kundenkarten und Rechnungsfahrten

Der Bereich für Fragen rund um das Taxigewerbe.
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Beitrag von am » 10.11.2013, 23:33

Wir diskutieren über einen Preisnachlass auf Fahrten im Pflichtfahrgebiet, egal, wie wir diesen nennen. Skonto ist nur ein Rabatt an den Bedingungen geknüpft sind.

Ich habe als Beispiel ein BGH Urteil zu Skonto auf Bücherpreise angeführt. Die Buchpreisbindung ist vergleichbar mit der Tarifpflicht. Somit steht es eher 1:0 mein lieber Holger und nicht Aussage gegen Aussage.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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nightrider
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Beitrag von nightrider » 10.11.2013, 23:47

Was ich nicht wirklich verstehe und nie verstehen werde.

Da fragt ein Kollege nach guten Tipps und wie man das Geschäft etwas ankurbeln kann und was kommt unvermeidbar?

Hinweise wie man am besten Geld verschenkt von der sowieso geringen Marge

Unsere Branche ist unheilbar krank, nur billig und wie bitte geht es noch billiger, gibt es noch Löcher durch die man noch mehr verschenken kann?

Vom Verschenken kann man nicht leben!!!!!

Skonti, Verträge wie man am besten noch unter Tarif fahren darf usw... sind wir Multis? Unsere Tarife sind allesamt am unteren Limit, Dienstleister mit weit höheren Margen geben kein Skonto und keine Rabatte, aber bei uns sucht man immer Wege wie es möglichst billig geht.

Was nimmt man den in dieser Branche?????
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Beitrag von am » 10.11.2013, 23:54

Ist mir ehrlich gesagt auch zu hoch.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 11.11.2013, 01:53

nightrider hat geschrieben:Was ich nicht wirklich verstehe und nie verstehen werde.

Da fragt ein Kollege nach guten Tipps und wie man das Geschäft etwas ankurbeln kann und was kommt unvermeidbar?

Hinweise wie man am besten Geld verschenkt von der sowieso geringen Marge

Unsere Branche ist unheilbar krank, nur billig und wie bitte geht es noch billiger, gibt es noch Löcher durch die man noch mehr verschenken kann?

Vom Verschenken kann man nicht leben!!!!!

Skonti, Verträge wie man am besten noch unter Tarif fahren darf usw... sind wir Multis? Unsere Tarife sind allesamt am unteren Limit, Dienstleister mit weit höheren Margen geben kein Skonto und keine Rabatte, aber bei uns sucht man immer Wege wie es möglichst billig geht.

Was nimmt man den in dieser Branche?????
Praktiker lässt grüßen :wink:
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Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 11.11.2013, 07:24

Zwinkel hat geschrieben:Also,anlegen wollen wir uns nicht, sondern einfach ein Stück vom Kuchen abgreifen.
Einfach nur abgreifen was sich eine Zentrale mit viel Werbeaufwand mühsam aufgebaut hat ohne eigenes Engagement ohne selbst kreativ tätig zu werden, das ist mir zu platt. Mich würde das innerlich überhaupt nicht befriedigen. Mein Verständnis von Unternehmertum ist, sich mit Kreativität und absoluter Kundenorientierung und Servicebereitschaft selbst ein Geschäft aufzubauen und eventuell auch Marktnischen zu bedienen!

Laßt Euch im Airbrushverfahren einen wunderschönen Regenbogen auf die Motorhaube spritzen und nennt Euch "Die Anderen"...Konstanz erste schwul-lesbische Taxizentrale und verteilt fleißig Kondome an die Jungs.....oder wie ich schon schrieb Diamant-Taxi-Zentrale und verschickt bei jedem 500. Anrufer einen Diamantsplitter! Es gibt soviele Ideen, das habt Ihr gar nicht nötig einfach nur "abzugreifen"....

Die Idee Euch "Die Anderen-Konstanz erste Schwul-lesbische Taxizentrale" zu nennen wird im spießigen und erzkonservativen Süden Deutschlands einschlagen wie eine Bombe! Mehr Provokation geht nicht!

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Beitrag von nightrider » 11.11.2013, 12:18

Mein lieber Herr Gesangsverein, respektive Wattwurm.

Ich akzeptiere ja gern, dass jeder sein Geschäft auf seine Art tätigt und so wie er meint, dass es gut für ihn selbst ist, aber........
Es ist nicht gut seine persönliche Auffassung anderen als Dogma aufzudrängen, vor allem, wenn die unter ganz anderen Voraussetzungen arbeiten, (Mischgebiet Stadt/Land)

Deine Einstellung zu Zentralen kann ja für dich so o.k. sein, doch generell ist eine Zentrale ein Wirtschaftsbetrieb wie jeder Andere, von daher ist Deren Nutzung kein „Abgreifen von Leistungen” die eine Zentrale sich erarbeitet hat.

Eine Zentrale ist erstmal ein Dienstleister, der normalerweise um jedes neue Mitglied dankbar ist, denn mit jedem Mitgliedsbeitrag können die arbeiten und auch die Betragssätze halten, sie müssen immerhin 24/7 Dienst machen und ihre Leute auch bezahlen.

Im Übrigen hat Unternehmertum absolut gar NICHTS damit zu tun, dass ein Unternehmer zwingend alles selbst machen muss, im Gegenteil er muss abwägen wie er seine Geschäfte möglichst effizient und rentabel bewerkstelligt.
Eine Zentrale hilft mir zumindest meine Auslastung zu optimieren und weniger in der Gegend rum zu stehen und auch weniger nutzlose Leerkilometer abzureissen, für mich und die meisten anderen Kollegen lohnt sich das dicke.

Über deine Vorschläge wie man am besten Geld verschenken kann habe ich schon geschrieben, ist sicher nicht Jedermanns Sache.

Deine nächsten überaus tollen Geschäftsideen, z.B. einen Regenbogen auf die Motorhaube sprühen unterhältst du dich am besten mal mit einem der die BoKraft abnimmt.

Auch Kondome verteilen und Schwulen- Lesbentaxi mag evtl in einer Metropole wie Hamburg, Berlin, oder München ein „Hingucker” sein, in Kleinstädten und auf dem Land wirst du damit eher das Gegenteil erreichen, nämlich Ablehnung auf breiter Front.

Geschäftsideen und seien sie noch so ausgefallen sind immer eine Überlegung wert, aber sie sollten realistisch bleiben und das „Lieblingshobby” vieler Taxler, nämlich billig, billiger am billigsten, Geld verschenken wo immer es möglich ist bedarf wohl keiner besonderen Empfehlung.

Man kann sich auch zu Tode sparen, oft durch den Verzicht auf Anschluss an eine Zentrale ;-)

Übrigens wer gut Delegieren kann ist auch ein guter Chef, wahrscheinlich ein Besserer als Einer der sich zwar lautstark für Mindestlohn einsetzt, selbst aber nie einen Mitarbeiter hatte und sehr wahrscheinlich nie einen haben wird, dem sogar eine Zentrale zu „teuer” ist und der den Begriff „Effizienz” nicht so recht zu deuten vermag.
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Beitrag von Anna Chronismus » 11.11.2013, 17:36

Wattwurm hat geschrieben:Einfach nur abgreifen was sich eine Zentrale mit viel Werbeaufwand mühsam aufgebaut hat ohne eigenes Engagement ohne selbst kreativ tätig zu werden, das ist mir zu platt.
Das dahinter stehende Verständnis, dass irgendwelche Kunden einer Zentrale "gehören", teile ich nicht. Die Kundschaft gehört, wenn überhaupt, allen Kollegen gemeinsam. Deshalb hat auch jeder Kollege alle Kunden ordentlich zu bedienen, damit die gemeinsame Kundschaft gepflegt und nicht vergrault wird.
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Beitrag von nightrider » 11.11.2013, 17:46

Anna Chronismus hat geschrieben:Die Kundschaft gehört, wenn überhaupt, allen Kollegen gemeinsam. Deshalb hat auch jeder Kollege alle Kunden ordentlich zu bedienen, damit die gemeinsame Kundschaft gepflegt und nicht vergrault wird.
So ist es, die Zentrale vermittelt lediglich sinnvoll an den/die nächstliegenden Taxen, die Kunden selbst sind unsere Kunden.
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Beitrag von Emilie » 11.11.2013, 21:36

AC hat u.a. geschrieben: "Deshalb hat auch jeder Kollege alle Kunden ordentlich zu bedienen, damit die gemeinsame Kundschaft gepflegt und nicht vergrault wird."


Ja und warum machen das nicht ALLE Kollegen? :roll:

An Halteplätzen kann ich mich mit den Kollegen "unserer" Gang ( 8) ) unterhalten, jeden Tag, aber auch wirklich jeden Tag hören wir dasselbe: "endlich mal ein sauberes Taxi! Ach, SIE sind das, ja die sind freundlich, neulich hatte ich einen Fahrer, der mich sogar angemault hat, daß er normaler Weise solche kurze Touren nicht fährt! :shock: , Na, ich kann ihnen erzählen: da läßt die Fahrerin mich stehen, ich soll mir ein anderes Taxi rufen, die kurze Tour fährt sie nicht, dann auch noch mit Rollator..." usw., usw.

Genau, DAS ist es voran das Taxigeschäft krankt: es werden zuviele "Wilde" eingestellt, die weder geschult sind, noch gebildet (gutes Benehmen, hat auch etwas mit Bildung zu tun (meine Meinung)), noch irgendwelche Empathie für die Kunden haben die sie fahren. Sie wollen einfach nur die ganz schnelle, ganz große Kohle machen!

"Ähhh, sorry Jungs, haltet doch auf dem Bahnhof euren haarigen Popo hin, vlt. verdient ihr damit mehr Geld", möchte ich diesen Flitzpiepen am liebsten sagen.

Was Watti sagt, hat auch Sinn: Jeder sollte sich ein Konzept ausdenken: auf dem Lande ein "Bauerntaxi" (ist nicht negativ gemeint! :wink: ) oder einen Wochenendtarif für die Kieddies, damit sie sicher zu ihrer geliebten Disse kommen und wieder nach Hause.

In der Stadt dieses Lespen- u. Schwulentaxi oder ein Taxi nur für Pärchen, nur für Solos, dementsprechend dann auch einen günstigeren Tarif.

Normaler Weise kann man sich ein schönes Geschäft machen, mit dem nötigen Know-how und den richtigen Leuten an der Seite!
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von Wattwurm » 11.11.2013, 22:07

Zwinkel hat geschrieben:Also,anlegen wollen wir uns nicht, sondern einfach ein Stück vom Kuchen abgreifen.
Dieser Satz hat mich herausgefordert, dieser Satz hat mich auch etwas geärgert und konnte deshalb von mir nicht unwidersprochen bleiben!

Ich bezahle eine monatliche Vermittlungsgebühr und dafür habe ich das Recht Touren "abzugreifen" und mich in das gemachte Nest zu setzen....

Diese Geisteshaltung scheint mir auf die meisten Genossen und Anschließer zuzutreffen. Schön, das Zwinkel das mal so offen und durchaus ehrlich angesprochen hat. Die Mitgliedschaft in einer Zentrale ist also nur ein "Deal"?!

Die Gemeinschaft innerhalb einer Zentrale wird nicht mehr gelebt, es gilt nur noch "abzugreifen" was Mama Zentrale den Anschließern und Genossen vor die Füße schmeißt! Wie die Raubtiere die sich auf einen Fetzen Fleisch stürzen! Das Ideal der Genossenschaftbewegung stützt sich auf das Wort "Solidarität", Solidarität heißt sich gegenseitig helfen, vor allem dem Schwächeren eine Stütze zu sein! Noch vor der französischen Revolution in den Jahren von 1789-1799 gab es bereits in ganz Europa Genossenschaften in denen Demokratie gelebt wurde! Wenn die meisten von Euch so denken wie Zwinkel, und ich vermute das die meisten von Euch so denken, dann ist die Genossenschaft ein überlebtes Geschäftsmodel!

Und nun sind zwei Konsequenzen denkbar: Die erste Konsequenz lautet, mir ist es egal welche Rechtsform die Zentrale hat, Hauptsache für mich fallen viele große Fleischfetzen ab, denn ich bin ein Raubtier! Die zweite Konsequenz wäre, ich will mich nicht mit Leuten zusammen auf eine Stufe stellen die den Gedanken der Genossenschaftbewegung mit Füßen treten, sich Blankozettel unterschreiben lassen und schwarze Kassen führen! Dann distanziere ich mich von so einem Laden und mache mein eigenes Ding....!

Ich habe mich für die unbequemere aber ehrlichere Variante entschieden. Ich habe freiwillig alles hingeschmissen und konnte aus dem Raubtierkäfig entkommen! Ich überlasse das Abgreifen den Genossen und konzentriere mich seit ein paar Jahren auf das Aufbauen....

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Beitrag von Wattwurm » 11.11.2013, 22:55

nightrider hat geschrieben:
Übrigens wer gut Delegieren kann ist auch ein guter Chef, wahrscheinlich ein Besserer als Einer der sich zwar lautstark für Mindestlohn einsetzt, selbst aber nie einen Mitarbeiter hatte und sehr wahrscheinlich nie einen haben wird, dem sogar eine Zentrale zu „teuer” ist und der den Begriff „Effizienz” nicht so recht zu deuten vermag.
Die anderen vorhergehenden Abschnitte von Dir lasse ich gelten. Sie gehen zwar nicht mit meiner Meinung konform, aber ich habe kein Problem damit auch andere Meinungen zu akzeptieren! Den letzten Absatz lasse ich nicht gelten weil er in´s Persönliche abgleitet! Das finde ich nicht gut!

Als 1. nautischer Schiffsoffizier war die Planung von Arbeitseinsätzen meiner mir anvertrauten Seeleute und somit das Delegieren nicht fremd! Und ich war jahrelang Mitglied in einer Genossenschaft zuletzt sogar wenn auch ( Gottseidank ) nur kurz, Mitglied des Vorstandes. Und immerhin habe ich auch mal 2 Fahrzeuge im Einsatz gehabt und auch Fahrpersonal beschäftigt!

So und warum sollte ich mich als Selbstständiger nicht für einen Mindestlohn einsetzen? So wie sich Verdi für seine in einem Lohnverhältnis beschäftigten Mitglieder einsetzt, so setzt sich Verdi auch für kleine Selbstständige ein im Wissen das denen das manchmal sogar bescheidener geht als deren Beschäftigte! Mehr als 30.000 Kleinunternehmer sind Mitglied bei Verdi! Auf Gerechtigkeit, Solidarität und den Schutz einer starken Gemeinschaft haben alle ein Anrecht, egal ob sie lohnabhängig Beschäftigte sind oder aber Kleinunternehmer! Solidarität kennt keine Klassen und keine Stände. Solidarität ist eine Geisteshaltung!

http://selbststaendige.verdi.de/

Die anglo-amerikanische Geisteshaltung vieler Unternehmer, kennt nur Hire and Fire. Deswegen werden deutsche Unternehmer in den USA manchmal etwas mitleidig belächelt. Weil sie sich ihrer sozialen Verantwortung bewußt sind....!

:arrow: Mitbestimmung und Betriebsräte bei Volkswagen in den USA - Eine Revolution -

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Beitrag von Wattwurm » 11.11.2013, 23:25

Zwinkel hat geschrieben:Wir hatten das mit der Kundenkarte zuerst als "Prepaid"karte vor.
Bei "Prepaid" reagieren viele Kunden zurückhaltend! Viele Leute haben ihren Strom bei Teldafax und Flexstrom "Prepaid" für ein ganzes Jahr im voraus bezahlt. Blöd nur, wenn die zwischendurch mal kurzfristig Pleite gehen. Dann ist die Kohle futsch und man glotzt in die Röhre! Taxigutscheine, ist ja auch eine Form von "Prepaid", sind eine ähnlich heikle Nummer! Als es im letzten Jahr hieß Karstadt schliddert in die Pleite, stürmten die Leute wie bekloppt mit ihren Weihnachtsgutscheinen die Filialen! Als Neueinsteiger im Taxibussiness würde ich Euch das nicht empfehlen! Man kennt Euch noch nicht und daher wird es am Grundvertrauen in der Bevölkerung fehlen, das Ihr Euch noch ( hart) erarbeiten müßt! Im Taxigewerbe muß man ziemlich dicke Bretter bohren! Wer schnell Reich werden will, muß ins Casino gehen! Um das Vertrauen eines Kunden zu gewinnen, dauert es manchmal Jahre. Um es zu verlieren ein paar Sekunden!

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Beitrag von nightrider » 12.11.2013, 02:09

Wattwurm hat geschrieben: Ich bezahle eine monatliche Vermittlungsgebühr und dafür habe ich das Recht Touren "abzugreifen" und mich in das gemachte Nest zu setzen....

Diese Geisteshaltung scheint mir auf die meisten Genossen und Anschließer zuzutreffen. Schön, das Zwinkel das mal so offen und durchaus ehrlich angesprochen hat. Die Mitgliedschaft in einer Zentrale ist also nur ein "Deal"?!

Die Gemeinschaft innerhalb einer Zentrale wird nicht mehr gelebt, es gilt nur noch "abzugreifen" was Mama Zentrale den Anschließern und Genossen vor die Füße schmeißt! Wie die Raubtiere die sich auf einen Fetzen Fleisch stürzen! Das Ideal der Genossenschaftbewegung stützt sich auf das Wort "Solidarität", Solidarität heißt sich gegenseitig helfen, vor allem dem Schwächeren eine Stütze zu sein! Noch vor der französischen Revolution in den Jahren von 1789-1799 gab es bereits in ganz Europa Genossenschaften in denen Demokratie gelebt wurde! Wenn die meisten von Euch so denken wie Zwinkel, und ich vermute das die meisten von Euch so denken, dann ist die Genossenschaft ein überlebtes Geschäftsmodel!
Die Zeit der „Genossen” ist wohl tatsächlich vorbei, wenn es sie jemals in der Form gegeben haben sollte, soweit mir bekannt waren die früheren Genossen, heutige GmbH-Gesellschafter schon immer in sich zerstritten.

Eine Zentrale „verwaltet” wenn man so will unsere Kunden, bzw. Aufträge das ist kein freundliches Genossen, oder Samaritertum, sondern ein knallhartes Geschäft, dafür zahlen wir unsere Beiträge und die Gesellschafter verdienen mittel und langfristig auch an dem Geschäft.
Das bedeutet die Zentrale(n) arbeiten nicht aus Jux und Dollerei für Nix, sondern die verdienen an uns, (egal ob viel, oder wenig).

Das heißt es ist ein Geschäft mit Geben und Nehmen, nichts Anderes.

Das hat absolut nichts zu tun mit „Futter für die Wölfe” sondern mit Leistung gegen Gegenleistung. Für mich/uns als Unternehmer hat es Vorteile, nicht das „Reißen” einer Beute, sondern die sinnvolle Koordination der Aufträge, Für die Zentrale hat es Vorteile weil die Jobs haben und auch noch zusätzlich verdienen und die Kunden haben Vorteile, weil sie nicht erst 20 Rufnummern probieren müssen um ein Taxi zu bekommen.

Also eine „Win Win und nochmal WIN” Situation.
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Beitrag von nightrider » 12.11.2013, 02:23

Wattwurm hat geschrieben: Die anderen vorhergehenden Abschnitte von Dir lasse ich gelten. Sie gehen zwar nicht mit meiner Meinung konform, aber ich habe kein Problem damit auch andere Meinungen zu akzeptieren! Den letzten Absatz lasse ich nicht gelten weil er in´s Persönliche abgleitet! Das finde ich nicht gut!
Also persönlich, gut gebe ich zu, aber es liegt mir fern dich irgendwie zu beleidigen, solltest du das so empfinden entschuldige ich mich hiermit öffentlich.

Was mir an deinen Argumenten fehlt ist eine nachvollziehbare Linie.

In einem Thread rechnest du vor wie schlecht wir als Unternehmer bezahlt sind, im Nächsten willst du auch noch Geld verschenken.

In einem anderen Thread setzt du dich stark für Mindestlöhne ein, beschäftigst selbst aber keine Mitarbeiter.
Da habe ich das etwas bittere Gefühl, einer den es nicht tangiert redet sich eben etwas leichter, trotz dem Wissen, dass sowieso nicht viel übrigbleibt.

An wieder anderer Stelle machst du Vorschläge wie man (angeblich) ein Geschäft ankurbeln kann, wohl wissend, oder einfach aus der Hüfte geschossen, dass es so zumindest dort nicht geht, nicht gehen kann.

Z.B. Airbrush auf der Motorhaube, jeder BoKraft Prüfer bekommt da einen Herzinfarkt.

Schwulentaxi auf dem erzkonservativsten Land das entspricht einem geschäftlichen Suizidversuch.

Verträge schließen die Fahrten unterhalb des Tarifen ermöglichen.
Gehts eigentlich noch? Einerseits bringst du selbst die besten Beispiele wie wenig uns unterm Strich bleibt, andererseits willst du das Wenige noch verschenken.

Vielleicht verstehst du jetzt was ich mit einer für mich fehlenden Linie meine, da sind einfach zu viele Widersprüche von einem Thread zum Nächsten.
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Beitrag von nightrider » 12.11.2013, 03:22

Wattwurm hat geschrieben: So und warum sollte ich mich als Selbstständiger nicht für einen Mindestlohn einsetzen?
Das kannst du gern, solltest du sogar, doch wenn man A sagt, muss man auch B sagen.

So Ratschläge wie ihr müsst euch billigere Autos kaufen, Gasfahrzeuge nutzen und am besten Urlaub auf Balkonien machen bringen Keinen weiter.

Wir alle wissen, die Decke die wir haben ist zu dünn im Vergleich zu anderen Selbstständigen praktisch nicht vorhanden, zu Viele von uns Selbstständigen leben von der Hand im Mund, Manche selbstverschuldet, Andere kommen einfach vor lauter Rechnungen nicht mehr aus dem Sumpf.

Einige Wenige, (meist die ganz alten Hasen) haben einmal richtig verdient, die haben auch Heute kein Problem mal eben ein paar Tausender in Bar in der Werkstatt zu lassen, oder mal nach Hawaii zu fliegen, aber das sind seltene Ausnahmen. Die verdienen das Heute auch nicht mehr das kommt noch aus Zeiten mit wenig Taxen, fast keinen Schichtfahrzeugen und keinen Fahrern.

Ein Selbstständiger muss die Möglichkeit haben mit seiner Arbeit genug zu verdienen um vernünftige Löhne zu zahlen und auch für sich selbst eine Altersvorsorge aufzubauen und ja auch sich mal was zu gönnen für überdurchschnittlich viele Arbeitstage und Stunden.

Das alles muss möglich sein, ohne „halbseidene Buchführung” sowohl für den Unternehmer, als auch für die Fahrer und das geht eben nur wenn wir vernünftige Preise am Markt durchsetzen können, nicht das „bessere Trinkgeld” das wir Heute verdienen, zumindest in den Städten.

Ja und es muss dem „Dümmsten” irgendwann klar werden, dass er mit Billig- und Dumpingpreisen nicht weiterkommt, im Gegenteil er schlittert immer mehr in Schieflage.
Ein ruinöser Preiskampf ist was für „Marktgiganten” als kurzfristiger Verdrängungswettbewerb, aber wir alle sind weit weg von Giganten und Keiner von uns hält sowas lange durch, solche „Kämpfe” schaden nur Allen und bringen Keinem was.

Handwerker und viele andere Branchen stehen tatsächlich im harten unregulierten Wettbewerb, aber die haben ihre Vernunftgrenzen und absolut NICHTS zu verschenken, gerade die Guten und Teuren setzen sich am Markt durch, die Billigheimer bleiben die ewigen Luser, rödeln Tag und Nacht wie die Blöden und haben doch nix unterm Strich, dafür gibt es in jeder Stadt die besten Beispiele ganz real zum Ansehen.

Was Verträge angeht, man kann sehr schnell eine „gute Kondition” verkaufen, sie zurücknehmen hingegen ist äußerst schwer wenn nicht fast unmöglich.
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Beitrag von Wattwurm » 12.11.2013, 08:10

Für mich kommt es darauf an, ausgelatschte Pfade zu verlassen und mal ganz neue Dinge auszuprobieren. Wenn man sich von anderen Marktteilnehmern aus der Grauen Masse abheben möchte, dann muß man das auch!

Laßt doch die Leute vor Entsetzen aufkreischen, wenn ich meine Taxi in rosa mit weißen Wölkchen umlackieren lasse und einen knalligen Regenbogen auf die Motorhaube aufpritzen lasse! Und wenn mir die Verkehrsbehörde das genehmigt kann mir auch keiner an´s Bein pinkeln! Wichtig ist doch: Das Foto ( mit Telefonnummer ) meiner Schwulen und Lesbentaxi stehe auf Seite 1 in den Passauer Nachrichten, auf Seite 1 im Bayernkurier, auf Seite 1 mit Bild im Konstanzer Tageblatt und Bayern 3 bringt zur besten Primetime darüber ein kleines Flimchen in den Regionalnachrichten! Wenn dann auch noch der Herr Pfarrer von der Kanzel eine Predigt hält und schwulenfreundlichen Taxiunternehmern die Pest an den Hals wünscht, schmeiße ich freiwillig 1000 Euro in den Klingelbeutel....! Danach lassen wir wieder in Hellelfenbein umlackieren, Ziel erreicht, alles hat sich ganz fürchterlich aufgeregt, die Aktion war also ein voller Erfolg und kann somit beendet werden....:lol:

Rosa sieht wirklich Sch.... aus. Mir ging es ja auch nur um die Publicity! Lieber eine schlechte Presse als gar keine!


http://www.shz.de/hamburg/meldungen/kei ... 13561.html
http://www.marketingfish.de/praxis/werb ... rick-6209/

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Beitrag von nightrider » 12.11.2013, 17:30

Wattwurm hat geschrieben:Für mich kommt es darauf an, ausgelatschte Pfade zu verlassen und mal ganz neue Dinge auszuprobieren. Wenn man sich von anderen Marktteilnehmern aus der Grauen Masse abheben möchte, dann muß man das auch!
Das ist gut so, mach es selbst und erzähle dann wie es war ;-)

Wir sind gespannt
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