[Taxi.eu] App - Infos + Erfahrungen

Anwendungen für Smartphones unter der Lupe.
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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 23.11.2013, 22:07

pauline hat geschrieben:Während die taxi.eu-Sekte schon auf viele zwangseingemeindete Gemeinden (eine weitere ist ja nun dazugekommen) bauen kann, muss die mytaxi-Sekte weiter missionieren, um an Gläubige zu kommen.
Hübscher satirischer Satz - Chapeau!
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Beitrag von Anna Chronismus » 23.11.2013, 22:17

nightrider hat geschrieben:Wer hatte früher ich meine in den 50/60er Jahren ein eigenes Telefon? Lange nicht Alle soweit ich mich erinnere. Flatrates waren damals völlig unbekannt (...)
Nicht ganz: Jahrzehntenlang* kostete ein Ortsgespräch eine Einheit, egal ob nur ein paar Sekunden oder stundenlang. Als in den 80ern Akustikkoppler aufkamen, konnte man mit einem im gleichen Ortsnetz befindlichen Mailbox-Computer für eine einzige Einheit stundenlang kommunizieren, was einer Flatrate sehr nahe kam.


* aus der Erinnerung
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Beitrag von nightrider » 23.11.2013, 22:33

@ am

Also gerade Hotels bestellen bei uns hauptsächlich mit Aoto booking, sie drücken einen Knopf und ein Taxi kommt.
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Beitrag von am » 23.11.2013, 23:22

Das trifft bei uns in erster Linie auf die sonstige Gastronomie zu, klar sind auch Hotels dabei. Wobei das autobooking bei uns auch per Anruf erfolgt.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 24.11.2013, 11:50

Die Knopfdrückerei kann eine individuelle Bedienung nicht ersetzen!

"Sind Sie bitte so nett und holen sich mich aus dem 2 Stock ab, ich bin nicht mehr so gut zu Fuß und nehmen Sie auch meinen Rollator mit"?

Wie soll das funktionieren per App oder Autobooking?


Ich habe vor ein paar Tagen die undankbare Aufgabe gehabt einem Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma seine Kündigung zum 31.12. per Taxi zu überbringen und mir eine Empfangsbestätigung des gekündigten Mitarbeiters per Unterschrift geben zu lassen!

Wie soll das gehen mit einer App oder Autobooking?

Fahren Sie bitte in den Roxy Club, dort erwartet Sie bereits Oksana! Bringen Sie Oksana zu mir nach Hause, halten Sie zwischendurch an einer Tankstelle und kaufen Sie dort eine Flasche Fürst Metternich halbtrocken, und bitte fahren Sie meine Adresse nicht von der Hauptstraße an sondern von der rückwärts gelegenen Nebenstraße und benutzen Sie den Lieferanteneingang! Bitte alles so diskret wie möglich!

Wie soll das gehen mit einer App oder Autobooking? Merke: Per App und Autobooking kann man eine 08/15 Bestellung abarbeiten, wenn´s aber etwas komplizierter wird, ist es mit der Herrlichkeit vorbei!

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Beitrag von scarda » 24.11.2013, 20:47

Wattwurm hat geschrieben:Die Knopfdrückerei kann eine individuelle Bedienung nicht ersetzen! ...
Stimmt. Allerdings können die ausgereifteren Systeme inzwischen etwas mehr als nur einen Knopp drücken. Mal app davon, dass wenn eine Verbindung erstmal steht, dann kann jeder Zeit telefoniert werden. Auch nen Knopp zum drücken. Sozusagen der Feinabstimmungstuneknopp. Tune dein Dreifa, yeah, ;-)

EU ist an ein bewährtes Sytem angekoppelt. Web-App haben sie bald auch alle. EU und MT haben einigermaßen Möglichkeiten sich von Fahrziel bis Kombi was zu wünschen. DE hat leider nur das Zusatztextfeld. A propos, kann das System bei MT inzwischen eigentlich mal automatisch Kombis / Limos / GroRas unterscheiden?

Entscheidend bleiben nach wie vor andere Faktoren: der Anteil an den Gesamttouren ist geringfügig und die Projekte sind ohne fremdes Geld nicht allein lebensfähig.
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Beitrag von nightrider » 24.11.2013, 23:03

Naja ich finde die App`s können schon eine Menge, Unterscheidungen, Großraum, Kombi usw sind bereits möglich, auch die Verfolgung seines Taxis das gerufen wurde in Echtzeit.

Das ist jetzt, gehen wir zurück zum Telefon das konnte irgendwann telefonieren, ende. Heutige Telefone und vor allem Handys sind Computer, wahre „Alleskönner”, auch Bildtelefonie per Skype, oder Facetime.

Auch Zentralen waren noch vor wenigen Jahren technisch nicht so weit wie Heute, die Zeiten von Sprechfunk sind fast überall vorbei, auch in Zentralen kann man online bestellen, wird aber noch wenig genutzt.

Vielleicht kommt die „perfekte” App erst noch? Ich bin sehr sicher, dass nicht gleich in 1 - 2 Jahren, aber spätestens in 5 Jahren die Geschichte soweit ausgereift ist, dass sie wirklich eine ernsthafte Konkurrenz für Zentralen wird. Die größte Schwäche heutiger App`s ist die Tatsache, dass sie momentan wirklich nur in Metropolen sinnvoll eingesetzt werden können, von flächendeckender Einsatzfähigkeit sind die noch weit entfernt.

Wenn die jetzt 30 - 40-Jährigen dann 40, 50 und älter sind, können die ganz selbstverständlich mit diesen Medien umgehen was bei aktuell ab ca 50-Jährigen nicht automatisch der Fall ist, auch das spielt eine große Rolle.
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Beitrag von scarda » 25.11.2013, 03:34

nightrider hat geschrieben:Naja ich finde die App`s können schon eine Menge, Unterscheidungen, Großraum, Kombi usw sind bereits möglich, ...
Bei MT und DE kommen z.B. die Kombiangebote auch bei Limos an. Das ist logistisches Steinzeitalter. Genau wie z.B. die Unmöglichkeit der unproblematischen Stornierungen, sprich der Umdisponierungen. Die Basistechnik ist gar nicht das Thema. Oder die Vorliebe für den oder den Anbieter. Aber Logistik ist mehr, als ne Tour durch den Äther zu jagen und einem Ausführenden mit den unausgereiften Folgen allein zu lassen. Will sagen, an der Ecke besteht mehr als reichlich Entwicklungsbedarf. EU kann das von Haus aus, weil es an bestehender, ausgereifter Logistik hängt. Aus Sicht des Fahrgastes alles egal, wie der Blödtest www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?t=9330 so schön zeigte, liegen die wesentlichen Unterschiede eher im Kleingedruckten, sind also eher unbedeutend.
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Beitrag von nightrider » 25.11.2013, 05:11

scarda hat geschrieben: Bei MT und DE kommen z.B. die Kombiangebote auch bei Limos an. Das ist logistisches Steinzeitalter.
Jetzt und Heute ja, jedes Ding braucht sein Zeit um aus Erfahrung zu lernen und sich zu entwickeln, die App`s sind alle noch relativ jung und von Leuten entwickelt die ursprünglich wenig Ahnung von der Branche hatten.

Warte mal noch ein paar Jahre, da ist sowohl technisch (Hardware), als auch softwareseitig noch eine Menge möglich und aus Erfahrung lernt man.

Ich denke die sind im Vergleich mit der Entwicklung des Autos Heute etwa auf Stand der Fahrzeuge aus den 80er Jahren, vergleiche mal so ein Fahrzeug mit einem Aktuellen. Nur machen Hard- und Software weit schnellere Schritte, ich wette die sind in 5 Jahren auf einem Stand der passt, wenn ihnen nicht vorher das Geld ausgeht.

Ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass einer von Denen irgendwann eine gute Flächendeckung erreicht, also auch Städte unter 500.000 Einwohner bis runter zum flachen Land das wäre der endgültige Durchbruch.
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Beitrag von Anna Chronismus » 25.11.2013, 05:35

Wattwurm hat geschrieben:Die Knopfdrückerei kann eine individuelle Bedienung nicht ersetzen! (...) Fahren Sie bitte in den Roxy Club, dort erwartet Sie bereits Oksana! Bringen Sie Oksana zu mir nach Hause, halten Sie zwischendurch an einer Tankstelle und kaufen Sie dort eine Flasche Fürst Metternich halbtrocken, und bitte fahren Sie meine Adresse nicht von der Hauptstraße an sondern von der rückwärts gelegenen Nebenstraße und benutzen Sie den Lieferanteneingang! Bitte alles so diskret wie möglich! Wie soll das gehen mit einer App oder Autobooking?
Bei der Taxibestellung per App ins Notizfeld reinschreiben, dass man bei Annahme der Tour um einen Rückruf bittet. Oder den Fahrer gleich selber anrufen, wenn die Tour angenommen wird. Dann sagt man dem Fahrer es persönlich, was man sonst dem Callcenter-Mitarbeiter gesagt hätte.

Geht natürlich nur bei dialogorientierten Systemen wie mytaxi, die auch dem Kunden eine Telefoniermöglichkeit Richtung Fahrer bieten. Zentralen-Apps sind hier häufig kastriert, weil Tourenmakler oft nicht möchten, dass der Bestellkunde einen direkten Draht zum Fahrer bekommt.
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Beitrag von am » 25.11.2013, 10:54

Wie ich oben schrieb Anna, das ist dann schon after sale. Und das ist grundsätzlich schlechter Service. In einer Branche, die von gutem Service leben sollte, geht das gar nicht.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von der Clown » 25.11.2013, 12:52

Anna Chronismus hat geschrieben:weil Tourenmakler oft nicht möchten, dass der Bestellkunde einen direkten Draht zum Fahrer bekommt.
Kannst Du für diese Behauptung auch die Beweise bringen??
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eichi
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Beitrag von eichi » 25.11.2013, 14:02

Glaubst du, das würde jemand "aktenkundig und gerichtsfest" manifestieren?
Es lässt sich eher von "meine/ unsere Kunden..." ableiten (der Funkteilnehmer
hat sich so zu verhalten,... er darf nicht bei unseren Kunden... etc. pp)
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von Anna Chronismus » 25.11.2013, 17:27

der Clown hat geschrieben:
Anna Chronismus hat geschrieben:weil Tourenmakler oft nicht möchten, dass der Bestellkunde einen direkten Draht zum Fahrer bekommt.
Kannst Du für diese Behauptung auch die Beweise bringen??
Beweise im Sinne eines rauchenden Colts? Ich muss mich begnügen mit folgender Beweisführung: Ein Makler verdient nur, in dem er Leute zusammenbringt. Ein Wohnungsmakler kommt auch nicht auf die Idee, vor der Feststellung der Personalien einen "Wohnungsbewerbers" konkrete Angaben zum Wohnungsvermieter zu machen, schon damit das Geschäft nicht an ihm vorbei läuft. Es ist die Geschäftsgrundlage einer Maklers, die Beteiligten möglichst lange im Unklaren zu lassen, wer das Vertrags-Pendant werden könnte. Das Wissen um die Erreichbarkeit eines Taxifahrers im Dienst ist die Geschäftsgrundlage eines Tourenmaklers - die gibt keiner leichtfertig aus der Hand.
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Beitrag von nightrider » 25.11.2013, 17:46

@Anna Chronismus

sorry aber das kann ich nicht nachvollziehen, nachdem wir Taxler ja die Zentrale bezahlen nicht der Fahrgast macht das auch keinen Sinn.

Bei uns steht bei jedem Auftrag auch die Telefonnummer dabei, eben damit man den Kunden anrufen kann falls was unklar ist, oder der noch nicht bereit steht.

Gerade in Wohngegenden mit großen Wohnblöcken steige ich nicht aus um eine Klingel aus 50 möglichen auszusuchen, zumal mir (bzw. meiner damaligen Fahrerin) da schon einmal die Scheibe eingeschlagen, Geldbeutel und Handy geklaut wurde während sie den FG rausklingeln wollte.

Also ohne angegebene Tel-Nr nehme ich einen Auftrag gar nicht erst an.
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Beitrag von der Clown » 26.11.2013, 00:36

Lieber AC,
ich möchte keine rauchenden Colts sehen, aber der Vergleich mit dem Wohnungsmakler ist nicht überzeugend.
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Beitrag von am » 26.11.2013, 00:56

Anna Chronismus hat geschrieben: Ein Wohnungsmakler kommt auch nicht auf die Idee, vor der Feststellung der Personalien einen "Wohnungsbewerbers" konkrete Angaben zum Wohnungsvermieter zu machen, schon damit das Geschäft nicht an ihm vorbei läuft.[...] Das Wissen um die Erreichbarkeit eines Taxifahrers im Dienst ist die Geschäftsgrundlage eines Tourenmaklers - die gibt keiner leichtfertig aus der Hand.

Ist Dir schonmal in den Sinn gekommen, dass es im Falle des klassischen Tourenmaklers erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken gibt, Kundendaten, die über das unbedingt notwendige Maß hinausgehen, an den Fahrer weiterzuleiten?

Der Tourenmakler kann zudem aus logistischen Gründen überhaupt kein Interesse daran haben, sich nach der Vermittlung noch mit Kunde oder Fahrer befassen zu müssen. Das kostet nämlich Zeit und freie Telefonleitungen.

Wir handhaben es hier so: Ist der Kunde bei Ankunft an der Bestelladresse nicht anzufinden, erhalte ich von der Zentrale auch die Nummer des Kunden. Die entsprechende Meldung setze ich automatisiert ab. Bei Sonderwünschen erhalte ich die Nummer sofort, z.B. bei Besorgungsfahrten oder Bestelladressen ausserhalb des PfG. Ich bin sicher, dass das auch bei anderen "Tourenmaklern" so gehandhabt wird.

Ich nenne das bedarfsgerecht.
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Beitrag von nightrider » 26.11.2013, 02:46

am hat geschrieben:
Ist Dir schonmal in den Sinn gekommen, dass es im Falle des klassischen Tourenmaklers erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken gibt, Kundendaten, die über das unbedingt notwendige Maß hinausgehen, an den Fahrer weiterzuleiten?
Diese Probleme sehe ich überhaupt nicht, der Kunde will ein Taxi und gibt seine Adresse und Telefonnummer an, (bzw. letztere wird bei uns automatisch erfasst und mit dem Auftrag rausgegeben).
Die selben Angaben müsste er auch machen, wenn er mich direkt anruft, wie sollte ich ihn sonst abholen?

Unterdrückt er seine Nummer, wird er danach gefragt, will er sie aus welchen Gründen auch immer nicht angeben, bekommt er die Info, dass er evtl. dann kein Taxi bekommt weil der Fahrer zur Sicherheit (auch wegen Fehlfahrten) eine Rückrufnummer will.

Selbiges hört er auch von mir wenn er direkt anruft und keine Nummer angezeigt wird, rückt er sie nicht raus, oder ist unter der Nummer nicht erreichbar kann er lange auf ein Taxi warten.

Es ist normal, dass ich wenn ich eine Bestellung aufgebe, egal ob eine Pizza, oder ein Taxi meine Adresse und Tel. Nr. angeben muss, auch wenn ich im Internet was bestelle muss ich die Daten angeben das berührt den Datenschutz überhaupt nicht.

Der Kunde will ja was von mir/uns nicht umgekehrt, also muss er wohl seine Kontaktdaten hinterlassen. Datenschutzrechtlich wäre das nur relevant, wenn wir seine Daten an Dritte weitergeben, oder gar verkaufen.
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Beitrag von Anna Chronismus » 01.12.2013, 00:01

nightrider hat geschrieben:Bei uns steht bei jedem Auftrag auch die Telefonnummer dabei, eben damit man den Kunden anrufen kann falls was unklar ist, oder der noch nicht bereit steht.
Geschrieben und gemeint habe ich, dass der Bestellkunde bei den klassischen Tourenmaklern keine Telefonnummer des Taxifahrers bekommt. Das ist bei mytaxi anders als bei den herkömmlichen Zentralen, hier werden zwei Menschen, die in Kürze gemeinsam in einem Taxi sitzen werden, vorher so miteinander koppelt, dass beide mit dem jeweils anderen kommunizieren können ohne einen anonymen Callcenter dazwischen.
der Clown hat geschrieben:Lieber AC, ich möchte keine rauchenden Colts sehen, aber der Vergleich mit dem Wohnungsmakler ist nicht überzeugend.
Makler ist Makler, da ist jeder Vergleich passend.
am hat geschrieben:Ist Dir schonmal in den Sinn gekommen, dass es im Falle des klassischen Tourenmaklers erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken gibt, Kundendaten, die über das unbedingt notwendige Maß hinausgehen, an den Fahrer weiterzuleiten?
Wenn es den Tourenmakler datenschutzrechtlich zwicken sollte, könnte er es so regeln, dass er einen Telefonbutton für Bestellkunde und Fahrer einrichtet, das Ganze aber nicht als Telefonat, sondern als VoIP-Call abwickelt. Im Ergebnis können die beiden direkt miteinander kommunizieren, ohne die jeweils andere Telefonnummer zu haben. Wird aber deshalb nicht angeboten, weil die Makler ihren exklusiven Zugriff auf und damit die Vermittelbarkeit der Taxen nicht gefährden wollen.

Übrigens: Warum sollte der Vertragspartner des Bestellkunden die Kundendaten nicht bekommen, sondern nur der Tourenmakler? Vertragspartner des Bestellkunden ist und bleibt der Taxiunternehmer samt seinem Fahrpersonal, er hat Anspruch auf alle relevanten Kundendaten, wozu zweifelsohne die Telefonnummer gehört (sonst würde sie der Tourenmakler sicherlich nicht speichern). Natürlich liegt das an dem Umstand, dass sich herkömmliche Zentralen bei der Vermittlung gegenüber ihren zahlenden Kunden (Taxenunternehmer!) nicht fair und sauber verhalten, sondern als Verfüger, als Quasi-Vorgesetzter aufführen - samt Produktabnahmezwang ("Pflichttour") und Disziplinierungs-Anmaßungen ("Schiedsausschuss", "Bescherdeausschuss"*) gegenüber bei der Zentrale nicht angestelltem Fahrpersonal. Warum über dieses offensichtliche und dikatatorisch angehauchte bis durchsetzte System lang herumreden?*
am hat geschrieben:Der Tourenmakler kann zudem aus logistischen Gründen überhaupt kein Interesse daran haben, sich nach der Vermittlung noch mit Kunde oder Fahrer befassen zu müssen. Das kostet nämlich Zeit und freie Telefonleitungen.

Wir handhaben es hier so: Ist der Kunde bei Ankunft an der Bestelladresse nicht anzufinden, erhalte ich von der Zentrale auch die Nummer des Kunden. Die entsprechende Meldung setze ich automatisiert ab.
Der Widerspruch in sich ist Dir nicht aufgefallen? Wenn der Tourenmakler tatsächlich kein Interesse an weiterer Befassung nach Vermittlung hätte, müsste er ein Interesse daran haben, die direkte Kommunikation zwiswchen Fahrer und Bestellkund jederzeit zu ermöglichen (wahlweise als Telefonat oder VoIP-Call - s.o.). So muss sich der Tourenmakler verschiedentlich doch noch später mit einer eigentlich schon vermittelten Tour beschäftigen. Ist in sich nicht stringent.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die illegitime Vormacht der Zentralen zerstört werden muss.


* Warum muss ich bei diesen Ausschüssen immer an "Wohlfahrtsausschuss" denken, einem Gremium in der Französischen Revolution, welches vom demokratischen Machtinstrument schließlich mutierte in ein Terrorregime? Vielleicht, weil in diesen Gremien Ankläger und Richter personalgleich sind - und auch nicht immer mit den hellsten und herzensklügsten Menschen besetzt, sondern teilweise mit solchen, die wenigstens einmal Macht ausüben möchten, ohne dafür den Verstand und den Charakter vorweisen zu können?
Zuletzt geändert von Anna Chronismus am 01.12.2013, 00:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: taxi.eu jetzt auch in Luxemburg

Beitrag von Juskwe » 01.12.2013, 06:07

Natürlich liegt das an dem Umstand, dass sich herkömmliche Zentralen bei der Vermittlung gegenüber ihren zahlenden Kunden (Taxenunternehmer!) nicht fair und sauber verhalten, sondern als Verfüger, als Quasi-Vorgesetzter aufführen - samt Produktabnahmezwang ("Pflichttour") und Disziplinierungs-Anmaßungen ("Schiedsausschuss", "Bescherdeausschuss"*) gegenüber bei der Zentrale nicht angestelltem Fahrpersonal. Warum über dieses offensichtliche und dikatatorisch angehauchte bis durchsetzte System lang herumreden?*
Hier in Hamburg gibt es nur zwei Zentralen mit "zahlenden Kunden", wobei sich das beim Hansa nur auf die 311er bezieht. Der Grindelhof ist ja sowieso kurz vor dem Absaufen.
Bei meisten Zentralen handelt es sich um Genossenschaften, hierbei können sich die Mitglieder selbstverständlich Regeln auferlegen um ihr gemeinsames Geschäft möglichst effektiv und Kundenfreundlich abzuwickeln. Wie viel man sich dabei gefallen lässt, und an welchen Punkt man aussteigt ist einem persönlich überlassen. Die Unternehmer verkörpern also die Genossenschaft und können dann auch bestimmen, dass ihre Mitarbeiter die Regeln zu befolgen haben. Übrigens ein Aspekt der dank Mindestlohn und Ende des Provisionslohn allen Hamburger angestellten Taxifahrern in Zukunft deutlich werden dürfte, Chef sagt "du machst das so, so und so" und du hast dich gefälligst daran zu halten oder kannst mit ner Abmahnung rechnen.
Wenn Cheffe das unternehmerische Risiko wieder komplett auf sich nimmt, dann wird er auch evtl. das Risiko durch strenge Regularien und Vorschriften eindämmen. Kannst mal wetten, dass dann auch Mytaxifahrer so etwas wie Pflichttouren kennen lernen, wenn Cheffe sagt "du musst alle Touren innerhalb von 5km annehmen" (meinetwegen mit Ausnahme "wenn du nicht am Posten XY an 1. Position stehst").

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