Projektarbeit: Kreditkartenzahlung im Taxi

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Jule
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Projektarbeit: Kreditkartenzahlung im Taxi

Beitrag von Jule » 21.02.2011, 11:04

Hallo zusammen,

ich bin Studentin und schreibe gerade eine Projektarbeit über das Thema "Kreditkartenbezahlung im Taxi", Ich hätte zu dem Thema einige Fragen an euch, es wäre sehr nett, wenn ihr euch kurz Zeit nehmen könntet, um sie zu beantworten. Im Netz findet man zu dem Thema doch eher wenige und sehr unkonkrete Informationen.

Hier also mein kleiner Fragenkatalog:
  • 1. Bietet ihr in eurem Taxi Zahlung mit EC-/Kreditkarte an?
  • 2. Tragt ihr die anfallenden Kosten (laufende Gebühren, Anschaffung/Miete neuer Geräte für die Zahlung,...) selber oder trägt sie ein Taxiunternehmen?
  • 3. Wieviele Gebühren fallen laufend an?
  • 4. Gibt es unterschiedliche Gebühren bei Zahlung mit verschiedenen Kreditkarten?
  • 5. Werden die Gebühren auf die Fahrgäste umgelegt (z.B. 1€ zusätzliche Gebühr bei Zahlung mit EC-/Kredikarte)?
  • 6. Habt ihr ein mobiles Zahlungsterminal? Wenn ja, welches?
  • 7. Hat sich euer Umsatz gesteigert, seitdem ihr die Kartenzahlung anbietet? Sind Trinkgelder mehr oder weniger geworden?
  • 8. Wie lange dauert es nach der Bezahlung, bis das Geld auf eurem Konto ist?
Danke schonmal für die Antworten. Für weitere Erfahrungen oder Informationen über Kreditkartenzahlung in Taxis wäre ich natürlich auch sehr dankbar.

Viele Grüße

Jule

Wattwurm
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Re: Projektarbeit: Kreditkartenzahlung im Taxi

Beitrag von Wattwurm » 21.02.2011, 15:22

Jule hat geschrieben:Hallo zusammen
Hallo... :wink:

bonschrott
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Beitrag von bonschrott » 21.02.2011, 15:32

Ach von mir diese hilfreiche Antwort: HALLO!
vormals bonscott

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Berni
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Beitrag von Berni » 21.02.2011, 15:53

Hallo Jule,

hier gibt's noch das passende Werkzeug für Projektarbeiten aller Art, bis hin zur Doktorarbeit:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0532240329

Und hier noch eine kleine Schnellstart-Anleitung mit FAQs

http://cgi.ebay.de/Lektion-2Finger-plag ... 5758980822

Viel Erfolg!

Berni :wink:

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 21.02.2011, 16:05

@ vorige posts: Na, das ist ist ja nicht gerade sehr gesprächig von euch Vielschreibern! Man muss doch so einer netten jungen und sicher sehr hübschen Dame gegenüber sich ein wenig von seiner besten Seite zeigen, nicht wahr? (Besonders wenn sie noch aus Stuttgart kommt, also nur 60 km südlich von meiner Heimatstadt Heilbronn.)

Also, ich will hervorheben, dass in Freiburg zum Beispiel Taxis mit Kklg noch am Funk gesucht werden müssen, sie aber in Zürich, wo ich ja insgesamt 14 Monate gefahren bin, bei den allermeisten Taxis Standard sind.
Ich habe immer eins mitgeführt, Xentissimo, und schichtlich im Schnitt 2,3 Zahlungen mit getätigt. Gestellt wurden die Dinger von der Firma und ich habe die Belege in die Abrechnung als Rechnung gegeben. Von anfallenden Kosten weiss ich also nix, Gebühr für den Fahrgast extra wurde nicht erhoben, (außer wohl vom Kk-Anbieter). Trinkgeld gab´s dabei ein klein wenig weniger weil die meisten das noch nicht so richtig blicken und das damit ja etwas kompliziert ist. Die Akzeptanz bei den Fahrern ist auch nicht so hoch, das Ganze ist ja auch ein lästiger Mehraufwand, zumal die Geräte ja auch wartungsaufwendig sind.
Und vor allem sind sie immer im Weg!
So weit habe ich deine Fragen von meiner Warte aus erschöpfend beantwortet, oh geheimnisvolle Stuttgarterin und grüße schön!

PS: Ach ja, Bonschrott! Also, es zeichnet: Jochen Lembke, Europas brotloser Künstler, natürlich! :wink:

Wattwurm
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Re: Projektarbeit: Kreditkartenzahlung im Taxi

Beitrag von Wattwurm » 21.02.2011, 16:40

:roll:

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 21.02.2011, 16:40

Hallo Jule, bei den neuen Funkgeräten der großen Zentralen ist oft der Kartenleser integriert.
Extra Kosten für Geräte fallen damit nicht an.
Die Verarbeitung/Zahlungsgenehmigung/Abrechnung läuft über die Zentrale per Datenfunk/GPRS.
Ob dafür Gebühren genommen werden ist Zentralen abhängig.
Grundsätzliche Gebühren der Kreditkarten-Institute werden (auch abhängig von der Zentrale) ganz,
teilweise oder gar nicht an den Kunden weitergegeben.
Hier im Dorf nimmt die Zahlung per Karte (Kunden-/Kredit-/EC-Karte) immer mehr zu und auch die Trinkgeldlage verbessert sich adäquat zur Akzeptanz.

Bei einigen Funkzentralen negiert man allerdings die Annahme von EC-Karten da diese lediglich eine
Lastschrift erzeugen welche bei fehlender Kontodeckung nicht eingelöst wird.
Kreditkarten hingegen sind garantiertes Geld.

Zu den anfallenden Gebühren der Kreditinstitute und der Überweisungsdauer kann ich dir als Fahrer nicht allzu viel sagen,
außer das die Gebühren hier in Deutschland im internationalen Vergleich zu hoch sind.

Viel Spaß bei deiner Arbeit.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 21.02.2011, 16:45

Watti, der alte Fuchs! Na, da bin ich ja mal gespannt! :?:

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Beitrag von Wattwurm » 21.02.2011, 16:47

Ich habs editiert! War mir zu starker Tobak! Trotzdem habe ich das Gefühl das man uns hier nicht ganz die Warheit sagt!

Jule
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Beitrag von Jule » 21.02.2011, 16:48

Hallo,

danke, Jochen und Thomas-Michael, für eure Antworten, sie helfen mir schon weiter.

Mit Hilfe des von Berni empfohlenen Werkzeugs, kann ich die Ergebnisse auch gleich in meine Arbeit übertragen ;)

Über weitere konstruktive Antworten freue ich mich natürlich immer noch :)

Grüße aus dem Schwabenländle

Jule

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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 21.02.2011, 16:54

Wattwurm hat geschrieben:...War mir zu starker Tobak! ...
Wiiiieeee....Du und zu starker Tobak :shock:
So kenne ich dich gar nicht, was ist heute mit euch los, hat hier jemand irgendwelche Drogen verteilt :?: :idea: :!:

:wink:
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Beitrag von Schwatzbacke » 21.02.2011, 17:06

Hallo Jule,

bei Dir in Stuttgart sitzt einer der Ausrüster, der bundesweit Zentralen und Fahrzeuge mit Vermittlungstechnik inklusive Kreditkarten/EC Akzeptanz ausrüstet.

Ruf dort mal an und mach einen Termin, dort bekommst Du bestimmt vernünftige Infos inklusive Kaffee. 8)

Google mal nach Seibt & Straub GmbH in Stuttgart und ruf Herrn Seibt an.

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Beitrag von Jule » 21.02.2011, 17:15

Super, danke für die Info, Schwatzbacke :)

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 21.02.2011, 17:31

bei den neuen Funkgeräten der großen Zentralen ist oft der Kartenleser integriert.
Das wurde in Zürich aber abgeschafft, weil es zu oft Probleme damit gab. Aber die hatten auch die ältesten Modelle von Displays, das konnte man kaum glauben! Steinzeit!

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Beitrag von Berni » 21.02.2011, 18:13

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
Hier im Dorf nimmt die Zahlung per Karte (Kunden-/Kredit-/EC-Karte) immer mehr zu und auch die Trinkgeldlage verbessert sich adäquat zur Akzeptanz.
Mit dem Trinkgeld ist es manchmal ziemlich bitter, wenn im Gerät (Hardware/Software) keine Trinkgeldfunktion existiert (ich habe bisher noch keine anderen Geräte kennengelernt). Vor allem, wenn großzügige Fahrgäste nach einer netten, langen Flughafenfahrt noch 10 Euro Trinkgeld drauflegen, fließt das alles alles in den Brutto-Umsatz. Also gehen erst mal 19% Umsatzsteuer weg, anschließend wird der prozentuale Fahrerlohn errechnet, und davon gehen noch Lohnsteuer, Soli, Sozialabgaben weg.
Netto kommen dann von ursprünglich 10 Euro Trinkgeld gerade mal 2 Euro beim Fahrer an.

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Beitrag von classictaxi » 21.02.2011, 18:32

Berni hat geschrieben: Netto kommen dann von ursprünglich 10 Euro Trinkgeld gerade mal 2 Euro beim Fahrer an.
Deswegen geben die Usabürger immer den Tip in Münzen, Fahrpreis exakt auf Karte. Nur gibt es zu wenige Usabürger bei uns, die mit Karte bezahlen.
Es heißt "Zeit ist Geld". Zeit ist nicht Geld, Zeit ist die Abwesenheit von Geld. Aber Heute haben wir Geld. Alles ist aus dem Gleichgewicht.

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Beitrag von bonscott » 21.02.2011, 19:15

Berni hat geschrieben:Mit dem Trinkgeld ist es manchmal ziemlich bitter, wenn im Gerät (Hardware/Software) keine Trinkgeldfunktion existiert (ich habe bisher noch keine anderen Geräte kennengelernt). Vor allem, wenn großzügige Fahrgäste nach einer netten, langen Flughafenfahrt noch 10 Euro Trinkgeld drauflegen, fließt das alles alles in den Brutto-Umsatz. Also gehen erst mal 19% Umsatzsteuer weg, anschließend wird der prozentuale Fahrerlohn errechnet, und davon gehen noch Lohnsteuer, Soli, Sozialabgaben weg.Netto kommen dann von ursprünglich 10 Euro Trinkgeld gerade mal 2 Euro beim Fahrer an.
Das ist ein Irrtum, dem fast alle angestellten Fahrer unterliegen. Ich hab dazu schon mal im Berliner Taxiforum was geschrieben:

***** hat geschrieben:Deshalb ist es blöd, wenn man das Tringeld mit auf den Coupon reinschreibt, da der Chef dann davon ca. die Hälfte abbekommt
Da hast du in der 5. Klasse aber wieder mal nicht richtig aufgepasst, *****
So einen Quatsch einem neuen Kollegen zu erzählen, er behält natürlich das komplette Trinkgeld.
Ich versuch mal, es Dir anhand eines einfachen, für Dich nachvollziehbarem Beispiel zu erklären:

100 € Einnahme per Coupon (95 Fahrt, 5 Trinkgeld)
Laut Taxameter 95 €
Auf dem Abschreiber stehen dann auch nur 95 €, er braucht also nur 95 € abrechnen, hat aber 100 € als Coupon-Wert. Somit müßte er theoretisch 5 € - das Trinkgeld - sogar vom Chef wiederbekommen.

Da eigentlich immer noch Bargeldfahrten in einer Schicht dabei sind, kann der Fahrer das mit dem eingenommenen Bargeld verrechnen.

100 € Einnahme per Coupon (95 Fahrt, 5 Trinkgeld)
10 € Bareinnahme
Gesamteinnahme 110 € , laut Taxameter und Abschreiber 105 EUR (95 +10)
Er gibt dem Chef den Coupon über 100 € sowie 5 € bar. Die restlichen 5 € kann er behalten.

Genauso ist es natürlich bei Kartenzahlungen.

Das einzige "Negative" dabei ist, daß der Unternehmer seinerseits dieses Trinkgeld einkommenssteuer- und umsatzsteuermäßig auf seine Kosten versteuern muß, da es in seine Einnahmen einfließt. Für den Fahrer hat das keine Auswirkungen.

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Beitrag von reasoner » 21.02.2011, 21:00

Da hadder recht, der bonschrott 8)

der Clown
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Beitrag von der Clown » 21.02.2011, 22:26

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
Wattwurm hat geschrieben:...War mir zu starker Tobak! ...
Wiiiieeee....Du und zu starker Tobak :shock:
So kenne ich dich gar nicht, was ist heute mit euch los, hat hier jemand irgendwelche Drogen verteilt :?: :idea: :!:

:wink:
Nee der Joint ist nur bis zu irgendeinem Pinguin gekommen, und der zieht immer noch daran. Ich hab auf jeden Fall noch nichts abbekommen.

Juskwe
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Beitrag von Juskwe » 22.02.2011, 04:37

Bin nur Angestellter Fahrer, aber auf meinem Hauptauto (wenn ich nich auf ne Graupe verdonnert werde) ist das alles im Funk (Das Taxi Funk und Service e.g.) integriert.

1. ja/ja

2. Gebühren weiß ich nicht, Anschaffung/Miete komplett für die Funkanlage incl. Kartenleser zahlt mein Unternehmer

3. keine Ahnung, könnte man theoretisch bei "Das Taxi" erfragen

4. siehe 3.

5. Hier in Hamburg momentan nicht (auch nicht im Tarif vorgesehen)

6. öhm Frogne Datenfunk, dann wie gesagt über Zentrale

7. Hatte einmal am Bahnhof als 6. oder so ne Tour weil ich der einzige mit Kartenzahlung war, für den Flughafen ist es Pflicht (wobei ich das nicht als Umsatzsteigernd ansehen würde). Trinkgeld eher mau.

8. Glaub mein Unternehmer bekommt das monatlich vom Funk der es ja auch managed.



Mir ist Kreditkarte immer lieber. Betrag eingeben, durchziehen, Sperrlistenprüfung, ausdrucken, unterschreiben.
Im vergleich dazu muss ich bei der EC-Karte immer den Ausweis prüfen, dann noch die Adresse abschreiben... dauert 1-2min länger und viele Kunden halten es für einen Scherz wenn man den Ausweis (und auch wirklich den Ausweis wegen der Adresse, und nicht führerschein etc.) sehen will.

Was ihr jetzt über Trinkgelder per EC/KK-Karte zahlen und Abgaben erzählt wundert mich schon etwas.
Ob der Gast jetzt das Trinkgeld bar oder per Karte zahlt ist doch schnuppe, Trinkgelder sind steuerfrei und was per Karte bezahlt wird ist doch nicht automatisch versteuert. Einzig Gebühren fallen an, die könnte der Unternehmer natürlich von euch verlangen, aber das sind ja nur Cent-Beträge (zumindestens für den zusätzlichen Trinkgeldanteil) und wäre schon ein bissl pingelig.
Was der Unternehmer letztendlich an Steuern zahlt liest man am Taxameter ab und an den zusätzlichen Belegen für 19%Mwst Touren (Ferntouren, Boten, Besorgungsfahrten etc.).

Natürlich müsste einem der Unternehmer etwas zurückzahlen, wenn man nur Karten oder Verrechnungstouren hatte, aber wann kommt das denn mal vor. Zumindestens hier in Hamburg sind max. 20-30% bargeldlose Touren.

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