Adieu Taxifunk,war schön mit Euch...

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Wattwurm
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Re: Adieu Taxifunk,war schön mit Euch...

Beitrag von Wattwurm » 14.05.2014, 18:56

Es kann durchaus mal vorkommen, insbesondere bei starker Nachfrage, das man in der Warteschleife einer Zentrale mal für 1-2 Minuten festhängt. Okay stimmt, kann man nicht abstreiten!

Aber: Ruft mal bei 1&1 oder der Telekoma an, da landet ihr grundsätzlich in einer Warteschleife und das manchmal für 10 Minuten und auch länger. Und das sind auch Dienstleistungsunternehmen!

Bei einer Taxizentrale erwartet man immer sofortige und prompte Bedienung, warum eigentlich? Warum soll eine Taxizentrale nicht das gleiche Recht für sich in Anspruch nehmen dürfen, was sich andere Dienstleistungsunternehmen auch herausnehmen. Nämlich sein Personal so effizient wie möglich einzusetzen? Personal kostet Geld. Die Personalkosten sind von den angeschlossenen Unternehmern per Funkgebühr zu bezahlen. Und diese Unternehmer haben ein Recht darauf das man ihre Kohle nicht zum Fenster rausschmeißt!

Wenn ich als Zentralevorstand eine mittelgroße Zentrale mit 4 Telefonistinnen besetze und ich merke das die Frauen an den Telefonen lediglich zu 75 oder 80 Prozent ausgelastet sind, dann werde ich anordenen die nächsten Schichten nur noch mit 3 Telefonistinnen zu besetzen. Dann erreiche ich einen Auslastungsgrad von knapp unter 100 Prozent und in Spitzenzeiten auch mal temporär leicht darüber. Und dann kann es auch mal vorkommen, das ein Kunde für 1-2 Minuten in der Warteschleife landet. Aber ich habe 2500-3000 Euro an Personalkosten eingespart und kann vielleicht sogar daran denken die Funkgebühr zu senken oder aber die Gehälter der Frauen moderat zu erhöhen!

Ich stehe also als Zentralevorstand nicht nur beim Kunden in der Verantwortung sondern auch bei meinen angeschlossenen Unternehmern, die darauf bestehen das ihre Funkgebühren so effizient wie möglich eingesetzt zu werden. Das ist ein ziemlich schwieriger Spagat. Wann ist das Personal über- und wann ist das Personal unterfordert? Kosteneffizienz, schon mal gehört das Wort? Taxibetriebe sind kaufmännische Unternehmen und müssen auch als solches geführt werden! Bevor ich 2500-3000 Euro (im Monat) zuviel Geld ausgebe und meine angeschlossenen Unternehmer und Genossen mich mit dem Knüppel aus der Generalversammlung jagen, lasse ich lieber mal den einen oder anderen Kunden für 1-2 Minuten in der Warteschleife verschwinden!

In der Durchführungsverordnung der Berufsfeuerwehr der Hansestadt Hamburg ist von einer Hilfsfrist die Rede. Das ist die Zeit zwischen der Annahme des Notrufes und dem Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort. Die Hilfsfrist beträgt in Hamburg 8-10 Minuten unter Nutzung der Sonderrechte also mit Martinshorn und Blaulicht! Warum muß eine Taxi immer schneller sein als der Notarzt?

Und ist es nicht so, das man seine Termine so legen kann, das noch Luft ist? Für Chaoten die mit fliegenden Haaren und der Zahnbürste noch im Mund mit offenem Hosenladen und noch nicht gebundenen und möglicherweise auch noch abgerissenen Schnürsenkel, Panik und Entsetzen im Blick, aus der Haustür stürmen, habe ich überhaupt kein Verständnis! Eine Droschke fällt nicht aus dem Himmel und dem Kunden direkt vor die Füße! Ich bin Taxifahrer und kein Fluchthelfer!

http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfsfrist
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Re: Adieu Taxifunk,war schön mit Euch...

Beitrag von am » 14.05.2014, 20:42

Offensichtlich verteilt mt nun auch Tablets in Stadtteilkneipen, die einigermaßen Nachfrage versprechen. Hatte am Wochenende eine Stammmitarbeiterin einer solchen Kneipe im Auto, die ich nach Hause fuhr, die mit von dem Teil berichtete. Ihr Fazit: Funktioniert ganz gut, wenn man mal ein Taxi braucht, aber bei Mehrfachbestellungen zu vergessen. Anruf dann wieder bei einer Taxizentrale und problemlose Bedienung mit vier Taxen zur selben Zeit. Und dazu noch nicht einmal das Autobooking genutzt. Adieu mt?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Adieu Taxifunk,war schön mit Euch...

Beitrag von SindSieFrei? » 14.05.2014, 21:46

Wattwurm hat geschrieben:...
In der Durchführungsverordnung der Berufsfeuerwehr der Hansestadt Hamburg ist von einer Hilfsfrist die Rede. Das ist die Zeit zwischen der Annahme des Notrufes und dem Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort. Die Hilfsfrist beträgt in Hamburg 8-10 Minuten unter Nutzung der Sonderrechte also mit Martinshorn und Blaulicht! Warum muß eine Taxi immer schneller sein als der Notarzt?
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Hahaha, gefällt mir Watti! Ich denke, das die Kunden sich sowieso auf längere Wartezeiten einstellen müssen in Großstädten. Aufgrund des Abbaus der Überkapazitäten durch verschärfte Plausibilitätskontrollen/FT/ML: Wir können nicht 350 Tage lange rumstehen, nur weil zur SMM-Messe oder zu Silvester/Heiligabend oder zum Hafengeburtstag mit Dauerregen plötzlich eine Nachfrage herrscht, die den Rest des Jahres eben NICHT da ist. Der Anspruch der Behörde/HK, jederzeit an jeder Ecke von HH eine Taxe innerhalb von wenigen Minuten zu bekommen, ist schlichtweg illusorisch mit den kommenden Parametern, und das ist gut so! Ich stehe mir doch nicht im Januar bis März 3 Monate die Reifen platt und schaffe grad mal so mein Soll, nur weil im Mai für 2 Tage plötzlich ein kaum abzuarbeitendes Tourenaufkommen durch widrige Wetterverhältnisse ist!

LG
Dura lex, sed lex.

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