Taxifahrer als Telefonisten

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
sukker1
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von sukker1 » 14.11.2015, 02:00

Taxi-Holl hat es so gelöst:

http://www.taxi-holl.de/presse-informat ... stheim-an/
Folgen des Mindestlohnes: Taxi-Holl schließt sich einem Taxi Call-Center in Großostheim an
Zum 1. Januar 2015 musste Taxi-Holl die eigene Telefonzentrale in Gaggenau schließen, um die Kostensteigerung, verursacht durch den Mindestlohn, teilweise kompensieren zu können. Insgesamt sechs Arbeitsplätze in der Verwaltung sind davon betroffen. In Zukunft werden die Anrufe durch ein spezielles Taxi-Service-Center im bayerischen Großostheim entgegengenommen.
Zuletzt geändert von sukker1 am 14.11.2015, 02:00, insgesamt 1-mal geändert.
...

taxipost
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von taxipost » 14.11.2015, 09:10

Löwenzahn hat geschrieben:@ am: die letzten Tariferhöhung, die stark angehoben wurden, hat man damit begründet, dass der Mindestlohn sonst nicht zu zahlen sei.

Wenn alle Angestellten weg sind, dann kann man ja bundesweit die Tarife senken. Gibt ja dann keinen mehr, dem die Gelder zustehen.
und wieviel einkommen hälst du für einen selbstfahrenden EWU als gerecht?

setzt dich hin bevor du das nachfolgende liest.

dieses einkommen setzt der gesetzgeber und die krankenkassen als beitragsbemessung für selbständige fest:

zitat http://www.tk.de/tk/bei-der-tk-versiche ... ige/346546
"
Wenn Sie selbstständig sind

Als hauptberuflich Selbstständige und Existenzgründer können Sie sich freiwillig bei der TK krankenversichern. Grundsätzlich berechnen sich Ihre Beiträge nach der Beitragsbemessungsgrenze. Wenn Sie Ihr Einkommen nachweisen, kann die TK einen geringeren Betrag (Mindestbeitrag) zugrunde legen.


Beitrag ohne Einkommensnachweis


Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass sich die Beiträge für hauptberuflich Selbstständige nach der Beitragsbemessungsgrenze berechnen. Im Jahr 2015 beträgt diese 49.500 Euro jährlich (4.125 Euro monatlich). Weisen Sie Ihr Einkommen nicht nach, berechnet die TK Ihren monatlichen Beitrag aus diesem Betrag. Der ermäßigte Beitragssatz hierfür beträgt 14,0 Prozent. Hinzu kommt noch ein kassenindividueller Zusatzbeitragssatz; bei der TK sind dies 0,8 Prozent. Der so berechnete Beitrag gilt auch, wenn Sie monatlich ein höheres Einkommen als die Beitragsbemessungsgrenze haben.


Einkommensabhängiger Beitrag

Wenn Sie monatlich weniger Einnahmen als 4.125 Euro haben, kann die TK Ihren Beitrag senken. Senden Sie uns hierzu bitte Ihren letzten vollständigen Einkommensteuerbescheid zu. Die TK legt als Einkommen allerdings mindestens 2.126,25 Euro zugrunde. Das ist die sogenannte Mindesteinnahmegrenze, ein vom Gesetzgeber festgelegter Wert, der den Beitrag nach unten begrenzt. Hieraus berechnet sich dann auch Ihr Mindestbeitrag.
"

ein monat hat bei 48stunden/woche 208 arbeitsstunden.

208 x 8,50 = 1768 €

der gesetzgeber hat sich aber überlegt,
dass ein selbständiger mindestens 2126,25€ verdient.
dieses geringere einkommen musst du nachweisen,
sonst rechnet man mit 4125,-€
.
das bedeutet, vergliechen mit einen AN, 10,22 €/h bei 2126,25€.

würde man deiner unausgegoren überlegung folgen,
verzeih mir die deutliche wortwahl,
und alle taxen mit EWUs besetzen,
dann müsste man die tarife noch erhöhen
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Löwenzahn
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 10:35

würde man deiner unausgegoren Überlegung folgen, 
verzeih mir die deutliche Wortwahl,
und alle Taxen mit EWUs besetzen,
dann müsste man die Tarife noch erhöhen
Tschuldigung, aber mein Ziel ist es nicht, dass alle Taxifahrer EWU werden. Wie leicht einem doch die Wörter herumgedreht werden.

Ich sagte, wenn alle Angestellten wegrationalisiert sind (gemeint ist: sie verschwinden vollständig) dann "sollte" man die letzte Tariferhöhung "vorerst" rückgängig machen, weil es niemanden gibt, dem die beantragten Zusatzgelder, die unsere Kunden bezahlen, zustehen. Die EWU können sich ja dann gerne mal zusammenraufen und eine erneute Tariferhöhung beantragen. Die jetzige Tariferhöhung habt ihr den MWU zu verdanken.

Viele, die jetzt angestellt sind, haben keine Chance, sich selbstständig machen zu können. Die würden von vornherein keine Konzession bekommen, weil sie pleite sind. Wenn der Chef Bockmist baut, sind die mitgefangen... müssen zwar keine Strafe bezahlen, aber ihr Arbeitsplatz ist futsch.

In Folge dessen gibt es weniger Taxen. Die Kunden müssen längere Wartezeiten in Kauf nehmen, weil die Taxen längere Anfahrtswege haben. Als Kunde bezahle ich doch keine 30 Euro, wenn ich 20 Minuten auf das Taxi warten muss.

Ein Gewerbe ohne Angestellte. Die EWU haben kein Anrecht auf 8,50 Euro die Stunde. Wem das nicht passt, kann sich verdünnisieren.

Das Gewerbe kann nur mit einem Monopol pro Region funktionieren. Ein Taxibetrieb für Berlin, eins für Hamburg, eines für München usw.
Vorausgesetzt die Unternehmer halten sich an die Gesetze. Wenn nicht, dann haben die Angestellten die Möglichkeit sich über ver.di ihr Recht zu holen. Die Summen, die erwirtschaftet werden, sind dann so hoch, dass kein Monopolunternehmer rummaulen sollte und auch die Angestellten sollten zufrieden gestellt werden.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 14.11.2015, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.

taxipost
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von taxipost » 14.11.2015, 10:56

Löwenzahn hat geschrieben:...
Ein Gewerbe ohne Angestellte. Die EWU haben kein Anrecht auf 8,50 Euro die Stunde. ...
wenn ein unternehmer,

egal EWU o. MWU,

kein anrecht auf min. 8,50 hat,
dann haben die angestellten dieses recht ebenfalls nicht!

du berufst dich auf den gesetzgeber, der dir min. 8,50 garantiert.
der gleiche gesetzgeber:
unternehmer hat mindestens 2.126,25 im monat zu verdienen, ohne wenn und aber.
im taxigewerbe ist der gesetzgeber gleichzeitig für die tarife verantwortlich.

in klartext bedeutet das,

solange der tarif einen unternehmerlohn von min. 4125,-/monat nicht hergibt,
sind die 8,50/h nebensächlich!

ich befürworte ML,
aber du musst auch zugeben,
für alle muss der gleiche massstab gelten.
Zuletzt geändert von taxipost am 14.11.2015, 11:01, insgesamt 4-mal geändert.
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Pirat
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Pirat » 14.11.2015, 11:52

taxipost hat geschrieben:unternehmer hat mindestens 2.126,25 im monat zu verdienen, ohne wenn und aber.
Nä nä, Unternehmer dürfen durchaus weniger verdienen.
Ist nur die unterste Berechnungsgröße in den gesetzlichen Krankenkassen für freiwillig Versicherte.
Man hat noch die Wahl, mit Krankengeldanspruch ab der 7 Woche - oder kein Krankengeldanspruch.
Macht sich dann im Beitrag bemerkbar.
Welcher EWU in Berlin hat ein Gewinn von 25.515,00 € im Jahr?
Ach, eventuell gezahltes Krankengeld bemisst sich nach dem tatsächlichen Gewinn laut Steuererklärung.
Nur Fremdausbeutung ist nicht gewollt!
Zuletzt geändert von Pirat am 14.11.2015, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 12:39

In einem Monopol gibt es nur einen Unternehmer. Und der verdient mehr als genug.

Es wird langsam Zeit, etwas dran zu ändern, dass uns Massen an EWU unseren Kunden das letzte Hemd ausziehen.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von casi » 14.11.2015, 12:52

Pirat hat geschrieben: Welcher EWU in Berlin hat ein Gewinn von 25.515,00 € im Jahr?
Wie bitte ?

Warum sind die dann selbsständig ? :?:
https://taxi-reinfeld.de - Taxibetrieb C. Braasch

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 14.11.2015, 12:59

@löwenzahn
kollege du mußt ziemlich in die ecke getrieben sein,denn so wie
du hier in verschiedenen themen schreibst,läßt einen vermuten
das du mit deinem unternehmer probleme hast?!

du siehst leider bisher nur die eine seite der medaille,was die
andere seite angeht hast du wirklich nur bedingt den durchblick.
häng dich ma nich zu sehr ausm fenster....könntest stürzen.

das der mindestlohn nicht bei allen ankommt is unfair.
aber die lösung kann kein monopol sein.

wer soll deiner meinung dieses monopol von dem du schreibst
denn führen,kollege?

unser problem sind nicht die ewu/angestellte/mwu,sondern
das system in dem wir versuchen zu wirtschaften.
das geht doch hier in berlin wie im wilden westen zu.
"Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe."
Winston Churchill

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 15:25

@ Berliner Jung: völlig richtig wie im wilden Westen. Jeder klaut die Touren vom anderen. In der Stadt wird gnadenlos überholt um sich dadurch an Halteplätzen vordrängeln zu können.

All das kann man verhindern, wenn Taxifahrer anständig bezahlt werden.

Jetzt ist die Frage: Wie erreicht man das?

Der Mindestlohn ist gar nicht mal so verkehrt. Wer 40 Stunden die Woche arbeitet hat 1300 Euro brutto + Trinkgelder. Wenn ein EWU nur 40 Stunden pro Woche arbeitet hat er bestimmt keine 1300 für sich.

Hast du dir den Tarif mal angesehen? Ist dir bewusst, was die Kunden für eine Taxifahrt bezahlen?

Um den Ausgaben eines EWU gerecht zu werden, damit er soviel hat wie ein Angestellter, müssten die Tarife nochmals erhöht werden. Dem muss entgegengewirkt werden. Die EWU zerstören mit ihrer Gesamtsumme an Betriebskosten das Gewerbe, sie beuten unsere Kunden aus. Ein Monopol hat deutlich weniger Betriebsausgaben und somit mehr Gewinn. Man muss die Tarife in Zukunft nicht drastisch erhöhen. Die EWU müssten per "Monopolgesetz" dazu gezwungen werden ihren Betrieb zu schließen. Erst dann könnte man die Preise sogar billiger machen, die Mindestlöhne könnten für alle bezahlt werden und wir könnten einen Zuwachs am Kundenstamm erkennen.

Wenn du den Durchblick hättest, würdest du mir zustimmen.

Deine Frage, wer der Monopolunternehmer sein soll, liegt doch auf der Hand.

Es wird derjenige sein, der den Angestellten goldene Berge verspricht.

Einer, der hier kommt von wegen "Mindestlohn bezahle ich nicht ... bla bla bla" den kannst du in die Tonne treten. So einen brauchen wir nicht.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 14.11.2015, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 14.11.2015, 16:17

@löwenzahn
das mit dem anständig bezahlen funktioniert meiner erfahrung
nicht,sie werden nur noch gieriger.geld macht einen nicht
ehrlich,zuvorkommend oder hilfsbereit.
so wird man nur durch seine erziehung.

der wilde westen,herrscht nicht nur auf den strassen wie du
schon richtig schriebst.
ich meine die,die unser gewerbe lenken.

fragt euch ma wie oft ihr in ner woche nach feierabend sagen
könnt "das war ein arbeitsreicher tag"? das is doch kein forderndes
arbeiten.selbst wenn ich mein für den tag gestecktes ziel an €'s
inne hab,empfinde ich es nicht als richtig arbeiten.diese langen
standzeiten die man mit lesen/radio/unterhalten m.kollegen
totschlägt.

wie schon erwähnt,finde ml sollte jeden kollegen erreichen.
aber gut fürs gewerbe find ich ihn nicht.
denn der ml kann bei uns nicht als hebel funktionieren,da
bei uns an ganz anderer stelle die weichen gestellt werden
müssen,damit ein angestellter von leben kann.

den jetzigen tarif seh ich wie du auch,der is hmm...
jeder der in berlin fährt kann ja ma auf seine touren
anzahl schauen,ich erreiche nur noch selten die anzahl
die ich vor dem 1.7.hatte,bei gleicher arb.zeit.

das du das monopolgesetz fett unterstreichst,zeugt von
herzlosigkeit,da fällt es DIR leicht zu fordern,alle dicht
machen.da für dich sich ja nichts ändert,oder?

den zuwachs am kundenstamm erreicht man durch
qualität kollege,nicht durch dein monopol.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 16:35

Das Monopol ist der Grundstein für Qualität.

Ich bin nicht herzlos, so ein Quatsch, dann würde ich hier nicht so eine Doktorarbeit über den Mindestlohn schreiben. Kollege, mir geht es um den Erhalt von Arbeitsplätze.

Ein Unternehmer bestimmt seine Flotte. Dieser Unternehmer, weil es in einem Monopol nur einen gibt, steht unter ständiger Beobachtung, sowohl von den Behörden, als auch von den Angestellten. Ein Fehltritt, ein Verstoß gegen Gesetze hat Konsequenzen zur Folge. Mit einem Verein wie ver.di können Angestellte ihre Rechte erwirken. Wir haben jetzt so viele Betriebe, dass es nichts bringen wird, wenn alle Angestellten eines Betriebes auf die Straße demonstrieren gehen. Es gibt genügend andere Taxen aus anderen Firmen, die sich die Aufträge schnappen, während die einen demonstrieren. Das wiederum bedeutet für die Demonstranten die Arbeitslosigkeit, weil der Betrieb pleite geht. Gibt es dagegen ein Monopol und es würden dann alle mal für einen Tag streiken, dann bricht das Chaos aus, es zieht dem Unternehmer des Monopols die Socken aus. Das muss jedem der Unternehmer klar sein. Wer sich zum Monopolunternehmer qualifiziert, stellt sich erst noch heraus. Und es wird sich auch herausstellen, wie er seinen Gewinn investiert.

Bleiben wir in Berlin mit 7600 Konzessionen, bleiben wir bei einem Gewinn von 760000 Euro. Reduzieren wir doch mal den Gewinn auf 730000 Euro, weil 300 Konzessionen nicht im Einsatz sind. Deshalb nicht, weil sie als Ersatzwagen stehen, falls es mal zu Ausfällen kommt. Mit 730000 Euro kann man eine Menge anfangen. Wer bei solchen Summen trotzdem noch den Rachen nicht voll bekommt, der gehört in Knast.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 14.11.2015, 21:17

Löwenzahn hat geschrieben:Das Monopol ist der Grundstein für Qualität.
seh ich anders löwenzahn,es ändert sich doch nichts am
vorhandenen personal,werden einfach rüber transferiert.

schau dir doch die zugangshürden bei uns an,es interessiert
niemanden bei den zuständigen wer hinterm steuer sitz.

das mit deinem "monopol" is für berlin nicht realisierbar.

die doktorarbeit,wie du sagst ,schreibst du weil du selbst davon
betroffen bist.

du sagst ohne gnade ,weg mit den ewu usw...wie würde es
dir gehen wenn jemand dir sagt,du fährst nicht genug ein,
um dir den ml zahlen zu können?

du stehst gerade offenbar vor diesem problem?
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 22:17

Du hast Angst vor Veränderungen, das ist normal. Du beneidest denjenigen, dem die Ehre gebührt über 730000 Euro Gewinn pro Monat zu machen... das ist auch normal.

Sich aber vehement gegen das Prinzip eines Monopols zu stellen und sich nicht eingestehen zu wollen, dass das ein Profit für alle ist, das ist beunruhigend.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 14.11.2015, 22:46

kollege,was fürn jahrgang bist du? wieviel jahre fährst
du scho taxi?
würde mich sehr interessieren.

weißte,wenn es für uns alle ein profit darstellen sollte,ja
dann reih ich mich türlich ein ; ) in das angestrebte"monopol".


das kann nich dein ernst sein ,löwenzahn?!
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 14.11.2015, 23:39

Wenn du an meiner Glaubwürdigkeit zweifelst und glaubst, das ist Spinnerei... Wenn ihr alle den Glauben habt, ich würde euch nur Märchen auftischen, dann ist das Gespräch über ein Monopol beendet.

Bringt nichts das weiter fortzuführen, stärkt nur das Desinteresse.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 14.11.2015, 23:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Sascha1979 » 15.11.2015, 03:14

Ich liebe diese Posts! Jeden einzelnen hier!
Endlich ist mal wieder was los hier!!!

Jeder hier könnte / kann auf seine Art recht haben.
ABER: Bevor ihr weiterhin auf die Idee kommt, dass der Gesetzgeber die Tarife erhöhen muss damit alle mehr verdienen:

Es verdient niemand genug weil ZU VIELE von euch da sind!!!
Niemand braucht so viele Taxen in Großstädten!

Das Taxi Gewerbe ist kein Auffangbecken für beliebige niedrig qualifizierte welche garantiert ein Mindestlohn bekommen!

Jeder, der nicht ausreichend Geld (ML / Gewinn) erwirtschaftet der muss einfach gehen!

So lange bis alle anderen genug Geld verdienen!

Warum will jeder die anderen Parameter andern statt einzusehen dass ER nicht gebraucht wird um 6 Stunden / Tag an der Halte rumzustehen?
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
Laotse

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 15.11.2015, 17:54

kollege ,ich zweifel deine glaubwürdigkeit nicht an.
bin nur anderer meinung.
dieses forum is doch fürn gedanken austausch da,oder nicht?

es is meiner meinung nach halt nicht machbar,du
sagst eben das gegenteil,is doch alles cool.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Guter_Kollege » 15.11.2015, 19:23

Löwenzahn hat geschrieben:Das Monopol ist der Grundstein für Qualität.
Löwenzahn, ich kann mich kaum entscheiden welche Deiner vielen Einzelaussagen
ich als Zitat nehmen soll, um mal kurz auf das (vermutete) Problem, um das es Dir geht, einzugehen.
Ich hab mich für dieses entschieden.
Al provokante These für den Einstieg in das Thema Monopolisierung ~ Qualitätssteigerung ~ Lohngerechtigkeit, mag das taugen;
Mehr aber auch nicht.
Warum? Weil Du hier 2 Themenkomplexe zusammenwirfst, die in ihrer Vielfältigkeit der mit ihnen einhergehenden Probleme eben zu komplex sind
um sie mal eben mit ein paar Sätzen abzuhandeln. Das Gleiche gilt natürlich für nachfolgenden Text.

1) Für einen Markt ist Konkurrenz immer gut, weil er Vielfalt schafft, Innovation und die Preise reguliert.
Um Daseinsvorsorge für einen breiten Bevölkerungskreis zu garantieren, reguliert der Gesetzgeber diesen Markt.
Und das muss ständig neu ausgelotet und angepasst werden, weil sonst bleiben bei den harten Regeln eines völlig freien Marktes
welche Verbraucher auf der Strecke. Insofern unterliegt der Taximarkt bereits einem Monopol.
Im Bereich allgemeiner Versorgung mit Wasser und Strom, sieht man ja wohin Monopolisierung führt, wenn völlig dem freien Markt überlassen.
Mit Vattenfall haben wir die höchsten Strompreise in Europa. Dagegen gibt es bereits mit Hamburg-Energie wieder einen Konkurrenten
in öffentlicher Hand, der sogar deutlich günstiger anbietet und zum allergrößten Teil ökologisch.
Übrigens bin ich der Meinung dass öffentliche Versorgung mit gesellschaftlich wichtigen Dienstleistungen nicht immer "wirtschaftlich", d.h. rentabel sein muss.

Derselbe Geganke liegt wohl auch dem Personbeförderungsgesetz zugrunde, nach dem die Garantie ausreichender Versorgung mit Taxiverkehr in erster Linie der
Bevölkerung dienen soll. Und nicht der Garantie des Erhaltes jeglichen Taxibetriebes (Stichwort "Auskömmlichkeit" etc.).

2) Für Lohngerechtigkeit oder auch einfach nur gute Löhne kann ein Monopolmarkt oder Betrieb gut sein, muss es aber nicht.
Arbeitnehmer zu organisieren gegenüber einem einzigen "Gegner" (siehe IG Breemr Taxifahrer oder mT) ist natürlich relativ einfacher als gegenüber vielen.
Bundesweit gesehen ist die Kleinteiligkeit vieler Taxibetriebe/Taxizentralen und Hunderter Taxitarife einerseits gut, andererseits schlecht.
Angemessen ist sie dem angepassten Bedürfnis nach lokalen Preisen für Taxidienst. Oftmals aber schlecht für die Löhne der Angestellten.
Denn die sind ohne Interessenvertetung alleine dem Diktat von Ökonomie unterworfen.
Würde der Markt große Gewinne abwerfen, wäre das solange kein Problem für die Löhne. Ist ja nur logisch, oder? Wer hat, kann leicht großzügig sein. Im Falle mt beispielsweise, muss man dann wieder hinterfragen ob der Markt (das Monopol oder das ein solches werden möchte) nicht nur aufgeblasen wird mit Risikokaüital. Ich nenne es Spielgeld. Gute Gewinne warf der Markt jahrzehntelang auch ab. Allerdings nicht durch das Hineinpumpen großer Geldsummen einzelner, großer Player,
oder durch Diversifikation, sondern durch "Grauzonenwirtschaft".
Fazit: eine Solidarisierung zwecks guter Arbeitbedingungen/Arbeitsplätze/Löhne war de facto nicht nötig. "Irgendwie" kam doch jeder ganz gut durch und das nicht schlecht.

Das die allermeisten Taxiunternehmen, Taxizentralen prinzipiell kein Interesse an Solidarisierung ihre Arbeitnehmer haben ist Legion.
Gerne wird da als Argument für "bei uns ist alles gold und wir haben uns alle lieb" der Familienbetrieb ins Feld geführt.
Ich will das gar nicht mal so sehr abwerten, aber im Lichte der aktuellen Gemengelage mit Global Playern, der notwenigen Neuorientierung
des Taxigewerbes insgesamt - auch und grade der negativen Auswüchse des Graumarktes (oder dem was L & K gerne immer als "semiprofessionelle Betriebe" bezeichen), taugt das Argument nicht mehr. Wenigstens nicht als bundesweite Genarallösung für das Taxigewerbe.
Da würde ich doch eher auf das bewährte Instrument der Sozialpartnerschaft von Tarifparteien setzen.

Was das jetzt mit dem Titelthema 'Taxifahrer als Telefonisten* zu tun hat, weis ich auch grade nicht.
Es sei denn als Antwort mit dem Vorschlag einer 'Diversifikation' = Taxifahrer-App fürs Taxigewerbe.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 15.11.2015, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

Löwenzahn
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 15.11.2015, 20:43

@ Guter Kollege: In Berlin bestimmt der Senat den Taxitarif. Ich kann mich nicht entsinnen, dass im Fall Vattenfall der Staat ein Mitspracherecht auf die Strompreise hat.

Zu dem Zeitpunkt, wo es für Berlin nur ein Taxibetrieb gibt, wird der Berliner Senat die Taxitarife runterschrauben. Taxifahren wird für die Mehrheit der Kunden und potenziellen Kunden attraktiver. Der Kundenstamm wächst. Alle Taxifahrer behalten ihren Job. Das System würde funktionieren.

Schlimmer wäre es, wenn wir nur noch EWU hätten, die bestimmen ihre Preise ja auch nicht selbst. Dass der eine ein billigeres Angebot als der Andere macht, ist illegal. Ich glaube auch nicht, dass sich ein EWU es sich leisten kann eine 10 km Tour für 10 Euro abzuwickeln.

"Viele Köche verderben den Brei." heißt es nach einem deutschen Sprichwort. Bezogen auf das Taxigewerbe ist da was Wahres dran. Wenn viele Unternehmen ihre Betriebskosten darlegen und die Behörden sagen einfach nur ja und amen, dann werden unsere Kunden gerupft wie eine Weihnachtsgans. Legt ein einziges Großunternehmen seine Betriebsausgaben auf den Tisch, können die Preise fallen.

Wir haben die Tarifpflicht, die Behörden bestimmen den Tarif.

Sascha1979
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Sascha1979 » 16.11.2015, 04:27

Löwenzahn hat geschrieben: Zu dem Zeitpunkt, wo es für Berlin nur ein Taxibetrieb gibt, wird der Berliner Senat die Taxitarife runterschrauben. Taxifahren wird für die Mehrheit der Kunden und potenziellen Kunden attraktiver. Der Kundenstamm wächst. Alle Taxifahrer behalten ihren Job. Das System würde funktionieren.
Das musst du mir mal erklären.

In einem identischen Markt (selbe Nachfrage nach Taxi-Fahrten) indem man nichts verändert (selbe Anzahl an Taxen und Fahrern) ist auf einmal nicht nur genügend Geld da, dass jeder den Mindestlohn erhält sondern dies auch noch bei günstigeren Taxi-Tarifen?

Wie genau soll das funktionieren?
Das kann ja nur funktionieren wenn man davon ausgeht, dass ein Taxi-Betrieb enorme Gemeinkosten hat? Oder enorme Ersparnisse durch so viele Taxen bekommt?
Oder der Annahme, dass sich momentan ganz viele Taxi-Unternehmer die Taschen voll machen ohne ihre Fahrer korrekt zu bezahlen?

Das passt doch alles hinten und vorne nicht?
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
Laotse

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