Guter_Kollege hat geschrieben:Das letzte Gutachten für Hamburg zeigt zumindest für die beiden Gruppen funkgebundene und nicht funkgebundene Taxen keinen großen Unterschied in den Einsatzzeiten pro Schicht/Tag. Letztere (Graupen) ja die, denen man pauschal immer gerne mal Unprofessionalität oder ein Übermaß an (Selbst-) Ausbeutung unterstellt. Beide Gruppen liegen nahe bei ca. 10 Stunden je Schicht.
Nötigung zur "Semiprofessionalität" administrativerseits sind die in der Schicht enthaltenden Leerläufe bis zu 80 % womit man sich wieder am Anfang aller Debatten befindet. Wieviel Konzessionen dürfen vergeben werden, daß noch von einem funktionsfähigen Taxigewerbe gesprochen werden kann. Da Uber null bereichert sondern nur stiehlt (ein temporär gut aufgestellter Dieb bis weitere Diebe die Suppe dünn machen), wird das Gewerbe weiter zerstört.
Vernichtet Uber wie angekündigt das traditionelle Taxigewerbe, werden die dort arbeitslos gewordenen Taxler zu Uber kommen, was Armut für alle bedeutet. Selektiert Uber um das Angebot zwecks "Qualitätssicherung" gering zu halten entstehen weitere Taxiparallelgewerbe. Aus demographischer Sicht ist Uber nur Symptom. Die Taxifrage ist nur demographisch zu lösen indem Bevölkerungen so beschaffen sind, daß nicht unnatürlich große Bevölkerungsanteile Fahrer werden wollen. Die ausufernde Prekariatsgesellschaft ist in die Ingenieursgesellschaft zu überführen zumal dann auch nicht mehr mit unsäglichen Qualitätsdebatten der gesunde Menschenverstand beleidigt wird.
12 Touren in 9 Stunden ist wie ein magischer Zermürbungscode. Kein Arbeitsamer hält Unterforderung in Verbindung mit streßvoller Tourenbeschaffung über die Jahre aus es sei denn er benutzt das Taxigewerbe nur als Tätigkeitsalibi. 12 Touren in 9 Stunden heißt nichts anderes als:
Meine Arbeitskraft wird nicht gebraucht. Ich bin überflüssig.
Uber ist Kleinkrimineller im Vergleich zu einer Administration, die das Gewerbe trotz Gutachter und offensichtlichem Augenschein hinsichtlich Schieflage mit Konzessionen überschwemmt und nicht zwischen Taxi und Mietwagen unterscheiden kann.
eichi hat geschrieben:Zitat miamivice
Beispiele tun not.
Beispiele wofür? Selber lesen u. denken.
Weiter unten dann:
eichi hat geschrieben:Wer ist für dich die "Administration"?
Wie soll das mit der Transparenz und der App funktionieren?
Mach mal konkrete Beispiele!
Demnach forderst Du Beispiele ein während Du mir mein Beispielverlangen zum Vorhalt machst. FD hatte von Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Uber gesprochen. Ich forderte ihn mit meiner Äußerung "Beispiele tun not" nicht direkt auf, Beispiele zu liefern, sondern bemängelte vielmehr, daß dem besorgten Bürger und Taxler durch die Administration wesentliche Informationen vorenthalten werden.
Allgemein:
1. Welche Gruppen (ohne Namensangaben selbstverständlich) haben im zerstörten Berliner Taxigewerbe zusätzliche 400 Konzessionen durch wen mit welcher Begründung bewilligt bekommen? Die Vergabe zusätzlicher Konzessionen war ein weiteres kriminell dummes Unterfangen geistig umnachteter verjurifizierter Bürokraten.
2. Wie genau vollzieht sich der staatlich geduldete/sanktionierte Tourenraub durch Uber? Um welche angeblichen Gesetzeslücken handelt es sich? Wieviele Raubtaxis sind im Einsatz und wieviele Touren fahren sie schichttäglich? Wie hoch ist der Schadensbetrag pro Tag?
3. Wieso werden die Ergebnisse von Linne&Krause nicht weiter ausgearbeitet und mit gewerbeinternen Statistiken aktualisiert
so daß man genau weiß was verdient und was wo mitgenommen/abgegriffen wird?
Es gibt für den Taxler nur beschränkte Informationsfreiheit. Artikel, Verlinkungen und Schriftsätze verkommen zur Farce. Die Administration schweigt sich aus und zerstört weiterhin eigenmächtig und systematisch das Gewerbe. Verwaltungsgerichte, Zoll, Ordnungsamt, Senat, klassische Gewerbevertretungen bieten ein Kartell der Vagheit und des Larifari. Selbst Zollkontrollen am Flughafen Schönefeld mit klarem Ergebnis, daß man JETZT HANDELN muß, verkommen zur Oberschülerübung. Ehrliche Gespräche sind nicht möglich.
Anmerkung:
In der Spätwiederholung habe ich vorhin bei Hart aber Fair reingeschaut. 180 Tausend Euro pro Jahr Einkommen sind für Lufthansapiloten anscheinend nicht genug. Man habe schon länger keinen Inflationsausgleich gehabt. Die Oberschicht unter den Personenbeförderern mit der großen Verantwortung kämpft auf hohem Niveau wacker für sein Wohlergehen und wird gehört, die Unterschicht unter den Personenbeförderern mit der kleinen Veranwortung kann nicht in Inflationsausgleichsgefilde vordringen, weil sie den Tourenklau nicht abstellen kann.