Weihnachten im Taxi

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Jochen Lembke

Weihnachten im Taxi

Beitrag von Jochen Lembke » 06.12.2010, 11:36

Alle Jahre wieder, die Adventszeit, geschäftige Zeit für Taxifahrer, aber auch gefährliche Zeit. Nicht nur wegen den Strassenverhältnissen, sondern auch wegen den Fahrgästen, von denen wenige den Fahrern gegenüber weihnachtlich eingestellt sind, aber viele den übers Jahr aufgesammelten Frust an ihnen rauslassen.
Ich wünsche allen Kollegen zu Weihnachten 2010 mehr das eine als das andere und vor allem privat eine schöne Zeit!
Die folgende Geschichte entstand 2005 in Freiburg, Breisgau und basiert auf meiner Schicht am 24.12. dieses Jahres, nichts davon ist erfunden!


Weihnachten im Taxi, © 2005, Jochen Lembke

Sie sehen sie stehen, Tag und Nacht, Schlangen bildend. Am Bahnhof und am Martinstor. Sie sehen Sie halten, vor Arztpraxen, vor Kneipen.
Sie benutzen sie auch. Manchmal, manchmal regelmäßig. Doch meistens laufen Sie nur an ihnen vorbei, furchtbar in Eile, werfen nur einen flüchtigen Blick durch die Scheibe, im Vorübergehen. Erhaschen ein Gesicht, vielleicht eine herumliegende Zeitung auf dem Armaturenbrett, irgendwas, was immer eben ein Taxifahrer da so liegen hat.
Auch an Weihnachten, wenn alle feiern, sehen Sie sie im Einsatz, das gelbe Lichtchen auf dem Dach leuchtet durch die Nacht, leuchtet durch die Nacht, wie ein kleiner Stern.
Weihnachten…
Weihnachten im Taxi.
Sie wollen ein wenig hineinschauen?
Behutsam, von außen, wie wenn man ein Türchen öffnen würde, ein Türchen vom Adventskalender?
Das können Sie machen – Weihnachten im Taxi, bitteschön, steigen Sie ein, heute sind Sie der Fahrer.

Schichtwechsel, die Tagschicht räumt das Auto aus.
Sie stehen am Kofferraum, nach vorne gebeugt, schauen nach etwas, da stubst Sie doch jemand von hinten am Po. Neckisch eingestimmt, der Tagfahrer, denken Sie, hat sich angeschlichen und wollte sich einen kleinen Scherz erlauben. Doch dann sehen Sie, es war ein Hund mit einem Stubser seiner Schnauze, Sie haben ihn nicht kommen hören. Sie lachen, der Tagfahrer lacht.
Sie stellen sich am Stand an, oh nein, die VAG fährt heute den ganzen Abend, glauben Sie nicht, Sie könnten heute reich werden! Erst am frühen Morgen wird es so richtig laufen, wenn all die Nachtschwärmer wieder nach Hause wollen.
SWR 3 bringt nun einen Weihnachtsgruß an all die die an Weihnachten arbeiten müssen, all die Busfahrer, all die Taxifahrer…
Ihre erste Fahrt heute Abend, eine Familie, mit Päckchen und Kuchenplatten in der Hand. Sie fahren sie sicher ans Ziel. Sie bekommen fast fünf Euro Trinkgeld – weil heute Abend Weihnachten ist!
Die zweite Fahrt, doch auch das ist Weihnachten. Ihr Fahrgast sitzt schon bei einer Kollegin im Auto, bis Sie endlich bei ihm angelangt sind, sie lässt ihn wieder aussteigen. Wollte er sich aufwärmen, ein wenig flirten?
„So ’ne hübsche, blonde Maus! Mann, die hätt mir aber gefallen!“ Vielleicht ganz gut, das Sie so schnell da waren. „Mann, jetzt hab i aber d’ Knaller im Gsicht!“
Er will in eine weitere Gaststätte, noch einen trinken, Sie ermahnen ihn, dass der Abend noch lang ist.
Der nächste Auftrag, eine Tankstelle, ein junger Ausländer steht da.
Ist er Mohammedaner? Hindu? Buddhist? Weihnachtliche Stimmung kommt wieder nicht auf, er nimmt einen kaum war, spielt mit seinem Handy rum, wie fast alle Fahrgäste in seinem Alter. Trinkgeld? Gibt’s keins, er lässt sich bis auf den Cent rausgeben.
Die nächste Fahrt, ein Pärchen, auch sie haben Päckchen dabei, auch sie wollen sich mit jemand Nettem unter dem Tannenbaum versammeln. Werden sie aber Lieder singen? Wahrscheinlich nicht.
Sie fahren zum Stand zurück, er ist voll. Sie bekommen den Eindruck, dass viel zu viele Taxis unterwegs sind heute. Gibt es vielleicht Kollegen, die heute Abend nicht alleine sein wollen und lieber stattdessen Taxi fahren?
Nun müssen Sie suchen, die Adresse ist schwer zu finden, Sie fahren fünf Minuten im Kreis herum. Nicht fluchen, an Weihnachten.
Sie erzählen dem Fahrgast, was Sie sich vorhin gedacht haben, mit der Angst vor dem Alleinsein, heute. Doch, wenn sie, der Fahrgast eben, nun doch alleine nach Hause fährt, schon bereits um halb Neun, ist sie dann nicht auch heute fast den ganzen Abend über alleine?
Überall Taxis, doch keiner will jetzt schon mit einem nach Hause fahren oder in die Disco. Sie wollen Pause machen, erwischen aber noch was, jemanden der in einem Altersheim gearbeitet hat, auch er eher ein Weihnachtsflüchtling, ohne Familie, die Unterhaltung lässt darauf schließen.
Sie machen Pause, essen was, lassen Zeit vergehen, nur nicht noch rum stehen müssen, am Heiligabend, als hätte man nichts Besseres zu tun, heute.
Danach, so gegen 22.00 scheint es wieder anzulaufen, Sie bekommen nun gleich etwas, ohne sich erst voher anstellen zu müssen.
Müller heißen die Leute, sagen wir mal, sie wohnen in Littenweiler, am Berg. Sie steigen aus, von hier hat man einen netten Blick auf den Rosskopf, Sie sehen die Lichter blinken, die roten, auch sie leuchten, wie die Sterne. Sie gehen an und wieder aus, scheinen einen Augenblick lang nachzuglühen. Sie schauen ihnen kurz zu, bevor Sie sich denken, jetzt fahre ich sie mal, die Familie Müller.
An der Klingel steht – Fam. Müller. Sie bekommen fast schon Gänsehaut, kurz. Wir sind doch nicht alleine, denken Sie nun vielleicht, irgendwo da gibt es doch jemanden, der uns beobachtet, ja, der über uns wacht, denken Sie vielleicht, es sind ja weihnachtliche Gedanken.
Von außen können Sie hineinschauen, die Rollläden sind oben, eine nette Familie beim Weihnachtsfest. Sie klingeln, ein Hund kommt bellend zur Türe, er wacht über seine Menschen.
Warum ist er aber gar so böse, sollten nicht alle froh gestimmt sein, an einem Abend wie heute?
Ein junges, hübsches Mädchen mit grünen Augen macht kurz auf, „er kommt gleich“. Sie warten, schauen zum Rosskopf rüber.
Sie warten.
Ein Mann kommt endlich heraus, ein Vater mit seinem Sohn.
Eine Frau ist nicht dabei, auch nicht an Weihnachten. Sie grüßen die beiden, nicht unfreundlich mit: „Hallo!“
„Ja. Hal-lo.“ Es hört sich hässlich an, wie eine verärgerte Parodie. Was hat dieser Mann denn, außer einer deutlich zu riechenden Fahne?
Sie fahren, er sagt nicht wo er hin will. Es gibt aber nur eine Richtung, nämlich den Berg runter, Sie fahren.
„Ja, willsch mich nicht fragen, wo wir hin wollen?“
Es hört sich sehr unfreundlich an, verärgert. Sie spüren die Aggressionen dahinter. Sie haben sie nicht verschuldet, aber Sie könnten sie abkriegen, vielleicht.
„Es gibt doch nur eine Richtung. Und, wo wollen Sie denn jetzt hin?“
Er antwortet nicht darauf. Er fängt nur an, Unfreundliches von sich zu geben. Dann sagt er: „Du, hör mal, können wir einen Pauschalpreis machen? Ich hab kein Geld mehr, mein Sohn hat mir alles abgenommen.“
Sie denken nun, was alle Taxifahrer bisweilen denken.
Nämlich an gut bezahlte Jobs, mit bezahlten Feiertagen und Weihnachtsgeld. Etwas was Sie nämlich nicht bekommen, weder das eine, noch das andere. Sie denken nun, heute ist doch der 24te Dezember, Heiligabend. Wer will denn heute arbeiten, denken Sie. Kein Mensch. Und die die es müssen, die kriegen es gut vergütet – falls ihr Beruf nicht Taxifahrer ist.
Und dieser Mensch da will noch unter Preis fahren.
„Warum fahren Sie dann mit dem Taxi, wenn Sie kein Geld haben?“
Ihr Ton ist nicht unhöflich, wie Sie das so sagen. Sie bleiben sachlich, es schwingt nicht mehr oder weniger Freundlichkeit in Ihrer Stimme mit, als bei dem anderen.
Die weitere Eskalation geht von ihm aus.
„Ah, jetzt kommsch mir so. Das ist ja toll.“ Er klingt sehr ärgerlich, was haben Sie ihm denn getan? Sie werden jetzt selber richtig ärgerlich. Sie verdienen das ganze Jahr über sehr wenig und wie selbstverständlich sollen Sie das jetzt auch an Weihnachten so tun. Sie sagen ihm das auch, er solle doch froh sein, das ihn heute überhaupt jemand fährt.
Er ist nicht froh.
Er sagt sogar zu Ihnen, sie beide könnten ja auch wieder aussteigen.
Sie überlegen, kalkulieren. Ja, kommen Sie zum Schluss, das wäre gar nicht so schlecht, das wäre eigentlich überhaupt die beste Lösung für alle…
„Sie können gerne aussteigen“, sagen Sie, recht gelassen, eigentlich noch.
Doch – da schlägt er nun auf einmal nach Ihnen!
Trifft Sie am Arm!
„Was willsch denn du eigentlich, du, du…!“
Es reicht.
Es reicht üppig.
Sie halten an, steigen aus, rufen: „Steigen Sie bitte sofort aus! Sofort! Sie brauchen nicht zu zahlen, nur steigen Sie jetzt bitte aus!“
Der andere aber fängt jetzt endgültig an rot zu sehen.
Eine blinde Wut sitzt in ihm, die das ganze Jahr schon in ihm drin war, dann den Abend über, mit der Familie, all das Gerede, das dumme, all diese Bemerkungen. Es muss jetzt raus, einfach.
Er steigt aus, läuft blitzschnell vorne um das Auto rum, reißt die Fahrertüre auf und schreit: „So jetzt kriegsch die *** voll, du ***!“
Aha, da läuft der Hase lang.
Die Frauen, sie locken.
Aber sie stellen gerne auch mal Bedingungen, fordern, lassen nicht locker. Können einen Mann schon mal verrückt machen, die Frauen. Und schließlich trennen sie sich, suchen sich jemand anderen, lassen einen sitzen. Das tut weh. Und das muss raus. Da muss man doch prügeln. Blindwütig einschlagen. Egal auf wen, er muss einem nur dumm kommen.
Er tut das jetzt. Er schlägt auf Sie ein, wild, hasserfüllt.
Das heißt er will, doch Sie sind schlau, sind schnell wieder eingestiegen, der Motor lief ja noch. Sie geben Gas, haben Glück, es kommt Ihnen niemand entgegen, die drei offen stehenden Türen schlagen beim Anfahren von alleine wieder zu, jetzt nur nicht bremsen müssen.
Das Auto ist diese Behandlung ja gewöhnt, es ist ein Taxi, da geht es nicht immer zimperlich zu.
Sie geben Gas, nur weg von hier, Sie geben am Funk Bescheid, nein, Polizei braucht man nicht rufen, es ist ja nichts passiert.
Es ist ja nichts passiert.
Sie zittern nur ein bisschen, was soll’s, das wird gleich schon wieder aufhören.
Aufhören.
Aufhören?
Es ist doch erst halb elf, es ist doch Heiligabend, das Fest der Liebe!
Sie haben doch noch eine ganze Reihe Fahrten vor sich. Interessante Begegnungen.
Weihnachtlich jedoch nicht, die meisten.
Eine alte Frau, sie wünscht nicht schöne Weihnachten, sie schärft einem nur streng ein, bitte ja die Türe beim Aussteigen aufzumachen, Taxifahrer sind doch manchmal so schrecklich bequem, achten nicht auf Selbstverständlichkeiten.
Drei junge Typen mit Bierflaschen in den Händen, aus Denzlingen. Sie wollen nach Freiburg, noch einen drauf machen.
Eine junge Frau, die mit ihrer Freundin alleine Weihnachten gefeiert hat, mit dem Namen eines bekannten Kneipenschriftstellers.
Ein nettes junges Ehepaar mit winzigem, schlafendem Baby.
Ein älterer, alkoholisierter Mann, der nur noch Unverständliches brabbelt.
Ein progressives Pärchen.
Eine kleine, sexy Lady. Genug jetzt mit der Familie, jetzt will sie ins Crash, abtanzen.

Und schließlich…

„Würden Sie mich nach Zähringen fahren wollen?“
Sie steht da, einsam und verloren, am Heiligen Abend.
Sie steht da wie ein Engel. Ein Weihnachtsengel.
Ein verlorener Weihnachtsengel.
Aber sehr blond dabei. Sehr hübsch. Mit einem kleinen neckischen Stecker in der Nase.
Und Sie wollen sie fahren.
Sie wollen sie fahren bis ans Ende der Welt.
Und dann wollen Sie mit ihr dort ein Nest bauen und sie nie mehr los lassen, ja, zu solchen Gefühlen lassen Sie sich hinreißen, am späten Abend.
Und Sie wünschten sich so sehr, Sie hätten nicht so viel im Kopf, Sie hätten heute nicht schon so viel erlebt, was Sie beschäftigt. Wären nicht so schrecklich, schrecklich kaputt. Wären nicht schon zehn Stunden im Einsatz.
Und Sie wünschten sich, als Sie danach auf dem Heimweg sind, wieder alleine, wieder verloren in dieser Welt, Sie hätten auf die Frage: „Müssen Sie noch lange fahren, heute Nacht?“ nicht so „ja, hm-mäßig“ geantwortet. Sie wünschten, Sie wären mutiger gewesen, hätten Ihren Gefühlen nachgegeben, wären aufs Ganze gegangen.
Aber trotzdem, aber dennoch.
Nun endlich wissen Sie es, nun endlich spüren Sie es, was Sie den ganzen Abend lang noch nicht so recht gespürt haben. Heute ist Weihnachten, das Fest der Liebe. Das Fest des Glaubens und der Hoffnung.
Und die Liebe ist viel stärker als der Hass.
Sie hält uns am Leben. Sie gibt uns Hoffnung. Sie gibt uns Kraft, sie lässt uns weitermachen und uns freuen auf jeden nächsten Augenblick.
Ja, heute ist Weihnachten.
Das Fest der Liebe.

Weihnachten im Taxi.

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Beitrag von Taxihasi » 07.12.2010, 07:52

Das ist wunderschön und macht einen eher traurig Weihnachten im Taxi zu sitzen. Vielleicht solltest du dieses Jahr keine Weihnachtsschicht machen und lieber im Kreis deiner Familie feiern.

Da ich ein totaler Weihnachtsgrinch bin, seit die Kinder groß sind, habe ich mich zur Schicht freiwillig gemeldet und wollte mich eigentlich darauf freuen, in der Hoffnung nette Kunden zu haben, die froh sind, von A nach B gebracht zu werden. Wenn die Zentrale die richtige Besetzung hat und ich nicht wieder in Sch...Gegenden geschickt werde oder wieder nur alles raushauen muß, um anschließend den Tritt zu kassieren, die richtigen Kollegen habe ich schon :) dann denke ich, werde ich Euch nach Weihnachten eine nette Geschichte schreiben :wink:
Wenn ich Benz fahren will, dann nehm' ich mir ein Taxi...


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Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 07.12.2010, 18:17

Vielen Dank, Hasi. Ja, ich weiss, die ganze Bittersüsse des Lebens steckt darin... weisst du, ich hab jetzt gelesen, du bist noch recht neu im Gewerbe und da dürfen wir alten Hasen dir den Spass nicht vermiesen, so ein, zwei Jahre kann man immer mal spasseshalber auf den Bock und es tut sicher vielen besonders gut, die beruflich aus ganz anderen Sparten kommen. Und auf dem Land sind die Leute ja eh immer freundlicher. Also, hau rein und schreib eine schöne Geschichte hinterher, lass dich von dieser hier eher in positiver Hinsicht beinflussen, denn wer als stets als Engel unterwegs ist, der kriegt auch an Weihnachten nicht den Blues.

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Beitrag von scarda » 07.12.2010, 19:30

November/Dezember, Nachtschicht, da gibts bei mir rund um die Uhr Miles 'Kind of Blue' auf die Ohren. Die Gäste freuts durchweg.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Beitrag von N-scho-schi » 07.12.2010, 19:37

Taxihasi hat geschrieben:Wenn die Zentrale die richtige Besetzung hat und ich nicht wieder in Sch...Gegenden geschickt werde oder wieder nur alles raushauen muß, ......
Müßen die Leute in sch... Gegenden auf ein Taxi verzichten, weil weil du da nicht fahren willst, oder wie darf ich das verstehen :?:

Ich bin eher der Meinung, dass es mal gut läuft und mal hat man die Ar..karte gezogen! Wie überall im Leben.

Ein guter Kollege von mir, der am Wochenende immer mit die höchste Summe einfährt hat dafür, wenn er mal eine schlechte Nacht hatte, einen guten Spruch auf den Lippen:"Mal verliert man und mal gewinnen die Anderen!"

Den Satz von dir kann ich so nicht nachvollziehen!
Höre alles, glaube nix!

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Beitrag von Grossraum » 07.12.2010, 20:11

Nabend zusammen....
es gibt halt so Weihnachtsschichten, da sagt man: ich wäre besser zu Hause geblieben.
Aber ich finde, die Fahrgäste wollen auch Heiligabend, bzw an den nachfolgenden Feiertagen gut von A nach B gebracht werden.
Dafür sind wir auf der Straße, dafür sind wir Dienstleister !
Es kommt natürlich vor, dass Kneipen die letzten verbleibenden, frustrierten Gäste vor die Tür setzen.
Ist irgendwo klar, denn die wollen auch Weihnachten feiern.
Es darf natürlich nicht so ausarten, wie es bei Jochen Lembke passiert ist.
Ich wünsche auf jeden Fall den Kollegen "Frohe Weihnachten" und "Gute Fahrt".

Gruß
Wolfgang
Gute Nacht Mrs. Ochmonek, wo immer Sie sein mögen

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Beitrag von Taxihasi » 07.12.2010, 22:13

@N-scho-schi: Nein, (irgendwie versteht mich heute jeder falsch :shock: ) natürlich fahre ich in Sch...Gegenden, aber meistens ist es ja so, daß man sich auf eine Schicht freut, dann geht alles schief: die Häuser haben keine Nummern, die Orte haben keine Straßen, die Gegenden haben keine Wege, die GPS' funktionieren nicht, die Kollegen die man fragen könnte haben neue Handynr., im Büro ist alles schlecht gelaunt, das Wetter ist grau, nass, nebelig, kein Klo in Sicht für die nächsten Stunden, Hunger wie ein Wolf: das Essen liegt auf dem Tisch: den Tisch hat man nicht dabei, der Tank ist leer gefahren, wenn man gerade mitten auf dem Deich steht und die nächste Tanke schließt in 3 Min., die ist 1/2 Std. entfernt, der nächste Auftrag sagt den absoluten Ko...brocken als nächsten Fahrgast an, 33 Anrufe von zu Hause, ob denn der Geschirrspüler angestellt werden soll...

liest noch jemand mit?!

Kennt ihr solche Schichten? Das meine ich aber bitte nicht zu Weihnachten
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Beitrag von N-scho-schi » 07.12.2010, 23:56

Büro schlecht gelaunt? Kenn ich nicht... da sitzt nachts keiner. Die Telefonistin bin dann meist herself.
Am Wochenende sitzt da immer ein gut gelaunter Kollege. :!: Immer... anders würde er auch verbal so lange gekitzelt, bis die Laune besser wäre.

Kollegen die man fragen will, braucht man nicht; da die Zentrale auch tatsächlich "zentral" ist... und zwar mit PC und Karte ausgestattet und einem meist aktiven Fahrer, der jeden Grashalm mit Vornamen kennt.

Und wer beim gestrigen gefrierenden Nebel in unserer Gegend gefahren wäre, würde sich über nur nebelig und matschigen Wetter freuen.

Und Tank leer? Wird nach jeder Schicht magisch wieder aufgefüllt... den Tank dann wirklich leer zu bekommen... wo bitte liegt timbuktu? :lol:

Klo! Gut wir Frauen können nun mal nicht an einem optisch anspechenden Baum den Schlau ausrollen...
Da hilft nur: vordenken. Oder auch optisch ansprechenden Baum suchen :?

Nö... solche Schichten wie du bescheibst kenne ich nicht...
Höre alles, glaube nix!

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Beitrag von Taxihasi » 08.12.2010, 16:58

wo arbeitest Du? Bin schon unterwegs :lol:
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Beitrag von Taxihasi » 08.12.2010, 17:45

habe mir das gerade noch einmal überlegt: ich bleibe :!: Was soll der Betrieb ohne mich tun, die Langeweile würde wieder einziehen. Da ich ein Heimweh-Mensch bin würden mir die Kollegen mit ihren Eigenarten bald fehlen.

Natürlich war meine Story von der mißlungenen Schicht etwas überspitzt (damit das auch jeder versteht), es gibt auch solche Schichten: du startest den frisch geputzten, vollgetankten 211er, mit einem lauten Brummen beginnt sein Start, das nachher in ein sanftes Schnurren übergeht, wenn er warm geworden ist. Eine sanfte Stimme bittet dich freundlich, ob denn der Gast an dem Ort (mit Hinweis auf gefährliche Streckenabschnitte) abgeholt werden könnte. Der Gast ist super gut gelaunt, gibt üppiges Trinkgeld, mit dem Hinweis, daß er auf ein Wiedersehen hofft. Die nächsten Fahrgäste sind froh, bei der Kälte in deinem warmen Auto sitzen zu dürfen. Bis die sanfte Stimme deinen Feierabend ankündigt. Im Büro erwartet dich Kaffeeduft, ein frisch geputztes Klo, ein freundlicher Hund, es wird gescherzt, gelacht, der Umsatz macht den Chef glücklich, dann denkst du: es könnte Weihnachten werden! :)
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Beitrag von N-scho-schi » 08.12.2010, 18:07

:lol: Du hast was vergessen: zu Weihnachten sind alle Hausnummer gut sichtbar beleuchtet!
Höre alles, glaube nix!

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Beitrag von Taxihasi » 08.12.2010, 18:18

wenn sie denn angebracht sind :wink:
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Beitrag von Taxihasi » 09.12.2010, 09:21

zum Thema Klo oder Baum: wir haben den Luxus 3 Büros anlaufen zu dürfen :D

Und wenn ich in meinem bevorzugtem Fahrgebiet bin, kann ich Bekannte, Verwandte, Freunde anpeilen, da ist außer Klo auch ein Kaffee und ein gutes Gespräch drin, wenn es die Zeit denn zuläßt und natürlich der Chef :wink:
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Beitrag von N-scho-schi » 09.12.2010, 15:41

Taxihasi hat geschrieben:zum Thema Klo oder Baum: wir haben den Luxus 3 Büros anlaufen zu dürfen :D

........... natürlich der Chef :wink:
Du benutzt deinen Chef als Klo??????????? Bild
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Beitrag von Taxihasi » 09.12.2010, 18:52

das wäre etwas schwierig: man sieht ihn zu selten, dann haben wir wieder das Problem wie oben ...kein Klo in Sicht für die nächsten Stunden...

das erinnert mich an den Film:und ewig grüßt das Murmeltier :lol: :lol: :lol:
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