sivas hat geschrieben:Ein Artikel aus der
FAZ:
Dann will ich mich mal mit dem Artikel aus der FAZ etwas intensiver beschäftigen. Die originalen Textpassagen aus dem Artikel habe ich in Anführungszeichen gesetzt.
"Wo ist Ahmed? … Ahmed ist mein Fahrer. … Ahmed fährt ungerührt an meinem Haus vorbei, verkurvt sich zwei Blocks weiter dann vollends. … die Sache ging nicht gut los."
Der erste Absatz spricht für sich: da sitzt ein Vollprofi im Auto.
"… Ich bin Uber-Novize. …"
Wenn der studierte katholische Theologe und Philosoph das nicht erwähnt hätte, wer von uns hätte dann gemerkt, dass er keine Ahnung von der Materie hat, über die er sich hier auslässt?
"… Jüngst in Berlin hat ein sogenannter Taxistreik von über 800 gelben Wagen nebst Hup-Korso mich in erheblichen Stress versetzt …"
Da hat es wenigstens den Richtigen getroffen.
"… Die wütenden Taxifahrer haben es auf Verkehrsminister Andreas „Andi“ Scheuer (CSU) abgesehen, dem sie vorwerfen, er wolle ihnen das Geschäft kaputt machen, weil er zu freundlich zu Uber sei."
Es geht nicht um Freundlichkeit, es geht um Rechtmäßigkeit.
"… indem sie mich als Kunden bestreiken und dann auch noch die Stadt so verstopfen, dass andere Beförderungsmöglichkeiten erschwert werden, dann haben sie mich verloren."
Auf Kunden, die nichts begriffen haben, können wir verzichten.
"… Ahmed sagt, auch er sei erst seit drei Tagen Uber-Fahrer. Wir müssen beide lachen."
Da lache ich dann mal mit. Zwei Experten unter sich.
"… Ahmed fährt einen schicken neuen Toyota Prius … Ahmed lobt die Chinesen … Dass er chinesische und japanische Autobauer verwechselt, sehe ich ihm nach – das hätte mir auch passieren können."
Sich mehr als Volltrottel zu outen, geht nicht.
"Der Wagen gehört ihm nicht selbst, sondern seinem Boss, … „Das Geld müssen wir uns also zu dritt aufteilen“, sagt Ahmed: zwischen Uber, der Autoflotte und ihm …"
Was da wohl für Ahmet übrig bleibt, nachdem Uber 25%, der Staat 19% und sein Boss XX% vom Fahrpreis abgezogen haben? Wir werden ihn wohl bald als Hartz 4 Aufstocker im Uber-Proletariat wieder finden.
"Erlaubt hingegen ist, dass Uber mit einem Mietwagenbetreiber (Ahmeds Boss) einen Vertrag hat, der seinerseits selbständige Fahrer wie Ahmed für sich arbeiten lässt."
Hier tritt die Unwissenheit unseres Redakteurs nun vollends zu Tage. „Selbständige Fahrer“ gibt es nicht. Sie sind Scheinselbständige, da sie ihrem Boss gegenüber weisungsgebunden sind. Sie sind nichts anderes als angestellte Fahrer, für die Mindestlohn zu zahlen ist, plus Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlten Urlaub. Wetten, davon will Ahmeds Boss überhaupt nichts wissen. Es ist also von vornherein ein kriminelles Konstrukt. Wie kann der Katholische Theologe das nur mit seinem Gewissen vereinbaren. Von Wissen wollen wir lieber nicht reden.
"… darf sich auch nicht vor dem nächstbesten Hotel aufpflanzen und mit günstigeren Fahrpreisen Kunden zu Uber locken …"
Taxen dürfen auch nicht vor den Hotels kobern. Das nennt sich unerlaubtes Bereitstellen, außer vor den wenigen Hotels mit einem Taxenstand.
"… von jährlich mindestens 30000 Tonnen CO2 einsparen, hat das Prognos-Institut errechnet"
Das sind wie viele Prozente der jährlichen CO2 Emission? Und was ist das Prognos-Institut?
"… sind schärfere gesetzliche Auflagen, denen sie unterworfen sind, die aber für die Uber-Fahrer nicht gelten … einen öffentlichen Auftrag, jedermann zu seinem Fahrtziel zu bringen"
Und das ist auch gut so und es dient der Bevölkerung als Schutz vor großer Willkür.
"Dass die Prüfung der Ortskenntnis in Zeiten von Google Maps ein Anachronismus ist, wurde schon oft gesagt."
Das widerlegt schon der erste Absatz des Berichts. „Ahmet verkurvt sich“ trotz Navi.
"… Eine Deregulierung des Taxi-Kartells würde nicht nur günstigere Marktpreise für die Kunden bringen … Uber ist ein Segen für die Menschheit …"
Eine Deregulierung würde zu einem ruinösen Wettbewerb führen, dessen Verlierer das Taxigewerbe und auch langfristig die Kunden sind. Uber ist nur ein Segen für Uber. Für die Fahrer, die heute schon aus Kostengründen in ihren Autos schlafen, ist es die Pest. Und für die Umwelt ist Uber z.B. in NY mit täglich 90.000 Uber-Autos mehr auf den Straßen eine schlimme Mehrbelastung.
"… Und Ahmed hat am Ende das übliche Trinkgeld in bar … erhalten."
Was das arme Schwein dann auch noch versteuern muss, wenn er kein angestellter Fahrer ist.
Resümee: Außer heißer Luft und viel Geschwafel hat der Bericht leider keine Substanz und strotzt nur so von taxifeindlichen Behauptungen, die jeder Grundlage entbehren. Jeder schreibt eben so gut wie er es versteht, aber was will man von einem Pfaffen schon erwarten.