Fahren mit Taxischein, aber ohne passende Ortskunde

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Fahren mit Taxischein, aber ohne passende Ortskunde

Beitrag von don Quichotte » 09.12.2012, 14:21

Hi,

momentan pausiere ich als Fahrer, werde aber nächstes Jahr wieder beginnen. Das werde ich mit größter Wahrscheinlichkeit nicht dort tun, wo ich meine Ortskunde gemacht habe. Wenn ich nun die erste Zeit so fahre, was kann schlimmstenfalls passieren?? Taxischein habe ich ja. Irgendwer sagte mir mal, das wäre dann nur eine Ordnungswidrigkeit, und man bekäme eine Frist zum Nachholen.

Danke schon einmal!!

Grüße


Chris

gast

Beitrag von gast » 09.12.2012, 15:20

Genau solche Leute sind es die unser Gewerbe in Verruf bringen.
Mach doch einfach die OKP und fang "ordnungsgemäß" an !!

don Quichotte
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Beitrag von don Quichotte » 09.12.2012, 15:48

Hi,

wir sind hier im Hinterland. Wenn ich also in Dorf A den Schein mache, heißt das noch lange nicht, das ich mich in Dorf B auskenne. Bedient werden aber Dorf a-z. Ich kenne mich hier in der Gegend ziemlich gut aus, und mit mir ist bislang jeder gut gefahren.

Ich sehe nur nicht ein, bei einem Unternehmen anzufangen, und vorher schon auf Verdacht die OKP zu machen. Wenn das dann nicht klappt, was durchaus an beiden Seiten liegen kann sprich die Chemie nicht stimmt, war die Prüfung für die Katz. Denn meistens gibt es hier pro Ort max. ein Unternehmen.

Grüße

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Beitrag von reasoner » 09.12.2012, 16:00

Das mag 'nur' eine OWi sein, das weiß ich nicht genau, halte es aber für wahrscheinlich.
Wenn es dann doch mit dem Unternehmer klappen sollte, und du willst die OKP machen, inzwischen hat aber die Genehmigungsbehörde davon Wind bekommen, dann hast du die Arschkarte gezogen. Also lass es lieber, so eine OKP kann bei den Kleckerdoerfern ja nicht so wild sein!?

gast

Beitrag von gast » 09.12.2012, 18:13

In diesem Zusammenhang sollte man jedoch doch auch noch anmerken, dass der Unternehmer niemanden ohne OKP auf einem Taxi beschäftigen darf.

Juskwe
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Beitrag von Juskwe » 09.12.2012, 18:23

was kann schlimmstenfalls passieren?
Der Ruf des Taxengewerbe leidet ein weiteres mal wenn das ans Tageslicht kommt. Dein künftiger Unternehmer bekommt keine Konzessionsverlängerung (wäre dann auch gut so), du bekommst ein Punkt mehr auf der "warum dein Taxischein evtl. nicht verlängert wird" Liste.

Ersteres wiegt schwer, der Rest würde bei mir kein Mitleid erwecken.

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SindSieFrei?
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Beitrag von SindSieFrei? » 09.12.2012, 18:52

Also die OKP für Pinneberg (Kreisstadt) dauert in der Lern-Vorbereitung maximal ein Wochenende. Vielleicht kann ja Watti mal was zur kreisfreien Stadt NMS sagen oder AM zu Lübeck... Länger als ein bis zwei Wochenenden kann das doch auch nicht dauern, oder? Und dann erst auf Dörfern??? Den Weg zu nächsten Bahnhof und Flughafen, Altenheim, Supermarkt, Arzt, Krankenhaus, zwei bis sieben Großbauern und zur Rinderbesamungsanlage kriegt man doch schnell hin. :mrgreen:

LG

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Beitrag von don Quichotte » 09.12.2012, 19:13

Hi,

wegen der Arbeit isses mir auch gar nicht. Mein letzter Job kam zuerst als stolzer Schwan daher und entpuppte sich dann als grottenhäßliches Entlein :roll: .

Da es mir aber fernliegt, irgendjemand zu schaden (besonders mir selber :mrgreen: ) werde ich mir die zukünftige Taxibude halt besonders gut anschauen und dann streng nach Vorschrift vorgehen.

Ich hatte nicht gedacht, dass in einer Zeit wo ein Taxi 2-3 Navis an Bord hat, diese OKP so sensibel ist. Vor allem in einer Metropolregion mit über 3 Millionen Seelen. Da macht dann die OKP für einen kleinen Ort der dort liegt so richtig Sinn.

Grüße


Chris

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Beitrag von am » 09.12.2012, 23:28

Nach §48 (6) FeV muß die Ortskunde nachgewiesen werden, wenn der Taxifahrer in einen anderen, als in dem Führerschein ausgewiesenem Gebiet tätig wird.

Nach (10) ist die Erlaubnis zu entziehen, wenn die Voraussetzungen nach (4) nicht gegeben sind. Voraussetzung nach (4) 7. ist die abgelegte Ortskundeprüfung.


Fähre ich also in einem Gebiet, für das ich die Ortskunde nicht nachgewiesen habe, laufe Gefahr, dass mir der "P-Schein" komplett entzogen wird, wenn es den zuständigen Behörden bekant wird.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von MsTaxi » 10.12.2012, 17:31

don Quichotte hat geschrieben:
Ich hatte nicht gedacht, dass in einer Zeit wo ein Taxi 2-3 Navis an Bord hat, diese OKP so sensibel ist.
Die OKP soll ja der Tarifsicherheit dienen im Pflichtfahrgebiet deines Unternehmers. Durch die OKP soll gewährleistet werden, dass dem Taxler der jeweils kürzeste Weg zwischen 2 Punkten bekannt ist, was in Kombination mit dem vorgegebenen Tarif fann zu einigermaßen gleichen Preisen für gleiche Strecken führen soll.

Außerdem: Wat machste mit einem Navi, wenn die Baustelle, die gestern eingerichtet und übermorgen entfernt wird, nicht eingetragen ist? Fazit: Das beste Navi fürs Pflichtfahrgebiet sitzt zwischen den Ohren.

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 10.12.2012, 17:38

Fahren mit Taxischein, aber ohne passende Ortskunde
Besser ist: Fahren mit Ortskunde, aber ohne passenden Taxischein.

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Beitrag von Emilie » 10.12.2012, 21:53

am hat geschrieben:Nach §48 (6) FeV muß die Ortskunde nachgewiesen werden, wenn der Taxifahrer in einen anderen, als in dem Führerschein ausgewiesenem Gebiet tätig wird.

Nach (10) ist die Erlaubnis zu entziehen, wenn die Voraussetzungen nach (4) nicht gegeben sind. Voraussetzung nach (4) 7. ist die abgelegte Ortskundeprüfung.


Fähre ich also in einem Gebiet, für das ich die Ortskunde nicht nachgewiesen habe, laufe Gefahr, dass mir der "P-Schein" komplett entzogen wird, wenn es den zuständigen Behörden bekant wird.

Markierung v. mir: wieso braucht man für die Fähre jetzt auch eine OKP? Früher fuhr die nur hin- u. her (an was erinnert mich das nur wieder... ich werde alt, glaube ich):shock:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von reasoner » 10.12.2012, 22:01

Wenn die Fähre nicht nur hin und her führe, bräuchtest du bestimmt eine :wink:
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf

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Beitrag von Emilie » 10.12.2012, 22:05

...aber ohne Navi, ich kann Karten lesen! :mrgreen:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von SindSieFrei? » 10.12.2012, 22:41

Ich habe mein Navi entsorgt. Allein die Gesichter der Leute, wenn man mal in seinem Stadtplan blättert, sind das wert. "Aha, alte Schule." Such mal in einem Navi eine korrekte, uhrzeitenabhängige Anfahrt in unsere Richtungsstraße "Sierichstraße/Herbert-Weichmann-Str.". Solange die das nicht hinbekommen, sind das für mich Bug-Fixer, die ich nicht noch finanziell unterstütze.

Beispiel Berlin: Ca. 50 Hauptachsen im Kopf und du findest von einem Stadtteil zum anderen, da Berlin sehr logisch aufgebaut ist. Hamburg ist dagegen eine Katastrophe! Allein die "Hafenrandstraße" hat gefühlte 20 Namen. Die Krönung ist Manhattan. Logik pur.

LG

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Beitrag von eichi » 10.12.2012, 22:58

Günstige Navis verzichten auf den Empfang der "amtlichen Uhrzeit".
Diese wäre aber notwendig, um verlässlich die zeitgebundene Fahrtrichtung
der Sierich / Herbert-Weichmann-Str. zu bestimmen. Soll ja keiner als Geisterfahrer da
rein geschickt werden.
Wobei...
ist das nun "nur" eine Richtungsstraße oder eine Einbahnstraße mit wechselnder Richtung.
Habe mal gehört, dass man auch in falscher Richtung bis zur nächsten Kreuzung ( also bis
zum nächsten Verbotsschild) fahren dürfte, hier dann aber die Straße verlassen muss.
Hier liest und schreibt doch so ein netter Fahrlehrer mit, wie isses?
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von Essener » 10.12.2012, 23:07

eichi hat geschrieben:Günstige Navis verzichten auf den Empfang der "amtlichen Uhrzeit".
Das ist totaler Quatsch! Die Uhrzeit wird von jedem einzelnen GPS-Satelliten mitgeliefert. Ohne exakte Uhrzeit ist eine Positionsbestimmung schlichtweg unmöglich.

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Beitrag von SindSieFrei? » 11.12.2012, 00:20

Mein lieber Eichi, die Definition ist Richtungsstraße, wie ich grad lese, sogar die einzige in Europa. :shock: In u.a. Amerika sind die ja oft vorhanden.

Quelle: http://www.sierichstrasse.de/

und: http://www.hamburgwiki.de/wiki/Sierichstra%C3%9Fe

Zu der Aussage, das man dort "bis zur nächsten Kreuzung" auch in die entgegengesetzte Richtung fahren darf, habe ich nichts gefunden. Wir sollten vom HTV mal eine grundsätzliche Anfrage dazu stellen, es sei denn der Kollege "Roter Stern" weiß was §-mäßiges. :wink:

LG

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Beitrag von eichi » 11.12.2012, 00:49

@ Essener

Die Frage ist doch, ob das Programm die Uhrzeit ausserhalb der Ortsbestimmung
(wenn es denn die Uhrzeit ist und nicht nur eine Zeitzählung) für andere Module
zur Verfügung stellt, ob die Ortszeit (MEZ / MESZ / Zeitzone) bestimmt wird, denn
diese ist für Navigation unerheblich, für diese Funktion genügt eine schlichte
(Milli-)Sekundenzählung, die sich jede Stunde wiederholen könnte.
Also in etwa eine ständig laufende Stoppuhr.
Viel Aufwand für eine Rarität wie die Sierichstraße.

Selbst die Ermittlung der Ankunftszeit würde so funktionieren.
(Manuell eingestellte Zeit + ermittelte Fahrzeit ausgedrückt in Std. / Min. = ETA)
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von Essener » 11.12.2012, 02:05

eichi hat geschrieben:Die Frage ist doch, ob das Programm die Uhrzeit ausserhalb der Ortsbestimmung
(wenn es denn die Uhrzeit ist und nicht nur eine Zeitzählung) für andere Module
zur Verfügung stellt,
Lies doch einfach mal quer, was GPS ist, und wie es im großen und ganzen funktioniert. JEDER GPS-Empfänger kennt prinzipbedingt die GENAUE Uhrzeit. (Natürlich UTC.) Und da er neben der Uhrzeit auch die Position kennt, bedarf es zur Bestimmung der Ortszeit nur einer einfachen Tabelle. Die korrekte Uhrzeit (am jeweiligen Ort) anzeigen, das kann jeder noch so billige GPS-Empfänger.
Wikipedia hat geschrieben:Global Positioning System (GPS), offiziell NAVSTAR GPS, ist ein globales Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung und Zeitmessung.
Wikipedia hat geschrieben:GPS basiert auf Satelliten, die mit kodierten Radiosignalen ständig ihre aktuelle Position und die genaue Uhrzeit ausstrahlen.

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