KFZ Versicherung: Rechtsschutz? Höhe der SB?

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parlox
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KFZ Versicherung: Rechtsschutz? Höhe der SB?

Beitrag von parlox » 18.06.2013, 22:48

Hallo Leute

Ich bin gerade dabei, mich um eine KFZ Vollkasko Versicherung zu kümmern. Meine Fragen:

Habt ihr da eine Selbstbeteiligung? Wenn ja, welche Höhe?

Habt ihr eine Rechtsschutzversicherung über die KFZ Versicherung abgeschlossen, oder macht ihr das seperat oder garnicht?

Freue mich auf Eure Meinungen, herzlichen Dank!

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mario
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Beitrag von mario » 18.06.2013, 23:28

Teilkasko 150 SB
Vollkasko 300 bis 500 SB je nach SF-Klasse
Rechtssch. Vers. sehr Empfälenswert bis Unverzichtbar
Für meine Grammatik und Interpunktionsfehler übernehme ich keine Haftung

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PS-Taxi
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Beitrag von PS-Taxi » 18.06.2013, 23:40

Rechtsschutz immer bei einer anderen Gesellschaft.

parlox
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Beitrag von parlox » 19.06.2013, 02:23

warum rechtsschutz immer bei einer anderen Firma? wird bei der KFZ versicherung ja oft mitangeboten, daher frage ich.

und was ist mit "Schutzbrief". Sowas kostet irgendwie 150 Euro im Jahr bei der Versicherung, und wenn man liegenbleibt oder sonst Panne hat, wird man abgeschleppt bzw. es kommt jemand vorbei zum gucken. Eine Art ADAC...

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 19.06.2013, 03:28

parlox hat geschrieben:warum rechtsschutz immer bei einer anderen Firma? wird bei der KFZ versicherung ja oft mitangeboten, daher frage ich....
Was passiert, wenn deine Vollkasko nicht den vollen Schaden ersetzen möchte ?
Verklagst Du sie dann mit deiner Rechtsschutzversicherung.....und was passiert wenn dies dieselbe Versicherungsgesellschaft ist :wink: :idea:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

parlox
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Beitrag von parlox » 19.06.2013, 03:41

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
parlox hat geschrieben:warum rechtsschutz immer bei einer anderen Firma? wird bei der KFZ versicherung ja oft mitangeboten, daher frage ich....
Was passiert, wenn deine Vollkasko nicht den vollen Schaden ersetzen möchte ?
Verklagst Du sie dann mit deiner Rechtsschutzversicherung.....und was passiert wenn dies dieselbe Versicherungsgesellschaft ist :wink: :idea:
Wie wahr! DANKE :)

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 19.06.2013, 06:48

Wieso Rechtschutzversicherung? Wenn ich genau weiß das ich Recht habe und auch Recht bekommen werde, brauche ich keine Rechtschutzversicherung! Wenn ich weiß das ich im Unrecht bin, halte ich besser die Füße still und rühre mich nicht! Für alle anderen Fälle beantrage ich das "Armenrecht" oder neudeutsch Prozeßkostenbeihilfe!

Wie oft kommt das vor, das Ihr ein Gericht anrufen müßt? Alle 10 Jahre vielleicht mal, wenn man nicht gerade ein Prozeßhansel ist! Ihr habt einen Bußgeldbescheid bekommen, dagegen legt Ihr Widerspruch ein, das Ding landet vor dem Amtsgericht. Mit Anwalts- und Gerichtskosten und sämtlichen Gebühren und Auslagen inklusive kostet Euch das vielleicht 700 - 800 Euro bei einem geschätzten Streitwert von 1000 Euro! Im übrigen besteht vor dem Amtsgericht kein Anwaltszwang! Erst vor einem Landgericht und höher muß man sich einen Anwalt nehmen!

http://www.prozesskostenrechner.de/

Was kostet Euch Eure Verkehrsrechtsschutzversicherung im Jahr, die ledigliche Fälle aus dem Verkehrsrecht abdeckt und sonst gar nix? Zirka 300 Euro im Jahr! Spart Euch das Geld, dann könnt Ihr alle 2 1/2 Jahre mit Anwalt gegen einen Bußgeldbescheid Widerspruch einlegen und die Sache vor dem Amtsgericht klären lassen! Wenn man natürlich alle 1/4 Jahr ein "Problem" hat, dann ist es besser a) seinen Führerschein freiwillig abzugeben oder b) eine Verkehrsrechtschutzversicherung abzuschließen!

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 19.06.2013, 06:59

1. Instanz, ein Anwalt, Urteil
Streitwert 1.000,00 €
Ergebnis 0,00 €
Kostenquoten: Klg. 100% Bkl. 0%
Kosten Klg. 441,68 €
Kosten Bkl. 0,00 €
Ergebnis Klg. -441,67 €
Ergebnis Bkl. 0,00 €
______________________________________
Kostenberechnung
Anwaltsgebühren 212,50 €
Auslagenpauschale 20,00 €
MWSt 19% 44,18 €
Gerichtsgebühren 165,00 €
--------------
Gesamtkosten 441,68 €




1. Instanz, ein Anwalt, Urteil
Streitwert 5.000,00 €
Ergebnis 0,00 €
Kostenquoten: Klg. 100% Bkl. 0%
Kosten Klg. 1.282,28 €
Kosten Bkl. 0,00 €
Ergebnis Klg. -1.282,28 €
Ergebnis Bkl. 0,00 €
______________________________________
Kostenberechnung
Anwaltsgebühren 752,50 €
Auslagenpauschale 20,00 €
MWSt 19% 146,78 €
Gerichtsgebühren 363,00 €
--------------
Gesamtkosten 1.282,28 €


Quelle: http://www.prozesskostenrechner.de/

Da sind doch recht überschaubare Kosten, die kaum jemanden in die Insolvenz treiben! Ob es sich lohnt 10 Jahre jedes Jahr 300-400 Euro in eine Rechtschutzversicherung einzuzahlen nur um dann vielleicht einmal alle 10 Jahre eine Sache von einem Amtsgricht abklären zu lassen, ist Quatsch!

Hauke
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Beitrag von Hauke » 19.06.2013, 07:04

Zu kurz gedacht Watti...

In heutigen Zeiten neigen die Versicherungen dazu, Unfallbeteiligten eine Mitschuld zu unterstellen. Selten sind die Fälle glasklar, Verkehrsrichter sehen oft Rot wenn es um Taxi oder Mietwagen geht. Viele Sachen lassen sich im Verkehrsrecht gerade auch im Streit mit Versicherungen nur mit einem wirklich spezialisierten Anwalt klären. Das geht schon bei der Wahl des Gutachters los und läuft oft bei einem Ersatzwagen weiter.

Gewinnt man, zahlt der Gegner den Anwalt, kommt es zum Vergleich zahlt man anteilig den Anwalt und somit ist der Vergleich zu einem Teil aufgezerrt. Eine Rechtschutzversicherung gibt einem ab Deckungszusage die gewisse Ruhe die man benötigt um Sorgenfrei einem Prozess entgegen zu sehen.

Und dabei ging ich nur von einem Unfall ohne fremden Personenschaden aus. Wie schnell ist es passiert das man vielleicht tatsächlich eine gewisse Mitschuld trägt, der Fahrgast wird verletzt und sieht in dem Unfall eine Maschine zum Geld drucken?

Seit mir eine Fahradfahrerin auf der verkehrten Radwegseite in mein stehendes Auto gefahren ist und ich dafür 500€ an sie zahlen durfte, geht bei mir nichts mehr ohne Anwalt und da hab ich es gern wenn ich mich um die Kosten des Rechtsverdreher keine Gedanken machen muss. Ja, im Verkehrsrecht mutiere ich zum Streithansel weil man anders kaum noch sein Recht durchsetzen kann.

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Beitrag von PS-Taxi » 19.06.2013, 08:10

Oder mal anders Watti. Kann dies aus eigener Erfahrung berichten denn mir wurde die Taxe geklaut und die Teilkasko wollte nicht zahlen. Die RS hat das dann auch abgelehnt weil angeblich keine Aussicht auf Erfolg. Zum Schluss hat die Audi Bank mit ihren Anwälten die Versicherung verklagt und nach über 3 Jahren gewonnen. Der Streitwert lag bei 37000 Euro. Wie willst du bei so einem Streitwert die Kosten kompensieren?

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Beitrag von mario » 19.06.2013, 10:08

Recht haben und kein Recht bekommen ist ja keine Seltenheit
..........und was dann ???
Für meine Grammatik und Interpunktionsfehler übernehme ich keine Haftung

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 19.06.2013, 15:11

Eine Rechtsschutzversicherung wird doch nicht erst dann interessant wenn es vor Gericht geht.
Schon die kleinen Rempeleien bergen genug Konfliktpotenzial.
Ganz abgesehen von den Fällen wo es um die Existenz geht, oder wie möchte man seine Ansprüche bei Schadensersatzzahlungen und Schmerzensgeld durchsetzen :?:
Spätestens bei zweitem gilt nicht die Gerichtskostenbeihilfe.
Wenn unser einem eine Teilinvalidität droht (und das geht schneller als man glaubt) ist man ohne anwaltliche Hilfe verloren, Versicherungen zahlen freiwillig wenig bis gar nichts und gerne auch erst nach jahrelangem Streit.

Wattis Rechnung ist zu kurz gedacht, letztendlich auch bei den Kosten.
Es kann sein das seine Unternehmer Rechtschutz teurer ist (Frage, kann man sie nicht absetzen ????), ich bezahle für meine Rechtschutz Versicherung 70,- € (ADAC, und die war auch schon in einigen Fällen sehr hilfreich) pro Jahr.
Bei der ARAG gibt es eine Rechtschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung und unbegrenzter Deckungssumme für 149,- € pro Jahr :arrow: Comfortplan Versicherungsvergleich.

Je mehr man sich im Straßenverkehr bewegt um so mehr ist eine gute Rechtsberatung unabdingbar :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von PS-Taxi » 19.06.2013, 16:15

Rechtsschutz immer bei einer anderen Gesellschaft.

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Beitrag von Taxi12 » 20.06.2013, 14:20

Ich muss Wattwurm Recht geben. In den ganzen Jahren habe ich nie eine Rechtsschutzversicherung gebraucht. Wenn bei einem Unfall etwas unklar war, hat die Versicherung prozessiert, ist zwei mal vorgekommen.

Vollkasko habe ich mit 300€ SB
Schutzbrief Fehlanzeige, ADAC Plus Mitgliedschaft und man ist aller Sorgen ledig.
38 Jahre im Gewerbe und immer noch nicht genug davon :)

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Beitrag von Weihnachtsmann » 20.06.2013, 14:32

@wattwurm

Manchmal glaube ich nicht was erwachsene Menschen so von sich geben....
Wenn ich genau weiß das ich Recht habe und auch Recht bekommen werde,
Danach würden wir keine Anwälte brauchen, keine Richter... und selbstredend auch keine Gesetz mehr, wenn immer alle wüßten wer Recht hat.

Super zu ende gedacht Watti. Und selbstverständlich hast Du nur Schäden im unteren tausender Bereich...


Beispiel ais dem realen Leben, (nicht Wattis Kinder-Leben):
Du relativ neues Auto, stehst spät abends alleine bei Rot an Kreuzung, als grün wird fährst Du los....
Bevor du weißt was los ist wirst Du volle Kanne von links gerammt, einem Fahrzeug mit 4 jungen Männern drin.... klar, das alle 4 den Finger heben sie hätten noch grün gehabt.
Du bist immerhin verletzt für eine Woche Krankenhaus, und 2 von den jungen Männern ebenso.

Gib mal als Schaden nur 30.000 ,- für beide Autos an, und nur 30.000,- an Krankengeld, Schmerzensgeld, Verdienstausfall und Krankenhauskosten für die 3 Verletzten....

Nun wünsche ich Dir viel Spaß mit deinem "Prozeßkostenrechner", und Deinem Wissen wer Schuld hat.
( Und warum deine Rechtsschutz 3-400,- im Jahr kostet weißt auch nur du alleine... )

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Beitrag von Weihnachtsmann » 20.06.2013, 14:34

PS:

Bevor ich es vergesse:

Du hast auch momentan kein Wagen mehr mit dem Du die Prozeßkosten verdienen kannst.....

W

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 20.06.2013, 18:00

Muß ich jetzt nicht verstehen, oder?!

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Beitrag von Wattwurm » 20.06.2013, 18:52

Letztendlich muß jeder sein Risiko selbst einschätzen wo er sich gegen absichert! Eine private Haftplicht- und eine Hausratsversicherung sind unverzichtbar, über alles andere läßt sich vortrefflich streiten!

https://www.bundderversicherten.de/admi ... t-brauchen

Vollkasko nur solange das Fahrzeug sich noch in der Finanzierung befindet, danach auf Teilkasko wechseln! Die meisten von uns sind überversichert! Ich kenne Taxiunternehmer die jahrelang in eine Betriebshaftpflichtversicherung eingezahlt haben und die gar nicht wissen welche Risiken man damit abdeckt! Zahnzusatzversicherungen sind verkappte Lebensversicherungen, das gleiche gilt auch für eine Sterbegeldversicherung! Ihr zahlt Euch dumm und dämlich an Versicherungsbeiträgen und könnt Euch keinen Kinobesuch oder einen Big Mäc mehr leisten! Und anstatt Warsteiner gibt´s dann Oettinger oder Raven Pils ....pfui Deibel! Abwaschwasser!

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Beitrag von Weihnachtsmann » 20.06.2013, 19:47

@wattwurm
Muß ich jetzt nicht verstehen, oder?!
.... um ehrlich zu sein: ich hatte so eine Antwort befürchtet.

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Beitrag von hermann » 20.06.2013, 21:42

parlox hat geschrieben:
und was ist mit "Schutzbrief". Sowas kostet irgendwie 150 Euro im Jahr bei der Versicherung, und wenn man liegenbleibt oder sonst Panne hat, wird man abgeschleppt bzw. es kommt jemand vorbei zum gucken. Eine Art ADAC...
kannst du dir selbst helfen, das ist doch die Frage, also Kollegen/Freunde anrufen zum Abschleppen, dann brauchst du keinen Schutzbrief. Man kann sich auch gegen Hagelschlag im Bett versichern. :D

Wann bleibst du mal liegen, also so, das du es nicht mit eigener Kraft in die Werkstatt schaffts. Alle 3 Jahre (meine Schätzung) mal, dann kannst du auch einen Abschlepper rufen und bezahlen und bist noch im Gewinnbereich.
Der Profi ist nie so von seiner Arbeit überzeugt wie der Amateur.

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