Hansa Werbestunden

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
Juskwe
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Juskwe » 02.12.2015, 01:42

Und wenn jemand die l ä c h e r l i c h e n 2-3 Stunden im Jahr nicht aufbringen kann, soll er ruhig andere Aktionen mit Geld unterstützen. Das ist ein Gebot der Solidarität und des Gleichheitsgrundsatzes.
Selbst wenn man diese lächerlichen 2-3Stunden aufbringen WOLLTE, dann KONNTE man es teilweise nicht. Insbesondere als Nachtfahrer der im Westen von Hamburg beginnt wäre es Lotterie gewesen nach Billstedt zu eiern um dann vor leeren Regalen zu stehen. Dann kommen für die 2-3Stunden mal schnell wesentlich mehr zusammen + Leerkilometer. Ich hatte mal gefragt ob es andere Möglichkeiten gäbe, die Stunden evtl. auch in einem Rutsch abzuarbeiten, die gab es NICHT.
Und es wird bestimmt einige, wenige Fahrer geben, die diesen Dienst, der letztlich auch ihnen selbst dient, bezahlt haben wollen.
JaJa, des Hansas Feind waren schon immer die anständig bezahlten Fahrer, wenn es nach den oberen ginge würden wir ja jetzt für 25% fahren. Der anständig bezahlte Fahrer sitzt nämlich nicht 12Stunden auf dem Bock und reisst jede Tour.
Natürlich dient Arbeit immer mir selbst, nichtsdestotrotz muss sie bezahlt werden. Mitarbeiter anderer Unternehmen die zu Werbungsaktionen geschickt werden, wollen auch bezahlt werden. Das ist normal und der Unternehmer entscheidet letztlich ob es den finanziellen Aufwand wert ist. Deshalb ist er der Unternehmer, der wenn er es gut anstellt mehr verdient und wenn er es vermasselt auch das Risiko zu tragen hat.
Das ist ein Gebot der Solidarität und des Gleichheitsgrundsatzes.
Voll solidarisch und gleich wenn ich als Aushilfsfahrer die gleichen Beträge bezahlen muss. Schmälerte ja voll solidarisch meinen Stundenlohn mehr als doppelt so stark wie den der Vollzeitfahrer.
Wenn jeder Genosse pro Anteil so und so viel Arbeitsstunden abliefern müsste, und dass dann an seine Fahrer als bezahlte Arbeitszeit deligiert wäre es ja ok.

Die Herren wundern sich, dass MyTaxi so motivierte Fahrer hat?
Mal den Stil der Kommunikation mit den Fahrern/Kunden vergleichen, anstatt nur fordern fordern fordern, Anreize und positive Bestätigung schaffen, und ab und zu mal ein Bonbon verteilen. Und nein die Ankündigung von 5€ wenn man jemanden ein Musical aufschwatzt, schon gar nicht wenn man uns wie Kaffefahrtmitarbeitern genau vorschreibt wie man das anstellen soll, zählt nicht dazu.
Zuletzt geändert von Juskwe am 02.12.2015, 01:47, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von alsterblick » 02.12.2015, 03:44

Von mir aus die Strafgelder kassieren (ggf. vom Taxiunternehmer zahlend) und ein Großteil der Tüten wird dann per Post verschickt -ist auch logistisch viel einfacher.
Ausgerechnet zu Weihnachten hin (wie jetzt) kannst Du mit Touren doch locker das benötigte Porto meht als einfahren und der Taxiunternehmer zahlt es. 8)
Alles andere erscheint mir als Milchmädchenrechnung. :roll:
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von CPL5938 » 02.12.2015, 05:16

pauline hat geschrieben: Über die Art der Kundenbetreuung lässt sich durchaus streiten, CPL.
Darum ging es bei meiner Bemerkung aber nicht.

… Und wenn jemand die l ä c h e r l i c h e n 2-3 Stunden im Jahr nicht aufbringen kann, soll er ruhig andere Aktionen mit Geld unterstützen. Das ist ein Gebot der Solidarität …
Diese 3 Std. sind aber netto gerechnet. Brutto ist es mehr und lässt sich für Fahrer eigentlich nur unverhältnismäßig aufwendig einrichten. Aber eigentlich sehe ich es genauso, wie Du. Ich persönlich möchte zwar meine Zeit nicht damit verbringen diese Werbestunden zu leisten, aber andere haben damit weniger Probleme und sehen die Werbegeschenke längst nicht so kritisch wie ich. Und wenn ich mich durch einen vertretbaren Betrag davon „freikaufen“ kann, dann finde ich das völlig ok. Und wie SSF schon sagte, mache ich Kundenwerbung auf meine Art, die ich auch besser kann als Tüten verteilen. Jeder soll das beste leisten und zwar so wie er gemacht ist.
Was für eine Aufregung um diesen Pipifax !
Aufregung um Pipifax ist doch aber die schönste Aufregung!
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von CPL5938 » 02.12.2015, 05:20

Juskwe hat geschrieben: Mal den Stil der Kommunikation mit den Fahrern/Kunden vergleichen, anstatt nur fordern fordern fordern, Anreize und positive Bestätigung schaffen, und ab und zu mal ein Bonbon verteilen. Und nein die Ankündigung von 5€ wenn man jemanden ein Musical aufschwatzt, schon gar nicht wenn man uns wie Kaffefahrtmitarbeitern genau vorschreibt wie man das anstellen soll, zählt nicht dazu.
hört hört.
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Pirat » 02.12.2015, 08:46

Pirat hat geschrieben:Mit Appell an den Gemeinschaftssinn und auf Freiwilligenbasis.
Gleichzeitig müssen Nachteile/Bedrohung für den Einzelnen erkennbar sein, ohne sie auszusprechen.
Kreative Fachanwälte arbeiten bereits am NEWSLETTER
pauline hat geschrieben:Das ist ein Gebot der Solidarität und des Gleichheitsgrundsatzes.......

Der Chef wird das richtig einzuordnen wissen.....
Das ging aber schnell!
------------------------------------------------------------------------------------------------------


Der Schreiber scheint genau zu wissen, worum es geht.

Ich zitiere: In der Rechtsliteratur mehren sich aber die Meinungen, nach denen Dritte, die vertraglich an Arbeitsverhältnissen beteiligt sind, den Kündigungsschutz zu beachten haben. Hierfür spricht beim Teilnehmervertrag, dass sein wesentlicher Bestandteil ein Arbeitsverhältnis mit einem Mitglied der Funkzentrale ist, die Zentrale Weisungsbefugnisse aus dem Arbeitsverhältnis erhält, die Funkteilnahme wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeit und deren Vergütung ausübt und sämtliche Umstände beiden Parteien bei Vertragsschluss bekannt sind.

Also, im Rahmen dieses Dreiecksverhältnis (Teilnehmervertrag) werden Weisungsbefugnisse aus dem Arbeitsverhältnis auf die Zentrale übertragen, was dem Arbeitnehmer bei Vertragsschluss bekannt ist.
Soweit so gut.
Wenn die Zentrale nun 3 Werbestunden vom Arbeitnehmer einfordert, muss der Arbeitgeber dafür gerade Stehen und bezahlen.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Guter_Kollege » 02.12.2015, 14:33

eichi hat geschrieben:Den Unterschied Hansa-Unternehmer ./. angestellter Fahrer ist (auch) in diesem Themenkomplex
völlig übersehen worden. Wischiwaschi eben.
Ein kluger Scheff hätte die "Strafgebühr" selbst übernommen und seine Leute Geld verdienen lassen.
Das wäre betriebswirtschaftlich sinnvoll.
Du jedenfalls hast es geschnallt worums geht.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 02.12.2015, 14:38, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Guter_Kollege » 02.12.2015, 14:50

Pirat hat geschrieben:Ich zitiere: In der Rechtsliteratur mehren sich aber die Meinungen, nach denen Dritte, die vertraglich an Arbeitsverhältnissen beteiligt sind, den Kündigungsschutz zu beachten haben. Hierfür spricht beim Teilnehmervertrag, dass sein wesentlicher Bestandteil ein Arbeitsverhältnis mit einem Mitglied der Funkzentrale ist, die Zentrale Weisungsbefugnisse aus dem Arbeitsverhältnis erhält, die Funkteilnahme wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeit und deren Vergütung ausübt und sämtliche Umstände beiden Parteien bei Vertragsschluss bekannt sind.

Also, im Rahmen dieses Dreiecksverhältnis (Teilnehmervertrag) werden Weisungsbefugnisse aus dem Arbeitsverhältnis auf die Zentrale übertragen, was dem Arbeitnehmer bei Vertragsschluss bekannt ist.
Soweit so gut.
Wenn die Zentrale nun 3 Werbestunden vom Arbeitnehmer einfordert, muss der Arbeitgeber dafür gerade Stehen und bezahlen.
Der sogenannte Dritte ist hier gleichzeitig auch der Zweite.
Ob dem typischen Taxi-Arbeitnehmer wirklich immer bekannt ist, das hier Weisungsbefugnisse übertragen werden?
Und welche wären das?
Sind sie ausformuliert im Arbeitsvertrag, inkl. möglicher Konsequenzen bei Nichtbeachtung?
So gehört es sich nämlich eigentlich.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von LRKN » 02.12.2015, 14:56

Guter_Kollege hat geschrieben:
LRKN hat geschrieben:Folgende Szenarien: Ich werde vorgeladen und wir diskutieren das aus. Oder: Ich werde im Funk gesperrt.
Option 2: Ich fahre ohne Funk und bekomme den ML und mein Unternehmer zahlt drauf. Dann muss er sich drum kümmern
Einer Kündigung sehe ich gelassen entgegen und würde sofort auf Wiedereinstellung klagen.
Deinen Optimismus in Ehren, ich bin moralisch auf Deiner Seite. Das reicht aber nicht um Dich sicher vor evtl. Kündigung zu bewahren.
Ich wüsste von keinem Fall der so ausgestritten worden ist wie Du Dir das simpel vorstellst. Was nicht heissen muss dass es ihn nicht gibt.

Dein Arbeitgeber wird darlegen, das er
1. nur Taxen mit Funk dieser einen Zentrale hat
2. Einstellungsvoraussetzung gewesen ist, dass Du den Funkschein dieser bestimmten Bude machst.
2a. er Dir dafür sogar die Schulungskosten gesponsert hat.
2b. die Du mit 3 Jahren Beschäftigung in Vollzeit bei ihm abgearbeitet hast.
3. Dass er mit den Bestimmungen des Teilnehmervertrages, den Du mit der Funkbutze hast, nüscht zu tun hat. (Er ist nicht Mitglied der GmbH)
4. Er keine anderen Wagen ohne Funk hat, die Du fahren könntest. Er Dich also nicht beschäftigen kann.
5. Das Taxi ohne Funk zu fahren eine immense wirtschaftliche Einbuße für ihn darstellen würde. (Zufälligerweise hat die Taxizentrale i.d. Stadt ein Monopol)
6. Das nur mal so aus der Hüfte ...... hab ich was vergessen?
zu 1: Unwichtig. Grundsätzlich ist das Auto mein Arbeitsplatz und es ist irrelevant welcher Zentrale das Auto angehört
zu 2: Der Funkschein wäre zuerst nur suspendiert und nicht aufgelöst. Ob der Funkschein aktiv, gekündigt oder suspendiert sein muß würde dann vor Gericht geklärt werden müssen. In einer einstweiligen Verfügung würde ich sicherlich die Suspendierung schnell aufheben können.
zu 2a und 2b: Kosten habe ich selber getragen
zu 3: er ist Gonnose der Hansa Genossenschaft. Also Teilhaber.
zu 4: Irrelevant weil man ein Hansa auch mit ausgeschaltetem Funk fahren kann.
zu 5: Würde als Kündigungsgrund nur gelten wenn der wirtschaftliche Schaden über einen langen Zeitraum eintritt. Da es sich aber um einen juristischen Streitfall zwische mir und der Zentrale handeln würde wäre der Zeitraum übersichtlich und das (wahrscheinliche) Urteil müsste bei der Kündigung berücksichtigt werden.
Pirat hat geschrieben:
LRKN hat geschrieben:Ich erbinge die Werbestunden nicht und bekomme im Mai 2016 den Strafbetrag abgebucht.
Hat Hansa ne Einzugsermächtigung?

Ja. Früher gab es Fahrerbeiträge und daher haben die meine Kontodaten und die Einzugsermächtigung. Aber man kann jede Abbuchung auch wieder zurückholen.
pauline hat geschrieben: Und wenn jemand die l ä c h e r l i c h e n 2-3 Stunden im Jahr nicht aufbringen kann, soll er ruhig andere Aktionen mit Geld unterstützen. Das ist ein Gebot der Solidarität und des Gleichheitsgrundsatzes.
Nochmal: so leicht kann man es sich nicht machen. Das erbringen oder einfordern einer unentgeltlichen Tätigkeit wiederspricht dem ML-Gesetz. Sonst wäre das ganze ML-Gesetz hinfällig weil jeder Arbeitnehmer unentgeltliche Tätigkeiten einfordern würde um seine Lohnkosten zu drücken.

Und mit Solidarität soll mir Hansa bitte nicht kommen. Ich bin Angestellter von XY und Taxifahren ist mein Beruf und nicht mein Hobby. Weder Hansa, noch mein Unternehmer, noch mein Beruf oder ich persönlich bin/ist ein Wohlfahrtsverein. Wir machen das alles um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Solidarität können die Genossen untereinander erbringen. Das steht ihnen komplett frei. Aber von Angestellten, die im Grunde nichts von Hansa als Gegensolidarität bekommen, eine Solidarität einzufordern ist schon sehr skuril. Wenn Hansa von mir Solidarität möchte, dann bitte ich auch um Solidarität mir gegenüber durch Überweisung einer Solidaritätbetrags auf mein Konto nach Erbringung der Werbestunden von 8,50 pro aufgebrachter Arbeitsstunde.

Stell dir mal vor ein McDonalds Leiter sagt seinen Angestellten "geht mal 3 Stunden durch die Gegend und macht Werbung für McDonalds. Das kommt euch ja auch dann zu gute weil wir mehr Kunden bekommen. Und ach ja: es gibt natürlich kein Geld dafür. Macht das mal in eurer Freizeit oder nehmt Urlaub dafür." Da würde ich mal gerne eure Reaktion drauf erleben.

Und durch das abschaffen der Funk-Sperrlisten ist auch der letzte Rest an Solidarität von Hansa seinen Fahrern gegenüber erloschen. Wenn es Adressen gibt, für die sich viele Fahrer sperren lassen, dann hat das nunmal einen Grund und Kosten, Nerven und Zeit seiner Fahrer zu opfern um diese "Kunden" zu bedienen ist entsolidarisierend. Ein Beispiel: Ein Kunde der von der Alki-Zentrale-Einmsbusch im Stellinger Weg in die Schwenkestrasse fährt ist in meinen Augen kein Kunde. Er blockiert in einer nachfragestarken Zeit nur das Taxi für wirkliche Kunden, die langfristig mehr zum wirtschaftlichen Erfolg von Hansa, den Unternehmern und den Fahrern beitragen. Dies ist meine MEinung und jeder darf gerne eine andere Meinung haben. Aber ich sollte schon selber entscheiden können ob ich Fr. Müller schnell bediene, zur Weihnachtsfeier fahre und dadurch einen zufriedenen Kunden gewinne oder ob ich lieber den Alki fahre, wo dann Fr. Müller kein Taxi bekommt und dauerhaft zu mT abwandert....

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von alsterblick » 02.12.2015, 15:14

LRKN hat geschrieben: Aber ich sollte schon selber entscheiden können ob ich Fr. Müller
Falsch, sei jedoch froh wenn Du es dennoch kannst.
LRKN hat geschrieben: ...einer unentgeltlichen Tätigkeit wiederspricht dem ML-Gesetz. Sonst wäre das ganze ML-Gesetz hinfällig
Nur, wenn Du lediglich ML bekommst, trifft es zu.
Bei Hansa ja wohl kaum, dazu Antw nachfolgend von "plusminus0" von Seite 1 im Posting hier.
plusminus0 hat geschrieben: ...schickt dich eben dein Unternehmer zum Tütenverteilen los, gibt dir dafür 8-fünfzig die Stunde und kürzt im Gegenzug deine Umsatzprozente.
So wird ein Schuh draus !
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von LRKN » 02.12.2015, 15:30

alsterblick hat geschrieben:
LRKN hat geschrieben: Aber ich sollte schon selber entscheiden können ob ich Fr. Müller
Falsch, sei jedoch froh wenn Du es dennoch kannst.
Das stand mir nur indirekt frei wenn ich mich für Adressen habe sperren können. Dies soll jetzt abgeschaft werden. Wenn Hansa dies tun will ok. Aber bitte dann nicht einseitig Solidarität und kostenlose Arbeitsstunden einfordern. Und es stand auch jedem Hansi frei sich nicht für Adresse sperren zu lassen. Das heißt, wer die Alki-Butzen anfahren wollte weil ihm die Kunden da drin so wichtig sind konnte dies immer tun.
LRKN hat geschrieben: ...einer unentgeltlichen Tätigkeit wiederspricht dem ML-Gesetz. Sonst wäre das ganze ML-Gesetz hinfällig
Nur, wenn Du lediglich ML bekommst, trifft es zu.
Bei Hansa ja wohl kaum, dazu Antw nachfolgend von "plusminus0" von Seite 1 im Posting hier.
Eine unentgeltliche Tätigkeit ist grundsätzlich immer verboten. Oder zeig mir eine Passage in einem Gesetz wo drinsteht, dass ein Arbeitgeber eine unentgeltliche Tätigkeit von seinen Angestellten regelmäßig einfordern kann. Wäre mir neu. Der ML verschärft dies nur indem er sagt, dass egal was der Arbeitnehmer im Auftrag des Arbeitgebers tut, er mind. 8,50 bekommen muss. Und da man auch als Hansa-Fahrer nicht so weit weg vom ML ist können die Werbestundne einen schon schnell unter den ML bringen wenn man die als zu bezahlende Arbeitszeit betrachtet.
plusminus0 hat geschrieben: ...schickt dich eben dein Unternehmer zum Tütenverteilen los, gibt dir dafür 8-fünfzig die Stunde und kürzt im Gegenzug deine Umsatzprozente.
So wird ein Schuh draus !
Ich weiß nicht wie es bei dir geregelt ist aber meine Prozente stehen im Arbeitsvertrag. Wenn mein Chef diese Prozente ändern möchte muss er mich um Zustimmung bitten. Wenn er dies einseitig macht wird er Vertragsbrüchig. Und das schöne beim Taxifahren ist, dass ich ihm das Geld geben muss und somit jederzeit auch meine Prozente weiter behalten kann. Ich glaube nicht, dass er dies irgenwie einfordern möchte.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von alsterblick » 02.12.2015, 15:42

LRKN hat geschrieben: Und da man auch als Hansa-Fahrer nicht so weit weg vom ML ist können die Werbestundne einen schon schnell unter den ML bringen wenn man die als zu bezahlende Arbeitszeit betrachtet.
Bei 3 Hansa-Werbe-Std im Jahr ?
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von pauline » 02.12.2015, 15:49

LKRN Schrieb :
Stell dir mal vor ein McDonalds Leiter sagt seinen Angestellten "geht mal 3 Stunden durch die Gegend und macht Werbung für McDonalds. Das kommt euch ja auch dann zu gute weil wir mehr Kunden bekommen. Und ach ja: es gibt natürlich kein Geld dafür. Macht das mal in eurer Freizeit oder nehmt Urlaub dafür." Da würde ich mal gerne eure Reaktion drauf erleben.
Das ist ein völlig daneben liegender Vergleich !
Würde ein McDonald-Angestellter an jedem Hamburger, der verkauft wird mit bis zu 45 % beteiligt, wäre die Forderung, mal rauszugehen und für die Firma ein wenig unentgeltliche Werbung zu machen eine absolut nachvollziehbare Angelegenheit.
Da er aber unabhängig vom Umsatz einen festen Stundenlohn bekommt, hat von zusätzlichem Umsatz nur der Chef einen Vorteil. Der AN hat dadurch nur mehr Arbeit.
Das zeigt mal wieder, dass Vergleiche mit anderen Berufen meist nicht möglich sind.
Von 100 angestellten Fahrern werden nach meiner Erkenntnis etwa 100 zumindest größtenteils umsatzbezogen entlohnt.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von LRKN » 02.12.2015, 15:59

pauline hat geschrieben:LKRN Schrieb :
Stell dir mal vor ein McDonalds Leiter sagt seinen Angestellten "geht mal 3 Stunden durch die Gegend und macht Werbung für McDonalds. Das kommt euch ja auch dann zu gute weil wir mehr Kunden bekommen. Und ach ja: es gibt natürlich kein Geld dafür. Macht das mal in eurer Freizeit oder nehmt Urlaub dafür." Da würde ich mal gerne eure Reaktion drauf erleben.
Das ist ein völlig daneben liegender Vergleich !
Würde ein McDonald-Angestellter an jedem Hamburger, der verkauft wird mit bis zu 45 % beteiligt, wäre die Forderung, mal rauszugehen und für die Firma ein wenig unentgeltliche Werbung zu machen eine absolut nachvollziehbare Angelegenheit.
Da er aber unabhängig vom Umsatz einen festen Stundenlohn bekommt, hat von zusätzlichem Umsatz nur der Chef einen Vorteil. Der AN hat dadurch nur mehr Arbeit.
Das zeigt mal wieder, dass Vergleiche mit anderen Berufen meist nicht möglich sind.
Von 100 angestellten Fahrern werden nach meiner Erkenntnis etwa 100 zumindest größtenteils umsatzbezogen entlohnt.
Ob eine Umsatzbeteiligung oder ein Stundenlohn oder eine Kombination von beiden bezahlt wird: eine unentgeltliche Tätigkeit kann kein Arbeitgeber einfordern. Und Hansa fordert dies ein. Von Freiwilligkeit kann keine Rede sein, weil es sonst nicht zu der Strafzahlung kommen kann. Selbst wenn beide seiten dies wollen ist es nicht erlaubt. Und im Bezug zum ML ist es sogar Starfbar so weit ich weiß.
Und im ländlichen Bereich wird im Taxigewerbe sehr wohl nach Stundenlohn bezahlt und ich kenne auch Fahrer in HH die auf den ML aufgestockt werden oder die auch einen festen Stundenlohn haben. Nicht viele aber es gibt sie.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von pauline » 02.12.2015, 17:01

Jou, jou.
Immerhin wurde der Werbeetat entlastet. Nun mögen ja einige denken, der Hansa gehöre Herrn Schütte und Herrn Lohse. "Die da oben, wir hier unten" ist eine weit verbreitete Befindlichkeit. Letztlich ist man mental da, wo man sich sieht. Jedem nach sien mööcht....
Aber letztlich müssen diese Kosten von den Genossen - und indirekt - auch von den Fahrern bezahlt werden. Selbstverständlich hat die Kostensituation keinen Einfluss auf die Fahrerentlohnung, denkt der kleine Moritz......

Abba nu wurde das ja beendet und ein anderer Weg wird gewählt.
Wir werden sehen, welche himmelschreienden Ungerechtigkeiten "da oben" nun wieder ausgebrütet werden.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Pirat » 02.12.2015, 17:09

Und was ist mit Sozialversicherungsbeiträgen für die 3 Stunden?
Wie viel Fahrer sind bei Hansa?
Da kommt ja einiges zusammen!

Hansa will doch nicht schon wieder in die Schlagzeilen. http://dejure.org/gesetze/StGB/266a.html
Zuletzt geändert von Pirat am 02.12.2015, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von SindSieFrei? » 02.12.2015, 18:06

pauline hat geschrieben:... "Die da oben, wir hier unten" ist eine weit verbreitete Befindlichkeit. Letztlich ist man mental da, wo man sich sieht. Jedem nach sien mööcht....
...
Tja, ich könnte ja jetzt hier eine Menge aufzählen, wie man genau diese zutreffende Befindlichkeit der meisten angestellten Fahrer erreicht hat, aber ein Exkurs in die betriebliche Psychologie, interne Führung, Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterbeteiligung, Vorschlagswesen, gar ein "Think Tank" unter Einbeziehung des Fahrpersonales, das alles wäre mit der eingefahrenen Denke im Moment Zeitverschwendung.

Es gab mal einen zaghaften, lobenswerten Ansatz: Eine Diskussion im internen Mitgliederbereich über gewisse Themen, moderiert vom Aufsichtsrat, lang lang ist es her...sehr schade eigentlich. Die Resonanz war gut!

Merke: Nicht nur das Tragen eines Logos stellt bei jedem eine 100% Identifikation mit dem Unternehmen her! Dazu gehört Kommunikation, Integration, Interaktion ALLER Mitarbeiter. Wenn ich mit vielen Kollegen spreche, so ist der Grad der Identifikation mit dem eigenen Unternehmer wesentlich höher als der mit der Zentrale! Viele nutzen sie ausschließlich, um relativ zügig Geld verdienen zu können. Genau darin liegt ein hohes, bisher fast vollkommen vernachlässigtes Potential für die Zukunft!!! Nur mal so, also falls jemand mitliest, der sowas versuchen wollte/dürfte, langsam zu ändern... :wink:

LG
Dura lex, sed lex.

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von alsterblick » 02.12.2015, 19:22

SindSieFrei? hat geschrieben: ... in die betriebliche Psychologie, interne Führung, Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterbeteiligung, Vorschlagswesen, gar ein "Think Tank" unter Einbeziehung des Fahrpersonales, das alles wäre mit der eingefahrenen Denke im Moment Zeitverschwendung.
.. lang lang ist es her...sehr schade eigentlich. Die Resonanz war gut!
Zentrale!....Viele nutzen sie ausschließlich, um relativ zügig Geld verdienen zu können. Genau darin liegt ein hohes, bisher fast vollkommen vernachlässigtes Potential für die Zukunft!!! Nur mal so, also falls jemand mitliest, der sowas versuchen wollte/dürfte, langsam zu ändern...
Ja, sich um Motivation und Wir-Gefühl kümmern bedeutet nun mal ständige Pflegearbeit.
War aber auch zunehmend vernachlässigbar, weil der Laden von alleine lief, hier mal Schwund, da Zugewinn und die Zahlen passten dann immer wieder und auch die Fahrer haben die guten Umsätze mitgenossen.
Jetzt, wo die drei Werbestunden nach aussen bald wegfallen, ist wohl mal die Werbung nach innen dran und da sind die Weihnachtstüten wohl eher Peanuts gegen.
Immer schön die Kurve kriegen und sich innen nicht überholen lassen, sonst schwierig/er. :roll:
Andere sind nun auch scharf am Gas. :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 02.12.2015, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Guter_Kollege » 02.12.2015, 20:09

pauline hat geschrieben:Abba nu wurde das ja beendet und ein anderer Weg wird gewählt.
Mich hätte jedenfalls der wahre Grund interessiert. Die angeführten kommen nach meinem Dafürhalten nur erschwerend hinzu.
Andererseits wird man realistischerweise kaum erwarten können, dass man im hauseigenen Hansa-Desinformationblättchen so etwas zu lesen bekommt wie:
"Unseren Mitgliedern wurden im Zuge der Einführung des Mindestlohn die Kosten für das Werbung ausfahren zu teuer."

Kollege LRKN,
Du magst zwar knackig daherkommen mit Deinen Sprüchen, und in Deinem speziellen Fall könnte die Rechtslage passen, aber ich habe mehr
auf den generellen Fall und die übliche, passende Argumentation abgestellt.
Die Kuh ist damit aber nicht vom Eis. Und schon bei den Fahrerbeiträgen (für die ähnliches gilt) hatte sich der Hansa sicher aus guten (rechtlichen) Gründen entschlossen, künftig besser die Finger davon zu lassen.
Einzig relevant in diesem Zusammenhang ist die Aussage vom Kollegen Pirat:
"In der Rechtsliteratur mehren sich aber die Meinungen, nach denen Dritte, die vertraglich an Arbeitsverhältnissen beteiligt sind, den Kündigungsschutz zu beachten haben."

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von eichi » 03.12.2015, 04:39

pauline schrieb:
"Die da oben, wir hier unten" ist eine weit verbreitete Befindlichkeit.
Dem entgegen zu wirken, ist seitens Hansa-Management noch nicht
wirklich in Angriff genommen worden.
Allein eine SAS-Verhandlung mit einem angestellten Fahrer ist schon
eine Katastrophe. Kein Betriebsrat, kein Arbeitnehmervertreter anwesend.
Sein Arbeitgeber (Fürsorgepflicht) ist auch nicht vor Ort. Mit Glück hat eines
der SAS-Mitglieder (alles Unternehmer) seinen gönnerhaften Tag. Die Strafen
entbehren häufig billiger Verhältnismäßigkeit. Geldstrafen sind Standard, eine
"väterliche" Ermahnung (kostenfrei) ist eher die Ausnahme.


Schiedsgerichte sind nicht erst seit TTIP "doof"!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Hansa Werbestunden

Beitrag von Guter_Kollege » 03.12.2015, 21:18

alsterblick hat geschrieben:
plusminus0 hat geschrieben: ...schickt dich eben dein Unternehmer zum Tütenverteilen los, gibt dir dafür 8-fünfzig die Stunde und kürzt im Gegenzug deine Umsatzprozente.
So wird ein Schuh draus !
Papperlapapp! Das gilt nur für den der es sich gefallen läßt.
Das es für solches Vorgehen keinerlei Rechtsgrundlage gibt, solltest Du eigentlich wissen, alsterblick.

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