Ja, hallo erstmal.......
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Ja, hallo erstmal.......
.... ich weiß ja nicht, ob ihr´s schon wusstet, aber nun will ich mich mal kurz vorstellen.
Eigentlich heiße ich ja Horst-Johann Lecker, aber in meinem Personalausweis steht Joachim. Horst-Johann Lecker heiße ich, weil ich Hobbykoch bin. Aber damit verdiene ich kein Geld.
Mein Geld verdiene ich, in dem ich seit dreißg Jahren puddingfarbene Autos mit schwarz-gelben "Sahnehäubchen" durch Kassel fahre.
Als ich damals meine Lehre als Installateur abschloß, habe ich mir gesagt, "das kann es doch nicht sein...... man kann doch nicht ein Leben lang in der Sch***** anderer Leute herumwühlen. Also fuhr ich im zarten Alter von 19 Jahren Bonsai-Trucks. Eines schönen Tages (es war so im Sommer des Jahres 1981) verlor ich meinen "Job" bei einem Getränkegroßhändler. Auf der Party eines etwas älteren Freundes klagte ich diesem mein Leid. Kein Job - die Aussichten waren anfang der 80er nicht gerade so rosig - keine Kohle. "Das macht doch nichts", sagte Werner, der Freund. "Dann wirste eben Taxifahrer." Er erklärte mir das ganze Prozedere und am nächsten Tag ging ich frohen Mutes auf die Führerscheinstelle, meldete mich zur Schulung an und beantragte einen Termin zur amtsärztlichen Untersuchung. Sechs Wochen später hatte ich den gelben Schein mit dem Stempel "Der Inhaber dieser Fahrerlaubnis hat Ortskenntnissefür das Gebiet der Stadt Kassel nachgewiesen" in der Tasche. Am 16. Oktober 1981, im zarten Alter von 22 Jahren war ich nun "Taxifahrer". Und durfte am selben Tag, einem Donnerstag, gleich eine Nachtschicht einlegen. Jetzt endlich war ich etwas ganz Besonderes: ein "Taxifahrer". Aber bereits nach wenigen Stunden kam mir der Gedanke, dass ich ja eigentlich nur ein Lehrling war. Und so begann ich, zu lernen, wie man ein richtiger Taxifahrer (ab jetzt ohne Gänsefüßchen) werden könnte. Ich lernte den Stadtplan auswendig. Ich lernte, wie man auch in schwierigen Situationen mit Fahrgästen klarkommt. Und ich bin dabei geblieben, habe soviel gelernt, dass ich nach fünf Jahren Funk machen durfte. Da fühlte ich mich wie der Kapitän der Fregatte "Emden". 90 Kollegen "kommandieren", nein, besser, mit 90 Kollegen zusammen Hunderte, Tausende Fahraufträge zur Zufriedenheit der Kundschaft auszuführen. 20 lange Jahre habe ich meinen Beruf in der Nachtschicht ausgeführt. Seit mehr als zehn Jahren fahre ich tagsüber, habe mir einen Ruf als "Omis Liebling" und "wandelnder Stadtplan" aufgebaut. Früher war ich der "Junge", heute gehöre ich dem Urgestein der Kasseler Taxe an.
Und es macht mir immer noch Spass..........
Euer Joachim
Eigentlich heiße ich ja Horst-Johann Lecker, aber in meinem Personalausweis steht Joachim. Horst-Johann Lecker heiße ich, weil ich Hobbykoch bin. Aber damit verdiene ich kein Geld.
Mein Geld verdiene ich, in dem ich seit dreißg Jahren puddingfarbene Autos mit schwarz-gelben "Sahnehäubchen" durch Kassel fahre.
Als ich damals meine Lehre als Installateur abschloß, habe ich mir gesagt, "das kann es doch nicht sein...... man kann doch nicht ein Leben lang in der Sch***** anderer Leute herumwühlen. Also fuhr ich im zarten Alter von 19 Jahren Bonsai-Trucks. Eines schönen Tages (es war so im Sommer des Jahres 1981) verlor ich meinen "Job" bei einem Getränkegroßhändler. Auf der Party eines etwas älteren Freundes klagte ich diesem mein Leid. Kein Job - die Aussichten waren anfang der 80er nicht gerade so rosig - keine Kohle. "Das macht doch nichts", sagte Werner, der Freund. "Dann wirste eben Taxifahrer." Er erklärte mir das ganze Prozedere und am nächsten Tag ging ich frohen Mutes auf die Führerscheinstelle, meldete mich zur Schulung an und beantragte einen Termin zur amtsärztlichen Untersuchung. Sechs Wochen später hatte ich den gelben Schein mit dem Stempel "Der Inhaber dieser Fahrerlaubnis hat Ortskenntnissefür das Gebiet der Stadt Kassel nachgewiesen" in der Tasche. Am 16. Oktober 1981, im zarten Alter von 22 Jahren war ich nun "Taxifahrer". Und durfte am selben Tag, einem Donnerstag, gleich eine Nachtschicht einlegen. Jetzt endlich war ich etwas ganz Besonderes: ein "Taxifahrer". Aber bereits nach wenigen Stunden kam mir der Gedanke, dass ich ja eigentlich nur ein Lehrling war. Und so begann ich, zu lernen, wie man ein richtiger Taxifahrer (ab jetzt ohne Gänsefüßchen) werden könnte. Ich lernte den Stadtplan auswendig. Ich lernte, wie man auch in schwierigen Situationen mit Fahrgästen klarkommt. Und ich bin dabei geblieben, habe soviel gelernt, dass ich nach fünf Jahren Funk machen durfte. Da fühlte ich mich wie der Kapitän der Fregatte "Emden". 90 Kollegen "kommandieren", nein, besser, mit 90 Kollegen zusammen Hunderte, Tausende Fahraufträge zur Zufriedenheit der Kundschaft auszuführen. 20 lange Jahre habe ich meinen Beruf in der Nachtschicht ausgeführt. Seit mehr als zehn Jahren fahre ich tagsüber, habe mir einen Ruf als "Omis Liebling" und "wandelnder Stadtplan" aufgebaut. Früher war ich der "Junge", heute gehöre ich dem Urgestein der Kasseler Taxe an.
Und es macht mir immer noch Spass..........
Euer Joachim
- Thomas-Michael Blinten
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Re: Ja, hallo erstmal.......
Moin aus Lübeck und immer "fette Beute". Als Privatkoch läßt es sich doch auch gut verdienen, oder???jmfuldatal hat geschrieben:.... ich weiß ja nicht, ob ihr´s schon wusstet, aber nun will ich mich mal kurz vorstellen.
Eigentlich heiße ich ja Horst-Johann Lecker, aber in meinem Personalausweis steht Joachim. Horst-Johann Lecker heiße ich, weil ich Hobbykoch bin. Aber damit verdiene ich kein Geld.
Der Profi ist nie so von seiner Arbeit überzeugt wie der Amateur.
- Thomas-Michael Blinten
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