Deregulierung - eine Studie aus 2003

Journalistische, wissenschaftliche und kulturelle Arbeiten rund ums Taxi.
Benutzeravatar
reasoner
Vielschreiber
Beiträge: 6884
Registriert: 25.01.2009, 06:34
Wohnort: Berlin

Deregulierung - eine Studie aus 2003

Beitrag von reasoner » 10.07.2011, 17:54

Eine Studie des norwegischen Instituts für Transportwirtschaften.

Auch unter Berücksichtigung der Entwicklung der Technik muss dieser Studie grds. auch heute noch Beachtung geschenkt werden. Ich habe wesentliche Stellen im folgenden Bild markiert. Die Studie ist zwar für ein wissenschaftliches Exzerpt eher kurz, trotzdem natürlich schwer im Magen liegender Stoff.

Bild

Zur Studie: .....klick.

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 10.07.2011, 20:25

Guter Einsatz!
Ein Beipiel für sehr strikte Regulierung ist sicher Brighton, mit einer der, pro Einwohnerzahl, vielleicht schwersten Taxiprüfungen der Welt und einer immens hohen Taxinachfrage und auf der anderen Seite Bern, wo eine krasse Deregulierung sogar die Tarifgestaltung den Taxifirmen überlässt.
Mit katastrophalem Resultat.
Oder aber Zürich, natürlich, wo man zwar einheitliche Tarife hat, es aber rein rechtlich schon nicht möglich ist die 1430 Taxis bei nur 360.000 Einwohnern zu limitieren.

Benutzeravatar
reasoner
Vielschreiber
Beiträge: 6884
Registriert: 25.01.2009, 06:34
Wohnort: Berlin

Beitrag von reasoner » 11.07.2011, 19:34

Ich hatte zum Thema an und für sich ein paar Aussagen der Verfechter des barrierefreien Taxiverkehrs erwartet. Keine Argumente?

Benutzeravatar
scarda
Vielschreiber
Beiträge: 4531
Registriert: 27.12.2009, 06:28

Beitrag von scarda » 11.07.2011, 19:51

Sind mit der Weltrevolution in der Hansakogge stecken geblieben, ;-)
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

taxi4you
Ich bin neu hier
Beiträge: 14
Registriert: 28.03.2007, 05:10
Wohnort: Zürich

Beitrag von taxi4you » 11.08.2011, 12:04

Jochen Lembke hat geschrieben: Oder aber Zürich, natürlich, wo man zwar einheitliche Tarife hat, es aber rein rechtlich schon nicht möglich ist die 1430 Taxis bei nur 360.000 Einwohnern zu limitieren.
@Jochen.
Das ist nicht richtig was Du schreibst.
Der Taxitarif der Stadt Zürich ist ein Höchsttarif der legal unterboten werden kann. "Das Bundesgericht hat in einem neuen Urteil festgehalten, dass eine verbindliche Tarifordnung für das Taxigewerbe mit der Wirtschaftsfreiheit nicht vereinbar sei. Die Taxitarife der Stadt Zürich gelten deshalb als Höchsttarife und dürfen von den Taxifahrenden unterschritten werden." (Toll watt)

Auch das es rechtlich nicht möglich sei das die Anzahl Taxis limitiert werden könnten ist in meinen Augen nicht richtig, denn die Bootsvermieter am Zürichsee sind limitiert, aus Platzgründen. Auch die Maroni Verkaufsstellen sind limitiert, auch aus Platzgründen.

Die Stadt Zürich müsste nur endlich einlenken und dazu stehen das die Deregulierung fehlgeschlagen ist und dass 1450 Taxis (bei ca 365000 Einwohnern) mit 245 Standplätzen auch aus Platzgründen limitiert werden müssten, was aber leider noch nicht der Fall ist. Immer mehr Taxifahrer leben vom Sozialamt und die Qualität sinkt massiv. Was da für Typen heutzutage bei uns herumfahren könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Unterste Schublade.

taxi4you
Ich bin neu hier
Beiträge: 14
Registriert: 28.03.2007, 05:10
Wohnort: Zürich

Beitrag von taxi4you » 11.08.2011, 12:54

Der Ali X. in Zürich ist so ein krasses Beispiel. Soll die Zukunft in Europa das Taxiwesen so sein? Alles dank der Deregulierung. Toll....

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/10028580

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 11.08.2011, 14:46

Bei einer totalen Deregulierung des Gewerbes hätten wir in Deutschland sehr schnell Zustände wie auf dem Balkan! Pro Regulierung ohne wenn und aber!

-Pro Hellelfenbein
-Pro kleiner Fachkundeprüfung für P-Scheinanwärter
-Pro Tarifpflicht
-Pro Betriebspflicht
-Pro Genehmigungspflicht
-Pro Rauchverbot im Taxi
-Pro Anschnallpflicht im Taxi auch bei Besetztfahrten
-Pro Ausweispflicht der Taxifahrer
-Pro Schichtzettel
-Pro Pflicht zur Teilnahme eines Fahrsicherheitstraining alle 10 Jahre
-Pro Pflicht zur Teilnahme an einem Präventionstraining zum Überfallschutz alle 10 Jahre

-Pro Nachweis der Deutschen Sprachkenntnisse auf dem Level C2
-Pro Nachweis der englischen Sprachkenntnisse auf dem Level A2
-Pro Alco-Blocker im Taxi
-Pro Fiskaltaxmeter unter Einbeziehung der Mietwagenbranche und bei Wegfall der Pflicht zur Schichtzettelführung
-Pro Pflichtmitgliedschaft des Fahrpersonals in einer Gewerkschaft, keine Einstellung ohne Mitgliedsausweis einer Gewerkschaft, Bsp. Schweden. Wer dort nicht Mitglied einer Gewerkschaft ist bekommt dort keinen Job!

-Pro Mindestlohn


In Blau= noch nicht realisiert!

Benutzeravatar
Emilie
Vielschreiber
Beiträge: 3198
Registriert: 27.04.2011, 18:47
Wohnort: Hessen

Beitrag von Emilie » 11.08.2011, 20:29

ich spreche hier für eine Freundin aus Niedersachsen:

- pro pünktliche Auszahlung des Erarbeiteten Lohnes!
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

Benutzeravatar
reasoner
Vielschreiber
Beiträge: 6884
Registriert: 25.01.2009, 06:34
Wohnort: Berlin

Beitrag von reasoner » 11.08.2011, 20:36

Pro vollständige Integration in den OEPNV.

Personenbeförderung im Gelegenheitsverkehr ohne groessere Regulierung = Mietwagen.

Rollerfahrer
User
Beiträge: 224
Registriert: 13.06.2011, 21:36
Wohnort: Berlin

Beitrag von Rollerfahrer » 11.08.2011, 20:58

Alco-Blocker :idea:

Dann können einige Fahrgäste nicht mehr befördert werden, weil die elektronik das Starten des Motors verweigert :wink:
... und jeden Tag ein bißchen besser :-)

taxistreng
Vielschreiber
Beiträge: 292
Registriert: 13.09.2010, 10:45
Wohnort: 47877
Kontaktdaten:

Beitrag von taxistreng » 27.08.2011, 13:44

reasoner hat geschrieben:Ich hatte zum Thema an und für sich ein paar Aussagen der Verfechter des barrierefreien Taxiverkehrs erwartet. Keine Argumente?
Oh, reasoner hat mich gerufen... :lol:
Stellen wir uns vor, wir hätten:
- keine Tarifpflicht
- keine Betriebspflicht
- keine Zulassungsbeschränkung ( quantitativ!)
Dann würden Angebot und Nachfrage den Markt regulieren.
Es gäbe möglicherweise keine, oder weniger Mietwagen.
Regulierung muss sein, aber der derzeitige Rahmen ist mir einfach zu eng, um mich auf sich ständig ändernde Anforderungen eimzurichten.
Jedem Bäcker ist vorgeschrieben, wie gross und wie schwer seine Brötchen mindestens sein müssen. Wann, wo und zu welchem Preis er sie verkauft, schreibt ihm keiner vor...
Trotzdem musste ich zu keiner Zeit auf Brötchen verzichten. Und die, die ich kaufte, waren lecker und preiswert. :wink:

Benutzeravatar
reasoner
Vielschreiber
Beiträge: 6884
Registriert: 25.01.2009, 06:34
Wohnort: Berlin

Beitrag von reasoner » 27.08.2011, 13:59

Bild

I will be back.

Fachverkäufer backen relativ kleine Brötchen:
...gehaltsvergleich.com

taxistreng
Vielschreiber
Beiträge: 292
Registriert: 13.09.2010, 10:45
Wohnort: 47877
Kontaktdaten:

Beitrag von taxistreng » 27.08.2011, 14:03

reasoner hat geschrieben:Bild

I will be back.

Fachverkäufer backen relativ kleine Brötchen:
...gehaltsvergleich.com
Nennen wir den Fachverkäufer jetzt mal Taxifahrer.
Ist ein solches Einkommen wirklich zu gering?

Benutzeravatar
reasoner
Vielschreiber
Beiträge: 6884
Registriert: 25.01.2009, 06:34
Wohnort: Berlin

Beitrag von reasoner » 27.08.2011, 15:33

taxistreng hat geschrieben:Nennen wir den Fachverkäufer jetzt mal Taxifahrer.
Ist ein solches Einkommen wirklich zu gering?
Darauf wollte ich hinaus.

Alles ruft nach besserem Service, weit und breit nur Wüsten in Sicht. Auf der anderen Seite wird uns multimedial eingetrichtert, was Geiz ist. Ich höre immer mehr von Verhandlungen wie auf dem Basar, die den Fahrpreis für eine tarifgebundene Taxifahrt anbelangen. Scheinbar klappt es ja öfter.

Zurück zu den Brötchen. Dort sind anscheinend auch Teilzeitkräfte mit im Durchschnitt, die Spannbreite fängt sehr niedrig an. Okay, wie lange arbeitet ein(e) Fachverkäufer(in) im Monat Vollzeit? 160 Sunden? 180? Über den dicken Daumen liegt der Durchschnitts-Bruttolohn also bei etwa 7,50 € / h.

Taxifahrer(innen) dürften darunter liegen. Sie können dies durch mehr Stunden kompensieren (,was unschön und nicht immer erlaubt ist). So ganz außer Acht lassen darf man das Trinkgeld nicht, welches Kräfte in der Bäckerei eher nicht bekommen.

Kurzum, weder im Dienstleistungbereich Fachverkäufer (was auch immer), noch im Taxigewerbe zählen die Dienstleister zu den Großverdienern, selbst das Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt in weiter Ferne. Es langt gerade zum Überleben.

Was passiert also, wenn die Tarifpflicht aufgehoben wird? Taxifahrer(innen) werden gnadenlos so lange heruntergehandelt, bis sich jemand findet, der zum Selbstkostenpreis fährt. Die Krankenkassen zeigen bereits jetzt, was geht. Im Gegenzug dürften Ortsunkundige schnell mal abgezockt werden. Diese Fahrgäste siehst du gleich zweimal: das erste und das letzte Mal.

Keine Betriebspflicht?
Das wäre eine Abkehr vom öffentlichen Auftrag, den Bürgerinnen und Bürgern Mobilität zu ermöglichen, und zwar von Tür-zu-Tür. Der ermäßigte Steuersatz würde sehr schnell auf den Prüfstand kommen. Die Politiker warten nur auf irgendeinen Anlass.
Auf dem flachen Land kann man mangels Aufträgen die Betriebspflicht manchmal nicht einmal einhalten, jedoch dürften die jeweiligen Amtsstuben dies wissen - also auch kein Problem. Üblicherweise ist die Einhaltung der Betriebspflicht sowieso kein Problem. Wer weniger fährt, dürfte in die Miesen fahren.

Keine Zulassungsbeschränkung?
Okay, das Geschachere der Konzessionen hörte zwar auf. Eine Freigabe führt nach Stand der Dinge unweigerlich zu überflüssigen Taxis, die für den öffentlichen Auftrag gar nicht gebraucht würden. Berlin lebt es vor.

Wenn ich mir den Wettbewerb im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei Touristikunternehmen, Reiseveranstaltern, im Friseurgewerbe usw. ansehe, wird es für mich absolut unplausibel, dass Wettbewerbserleichterungen oder eine völlige Deregulierung im Taxigewerbe den Fahrern und Unternehmern ein besseres Auskommen ermöglichen. Es ist schlicht und einfach sehr schwer vorstellbar.

Besser wäre z.B. in meinen Augen eine günstigere Verteilung der Beförderungskapazitäten zu Schwachlast- und Hochlastzeiten. Hier ist allerdings auch jeder einzelne Fahrer (ob selbständig oder nicht) gefragt. Potential wäre da. Zusammen mit einer Zulassungsbeschränkung könnte die Bedienfähigkeit in Berlin mit weit weniger Taxis gewährleistet werden. Die würde in der Konsequenz zu einer besseren Auslastung führen, die dringend gebraucht wird. Taxi fahren ist nicht billig. Besser als eine Erhöhung ist eine gesteigerte Effizienz allemal. Das Eine geht allerdings nicht ohne das Andere.

Dies zusammen mit einem Umbau der Pflichtfahrgebiete, ggf. betriebssitzübergreifend, mit effektiveren Kontrollen, die möglichst wenig Administration vom Unternehmer erfordern, könnte in eine bessere Richtung führen. Deregulierung auf Teufel komm raus? Ich glaube nicht, dass sich Heute gegenüber den Ergebnissen von 2003 wesentlich Anderes, als oben im Bild festgehalten, ergäbe.

Benutzeravatar
scarda
Vielschreiber
Beiträge: 4531
Registriert: 27.12.2009, 06:28

Beitrag von scarda » 27.08.2011, 22:06

taxistreng hat geschrieben:
reasoner hat geschrieben:Bild

I will be back.

Fachverkäufer backen relativ kleine Brötchen:
...gehaltsvergleich.com
Nennen wir den Fachverkäufer jetzt mal Taxifahrer.
Ist ein solches Einkommen wirklich zu gering?
Nur bei Abschaffung aller 'Subventionen', ;-) ! Sonst holt sich der 900-Euro-Taxifahrer noch einen Mietzuschuß, um seine 1.000-Euro-Bude bezahlen zu können...
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

taxistreng
Vielschreiber
Beiträge: 292
Registriert: 13.09.2010, 10:45
Wohnort: 47877
Kontaktdaten:

Beitrag von taxistreng » 28.08.2011, 08:06

Egal, ob ich nun watti´s oder rea´s Argumentation studiere, am Ende sehe ich immer noch nur ein einziges Instrument der Regulierung und das ist und bleibt der Markt.

Zweifelsohne ist es notwendig, dass der Gesetzgeber Mindestanforderungen an Taxis festlegt und kontrolliert.

Folgende Selbstverständlichkeiten gehören jedoch nicht dazu:

- Farbe
Mal Dein Taxi an, wie Du willst, Du wirst schon sehen, was Du davon hast!

- Gurtpflicht
Es ist Dein Leben!

- Deutsche Sprachkenntnisse
Wer mich nicht versteht, kann mir nix verkaufen.

...und, und, und...

Wozu eine Tarifpflicht, wenn sie von Krankenkassen und öffentlichen Trägern unterwandert wird? Trotz des Hinweises, dass sich mein Angebot nach dem gültigen Taxitarif richtet und alle Fahrer in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitverhältniss angestellt sind, erhielt ein Unternehmen den Zuschlag, gegen welches wegen Sozialversicherungsbetrug ermittelt wird...

Taxi ist ÖPNV und muss deswegen reglementiert werden?
Hat schon mal jemand von Euch versucht, einen Defizitausgleich zu beantragen? So viel ÖPNV sind wir dann auch wieder nicht...

Unterdeckung zu Schwachlastzeiten?
Wo ein Euro auf der Strasse liegt, da ist auch ein Taxi!

Betriebspflicht?
Aus wirtschaftlichen Gründen bin ich gezwungen, so lange dagegen zu verstossen, bis mich die Behörde zwingt, meine Taxi- in Mietwagenkonzessionen umzuwandeln. Ist es wirklich mein öffentlicher Auftrag, mich wirtschaftlich zu ruinieren?

Die Regulierung dient meiner Ansicht nach vor allem denen als Deckmantel, die nicht in der Lage sind, sich durch Innovationen und marktgerechtes Handeln zu behaupten.

Es gibt einen Markt für Phaetons, Smarts und für türkisch sprechende Taxifahrer und eine Regulierung erlaubt uns nicht, diese Märkte für uns zu erobern.
Wer keine Fahrgäste hat, der hat ein Problem mit seinem Preis-Leistungsverhältnis. Kann das nicht vielleicht mit der Tarifpflicht zusammenhängen?

Der einzig wirksame Hebel der Regulierung, den ich erkennen kann ist:
- pro Mindestlohn!

Das Thema ist viel zu komplex, um es hier übersichtlich darzustellen, aber ich hoffe, meine Ausführungen regen zum Nachdenken an...


:wink:

Benutzeravatar
homer
Vielschreiber
Beiträge: 1737
Registriert: 10.03.2005, 11:04
Wohnort: 1.Wohnsitz : Norwegen / 2. Wohnsitz : Hamburch

Beitrag von homer » 28.08.2011, 08:30

taxistreng hat geschrieben:Zweifelsohne ist es notwendig, dass der Gesetzgeber Mindestanforderungen an Taxis festlegt und kontrolliert.
Folgende Selbstverständlichkeiten gehören jedoch nicht dazu:
- Deutsche Sprachkenntnisse
Wer mich nicht versteht, kann mir nix verkaufen.
Einspruch Euer Ehren :
Solange das Taxi tatsächlich Bestandteil des ÖPNV ist/sein soll, hat die Kundschaft einen berechtigten Anspruch darauf,
daß das im direkten Kundenkontakt befindliche Personal wenigstens einen Mindeststandard an sprachlicher Verständigung erfüllt.
Und weil das zu recht für Omnibus- und Strassenbahnfahrer gilt, muss das dann ebenso für TaxifahrerInnen gelten.

Aus gutem Grund ist das Taxi in Deutschland in einer Reihe von Vorschriften mehr oder weniger deutlich bevorzugt.
Wünschst Du Dir dagegen die entsprechende Deregulierung ("Liberalisierung"), dann steht´s Dir ja
auch heute schon frei, Deine Taxikonzessionen zurückzugeben und dem Gewerbe künftig als Mietwagen Konkurrenz zu machen.
Da regelt dann Dein heissgeliebter Markt zumindest eher den Preis etc.
und Du kannst Dir einen Kopf darüber machen,
wie Du bei höheren Kosten dem Markt niedrigere Preise anbieten kannst :roll:
Beim Mietwagenfahrer soll´s mir dann auch wurscht sein, wenn der etwa in Hamburg nur bayrisch kann, oder watt auch immer -
da ist das dann eher sein privates Problem und das des Unternehmers.
Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. (Erich Fried)
Bild

Benutzeravatar
Emilie
Vielschreiber
Beiträge: 3198
Registriert: 27.04.2011, 18:47
Wohnort: Hessen

Beitrag von Emilie » 28.08.2011, 08:53

wie wäre es z. B. wenn der Staat den Taxibetrieben mit Subventionen hilft?

Alles wird Subventioniert: Konzerne greifen hier Subventionen ab, um anschließend den Staat zu verlassen und im Ausland mit Billig-Lohn noch günstiger zu produzieren!

Landwirte kriegen jedes Jahr für Mißernte, egal ob für Hagel, Starkregen, Dauernebel, Dürreperiode, Flurschaden, Rehverbiss, Mäuseplage, Gülleverbreitung = Grundwasserverseuchung, ganz egal, sie kriegen für Alles Ausgleich vom Staat!

Warum also nicht der Taxiunternehmer, wenn er z. B. in den Anfangsjahren seines Unternehmens Hilfe bekommt, bis er sich soweit Bekannt gemacht hat, dass sein Unternehmen flutscht?! :D
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

taxistreng
Vielschreiber
Beiträge: 292
Registriert: 13.09.2010, 10:45
Wohnort: 47877
Kontaktdaten:

Beitrag von taxistreng » 28.08.2011, 08:55

Es ist, wie Du schreibst, homer:

So lange das Taxi tatsächlich Bestandteil des ÖPNV ist/sein soll...

Ist es das? Ok, dann ist die Amtssprache deutsch.

Trotzdem lernte der urdeutsche Kölner Kollege Rudolf türkisch, um seinen Kundenkreis zu erweitern.

Es steht mir leider nicht frei, meine Taxis in Mietwagen umzuwandeln, sondern ich wäre dazu gezwungen. Klar...HartzIV ginge natürlich auch...

Es ist auch nicht meine Absicht, niedrigere Preise anzubieten, sondern marktgerechte.
Qualität hat seinen Preis und Dienstleistung ist nicht kostenlos.
Ich biete beispielsweise Flughafentransfers nach ausserhalb des Pflichtfahrgebietes zu Festpreisen an, die deutlich über dem Taxitarif liegen.
Das Angebot wird angenommen! Ähm...hä?

:shock:

Nocheinmal: Ich wünsche mir keine vollständige Deregulierung, aber deutlich mehr Freiheit, um mich den Anforderungen des Marktes anpassen zu können.

Kennste den: Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. (Erich Fried)

taxistreng
Vielschreiber
Beiträge: 292
Registriert: 13.09.2010, 10:45
Wohnort: 47877
Kontaktdaten:

Beitrag von taxistreng » 28.08.2011, 09:00

Emilie hat geschrieben:wie wäre es z. B. wenn der Staat den Taxibetrieben mit Subventionen hilft?

Alles wird Subventioniert: Konzerne greifen hier Subventionen ab, um anschließend den Staat zu verlassen und im Ausland mit Billig-Lohn noch günstiger zu produzieren!

Landwirte kriegen jedes Jahr für Mißernte, egal ob für Hagel, Starkregen, Dauernebel, Dürreperiode, Flurschaden, Rehverbiss, Mäuseplage, Gülleverbreitung = Grundwasserverseuchung, ganz egal, sie kriegen für Alles Ausgleich vom Staat!

Warum also nicht der Taxiunternehmer, wenn er z. B. in den Anfangsjahren seines Unternehmens Hilfe bekommt, bis er sich soweit Bekannt gemacht hat, dass sein Unternehmen flutscht?! :D
ÖPNV wird subventioniert! Taxis nur im Linienverkehr und mit der "grosszügigen" Umsatzsteuererleichterung...

Antworten