am Taxiposten.

Abhilfe: Eine Formulierung in Münchner Arbeitsverträgen, in denen die Vertragsparteien festlegen,
wo/wann Pausen abgehalten werden dürfen bzw. wo/wann nicht.

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von am » 05.03.2014, 22:57

nightrider hat geschrieben:@ eichi

Naja Taxifahrer werden nicht nach Kilometer und auch nicht nach „Stückgut” bezahlt, sondern nach Umsatz, egal ob sie den mit nur 1 Fahrt, oder mit 30 Fahrten machen, sie haben weder Vorgaben noch wird die Einhaltung von Fristen gefordert.
Die zurückgelegte Strecke und die Anzahl der durchgeführten Fahrten sind Basis für den Umsatzlohn. Somit werden angestellte Taxifahrer eindeutig und unmittelbar in Abhängigkeit der von ihnen zurückgelegten Kilometer und der Menge der beförderten Personen, gerechnet in Touren, entlohnt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Tour à 200km oder um 40 Touren à 5km handelt, es bleiben 200km. Wobei letzter Fall das Risiko eines Unfalles noch deutlich erhöht, sprich, die Sicherheit gefährdet.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von nightrider » 06.03.2014, 00:00

am hat geschrieben: Die zurückgelegte Strecke und die Anzahl der durchgeführten Fahrten sind Basis für den Umsatzlohn. Somit werden angestellte Taxifahrer eindeutig und unmittelbar in Abhängigkeit der von ihnen zurückgelegten Kilometer und der Menge der beförderten Personen, gerechnet in Touren, entlohnt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Tour à 200km oder um 40 Touren à 5km handelt, es bleiben 200km. Wobei letzter Fall das Risiko eines Unfalles noch deutlich erhöht, sprich, die Sicherheit gefährdet.
Basis für den Umsatzlohn ist der Umsatz, natürlich bedingt Umsatz auch eine Leistung, in unserem Fall die Personenbeförderung von A nach B. Bei einem Vertreter ist es der Verkauf von Ware, der jedoch oft ebenso vorher eine Kilometerleistung in Form der An- und Abreise zum und vom Kunden verlangt, doch auch er bekommt sein Geld nicht für die zurückgelegten Kilometer, sondern für den Umsatz den er tätigt.

Was das Unfallrisiko betrifft das gibt es in vielen Branchen, Dachdecker, Maurer, Maschinenführer, Polizisten usw, usw.... übrigens statistisch gesehen ist der gefährlichste Ort an dem man sich aufhalten kann der eigene Haushalt, sei froh wenn du davon ab und zu wegkommst ;-)
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 06.03.2014, 00:20

Jeder von euch beiden Kollegen, am + nightrider, der mir schlüssig darlegen kann was das mit dem Thema zu tun hat
und inwiefern der thematische Ausflug jetzt hilfreich sein soll, bekommt von mir 100 € !!!

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 06.03.2014, 01:35

@ FD
Dein langerText war die Mühe nicht wert.
Mit dieser, Deiner Argumentationsweise hätte es auch für die Branchen Sicherheitsgewerbe, Leihabeitnehmer, Brief- und Postdienstleister, Maler- und Lackierer, Pflegedienste u.s.w. u.s.f. niemals Mindestlohn gegeben.

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von nightrider » 06.03.2014, 01:52

FD hat geschrieben: Die Einzigen, die ein wirkliches Interesse an der Einführung des ML im Taxengewerbe haben, sind die EWU. Da nehme ich mich nicht aus. Egoistisch, wie wir EWU nunmal sind, wünschen wir uns nichts sehnlicher herbei, als daß endlich der ML eingeführt wird und auch die anderen Gesetze (Fahrpersonalgesetz, Arbeitszeitgesetz ect.) vollständig durchgesetzt werden.

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: ABSOLUT, bin auch dafür !!!! ;-)
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 06.03.2014, 01:57

Ihr pösen Puben ihr :twisted:
Ja, ich als Fahrer eines EWU bin auch dafür............obwohl ich über diesem ominösen ML liege :wink:
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von alsterblick » 06.03.2014, 03:12

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben: obwohl ich über diesem ominösen ML liege :wink:
„weil“ wäre richtiger :wink:

Es kann im Taxigewerbe aber kein Mindestlohn kommen, weil der Fahrpreis diktiert ist.
Das ist nun Mal ein unauflöslicher Widerspruch zum Mindestlohn und basta. :mrgreen:
Jedoch halte ich den diktierten tendenziell „mäßigen Taxifahrpreis“ für richtig (also niedriger, als vom Gewerbe begehrt), weil der FG-Markt mehr Fahrpreis kaum hergibt. :shock:

Warten wir nun mal auf die von mir gepriesene optimierende Taxi-Bestell-Generallösung, die Clemens für uns alle nun verfolgt. :D
Dieses Baby möchte ich gerne zur Welt gebracht sehen und gebe dazu ggf. noch den Supervisor ab. :lol:

I got the taste for it, I can´t wait for it: "happy birthday" to come true soon 8)
cheers
Zuletzt geändert von alsterblick am 06.03.2014, 03:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 06.03.2014, 03:30

nightrider hat geschrieben:
FD hat geschrieben: Da nehme ich mich nicht aus. Egoistisch, wie wir EWU nunmal sind, wünschen wir uns nichts sehnlicher herbei, als daß endlich der ML eingeführt wird und auch die anderen Gesetze (Fahrpersonalgesetz, Arbeitszeitgesetz ect.) vollständig durchgesetzt werden.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: ABSOLUT, bin auch dafür !!!! ;-)
Verantwortungsvoll wie ich nun mal bin sorge ich mich auch um das Wohlergehen der selbstständigen Kraftfahrer und deren Sicherheit im Strassenverkehr. Auch deren Familien wollen Papi Abends und am Wochende mal zu Hause haben.

Arbeitszeitgesetz für selbständige Kraftfahrer (KrFArbZG)

§ 3 Arbeitszeit

(1) Der selbständige Kraftfahrer darf eine Arbeitszeit von 48 Stunden
wöchentlich nicht überschreiten. Er kann seine Arbeitszeit auf bis zu
60 Stunden verlängern, wenn er innerhalb von vier Kalendermonaten
im Durchschnitt nicht mehr als 48 Stunden wöchentlich arbeitet.

(2) Leistet der selbständige Kraftfahrer Nachtarbeit, darf er in einem
Zeitraum von jeweils 24 Stunden nicht länger als zehn Stunden arbeiten


Nachlässigerweise gilt das erst für Fahrer auf Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen.
Aber keine Sorge, man läßt euch nicht im Stich. Auch um Euch wird
sich noch gekümmert werden.
(ohne grüne Grinse-Smileys)

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Guter_Kollege » 06.03.2014, 04:14

alsterblick hat geschrieben: Es kann im Taxigewerbe aber kein Mindestlohn kommen, weil der Fahrpreis diktiert ist.
Das ist nun Mal ein unauflöslicher Widerspruch zum Mindestlohn und basta. :mrgreen:
Weil die Leistungen der Kassen im Pflegedienst an die Sätze der gesetzlichen Pflegestufen nach SGB XI gebunden sind ist das ein unauflöslicher Widerspruch zum Mindestlohn ?

Gleiches gilt für Tarifverträge für medizinisch-pharmazeutische Angestellte (Apotheken, Krankenhäuser etc.).

RVG und BRAGO verhindern Mindestlöhne für Rechtsanwaltsfachangestellte und sonstige Angestellte in Kanzleien?
Zum Beispiel nach den allgemein anerkannten Tarifempfehlungen der RENO oder der Rechtsanwaltskammern und einiger weniger ver.di-Abschlüsse?

Mindestlöhne im öffentlichen Dienst stehen im Widerspruch zu den Kostensätzen für die Dienstleistungen der öffentlichen Hand und deren Haushalt-Budgets?

Auch im genehmigungspflichtigen Linienverkehr sind die Preise nicht völlig frei sondern unterliegen Vergaberichtlinien. Trotzdem gibt es hier Tarifverträge.

Für den behaupteten "unauflöslichen Widerspruch", Kollege Alsterblick, hätte ich denn
doch gerne ein bißchen mehr logische und rechtssichere Argumente als ein kerniges "Basta!"
und siegesgewisse Smileys.

Wenns irgendwie genehm ist.

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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 06.03.2014, 05:20

alsterblick hat geschrieben:....weil der FG-Markt mehr Fahrpreis kaum hergibt....
Glaubst Du das tatsächlich ?
Gerade bei der letzten Erhöhung hier im Ort habe ich die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Aufgrund der medialen Begleitung incl. der Offenlegung der Gewinnmargen im Geschäft und vor allem der Einkommensverhältnisse
bei den Fahrern habe ich noch nie so viel offene und positive Diskussionen im Taxi gehabt (in mehr als 27 Jahren).
Die Reaktion der Fahrgäste war in der Regel sehr positiv (bis auf eine Ausnahme in vier Monaten, die allerdings ob ihrer Begründung nicht ernst genommen werden konnte).
Auch war nach der Erhöhung keinerlei Veränderung in der Tourenzahl ersichtlich, die Messen abgezogen war bei mir eher eine Steigerung zu verzeichnen.

Eine "Taxi-Bestell-Generallösung" halte ich mittelfristig für sehr unwahrscheinlich.
Wenn es uns noch nicht einmal hier auf der relativ neutralen Forums Ebene gelingt einen gemeinsamen Nenner zu finden.............
Nicht einmal die Zentralen innerhalb einer Stadt schaffen es zumindest minimale Übereinstimmungen zu finden, wenn es da schon heißt "Zwei Teilnehmer, drei Meinungen"....was glaubst Du wie es bei den Graupen aussieht ?............10 Teilnehmer, 30 Meinungen ?!?!

Natürlich profitiere ich von einer funktionierenden Zentrale und kann ob meiner Ergebnisse einem ML gelassen entgegen sehen, bin mir aber durchaus bewusst das unser bisheriges System extrem krankt.
Es kann nicht mehr darum gehen den Status Quo zu erhalten (denn der ist unser eigentliches Problem), sondern das Geschäft auf gesunde Füße zu stellen.
Die Art der Vermittlung ist dabei eher tertiär wichtig und ändert nicht wirklich etwas.
Rein Profit orientierte Systeme wie mT werden immer ihre Nischen finden aber nicht die erhoffte Revolution auslösen, genau so wenig wie eine alternative Gewerbeplattform welche z.Zt. nicht die notwendige Unterstützung hat.
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von alsterblick » 06.03.2014, 11:52

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
alsterblick hat geschrieben:....weil der FG-Markt mehr Fahrpreis kaum hergibt....
Glaubst Du das tatsächlich ?
Ja, ganz entschieden ist eine beliebige Preiserhöhung auszuschließen. :idea:
Z.B. bräuchten die Graupen doch nahezu eine Verdoppelung des Fahrpreises, um ML rechnerisch zu erreichen.
Du hingegen nicht, als Funkfahrer.
Thomas-Michael Blinten hat geschrieben: Eine "Taxi-Bestell-Generallösung" halte ich mittelfristig für sehr unwahrscheinlich.
--------
Das wäre aber schade!
Thomas-Michael Blinten hat geschrieben: Nicht einmal die Zentralen innerhalb einer Stadt schaffen es zumindest minimale Übereinstimmungen zu finden
Klar, die haben ja auch noch keine Vision, sondern kennen vorerst weiterhin lediglich den Kollisionskurs.
Visionen müssen immer erst geschaffen werden.
Guter_Kollege hat geschrieben: ….. als ein kerniges "Basta!"
und siegesgewisse Smileys.
--------
Es war spät, ich wollte endlich mal Ruhe hier und schlafen :mrgreen:
Guter_Kollege hat geschrieben: Mindestlöhne im öffentlichen Dienst stehen im Widerspruch zu den Kostensätzen für die Dienstleistungen der öffentlichen Hand und deren Haushalt-Budgets?
Auch im genehmigungspflichtigen Linienverkehr sind die Preise nicht völlig frei sondern unterliegen Vergaberichtlinien. Trotzdem gibt es hier Tarifverträge.
----
Für den behaupteten "unauflöslichen Widerspruch", Kollege Alsterblick, hätte ich denn
doch gerne ein bißchen mehr logische und rechtssichere Argumente.
Wenns irgendwie genehm ist.
--------
Guter Kollege, nimm doch einfach dieses Argument hier: Dienstleistungen der öffentlichen Hand………. Linienverkehr
unterliegen keiner zwingenden Profitabilität, zumal diese auch kaum errechenbar ist/wäre. :idea:
Wollte man Löhne als „unwirtschaftlich hoch“ erklären, wäre es unmöglich. :shock:
Fehlt im "Laden" Geld, wird es herbeigerufen (subventioniert). 8)
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Re: Pause versus Bereitstellung: Wie geht das?

Beitrag von eichi » 06.03.2014, 12:17

Zitat alsterblick:
Z.B. bräuchten die Graupen doch nahezu eine Verdoppelung des Fahrpreises,...
Es setzt allerdings bei dieser Annahme eine weiterhin
ungesund hohe Menge an Funklosen ( Graupen ) voraus.
Auch, nein, gerade Graupen brauchen eine bessere Auslastung!
Damit wären wir wieder bei den MWU, die Autos auf die Straße bringen,
ohne für ihre Auslastung zu sorgen. Nur mit Verpflichtung zum Stunden-
Mindestlohn lassen die sich vom Schleckertum abhalten.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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