Guter_Kollege hat geschrieben:
Es obliegt aber im Zweifelsfall dem AG, nachzuweisen, dass diese dann auch tatsächlich genommen wurden.
Ein einfacher, pauschaler Abzug von der Arbeitszeit, ohne konkreten Nachweis, kommt jedenfalls nicht in Betracht.
Das ist irgendwie schon lustig.
Als ich noch in einem Konzern arbeitete und mit meiner Position noch Arbeitszeit "stempeln" musste, wurde ab 10 Stunden Arbeitszeit vollautomatisch 30 Minuten Pause auf der Abrechnung abgezogen.
Das heißt: Du hast dich um 8:00 eingestempelt, um 18:30 bist du nach Hause und hattest keine Zeit eine Pause zu machen.
Dann hat das System vollautomatisch 10 Stunden Arbeitszeit und 30 Minuten (oder waren es 45 oder gar 60 Minuten? ist ja egal - das gesetzliche Minimum halt) in die Abrechnung eingetragen und du hast keinerlei Ärger bekommen.
Hast du eine einzige Minute über 10 Stunden gearbeitet (also wirkliche Arbeitszeit, ohne Pausen manuelle oder automatische Pausen), so wurde dies vollautomatisch dem Betriebsrat gemeldet. Und Abteilungsleiter, Leiter, Führungskraft 1 und 2 mussten einen Bericht wegen dieses Verstoßes schreiben.
So links-radikal und Betriebsratunterwandert wie der Konzern war, wundert mich, dass hier der pauschale Abzug von Arbeitszeiten, ohne dass diese genommen wurden, akzeptiert wurde.
Im Übrigen habe ich auch im Rahmen meiner Ausbildung mal an einer Hotline gearbeitet.
Dort gab es auch Phasen, wo keine Anrufe eingingen, man alle Fälle abgearbeitet hatte, nichts zu sortieren, ordnen oder recherchieren hatte.
Und nur darum saß und auf den nächsten Kundenanruf gewartet hat.
Niemand im ganzen Leben, nicht mal im Ansatz, kam übrigens auf die Idee, dieses nichtstun als Pause zu deklarieren.