Hilfe! Anfang des Jahres fange ich das Taxifahren an!

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strgaltentf
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Hilfe! Anfang des Jahres fange ich das Taxifahren an!

Beitrag von strgaltentf » 29.12.2009, 05:39

Grüße.

Nach langem hin und her, habe ich nun endlich einen Arbeitgeber gefunden, bei dem ich Anfang des Jahres beginnen werde.

Nun ist es so, dass ich absoluter Neuling bin. Ich bin zwar in der Stadt hier aufgewachsen, aber ich kenne noch lange nicht alle Ecken.

- Ein Fahrgast will nach xy, ich tippe wie wild auf dem Navi rum. Machen das Fahrgäste mit?

- soll ich drauf hinweisen, dass ich neu bin? Werden die Leute da nicht recht skeptisch? Ich kann die Leute schließlich nicht nach dem Weg fragen..

- 12 Stunden-Schicht. Ist mir gänzlich unbekannt. Wie übersteht man die Anfangszeit am besten? Zeitungen? Welche anderen Beschäftigungen?

Habe eigentlich so viele andere Fragen, bekomme sie nur nicht ganz auf die Reihe. Den Arbeitgeber damit löchern will ich nicht.. wie kommt das bitte rüber? Ich will meine Arbeit so gut es geht erledigen und nicht in irgendwelche Peinlichkeiten geraten.

Habt ihr Tipps für einen Rookie?

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gringo
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Beitrag von gringo » 29.12.2009, 06:26

Und? --- Ist es nun der Grossraum geworden?

Dann einfach ins "kalte Wasser" und anfangen.
Da mussten wir alle mal durch.
Gut für Dich: Du hast Heimvorteil. Sollte doch klappen.
Den Rest erledigt das Navi. :wink:

Kleiner Tipp für Neulinge, wenn Du am Stand auf Kunden wartest und Zeit hast:
Orientiere Dich in Deiner Karte wo Du Dich befindest und spiele an Beispielen die groben Richtungen durch in die Du von dort aus fahren kannst.
Dann bist Du mental schon etwas vorbereitet und es mindert die Nervösität, wenn Dir ein Strassenname an den Kopf geworfen wird.

Die meisten Fahrgäste sind nett.
Manche beschreiben sogar von selber wo das Ziel ungefähr ist.
Lasse deshalb Deine Kunden erstmal ausreden bevor Du nervös rumfragst. Dann ergibt sich vieles wie von selbst.

Wenn Du unsicher bist, verheimliche nicht das Du gerade neu angefangen hast.
Jede kleine Strasse musst Du nicht kennen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und fette Beute.
Berichte mal wie Deine erste Fahrt war.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

strgaltentf
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Beitrag von strgaltentf » 29.12.2009, 07:47

GRT kommt auch, aber nur wenn ich zu der Zeit auch eingesetzt bin. Ist halt durcheinander, eher Kombis und Limousinen.

Habe echt ein wenig Bammel, hoffe ich habe keinen dauergestressten Geschäftsmänner drin die mich dann komplett nervös machen. :?

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Karteileiche
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Re: Hilfe! Anfang des Jahres fange ich das Taxifahren an!

Beitrag von Karteileiche » 29.12.2009, 08:45

strgaltentf hat geschrieben: - Ein Fahrgast will nach xy, ich tippe wie wild auf dem Navi rum. Machen das Fahrgäste mit?
frag sie lieber direkt, macht sich besser. vor allem, wenn du dich direkt zugibst, daß du neu bist. ehrlichkeit kommt meistens besser an. und nicht zu vergessen: jeder hat mal angefangen.

wenn deine fahrgäste wissen, wo sie hinmüssen, dann ist alles in butter. wenn sie ortfremd sind und z.b. vom bahnhof zum hotel X wollen, dann frag lieber die zentrale nach der genauen adresse und fahr dann nach navi. aber nur dann, die einheimischen sollten schließlich wissen, wie am besten nach hause kennen.

vergiß aber niemals, daß auch ein navi nicht immer den kürzesten weg, selbst kennt, wenn es auf kurze strecke eingestellt ist - oder es will einen in einbahnstraßen in die falsche richtung lotsen. auch gern gesehen: feldwege auf dem land :shock:

boah, wenn ich mir das so richtig überlege, dann gerate ich auch nach über 9 jahren in meiner kleinen 160.000-einwohner stadt noch ab und zu ins rotieren.

vergiß niemals, daß wir alle bloß menschen sind und hin und wieder fehler machen.
- soll ich drauf hinweisen, dass ich neu bin? Werden die Leute da nicht recht skeptisch? Ich kann die Leute schließlich nicht nach dem Weg fragen..
siehe oben
Wie übersteht man die Anfangszeit am besten? Zeitungen? Welche anderen Beschäftigungen?
unterhalte dich mit den kollegen am stand und laß dir ein paar tips von den alten hasen geben. wenn keiner da ist, dann kommt eine zeitung ganz gut, damit du ggfs ein aktuelles gesprächstheme für die kunden hast. und die bereits erwähnte straßenkarte ist auch nicht verkehrt.
Den Arbeitgeber damit löchern will ich nicht.. wie kommt das bitte rüber?
wenn du einen vernünftigen arbeitgeber hast, dann wird er dich schon ein wenig "einnorden", vielleicht schickt er dich auch am ersten tag mit nem kollegen zwecks einarbeitung mit.

und ansonsten bleibt mir nur noch übrig, dir viel erfolg und spaß zu wünschen.

der Clown
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Beitrag von der Clown » 29.12.2009, 15:17

@strgaltentf

1. Geh die Sache entspannter an
2. Ich fahre seit 16 Jahren und kenne auch nicht jede Straße, jede Kneipe usw. Ich frage in solchen Fällen nach einer weiteren Straße oder erkläre, daß ich mal eben nachschauen muß. In den allermeisten Fällen bietet der Fahrgast Unterstützung an oder hat keine Probleme, wenn die Abfahrt sich etwas verzögert. Der Spruch: so wie man in den Wald hineinruft... trifft in den meisten Fällen zu. Bei Ausnahmen
3. Ziehe eine Grenze zwischen Dir und dem Kunden und bestimm selber inwieweit das Kundenverhalten noch mit Deiner Dienstleistungsvorstellung noch verträglich ist. Du wirst nach einer gewissen Zeit selber feststellen, welcher Kunde Dich ausnutzen will, welcher Kunde es selber nicht merkt, daß sein Verhalten nicht mehr zumutbar ist und welcher Kunde eine Extravaganz hat und höflich anfragt usw. Das Dienstleistungsangebot sollte unter anderem eingegrenzt sein von der Sicherheit (vor Unfällen und Überfällen), der Sauberkeit und der eigenen Belastbarkeit.
4. Schaff Dir ein dickes Fell an, laß Dich nicht von jeder Gefühlswallung aus der Ruhe bringen (sei es nun von Dir, dem Fahrgast oder von einem anderen Verkehrsteilnehmer). Finde selber heraus, wo es ratsam ist Position zu beziehen und sich durchzusetzen, wo Diplomatie sinnvoll ist und wann es sich einfach empfiehlt kurz zuzuhören, schweigend zu nicken und sich höflich zu verabschieden, weil eine Diskussion nur Zeit kostet und eh nichts bringt.
5. Gewöhn Dich erst einmal an den Straßenverlkehr und die Arbeitsbelastung. Im Druckgeschäft muß es zwar schnell gehen. Noch schneller geht es aber mit einem Unfall. Dann lieber auf die eine oder andere Tour mal verzichten als unnötiges Risiko einzugehen. Denn der Arbeitsausfall durch die Reperatur und die Klärung der Schuldfrage sind schwerwiegender als zwei oder drei Touren weniger pro Schicht. Besonders in der Anfangszeit. Deine Arbeitsweise kannst Du immer noch steigern. Betrachte ab und zu mal den einen oder anderen "alten Hasen" und frag Dich, ob Du körperlich und geistig auch so werden willst wie der eine oder andere "alte Hase". Deswegen mach Pause oder Schluß, wenn es sich nicht mehr lohnt, überschätz Dich nicht selber, sorge selber für einen körperlichen und geistigen Ausgleich.
6. Viel Spaß!

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DD 211
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Beitrag von DD 211 » 31.12.2009, 17:35

Wenn du irgendwas nich weißt schäm dich nicht deinen Fahrgast zu fragen. Auch ein schneller Blick in den Stadtplan kann schonmal weiterhelfen. In einer Stadt wie Leipzig verändert sich auch ständig was. Ich fahr nun auch schon über 5 Jahre und weiß auchnich alles. Strassen mit weniger als 10 Hausnummern werd ich mir vermutlich nie merken...
Tabakgenuss ohne Rauch? www.snus.de

e

Alles nicht so schlim

Beitrag von e » 07.01.2010, 10:30

Es ist alles nicht schlimm. Gebe einfach zu das ein Anfänger bist. Lass dir aber trotzdem nicht von den Fahrgästen auf der Nase herumtanzen. Du bist der Fahrer und hast das sagen im Wagen.

Noch ein Tipp zum Schluss. Frage zu lange Taxe. Es ist eine Sackgasse.

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Re: Hilfe! Anfang des Jahres fange ich das Taxifahren an!

Beitrag von taxologe » 07.01.2010, 11:53

strgaltentf hat geschrieben:
- 12 Stunden-Schicht. Ist mir gänzlich unbekannt. Wie übersteht man die Anfangszeit am besten? Zeitungen? Welche anderen Beschäftigungen?
Ich bin froh, wenn ich mal 15 Min relaxen kann (z. Zt.) Das geht aber nur an einem Halteposten, wo nicht viel los ist. Oder eben aus dem Funk ausklinken. Eine sinnvolle Beschäftigung für Anfänger (bin selbst noch einer), die kürzlich gefahrenen Stecken auf der Karte noch einmal nachvollziehen. Guter Vorsatz für's neue Jahr: keine Verkehrsübertretungen, nur weil der Kunde mal eben 20 ct sparen will 8)
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Re: Alles nicht so schlim

Beitrag von taxologe » 07.01.2010, 11:54

Ulrike hat geschrieben:
Noch ein Tipp zum Schluss. Frage zu lange Taxe. Es ist eine Sackgasse.
Fehlt da nicht ein Wort? :wink:
je suis charlie

LeFreak
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Beitrag von LeFreak » 13.01.2010, 06:59

- Ein Fahrgast will nach xy, ich tippe wie wild auf dem Navi rum. Machen das Fahrgäste mit?

- soll ich drauf hinweisen, dass ich neu bin? Werden die Leute da nicht recht skeptisch? Ich kann die Leute schließlich nicht nach dem Weg fragen..

- 12 Stunden-Schicht. Ist mir gänzlich unbekannt. Wie übersteht man die Anfangszeit am besten? Zeitungen? Welche anderen Beschäftigungen?
kommt mir alles sehr bekannt vor. :) ich fahre nun ca. 3 wochen selbst und kann dir vielleicht ein paar kleien ratschläge geben, weil ich mir genau die gleichen gedanken gemacht habe.
sei einfach locker und entspannt. wenn dir der fahrgast sagt, wo er hin will und du es nicht weisst aus dem kopf, gib es ins navi ein und sei ganz locker dabei. ich mache das beispielsweise so:
fahrgast sagt mir strasse x, ich habe keinen schimmer, wo ich überhaupt langfahren soll, also bring ich beispielsweise einen spruch wie 'dann wollen wir mal hoffen, dass meine programmierkenntnisse mit dem navi besser sind als meine ortskenntnisse' und lächle dabei und fange an die strasse ins navi einzugeben. bisher hat jeder darüber gelacht und nie etwas böses gesagt. natürlich würde ich empfehlen, die uhr erst nach eingabe anzumachen, da die fahrgäste sonst nervös werden. ;)
meiner meinung nach beruhigt das navi sogar viele, weil sie relativ sicher sein können, dass sie nicht ver***t werden. ab und an korrigieren die fahrgäste das navi auch, was mir sehr entgegen kommt, da es meistens zu deren nachteil ist. nach wenigen tagen wirst du merken, dass du das navi immer seltener brauchst, da du dich im prinzip gut auskennst, aber wegen der aufregung am anfang doch aufs navi angewiesen bist.
warum solltest du nicht nach dem weg fragen können? ich z.b. fahre in hamburg und hier gibt es kleinstrassengebiete, wo ich keinen schimmer habe, wie ich da am optimalsten wieder rauskomme. man kann einfach nicht alles kennen. falls du merkst, dass du einen von sehr wenigen nervigen gästen hast, kannst du denen auch was vom pferd erzählen, von wegen, du bist nur zufällig auf der ecke hier und fährst normalerweise woanders und kennst dich daher nicht so gut aus hier oder sowas. falls du doch mal so einen klugscheisser hast, kannst du ja meine idee aufgreifen. ich habe in dem fall einfach gesagt, dass ich immer eine tourenliste erstelle und daher alles ins navi eingebe, da ich so später die ziele aus dem navi entnehmen kann...

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Beitrag von TaxiCelle » 13.01.2010, 09:57

Ich nutze selber auch noch ein Navi, wo ist das Problem?
Ich mache das aber ganz unauffällig :lol:
Mein Navi hängt links neben dem Lenkrad und da merkt niemand, das ich dran rumspiele, außerdem stelle ich schon die Stadt vorher ein und ich brsuch dann ur noch ein paar Buchstaben eingeben und dann auf suchen und schon sind die Straßen da.
:wink:

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Beitrag von pl » 13.01.2010, 15:37

wenn dir der fahrgast sagt, wo er hin will und du es nicht weisst aus dem kopf
dann frag ich: "wo ist das denn??" :wink:

--pl.

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Beitrag von eichi » 13.01.2010, 16:15

@ pl

Genau!

Ehrlich fährt am längsten!

Bei über 10000 Strassen in Hamburg haben 99% der FG Verständnis und immer noch gerne geholfen, und was ist schon dabei zuzugeben: Ich fahre erst seit x Wochen?

Die FG kennen oft nur den einen Weg zur Arbeit oder zu Tante Hertha und du sollst alle kennen?
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von TaxiCelle » 13.01.2010, 18:28

dann frag ich: "wo ist das denn??
Die Taxifahrer sollten sowas doch wissen :lol:
Bei uns wird sogar Hausnummerkunde verlangt und dann kommen so Sprüche : Wie kennen Sie nicht? Undd das als Taxifahrer :roll:
Oder geil ist auch, beim roten Backsteinhaus oder letzte Hecke :roll:

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Beitrag von Holzy » 13.01.2010, 19:31

Viele Fahrgäste sind auch gern bereit zu helfen.
Aber eben nur wenn man, wie schon vorher gesagt, freundlich und locker bleibt.
Ehrlichkeit kommt eben immer am weitesten.
Wenn das ein Fahrgast nicht mag das er den Weg ansatzweise (den grösten teil kennt man ja doch meistens) erklären könnte.
Dann wird das auch mit unterstützung vom Navi meist nicht besser.

Auch wenn man sich gut auskennt und es dem Fahrgast am anfang der Fahrt eindeutig sagt, reden sie oft doch noch dazwischen.

Aber am aller besten ist.
Man fährt Tadellos die ganze Strecke.
Kurz vor ihrer Heimatstrasse kommt zu 50% der Hinweis und jetzt .......(zb. links rum..obwohl es nur links rum geht).....
Fragt man dann noch mal nach der Hausnummer.
Bekommt man meist keine Brauchbare Antwort.

Das finde ich immer putzig. :lol:

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Beitrag von pl » 14.01.2010, 13:23

Ich hab jedenfalls mit "wo ist das denn" allerbeste Erfahrungen gemacht.
Nichts ist peinlicher als so zu tun, als ob man Bescheid weiß, um dann hilflos in der Gegend herumzuirren. Dann sind die Leute zu recht sauer.

Ich kläre nach aller Möglichkeit immer alle Unklarheiten, noch bevor ich losfahre.

--pl.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 16.01.2010, 11:20

pl hat geschrieben:
Ich kläre nach aller Möglichkeit immer alle Unklarheiten, noch bevor ich losfahre.

--pl.
...............

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