Integration von Mietwagen in das PbfG!

Die ewige Konkurrenz.
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Wattwurm
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Integration von Mietwagen in das PbfG!

Beitrag von Wattwurm » 07.08.2013, 18:09

....Beim Verkehr mit Taxen ist die Genehmigung zu versagen, wenn die öffentlichen Verkehrsinteressen dadurch beeinträchtigt werden, daß durch die Ausübung des beantragten Verkehrs das örtliche Taxengewerbe in seiner Funktionsfähigkeit bedroht wird....


Der Konzessionstop betrifft nur das Taxigewerbe. Solange Mietwagen nicht darunter fallen und Mietwagen nicht in den § 13 ( 4 ) PbfG integriert werden, sehe ich kaum Hoffnung auf bessere Zeiten für das Personenbeförderungsgewerbe!

Das gleiche insbesondere auch für den § 51 ( Beförderungsentgelte ) PbfG. Es kann nicht sein das jeder Mietwagenunternehmer sich seinen Privat-Tarif selbst zusammenschustert! Hier muß es ein behördlich vorgeschriebenes Mindestentgelt geben!

Im Grunde genommen herrscht im Mietwagengewerbe Anarchie! Da kann jeder nach eigenem Gutdünken machen was er will, während das Taxigewerbe unter der Knute der Behörden zu buckeln hat! Das Verbot von Akkordlöhnen gilt nicht für das Mietwagengewerbe, keine Sau kümmert sich darum! Die Behörden verfahren bei Mietwagen nach dem Prinzip: Macht doch was Ihr wollt...!

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 07.08.2013, 19:32

Deswegen mache ich auch, was ich will... :wink:
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

eichi
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Beitrag von eichi » 08.08.2013, 02:41

Es ist doch ein Geben und Nehmen.

Taxi ist stark reglementiert, aber nur 7% Meerschweinsteuer,
Mistwagen kaum reglementiert, aber volle Pulle Märchensteuer.
Wenn die Mietwagen ähnlich stark reglementiert werden sollen
wie Taxen, entfällt eine Begründung für die verminderte MwSt. :!:

Wer will das?
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Oh oh!

Ich wäre aber auch schon froh, wenn die Mietwagen einen ähnlichen
Kontrolldruck hätten. Die eine Kontrolle unlängst war doch nur ein Tropfen
auf den heißen Rinnstein!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

taxistreng
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Beitrag von taxistreng » 08.08.2013, 06:15

Das schreit wieder nach Liberalisierung im Taxiverkehr! :D

Aber bei den Taxlern kommt man damit nicht weit, deshalb hier die Standard-Forumslösung:

Nimm Dir nen Miewagen, Watti! :roll:

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 09.08.2013, 07:53

Moin Schmiddel alias Habenichts, Du siehst das Kontaktformular auf meiner Homepage funktioniert. Allerdings ziehe ich einen geordneten Tagesablauf vor, so das ich Dir erst jetzt antworten kann und nicht um 01.38 Uhr, um diese Zeit liege ich, wie es sich für einen guten und gehorsamen Staatsbürger gehört, längst ich im Bett!

Es mag ja sein das Akkordlöhne auch im Mietwagenverkehr nicht erlaubt sind. Insofern muß ich meine Aussage etwas korrigieren. Aber da liegt ja auch gar nicht mein Schwerpunkt. Mein Schwerpunkt liegt auf eine bessere Integration der Mietwagen in das PbfG und hier insbesondere geht es mir darum, das man bei Prüfung der Funktionstüchtigkeit ( § 13 Abs.4 ) auch die Anzahl der Mietwagen einer Stadt mit einbezieht. Es geht mir auch um ein Mindestentgelt ( §51 ) im Verkehr mit Mietwagen!

In den verschiedenen Gutachten von Linne+Krause, die sehr viel Geld kosten, kommt das Wort Mietwagen nicht ein einzges Mal vor! Da in vielen Städten die Mietwagen schon in der Überzahl sind oder zumindest eine immer größere Rolle spielen, kann man um die Funktionstüchtigkeit des Taxigewerbes zu überprüfen, diesen Aspekt nicht einfach unter den Tisch fallen lassen! Es ist ja ganz nett, wenn sich Linne+Krause mit der Anzahl der Betten eines städtischen Krankenhauses oder der Anzahl von Hotelübernachtungen intensiv beschäftigt, aber viel wichtiger wäre es in den Gutachten die Zahl der Mietwagen und deren Anteil an der Personenbeförderung zu berücksichtigen!


So und jetzt muß ich Taxifahren und Geld verdienen. Ich bestehe auf meine 60 Stunden-Woche.....! Ich habe ich einen Anspruch darauf....!

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nightrider
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Beitrag von nightrider » 09.08.2013, 09:49

Wo ist denn das Problem?

Ein Mietwagen kann keinesfalls billiger betrieben werden als ein Taxi und die 19% USt fallen immer an auch bei Kurzstrecken.

Wer das nicht glaubt und meint Billig wäre die Patentlösung wird schneller pleite sein als er A sagen kann.

So Mancher hat das auch bei uns schon ausprobiert und ist ganz böse auf die Nase gefallen. Das Mietwagengeschäft ist deutlich schwieriger gegenüber dem Taxi.
Keine Bereitstellung, höhere MwSt, höhere Werbungskosten, mindestens gleiche Betriebskosten, keine Aufnahme von Abwinkern, usw...

Da gilt wirklich der Standardsatz, wer es nicht glaubt, soll und darf es jederzeit selbst ausprobieren, kein Mensch hindert euch daran.
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Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 10.08.2013, 09:27

nightrider hat geschrieben:
Wer das nicht glaubt und meint Billig wäre die Patentlösung wird schneller pleite sein als er A sagen kann.So Mancher hat das auch bei uns schon ausprobiert und ist ganz böse auf die Nase gefallen. Das Mietwagengeschäft ist deutlich schwieriger gegenüber dem Taxi.
Das ist richtig. Die Fluktuation ist gegenüber dem Taxigewerbe deutlich größer. Das Problem ist nur das die Zeit bis zur Pleite vollkommen ausreicht um auch "unsere" Landtourenpreise kaputt zu machen...!

Was sind die Plausibilitätskriterien im Mietwagengewerbe? Wer kennt die? Wer als Taxiunternehmer dem Finanzamt glaubhaft machen will, er hat nur 60 Cent auf dem Kilometer, bekommt Ärger! Wer als Alleinfahrender Taxiunternehmer nur 20.000 Euro Jahresumsatz und 3000 Euro Jahresgewinn angibt bekommt auch Ärger! Was sind die Plausibilitätskriterien im Mietwagengewerbe? Keiner kennt die!

Insgesamt 150 Taxigutachten über die gesamte Bundesrepublik verteilt ergeben ein recht gutes Abbild von dem was man als plausibel und als unplausibel bezeichnen kann. Vom Mietwagengewerbe weiß man Nullkommanichts!

Der Druck "sauber" zu arbeiten wächst stetig im Taxigewerbe. Und was ist mit dem Mietwagengewerbe? Was ich verlange ist eine Genehmigungspflicht für Tarife im Mietwagenverkehr und ein Mindestentgelt das nicht unterschritten werden darf! Weder das eine noch das andere ist irgendwo gesetzlich vorgesehen! Bei einem Mindestengelt von z.B. 1,40 Euro je Besetztkilometer, könnte man auch von einen Mindestkilometerschnitt von 70 Cent trotz Rückkehrpflicht zum Betriebssitz ausgehen! Und schon hätte man zumindest mal ein Plausibilitätskriterium!

Die jüngste Novelle zum PbfG war eine Novelle der verpaßten Gelegenheiten! Das war ein Schuß in den Ofen und absolut kontraproduktiv! Für Ramses aus Bayern, der Mumie der kaputten Schleusentore und maroden Hochbrücken, Großmeister aller Schlaglöcher und halbfertiger Flughäfen, ist der Fall erledigt. Die nächsten 5 Jahre wird am PbfG nicht mehr herumgedoktert! Thema ad acta! BZP bitte ganz hinten anstellen! Nächste Legislaturperiode...vielleicht!

eichi
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Beitrag von eichi » 10.08.2013, 12:14

Was ich verlange ist eine Genehmigungspflicht für Tarife im Mietwagenverkehr und ein Mindestentgelt das nicht unterschritten werden darf!
Jau, Watti, das mach mal!
Berichte uns doch dann von den Antworten auf dein Verlangen.
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Beitrag von nightrider » 10.08.2013, 16:52

Wattwurm hat geschrieben: Das ist richtig. Die Fluktuation ist gegenüber dem Taxigewerbe deutlich größer. Das Problem ist nur das die Zeit bis zur Pleite vollkommen ausreicht um auch "unsere" Landtourenpreise kaputt zu machen...!
Kommt darauf an wie man es sieht und argumentiert ;-)

Denn eigentlich bestätigt das den alten Grundsatz, „vom Verschenken kann Keiner leben”.

Wenn wieder mal einer pleite macht sehen auch die Kunden, billig geht nicht sie selbst wollen ja auch nicht für Lau arbeiten.

Wo gibt es denn einen „Billigheimer” der 24 Stunden 365 Tage einen Bereitschaftsdienst auch noch zu Dumpingpreisen anbietet? Wenn der Mindestlohn kommt, gilt der selbstverständlich auch für Mietwagenfahrer, wie will der Unternehmer die Mindestlöhne zahlen wenn er auf billig macht?

Kommt der Mindestlohn nicht, auch egal womit zahlt der Mietwagenunternehmer auch nur halbwegs zumutbare Löhne mit Billigtouren?

Jeder der in die Pleite fährt und das geht meistens sehr schnell ist ein gutes Beispiel dafür wie es NICHT geht. ;-)
Das schreckt sowohl Kunden wie auch Nachahmer ab
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Beitrag von Wikinger » 11.08.2013, 02:25

Tja, Watti, die Frage ist lediglich, warum die "Neuen" wie z.B. Blacklane viel höhere Preise anbieten. Nur blöde fahren billig. Hmmmm..... warum fahren eigentlich die Taxen immer billiger trotz Tarifpflicht... Hey Kollege, kannst du uns nach ... bringen. Machste die Uhr aus, und wir geben dir na sagen wir mal....
Und der fährt! Von drei Mietwagen vorher abgelehnt, nach eigener Aussage.

Mindestpreis gerne, aber dann bitte auch für Taxen!!!

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Beitrag von Emilie » 11.08.2013, 19:28

Wenn man dann noch hört, daß Botentouren weit unter Preis verschachert werden... ist der Markt auch im A..rsch!!! :roll:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von nightrider » 11.08.2013, 21:29

Die Antwort oben, „nur Blöde fahren Billigtouren” passt absolut!

Für einen Taxler gibt es absolut keinen Grund billiger zu fahren, er sch*** sich selbst und bringt sich um seine Marge die er dringend braucht um überhaupt halbwegs kostendeckend zu fahren.

Mir ist das absolut wurst, sollen die paar „Kollegen” doch billig fahren, gerade lange Touren. Dann sind sie für eine geraume Zeit weg von der Bildfläche und ich fahre nach Uhr. In der Zeit die die brauchen habe ich locker ein paar kleine und rentable Touren gemacht, auch mit weniger Umsatz mehr verdient.

Da kann man nur sagen, „dumm geboren und nichts dazugelernt” ;-)
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Re: Integration von Mietwagen in das PbfG!

Beitrag von Taxi-Altrip » 05.02.2014, 21:36

Sehr interessante Ausführungen!
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Re: Integration von Mietwagen in das PbfG!

Beitrag von Wattwurm » 05.02.2014, 22:18

Finde ich auch... :lol:

Vor allem sollte man darauf achten das bei Vergaben der öffentlichen Hand an Mietwagenunternehmen aber auch an gemeinnützige Unternehmen wie Malteser oder Johnniter, gewisse soziale Standards für das Fahrpersonal eingehalten werden!


Es ist schwer gegen die Taxigroßstadtneurotiker aus Hamburg gegenanzuschreiben! Für die dreht sich nun für die nächsten 134 3/8 Jahre alles um Maydaytaxi und das neue Fairmittlungssystem! Was uns Provinznudeln vollkommen am A..... vorbei geht! In der Provinz ist Maydaytaxi nicht existent!

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