Mindestlohn

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
KLARTEXT
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Mindestlohn

Beitrag von KLARTEXT » 27.02.2006, 16:06

Im Rahmen der aktuellen politischen Diskussion über einen existenzsichernden Mindestlohn, sollten sich die Landesverbände von TVD und BZP dieses Thema endlich einmal zu Eigen machen! Ich sehe weit und breit keine Gewerkschaft die Interesse hat Taxifahrer zu vertreten!

Im Taxigewerbe werden Löhne gezahlt, die man wohl zu Recht als menschenunwürdig bezeichnen kann! Egal ob als festangestellter Taxifahrer oder als Taxifahrer der auf Provisonsbasis fährt, ein gesetzlich garantierter Mindestlohn von 5.- Euro pro Stunde sollte schon gezahlt werden!

Zur Zeit werden im deutschen Taxigewerbe Löhne gezahlt, für die kein Pole mehr arbeitet!

Also meine Herren vom BZP oder vom TVD, das wäre doch mal eine richtig geiles Thema mit dem man sich positiv ins Gespräch bringen kann!

Ich möchte es noch erleben dürfen diese Schlagzeile: Alle Mitglieder im BZP und TVD verpflichten sich ihren Beschäftigten einen Mindestlohn von 5.- Euro pro Stunde zu zahlen!

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Beitrag von hf » 27.02.2006, 16:37

Bist du Fahrer(nur so interessehalber nachgefragt)?
Nicht die Mehrheit ist entscheidend, sondern die Wahrheit!

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Beitrag von H&K » 27.02.2006, 16:58

Und ich beantrage den Mindestumsatz für Taxiunternehmer!
Wer macht mit?
:lol:

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Beitrag von KLARTEXT » 27.02.2006, 20:41

Unternehmer mit sozialem Touch... :lol:

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Beitrag von KLARTEXT » 27.02.2006, 20:43

hf hat geschrieben:Bist du Fahrer(nur so interessehalber nachgefragt)?
Unternehmer mit sozialer Ader... :wink:

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Beitrag von KLARTEXT » 27.02.2006, 20:45

H&K hat geschrieben:Und ich beantrage den Mindestumsatz für Taxiunternehmer!
Wer macht mit?
:lol:
Ich! Den durchschnittlichen Umsatz eines Alleinfahrers im Monat schätze ich auf 2700.- Euro Brutto! Plus Minus 10 Prozent! Das wäre dann der Mindestumsatz... :wink:

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homer
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Beitrag von homer » 27.02.2006, 22:58

2700,- € halte ich sogar als Mindestumsatz noch für verdammt viel zu knapp.
Bei korrekter Kalkulation und ehrlicher Buchführung, mit Steuern zahlen und allem anderen inkl. Krankenversicherung -
da hat der betreffende Unternehmer doch kaum das Existenzminimum über. In der Folge hätte der betreffende also
sogar Ansprüche auf bestimmte Sozialleistungen (Wohngeld, evtl. Sozialhilfe/Grundsicherung).
Es ist bekannt daß letzteres z.B. in Hamburg gar nicht so selten vorkommt, trotz laufendem eigenem Gewerbe.

Die Grundidee des Mindestumsatzes für eine Taxe finde ich prima, das hat meine volle Zustimmung -
ich fürchte allerdings daß Klartext und andere über die Konsequenzen weniger begeistert sein werden :
Selbstverständlich redet hier niemand von einer Subvention des Gewerbes, wo sollte die wohl auch her kommen -
das wäre aber so ziemlich der einzige Weg diesen Mindesumsatz zu "garantieren".

Was allein übrig bleibt ist der bittere Umkehrschluß :
Wer diesen Mindestumsatz über eine längere Zeit nicht erreicht, dem muß die Behörde die Konzession entziehen !

Mindestens in Hamburg und Berlin haben wir den Sonderfall daß offensichtlich um wenigstens 25% zuviele
Konzessionen erteilt worden sind als es für das Gewerbe wirtschaftlich und legal zum Überleben tragbar ist.
Praktisch alle Verbände und sonstigen Beteiligten inkl. Gutachter, Gerichte usw. stimmen darin überein,
ausgenommen fast nur die Handelskammer und die Taxenbehörden in Hamburg und Berlin.
Um beim Beispiel hamburg zu bleiben heißt das ganz klar daß 1000 Taxen verschwinden müssen,
irgendwie wird also früher oder später jemand entscheiden müssen wer das sein soll -
da ist es jedenfalls nicht der dümmste Ansatz unter anderem diejenigen mit den niedrigsten Umsätzen vom Markt zu nehmen.


PS.: Bevor hier wieder jemand unbedingt über die genannten Zahlen debattieren möchte empfehle ich vorher
einen gründlichen Blick auf die Homepage von E. G. Engel : :arrow: http://taxi-hamburg-klartext.de/html/mechanismen.html
Dort ist nämlich auch nach Umsätzen aufgeschlüsselt so zienlich alles dazu gesagt -
wer als selbstfahrender Einzelunternehmer nur 3000,- € Umsatz im Monat erreicht hat der hat damit
legal höchstens 900,- € verdient - brutto !
Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. (Erich Fried)
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einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 28.02.2006, 01:27

Ich kann mir vorstellen, dass einige Kollegen bei einem garantierten Mindestlohn gar nix mehr zun würden.
Was wäre die Konsequenz? Mindestumsatz- sonst fliegst du.

Ich hatte übrigens tatsächlich schon schlechter bezahlte Jobs.
Allerdings muss es, damit umgerechnet < 5€ pro Stunde rauskommen verdamt schlecht laufen. Und das gleicht sich meist dadurch wieder aus, das die nächste Schicht um so besser läuft.

Außerdem fällt mir kaum ein anderer Job ein, wo man es dermaßen schlecht auf die Stunden umrechnen kann, weil ich die Wartezeiten zum Teil für andere Dinge nutzen kann.
Allerdings fahre ich auch in einer recht kleinen Stadt und mach das nur Nebenbei. Wäre das tatsächlich mein Beruf, würde ich wohl auch anders denken
Humor ist, wenn man trotzdem lacht

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 08:28

homer hat geschrieben:In der Folge hätte der betreffende also
sogar Ansprüche auf bestimmte Sozialleistungen (Wohngeld, evtl. Sozialhilfe/Grundsicherung).
Es ist bekannt daß letzteres z.B. in Hamburg gar nicht so selten vorkommt, trotz laufendem eigenem Gewerbe.
Ich kann das für meine Stadt ( NMS ) auch bestätigen! Traurig aber wahr! Allerdings sind das die Unternehmer die gezwungenermaßen am ehrlichsten arbeiten!!! Diese Unternehmer, fast alles Alleinfahrer, müssen dem " Amt " jeden Monat ihre Kontoauszüge und ihre Einnahmeüberschußermittlung vorlegen und jede Rechnung belegen! Gläserner geht es nicht! Und auf Wohngeld hat jeder Bürger Anspruch, der diesen Anspruch belegen kann! Selbst Hausbesitzer soll es geben, die Wohngeld beziehen!

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 08:36

homer hat geschrieben:
Was allein übrig bleibt ist der bittere Umkehrschluß :
Wer diesen Mindestumsatz über eine längere Zeit nicht erreicht, dem muß die Behörde die Konzession entziehen !
Jetzt sind wir an einem interesssanten Punkt angekommen: Und zwar der Mindestumsatz als Nachweis der Betriebspflicht!!! Ich finde alle 2 Jahre sollte die Verkehrsbehörde jede Konzession daraufhin überprüfen, ob die Betriebspflicht noch erfüllt wird! Der Unternehmer hat der Verkehrsbehörde dieses anhand einer G+V oder Einnahme-Überschußrechnung zu belegen!

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 08:52

homer hat geschrieben: wer als selbstfahrender Einzelunternehmer nur 3000,- € Umsatz im Monat erreicht hat der hat damit
legal höchstens 900,- € verdient - brutto !
Nun laß mal die Kirche im Dorf.... :shock:

Wer als selbstfahrender Unternehmer 3000.- Umsatz macht und lediglich 900.- Euro Überschuß erzielt, hat irgendetwas falsch gemacht! Ich bin selbstfahrender Unternehmer und liege im genannten Bereich von 2500-3000 Euro Umsatz pro Monat! Am Ende kommt bei mir ein Überschuß heraus der in der Regel deutlich über 1000.- Euro liegt! Letzten Monat ging mir meine Kupplung kaputt, die 800.- Euro verschlang, da lag ich in der Tat knapp unter 1000.- Euro Überschuß! Das kommt aber nun nicht jeden Monat vor!

In aller Regel, kann man knapp die Hälfte des Umsatzes auch als Überschuß erwarten! Ich gehöre keiner Zentrale an, (in Hamburg sagt man Graupe dazu) muß also keine Funkgebühr abdrücken und meine Taxi läuft auf Rädern und nicht auf Raten!

Und ich nehme eine Wolldecke mit ins Taxi und laß die Kiste am Posten nicht stundenlang vor sich hin grökeln und meine Taxi schiebe ich, wenn´s eine Wagenlänge weiter geht... :mrgreen:

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 09:08

In Hamburg würde ich also 3000.- Euro Mindestumsatz erwarten! Damit wären wir wieder bei einem Mindestlohn, der für Hamburg 5,50 Euro betragen sollte! In Neumünster, mit seinen sozialschwachen Strukturen und dem deutschlandweit niedrigstem Taxitarif, würde ich den Mindestumsatz um die 2500.- Euro schätzen und den Mindestlohn bei 4,50 Euro ansiedeln!

Einen einheitlichen Mindestlohn für das gesamte Bundesgebiet, halte ich für wenig sinnvoll! In Zusammenarbeit mit den Verbänden und den Taxiobleuten müßten Mindestlohn und Mindestumsatz von Stadt zu Stadt mit der Behörde individuell festgesetzt werden!

Ob nun " PLUS-TAXI " ( der größte Schuß in den Ofen seit es Hans Meißner gibt ) oder GPS-Datenfunk oder EPOS-Cash-Terminal, ob Vollautomatik oder Halbautomatik, wir reden uns immer nur die Köpfe heiß über die Beziehung Taxi und oder Technik und Fahrgast. Wir reden nie über das was neben König Kunde auch nicht ganz unwichtig ist: Unser Fahrpersonal!!!

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Beitrag von H&K » 28.02.2006, 09:35

KLARTEXT hat geschrieben:Wer als selbstfahrender Unternehmer 3000.- Umsatz macht und lediglich 900.- Euro Überschuß erzielt, hat irgendetwas falsch gemacht! Ich bin selbstfahrender Unternehmer und liege im genannten Bereich von 2500-3000 Euro Umsatz pro Monat! Am Ende kommt bei mir ein Überschuß heraus der in der Regel deutlich über 1000.- Euro liegt! Letzten Monat ging mir meine Kupplung kaputt, die 800.- Euro verschlang, da lag ich in der Tat knapp unter 1000.- Euro Überschuß! Das kommt aber nun nicht jeden Monat vor!
So, und nun stell Dir mal vor, das Taxi läuft auf Raten oder Leasing (ca. 600 €/M. für ein schönes Mittelklassemodell - denn wer bezahlt sein Taxi heutzutage noch bar, ausser er kauft sich was Altes) und muss außerdem an die Zentrale 180-200 € Grundbeitrag zzgl. 1-1,50 € pro vermittelte Fahrt abdrücken...
schon sieht die Rechnung anders aus...
Bei uns in der Stadt leben einige der Kollegen nur noch am Existenzminimum! Letztes Jahr gingen 5 Konzessionen an die Stadt zurück, weil die Unternehmer pleite gingen...

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Beitrag von H&K » 28.02.2006, 09:47

KLARTEXT hat geschrieben:Einen einheitlichen Mindestlohn für das gesamte Bundesgebiet, halte ich für wenig sinnvoll! In Zusammenarbeit mit den Verbänden und den Taxiobleuten müßten Mindestlohn und Mindestumsatz von Stadt zu Stadt mit der Behörde individuell festgesetzt werden!
Damit würden nur noch größere Reglementierungen auf uns zu kommen!

Stell Dir vor, so was kommt: was glaubst Du wie plötzlich alle rund um die Uhr in der Kiste sitzen würden, nur um evtl. noch ein paar Pimperlinge mehr einzunehmen, damit sie nicht diejenigen sind, die über die Klinge springen müssen.
Arbeitslosengeld gibt es nicht für ehemalige selbständige Taxifahrer und Jobs warten auch nicht auf sie, speziell in Zeiten von 5 Mio. Arbeitslsosen!
Das heißt: alles verkaufen, was man hat, sämtliche Versicherungen auflösen und dann Sozialhilfe...

Überleben würden das nur noch die Unternehmen, die mit sicheren festen Auftrags-/Krankenfahrten etc. eingedeckt sind. Alle anderen, die von der Laufkundschaft leben müssen, gehen den Bach runter.

Als ich den Mindestumsatz für Taxiunternehmer gefordert habe, war das als Gag gemeint in Reflexion auf die Forderung eines Mindestlohns für angestellte Taxifahrer.
Der Lohn muss ja von irgendwo her kommen. Wenn ich meinen Fahrer nach % zahle und es geht Geschäft, hat er ja auf alle Fälle schon mal mehr verdient, geht nichts, hat er halt Pech gehabt (und ich mit, weil ja dann auch nichts in der Abrechnung ist). Ich kann ja von Nichts keinen Lohn bezahlen. Wo sollte ich das her nehmen? Einer Oma aus dem Sparstrumpf klauen?
Früher hatte ich Festlohn bezahlt (mit der Aussicht auf zusätzliche % ab einem bestimmten Umsatz) - der Endeffekt war der, dass sich die Damen oder Herren darauf ausgeruht haben und der Umsatz in keiner Relation zum Lohn stand. Letztendlich musste ich diese Leute entlassen, weil ich nicht in meiner Schicht das Geld verdienen wollte, was ich noch für die Zahlung meines/r Fahrer/in brauchte.

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Beitrag von Wikinger » 28.02.2006, 10:14

Hi KLARTEXT, bei aller Liebe, allein die Finanzierung und die Vollkasko, da bist du doch schon bei 2000,- Euro. Nun versteh ich gar nix mehr. Oder gibt es in Neumünster die Autos umsonst, und die Versicherung noch dazu? Was ist dann jetzt mit Sprit, und dann mit der MwSt.?



Bitte hilf mir, weil würde auch gerne Geld verdienen!

nicht egal !
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Beitrag von nicht egal ! » 28.02.2006, 13:13

Bei 5 Millionen Arbeitslosen geht so einiges
den Bach herunter , kein Wunder !


Ich vermute , es wird noch schlimmer werden , wenn die Gesundheitsreform* , Rentenreform* und 2007 die Mehrwertsteuererhöhung
von 3 % kommen !

Biodiesel wird genauso teuer sein wie Diesel ( 2007 ) und die Gaspreise für die neu angeschafften " Erdgas - Zafiras " ( sind ja keine Mercedesse ) sollen auch gewaltig steigen !

Immer weiter in die Taschen greifen , schöne Politik !

Nicht Entlastung , sondern Belastung . :twisted:

Vor - allem - einen Riegel voschieben , was günstig ist - ist mit den Zigaretten Stix nichts anderes , nur mal so als Beispiel !

Weiter so .... !

nicht egal !

* wenn diese unsozial geregelt werden sollte

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 14:18

Wikinger hat geschrieben:Hi KLARTEXT, bei aller Liebe, allein die Finanzierung und die Vollkasko, da bist du doch schon bei 2000,- Euro. Nun versteh ich gar nix mehr. Oder gibt es in Neumünster die Autos umsonst, und die Versicherung noch dazu? Was ist dann jetzt mit Sprit, und dann mit der MwSt.?

Bitte hilf mir, weil würde auch gerne Geld verdienen!
Deinem Hilfeersuchen komme ich gerne nach, guckst Du hier: http://www.taxisteffen.de/betriebs.htm

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Beitrag von H&K » 28.02.2006, 15:41

KLARTEXT hat geschrieben:
Wikinger hat geschrieben:Hi KLARTEXT, bei aller Liebe, allein die Finanzierung und die Vollkasko, da bist du doch schon bei 2000,- Euro. Nun versteh ich gar nix mehr. Oder gibt es in Neumünster die Autos umsonst, und die Versicherung noch dazu? Was ist dann jetzt mit Sprit, und dann mit der MwSt.?

Bitte hilf mir, weil würde auch gerne Geld verdienen!
Deinem Hilfeersuchen komme ich gerne nach, guckst Du hier: http://www.taxisteffen.de/betriebs.htm
Das ist 1 Beispiel - jeder Unternehmer muss anders kalkulieren und daher ist es nicht repräsentativ!

Ich hatte im Jahre 2004 Gesamt-Betriebsausgaben von knapp 47.000 €, aber nicht den doppelten Umsatz des Fallbeispiels (1 Taxi im 2-Schicht-Betrieb)!

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Beitrag von KLARTEXT » 28.02.2006, 16:41

Es gibt ungefähre Anhaltswerte die man zu Grunde legen kann! Die Jungs vom Finanzamt sind nicht doof und die von der Steuerfahndung auch nicht!

1. Umsatz pro Stunde ca. 9.- Euro
2. Umsatz pro gefahrenen Kilometer 0,80 Euro
3. Betriebskosten pro Kilometer 0,50 Euro
4. Überschuß pro Kilometer 0,30 Euro
5. Fahrerlohn ca. 4,50 Euro pro Std.

Das sind in Etwa die Zahlen, die man bei einer Betriebsprüfung um die Ohren gehauen bekommt! Diese Zahlen zu widerlegen fällt in der Regel schwer!

Du kannst nicht 100.000 Kilometer im Jahr fahren und 50.000.- Euro Gesamtumsatz angeben! Das glaubt Dir keine Sau! Bei 100.000 Kilometer will die Steuerfahndung mindestens 75.000.- Euro Umsatz sehen und geht dann von einem Überschuß von mindestens 35.000.- bis 40.000.-Euro aus!

Einwagenunternehmer mit einem festangestelltem Fahrer ist sowieso Blödsinn! Fahre ganz alleine, dann hast Du unter´m Strich mehr dabei über! Entweder Du hast 2, 3 oder 4 Droschken, dann mußt Du mit Fahrpersonal arbeiten, oder Du hast 1 Taxi, dann fährst Du das Ding alleine! Ansonsten muß Du für den Luxus Deines festangestellten Fahrers mindestens 2 Stunden am Tag extra fahren um den zu bezahlen...! Und das Auto hält auch länger... :lol:

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homer
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Beitrag von homer » 28.02.2006, 16:52

KLARTEXT hat geschrieben:Einwagenunternehmer mit einem festangestelltem Fahrer ist sowieso Blödsinn! Fahre ganz alleine, dann hast Du unter´m Strich mehr dabei über! Entweder Du hast 2, 3 oder 4 Droschken, dann mußt Du mit Fahrpersonal arbeiten, oder Du hast 1 Taxi, dann fährst Du das Ding alleine! Ansonsten muß Du für den Luxus Deines festangestellten Fahrers mindestens 2 Stunden am Tag extra fahren um den zu bezahlen...! Und das Auto hält auch länger... :lol:
Diese Rechnung ist natürlich richtig wenn die praktisch zu erzielenden Umsätze so grottenschlecht sind wie in
Deiner Rechnung.
Liegen die realisierbaren Umsätze aber doppelt so hoch oder noch darüber dann sieht das ganz anders aus...
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