Schwarzarbeit

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
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reasoner
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Schwarzarbeit

Beitrag von reasoner » 22.08.2012, 22:04

Der weiß was.
"weil der Fahrer sich, wenn er das Wort Steuerkarte hört, in Luft auflöst."

Quelle: http://bit.ly/P0uheZ
Fahrer, die überhaupt nicht (richtig) angestellt werden wollen. Wie überzeugt man die von Festlohn, ver.di und bezahltem Urlaub?

Filou
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Beitrag von Filou » 22.08.2012, 22:20

Gar nicht, die könn sich verpissen. :twisted:

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 22.08.2012, 22:30

Filou hat geschrieben:Gar nicht, die könn sich verpissen. :twisted:
+1
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Lotterliese
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Beitrag von Lotterliese » 22.08.2012, 22:52

Die Taxameter werden schlichtweg manipuliert,...
Erst denken, dann schreiben. Wäre von Vorteil gewesen.
Bei Fahrgästen kann der Eindruck entstehen, dass der Preis nicht stimmt.
Schließlich sind die Uhren - nach Aussage von Ohlinger - manipuliert.
Sauber recheriert. :twisted:

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scarda
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Beitrag von scarda » 23.08.2012, 02:56

Otto126 hat geschrieben:
Filou hat geschrieben:Gar nicht, die könn sich verpissen. :twisted:
+1
Hatte gestern auch erst wieder so ein Anfrage. Man fragt sich, sind die Zeiten so schlecht oder kommen die direkt vom Finanzamt? Hab ihm direkt die Tür gezeigt.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 23.08.2012, 07:35

Was tut man konkret gegen 'solche Anfragen', wenn diese leider immer wieder einmal zum kurzsichtigen Erfolg führen? Der vernünftige Unternehmer bedauert, wohingegen 3 Türen weiter alles passend gemacht wird.

Was tun also gegen den Sumpf? Zumindest unsere Behörden sind offensichtlich überfordert, auf jeden Fall personell. Selbstjustiz ist auch keine Lösung.

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Anna Chronismus
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Re: Schwarzarbeit

Beitrag von Anna Chronismus » 23.08.2012, 08:01

reasoner hat geschrieben:Fahrer, die überhaupt nicht (richtig) angestellt werden wollen. Wie überzeugt man die von Festlohn, ver.di und bezahltem Urlaub?
In dem man die unkorrekten Arbeitgeber von der Straße kehrt oder fegt oder kärchert. Also Plausibelitäts-Prüfungen - und bitte mehr als Eure zwei Handvoll Testwagen mit Fiskaltaxameter.

Finde nur ich es peinlich, wenn man sich hier über das verlotterte griechische Steuersystem empört - und bei dem eigenen Mangel, dass größere Teile einer ganzen Branche systematisch Steuern hinterziehen, Sozialabgaben verkürzen und unberechtigte Sozialleistungen in Anspruch nimmt, hilflos mit den Achseln zuckt und auf die schlechte Personalausstattung verweist?
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Beitrag von am » 23.08.2012, 09:00

Ist jemandem bekannt und kann erklären, um was es sich bei der Lösung der TP Bundesanstalt handelt?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von reasoner » 23.08.2012, 09:16

PTB?
Das ist das INSIKA-Projekt (http://www.insika.de/), welches bspw. fuer das Fiskaltaxameter die digitale Signatur mittels Chipkarte entwickelt hat. Nach der Fertigstellung schläft das jetzt vor sich hin, bis die MID 2004/22/EG greift.

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Beitrag von Campo » 23.08.2012, 10:29


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Beitrag von Lotterliese » 23.08.2012, 10:29

In den letzten 30 Jahren zeigt sich weltweit ein Phänomen, das zunehmend Interesse in der wissenschaftlichen Forschung und der Wirtschaftspolitik findet: Private Haushalte und Unternehmen entziehen sich in starkem Maße dem staatlichen Zugriff und damit der steuerlichen Erfassung und sozialen Abgabepflichten. „Mag man diesen Schwarzmarkt auch mit guten Gründen anprangern, seine Existenz ist ein Indiz, ein Signal dafür, dass irgend etwas auf dem offiziellen „weißen“ Markt für Arbeit nicht in Ordnung ist“.
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/46921.html

Hier als Buch:
http://www.amazon.de/Der-schwarze-Arbei ... 413&sr=8-1

Die Ursachen der Schwarzarbeit wird man auch mit einem Fiskaltaxameter nicht beseitigen.
Das sind leere Versprechen und blinder Aktionismus, um nicht eingestehen zu müssen, dass der Fisch ganz woanders stinkt.

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Beitrag von am » 23.08.2012, 13:25

PTB, TPB ? Who cares? ;-)

Ja, insika, schonmal gehört, danke.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Otto126 » 23.08.2012, 16:12

Lotterliese hat geschrieben: (...) dass der Fisch ganz woanders stinkt.
Hat sich da was geändert, was ich nicht mitbekommen habe?
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von Wattwurm » 23.08.2012, 18:14

Nur mal so am Rande bemerkt: Eine arme HatzIV-Sau der sich ein bißchen Schwarzgeld "nebenbei" verdient, gibt das Geld auch wieder aus! Das Schwarzgeld kommt also zurück in den Wirtschaftskreislauf! Der kauft sich von seinem Schwarzgeld neue Klamotten oder einen CD-Player und so fort! Ich glaube nicht, dass so ein armes HartzIV-Würstchen sein Schwarzgeld auf ein Nummernkonto einer Schweizer Bank einzahlt. Er verkonsumiert das Geld und und läßt die Kasse im Mediamarkt oder bei H&M klingeln und sichert damit auch (hoffentlich legale) Arbeitsplätze!

Und wenn dieses arme HartzIV-Würstchen in der Lage ist seinen kaputten Kühlschrank mit seinem Schwarzgeld aus eigener Tasche zu bezahlen dann, man mag es gar nicht laut sagen, dann entlastet er sogar damit die Staatskasse, die ihm ansonsten einen Gutschein über einen Kühlschrank bei Saturn oder Mediamarkt ausstellen müßte! Ich will Schwarzarbeit nicht verniedlichen. Schwarzarbeit gehört bestraft. Aber Schwarzarbeit trägt mit zum BIP bei und ist ein Glied in der Kette der Wertschöpfung innerhalb des Wirtschaftskreislaufes! Das nur mal so am Rande zum Nachdenken!

Und nun ein weiteres Thema zu nachdenken:

Klaus Zumwinkel hat 1,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Dafür wurde er zu 24 Monaten Knast auf Bewährung verurteilt!

Zum Vergleich dazu: http://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemit ... l?nn=98148

Zitat: Deren Ermittlungen ergaben, dass das Ehepaar insgesamt fast 11.000 Euro zu Unrecht vom Jobcenter bekommen hatte. Das Urteil: 3 Jahre Knast auf Bewährung!

1,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen gleich 24 Monate Bewährungsknast! Der Name des Verurteilten: Klaus Zumwinkel! Kann jeder bei Wikipedia nachlesen!

Um 11.000 Euro das Arbeitsamt be:schissen 36 Monate Bewährungsknast! Name der Verurteilten: Müller, Meier oder Schulz!

Wer noch an die Gerechtigkeit der Justiz glaubt dem ist nicht mehr zu helfen! Die Kleinen werden gehängt, die Großen läßt man laufen, so war es immer schon und so wird es bleiben! Amen!

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Beitrag von reasoner » 23.08.2012, 18:35

Zitat: Deren Ermittlungen ergaben, dass das Ehepaar insgesamt fast 11.000 Euro zu Unrecht vom Jobcenter bekommen hatte. Das Urteil: 3 Jahre Knast auf Bewährung!
1 Jahr, Wurmling.

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Beitrag von Wattwurm » 23.08.2012, 19:02

1 Jahr, ausgesetzt auf 3 Jahre zur Bewährung! Wollen wir uns darauf einigen, Resi?

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Beitrag von Redakteur » 23.08.2012, 19:15

So blöde es klingt, und so falsch, wie es sicher auch ist:

Schwarzarbeit ist für unsere Wirtschaft extrem wichtig. Man denke nur mal an die vielen kleinen und großen Um- und Neubauten an Häusern, die "unter der Hand" geschaffen werden. Und dafür werden Milliarden für Baumaterialien in den Baumärkten ausgegeben, offiziel.

Und das gleiche gilt für viele andere handwerkliche Branchen.

Und was das Taxigewerbe angeht, hier in Wilhelmshaven war es bis vor ein paar Jahren so, das fast kein Fahrer angestellt war. Die Arbeitsämter waren sich dessen durchaus bewußt, sie wußten auch, das die Verdienstbescheinigungen nicht alles anzeigten, was verdient wurde.
Aber man hat die Fahrer "zufrieden" gelassen, keine Lehrgänge oder dergleichen, weil sie ja am "arbeiten" waren.

Fast jeder Unternehmer hat dann kräftige Nachzahlungen leisten dürfen, nach dem es eine Betriebsprüfung gab, und die meisten wurden dann vorsichtiger. Und dennoch fahren noch genug schwarz, einige schon seit Jahren!!!
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Beitrag von reasoner » 23.08.2012, 19:30

Hast du noch alle Latten am Zaun? :evil:
Schwarzarbeit ist für unsere Wirtschaft extrem wichtig.
Das lasse ich mir einrahmen.

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Beitrag von taxirock » 23.08.2012, 19:50

"Schwarzarbeit ist der Schnorchel der Binnenkonjunktur"

unbek. Verfasser.... :roll:

Inwieweit das zutrifft und wie Realität und Wunschdenken koalieren..mag jeder selber entscheiden..
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Beitrag von ImmerMitDerRuhe » 23.08.2012, 20:18

Ich sehe nur mal wieder - wie so oft - das hier mit der großen Sense alle über einen Kamm barbiert werden. Der Taxifahrer ist per se kriminell, und es wird von vorne herein ausgeschlossen, das es auch durchaus sehr viele Ehrliche gibt. Das wird in der Regel nur noch als Fußnote erwähnt.
Man schafft sich selber einen Job, ggf. kauft man sich einen Wagen, teuer, fällt keinem zur Last. Hat volles Risiko der haftung, Kreditschulden...
Man bezahlt immer viel Steuern, Kfz, Mineralöl, Umsatz, Versicherungssteuer.. ( das läppert sich ganz schön, mal ausrechen ! ).
Wir haben sehr sehr wenig Einfluß auf unsere Preise, und sehr wenig Einfluß auf unsere Kosten. Die die unsere Rahmenbedingungen festsetzen, ausgrechnet die zeigen permanent mit dem Finger auf uns !!
JEDER andere Kaufmann hat Spielraum , und kann reagieren bzw. sich anpassen!!!
Wenn es denn tatsächlich eng wird, und man keine Möglichkeit mehr hat als den Umsatz ein wenig zu verkürzen, dann ist man der Teufel in Person.
Das ist nicht gut, das ist nicht richtig, aber es ist zumindest ersteinmal verständlich.
Zumwinkel war ein elender Raffgieriger, der das Maul nicht voll genug bekommen konnte. Wer schon so viel Kohle hat, und sich dann noch bereichert ist ein schäbiger, charakterloser Hund.
Wer es als Mini-Verdiener tut um sein "Überleben " zu sichern ist erstmal zu bedauern. Auch das Motiv spielt eine Rolle - immer.

Und zu bedauern sind auch die Anständigen, die durch diese oberflächlichen Presseartikel oder TV Beiträge immer gleich mit in den Sack kommen auf den dann drauf gehauen wird, und das schmeckt mir nicht. Das wird langsam zur Hetze hier bei uns.

Jeder Ritter oder sonstwer müßte nach meiner Ansicht mindestens einen Monat auf der Taxe sitzen, zu diesem "Gehalt" selbstverständlich.
Dann kann er erst mitreden.

ImdR

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