Löwenzahn hat geschrieben:Das Monopol ist der Grundstein für Qualität.
Löwenzahn, ich kann mich kaum entscheiden welche Deiner vielen Einzelaussagen
ich als Zitat nehmen soll, um mal kurz auf das (vermutete) Problem, um das es Dir geht, einzugehen.
Ich hab mich für dieses entschieden.
Al provokante These für den Einstieg in das Thema
Monopolisierung ~ Qualitätssteigerung ~ Lohngerechtigkeit, mag das taugen;
Mehr aber auch nicht.
Warum? Weil Du hier 2 Themenkomplexe zusammenwirfst, die in ihrer Vielfältigkeit der mit ihnen einhergehenden Probleme eben zu komplex sind
um sie mal eben mit ein paar Sätzen abzuhandeln. Das Gleiche gilt natürlich für nachfolgenden Text.
1) Für einen Markt ist Konkurrenz immer gut, weil er Vielfalt schafft, Innovation und die Preise reguliert.
Um Daseinsvorsorge für einen breiten Bevölkerungskreis zu garantieren, reguliert der Gesetzgeber diesen Markt.
Und das muss ständig neu ausgelotet und angepasst werden, weil sonst bleiben bei den
harten Regeln eines völlig freien Marktes
welche Verbraucher auf der Strecke. Insofern unterliegt der Taximarkt bereits einem Monopol.
Im Bereich allgemeiner Versorgung mit Wasser und Strom, sieht man ja wohin Monopolisierung führt, wenn völlig dem freien Markt überlassen.
Mit Vattenfall haben wir die höchsten Strompreise in Europa. Dagegen gibt es bereits mit
Hamburg-Energie wieder einen Konkurrenten
in öffentlicher Hand, der sogar deutlich günstiger anbietet und zum allergrößten Teil ökologisch.
Übrigens bin ich der Meinung dass öffentliche Versorgung mit gesellschaftlich wichtigen Dienstleistungen nicht immer "wirtschaftlich", d.h. rentabel sein muss.
Derselbe Geganke liegt wohl auch dem Personbeförderungsgesetz zugrunde, nach dem die Garantie ausreichender Versorgung mit Taxiverkehr in erster Linie der
Bevölkerung dienen soll. Und nicht der Garantie des Erhaltes jeglichen Taxibetriebes (Stichwort "Auskömmlichkeit" etc.).
2) Für Lohngerechtigkeit oder auch einfach nur gute Löhne kann ein Monopolmarkt oder Betrieb gut sein, muss es aber nicht.
Arbeitnehmer zu organisieren gegenüber einem einzigen "Gegner" (siehe IG Breemr Taxifahrer oder mT) ist natürlich relativ einfacher als gegenüber vielen.
Bundesweit gesehen ist die Kleinteiligkeit vieler Taxibetriebe/Taxizentralen und Hunderter Taxitarife einerseits gut, andererseits schlecht.
Angemessen ist sie dem angepassten Bedürfnis nach lokalen Preisen für Taxidienst. Oftmals aber schlecht für die Löhne der Angestellten.
Denn die sind ohne Interessenvertetung alleine dem Diktat von Ökonomie unterworfen.
Würde der Markt große Gewinne abwerfen, wäre das solange kein Problem für die Löhne. Ist ja nur logisch, oder? Wer hat, kann leicht großzügig sein. Im Falle mt beispielsweise, muss man dann wieder hinterfragen ob der Markt (das Monopol oder das ein solches werden möchte) nicht nur aufgeblasen wird mit Risikokaüital. Ich nenne es Spielgeld. Gute Gewinne warf der Markt jahrzehntelang auch ab. Allerdings nicht durch das Hineinpumpen großer Geldsummen einzelner, großer Player,
oder durch
Diversifikation, sondern durch "Grauzonenwirtschaft".
Fazit: eine Solidarisierung zwecks guter Arbeitbedingungen/Arbeitsplätze/Löhne war de facto nicht nötig. "Irgendwie" kam doch jeder ganz gut durch und das nicht schlecht.
Das die allermeisten Taxiunternehmen, Taxizentralen prinzipiell kein Interesse an Solidarisierung ihre Arbeitnehmer haben ist Legion.
Gerne wird da als Argument für "
bei uns ist alles gold und wir haben uns alle lieb" der Familienbetrieb ins Feld geführt.
Ich will das gar nicht mal so sehr abwerten, aber im Lichte der aktuellen Gemengelage mit Global Playern, der notwenigen Neuorientierung
des Taxigewerbes insgesamt - auch und grade der negativen Auswüchse des Graumarktes (oder dem was L & K gerne immer als "semiprofessionelle Betriebe" bezeichen), taugt das Argument nicht mehr. Wenigstens nicht als bundesweite Genarallösung für das Taxigewerbe.
Da würde ich doch eher auf das bewährte Instrument der Sozialpartnerschaft von Tarifparteien setzen.
Was das jetzt mit dem Titelthema 'Taxifahrer als Telefonisten* zu tun hat, weis ich auch grade nicht.
Es sei denn als Antwort mit dem Vorschlag einer 'Diversifikation' = Taxifahrer-App fürs Taxigewerbe.