Hohes Taxi - tiefer Fall! Wer haftet?

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Zwinkel
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Hohes Taxi - tiefer Fall! Wer haftet?

Beitrag von Zwinkel » 24.09.2011, 11:21

Hallo Kolleginnen und Kollegen,

mal eine ( zum noch ) theoretische Frage. Also los..... ich fahre ab und an des Nächtens eine Großraumkutsche. Das Ding hat einen hohen Einstieg und manche müssen echt "turnen" um da hoch zu kommen. Und manche stellen sich einfach nur blöd an.....

Nehmen wir mal folgenden Fall an: Fahrgast kommt schon mit "Schräglage" auf mein Taxi zu, krabbelt irgendwie hoch und läßt sich von mir zu Punkt x kutschen. Nach dem Bezahlvorgang erfolgt dann das Aussteigen. Der Mensch mit Schräglage erwischt in seinem Suff das Trittbrett nicht, knallt einfach aus der Karre und landet mit "Aua" auf dem Pflaster.

Selbstverständlich versuche ich dann bei den Aussteigversuchen hilfreich zur Seite zu stehen - aber manchmal sind die - trotz des Suffs - einfach schneller..........

Aber jetzt die Frage: wer ist dann in der Haftung wenn was passiert ?


edit: Überschrift erweitert

N-scho-schi
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Beitrag von N-scho-schi » 24.09.2011, 11:55

In dem Fall der Fahrgast....

Anders ist es, wenn du einem Fahrgast behilflich bist, zb. einem Behinderten, und du läßt ihn fallen.
Höre alles, glaube nix!

Ich liebe meinen Beruf! Ich verehre meinen Chef! Ich bin zufrieden mit meinem Gehalt! Ich lüge ohne rot zu werden...

Rollerfahrer
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Beitrag von Rollerfahrer » 24.09.2011, 19:30

Ich fahre auch Großraum und meine hilfsbedürftigen Fahrgäste, egal ob Gebrechen oder Suff, steigen erst aus, wenn ich die Tür von aussen geöffnet habe :idea:

Ich laufe im Schnitt 20x pro Schicht ums Auto, andere gehen dafür ins Sportstudio :wink:
... und jeden Tag ein bißchen besser :-)

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Beitrag von Poorboy » 24.09.2011, 20:05

Deren Problem, nur nicht drauftreten, wenn man rumkommt, um die Tür wieder zu schließen .

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Emilie
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Beitrag von Emilie » 24.09.2011, 20:48

Sein Problem, du hast ihn ja auch nicht gezwungen in dein Taxi zu steigen...
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von N-scho-schi » 24.09.2011, 20:52

Rollerfahrer hat geschrieben:Ich fahre auch Großraum und meine hilfsbedürftigen Fahrgäste, egal ob Gebrechen oder Suff, steigen erst aus, wenn ich die Tür von aussen geöffnet habe :idea:

Ich laufe im Schnitt 20x pro Schicht ums Auto, andere gehen dafür ins Sportstudio :wink:
:lol: sportlich, sportlich!

Nee, behilflich und devinitiv HELFEN ist doch wohl ein Unterschied. Wobei ich die Tür meist auch aufhalte!
Höre alles, glaube nix!

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 25.09.2011, 04:48

Solange Du deinen Fahrgast nicht schubst oder ihm ein Beinchen stellst ist er selber für sein Fallen verantwortlich.
Du bist lediglich behilflich und nicht für ihn "verantwortlich".
(Da lohnt sich dann eine private Unfallversicherung für ihn/sie)
Lediglich beim Aufstehen solltest Du auch behilflich sein, ansonsten könnte man es als unterlassene Hilfeleistung auslegen :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Emilie
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Beitrag von Emilie » 25.09.2011, 11:05

[quote="Thomas-Michael Blinten"]Solange Du deinen Fahrgast nicht schubst oder ihm ein Beinchen stellst ist er selber für sein Fallen verantwortlich.
(Da lohnt sich dann eine private Unfallversicherung für ihn/sie)

Sage mal, mein Libber: haben wir da einen verkappten V-Vertreter? 8)

Bei Unfallversicherungen lasst euch sagen (hört ihr Leut' und lasst euch sagen...passt irgendwie, ich mach gerade Nachtdienst... :lol: :lol: :lol: )

... weiter: Unfallversicherungen sind immer Risikoversicherungen. D. h. ihr zahlt und zahlt und es passiert einfach nichts. (Unter 30.--Tacken monatl. ist kein vernünftiger Schutz). So, nun habt ihr 10 Jahre (3.600.--€,) in so einen Vertrag eingezahlt und fallt aus dem Taxi: blaue Flecken, Fuß umgeknickt.

Ihr geht zum Hausarzt, der macht einen Diclofenak-Verband und schreibt vielleicht 3 Tage krank.

KEIN Fall für die Unfallversicherung: nicht im Krankenhaus gewesen, keine Überführungskosten gehabt, nicht Invalide.

Wann passieren solche (schweren) Unfälle, die wirklich durch einen U-Vertrag gedeckt sind: bei 100.000 Zahlern 2 x in 10 Jahren.(geschätzt) :roll:

Und nun wißt ihr, warum die V-Vertreter immer so schöne große Autos fahren. :wink:

Für den Beitrag könnt ihr euch besser eine schöne Portion Gyros mit Extra Tzatziki oder 1 Curry-Wurst jeden Monat leisten und habt noch Geld über! :wink: 8) :lol:
Bloß kein Stress...

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 26.09.2011, 05:23

Solange nichts passiert hast Du sicher Recht.
Wenn aber doch.....
Habe in meiner Familie zwei mal solch einen Fall erlebt und bedanke mich ganz artig bei meinem alten Herrn (Gott hab ihn selig) das er mich nicht nur zur privaten Rentenversicherung sondern auch zur Unfallversicherung überredet hat :wink:
Auch das Krankentagegeld kam mir schon sehr gelegen.
Mein Vertrag (ich gebe zu, er ist schon ca. 30 Jahre alt) kostet mich 11,- € im Monat.
Bei meinen Söhnen ist das Paket (incl. Haftpflicht und Hausrat seitdem sie alleine wohnen) mit 39,90 auch nicht zu teuer.
Da geben viele schon für die Sargnägel mehr Geld aus :wink: und heranwachsende Twens sind nun auch in ihrer Freizeit um einiges Risiko freudiger als unsereins.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 26.09.2011, 05:26

...ach und was den Vertreter angeht....niiiiiieeeeemaaaals.
Mein Vater war zwar bei der LVA aber Verträge verkaufen kam in unserer Familie nicht infrage, wir sind dafür zu ehrlich :wink:
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Beitrag von Emilie » 26.09.2011, 18:05

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:Solange nichts passiert hast Du sicher Recht.
Wenn aber doch.....
Habe in meiner Familie zwei mal solch einen Fall erlebt und bedanke mich ganz artig bei meinem alten Herrn (Gott hab ihn selig) das er mich nicht nur zur privaten Rentenversicherung sondern auch zur Unfallversicherung überredet hat :wink:
Auch das Krankentagegeld kam mir schon sehr gelegen.
Mein Vertrag (ich gebe zu, er ist schon ca. 30 Jahre alt) kostet mich 11,- € im Monat.
Bei meinen Söhnen ist das Paket (incl. Haftpflicht und Hausrat seitdem sie alleine wohnen) mit 39,90 auch nicht zu teuer.
Da geben viele schon für die Sargnägel mehr Geld aus :wink: und heranwachsende Twens sind nun auch in ihrer Freizeit um einiges Risiko freudiger als unsereins.
Richtig, nun schreibe ich dir mal meine Erfahrungen mit Twens und Risikofreude und Unfall-Versicherungsverträge:

ein Inliner-Unfall: Klein-Doofi kommt zu Fall und bricht sich das Handgelenk über den Handschützer hinweg (verstehst du?). So, die Unfallversicherung zahlt keinen Pfennig, weil sie begründen: ohne diese Schützer wäre der Unfall nicht passiert! :roll:

Klein-Emilie hat von jemanden eins aufs Auge gekriegt: Sichtbehinderung 20% weniger auf Lebenszeit, Brille muss getragen werden. Die Unfall-Versicherung redet sich raus: der Unfall ist (nachmittags) in der Schule passiert. Die BG redet sich raus: das war kein Schulunfall, weil Nachmittagsbetreuung. Und so streiten sich die V-Träger seit Jahren und das Mädel hat keinen Pfennig gekriegt!! Soviel zu Versicherungen ihres Vertrauens, geh' mir doch los, ziehe kein Geld ein und begib dich direkt dorthin! Das Geld was an monatl. Beiträgen fällig ist spare ich und WENN was passieren sollte, zücke ich mein Portjuchhè und zahle bar: nur Bares ist Wahres! :wink:
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 26.09.2011, 22:15

Solche Erlebnisse prägen :wink:
Bei meinen Söhne war es anders, alles was außerhalb der Schule und des Sportvereins war wurde bezahlt.
Bisher hat es mir ausreichend eingebracht um es für mich als vernünftig zu bezeichnen.
Ein Cousin von mir hat damals bei spielen auf einer Baustelle eine Konfrontation mit einer Walze gehabt. Sein linkes Bein hat dies nicht überlebt und ohne seine Unfallversicherung wären viele Rehamaßnahmen und verbesserte Prothesen nicht finanzierbar gewesen.
Eine Nichte hat beim springen in unbekannte Gewässer einen Bruch des 8ten Brustwirbels erlitten.
Die Umbauten zuerst im Wohnhaus der Eltern und dann in der eigenen Wohnung sowie die spezial Rollstühle (Sport-, Elektro- oder Kompaktrollstühle) ganz zu schweigen von den ganzen Physiotherapeutischen Betreuungen welche über die Kassenleistungen hinausgehen können durchaus eine Familie ruinieren oder das Leben des Unfallopfers stark erschweren.
Dies sind Erlebnisse welche mich geprägt haben.
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Beitrag von Emilie » 27.09.2011, 07:35

Jaaha, ihr habt aber ja auch einen V-Vertreter in der Familie! Da ist es wia im richtigen Leben: Vitamin B hilft immer! :wink:
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 27.09.2011, 13:38

Neeee, Versicherungsvertreter ist Grundfalsch. Aber Ahnung war schon vorhanden.
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Beitrag von homer » 27.09.2011, 15:51

Poorboy hat geschrieben:Deren Problem, nur nicht drauftreten, wenn man rumkommt, um die Tür wieder zu schließen .

Poorboy
Darf ich Dir für diese echt vorbildliche Dienstleistereinstellung 5 Punkte
geben auf Deiner Premiumfahrer-App-Bewertungsskala,
allerdings solide erarbeitete und verdiente Minuspunkte ?
Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. (Erich Fried)
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