[§§§] Winterreifenpflicht?

Der Bereich für Fragen rund um das Taxigewerbe.
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Peter aus Harburg
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Beitrag von Peter aus Harburg » 21.12.2009, 18:40

Also ich kann hier zwar nur was zu LKW Winterreifen sagen,aber wir waren vor 2 Jahren mit unseren Winterdienstfahrzeugen beim ADAC zum Fahrsicherheitstraining und haben mal ausgetestet 1 Streuwagen mit Normaler Bereifung und einen mit Winterreifen.Seitdem Diskutiere ich nicht mehr über Reifen.Die Unterschiede waren einfach der Hammer.
An meinem Privaten Wagen mache ich das schon ewig so ende oktober bis mitte April Winterreifen .Den stress mit Sommerschlappen tue ich mir nicht mehr an.Und dort wo ich Taxi fahre wird auch mit Winterreifen gefahren.
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Beitrag von am » 21.12.2009, 21:45

Das mit der Temperatur ist ja interessant. Das es nicht auf die 7° exakt ankommt, war mir klar, dass der Unterschied beim Brensverhalten so eklatant ist, erstaunt mich schon ein wenig. Nun ist der Test aber auch schon wieder ein paar Jahre älter und die Entwicklung ebensolche weiter.

Interessant hätte ich eine Aussage zur Seitenführung gefunden.

Privat habe ich einen Matador als Winterreifen aufgezogen, also einen Günstigreifen in der 50 € Klasse in der Dimension 205-16. EIn wohl recht beliebter Taxireifen. Die Traktion könnte ein wenig besser sein, was beim Fronttriebler nicht weiter ins Gewicht fällt, Bremsverhalten auf Matsch und Schnee ist gut, Seitenführung auch i.O.
Ich habe die Reifen letzten Winter ca. 2000km in Mittelschweden gefahren, wo man oft auf Eisstraßen unterwegs ist und hatte keine nennenswerten Schwierigkeiten.
Im Verbrauch steht der übrigens dem Erstausstattungssommerreifen Eco Contac von Conti in nichts nach, ein Armutzeugnis für einen Reifen mit dem Ansüpruch Eco. Der ist jetzt bei Kilometerstand 50.000 und drei Sommern, also vielleicht 35.000km durch und wird auch nicht meine Wahl für einen neuen Satz Reifen werden. Für meinen Fahrstil erscheint mir die Laufleistung deutlich zu niedrig.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Poorboy » 24.12.2009, 01:51

Horafas hat geschrieben: Unter 7° kann das Gummi der Sommerreifen zu hart werden und hat somit keine Bodenhaftung mehr!
Dieser Stuss ist von der Gummiindustrie so oft vorgelogen und vom ADAC nachgelogen worden, dass er inzwischen als Wahrheit gilt. Wie der knapp 2000 Jahre alte Blödsinn vom Außerirdischen, der Jungfrauen schwängern.

Tests ohne Finanzierung der Reifenhersteller haben das nicht bestätigt.

Bei Schnee verklebt jedes Profil. Wir fahren dann alle Slicks. Egal, was für einen Reifen wir drauf haben.

Nächstes Ziel der Gummi-Lobby: Frühjahrs- und Herbst-Reifen, dann Monats-Reifen und danach wird wöchentlich gewechselt.

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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 24.12.2009, 02:16

Sorry für meine Leichtgläubigkeit. :evil:

Ich habe das mit den 7° wirklich geglaubt.
Hat mich aber nie interessiert, da ich privat Ganzjahresreifen fahre.

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 24.12.2009, 02:57

Na ja, von Stuß zu reden wiederspricht meinen eigenen Erfahrungen.
Die Großmutter meiner Frau wohnt in Weitefeld/Westerwald.
Nach einschlägigen Erfahrungen mit Ganzjahresreifen (ohne meine Söhne wäre ich an vielen Steigungen Hoffnungslos hängen geblieben) und den sehr deutlichen Worten der Einheimischen (welch ein ***) habe ich mich dann auf die Winterreifen verlassen und bin im wahrsten Sinne des Wortes gut gefahren.
Ob und wenn bei welcher Temperatur der Wintereifen besser ist sei dahingestellt, bei Schnee ist er die eindeutig bessere Wahl.
Da auch hier im Dorf Fahrten ins Sauerland und den Westerwald (ja, auch nach Wuppertal und Gruiten) möglich sind halte ich Winterreifen auch hier für angemessen.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

TaxiCelle
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Beitrag von TaxiCelle » 24.12.2009, 10:39

Nach einschlägigen Erfahrungen mit Ganzjahresreifen (ohne meine Söhne wäre ich an vielen Steigungen Hoffnungslos hängen geblieben) und den sehr deutlichen Worten der Einheimischen (welch ein ***) habe ich mich dann auf die Winterreifen verlassen und bin im wahrsten Sinne des Wortes gut gefahren.
Ob und wenn bei welcher Temperatur der Wintereifen besser ist sei dahingestellt, bei Schnee ist er die eindeutig bessere Wahl.
Na logo ist ein Winterreifen bei Schnee die erste Wahl, erstrecht, wenn man im Gebirge wohnt.
Wer dagegen im Ruhrpott oder in Hamburg wohnt, bei dem langen Ganzjahresreifen aber locker aus.

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gringo
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Beitrag von gringo » 24.12.2009, 12:41

TaxiCelle hat geschrieben:Na logo ist ein Winterreifen bei Schnee die erste Wahl, erstrecht, wenn man im Gebirge wohnt.
Wer dagegen im Ruhrpott oder in Hamburg wohnt, bei dem langen Ganzjahresreifen aber locker aus.
Nun ja, Hamburg hat auch "Berge". 8)
Z.B. Hamburgs steilste Straße am Waseberg in Blankenese

Der Waseberg, Anstieg vom Elbufer hinauf in den Ortskern von Blankenese, ist mit seinen 70 Höhenmetern und durchschnittlich über 10 % Steigung einer der steilsten „Berge“ im ganzen Norden. Seine Länge beträgt rund 700 Meter. Die ersten 400 Meter verlaufen über den Falkentaler Weg mit einer Steigung von 5 %. Der eigentliche „Waseberg“ beginnt dann nach einer scharfen Rechtskurve. Diese letzten 300 Meter sind über 16 % steil.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Waseberg

Bild :arrow: http://www.jens-seemann.privat.t-online ... 0955AA.JPG

Natürlich nicht zu vergleichen mit der steilsten Straße der Welt:
:arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Baldwin_Street
Aber da liegt niemals Schnee.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Beitrag von pl » 25.12.2009, 14:24

Z.B. Hamburgs steilste Straße am Waseberg in Blankenese
Der ist zum Glück immer gut gestreut, weil da die Bergziege (Bus 48 ) hoch muß.

--pl.

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Beitrag von am » 25.12.2009, 14:42

Jedes tiefliegende Grundstück kann auf festgefahrenem Schnee und Eis zur Mausefalle werden, selbst mit Winterreifen und sogar in der norddeutschen Tiefebene.

Bin dennoch kürzlich trotz Sommerreifen ( der Schnee kam aber auch verdammt überraschend) aus einer solchen, ca 50 m langen, bei ca 5% Steigung herausgekommen. Aus dem Stand, nur über den Automatikwandler im Standgas. Mit "Schwung" war ich zuvor, vom ESP ausgebremst, gescheitert.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von pl » 25.12.2009, 19:52

Mit "Schwung" war ich zuvor, vom ESP ausgebremst, gescheitert.
Tja, manchmal ist der Mensch doch schlauer als der Computer.
An dies ESP muß ich mich erst noch gewöhnen, aber als Knecht (nicht: als Herr!) scheint es mir nicht zu verachten.

--pl.

P.S.: Am Waseberg, sollte der Streudienst mal nicht hinterherkommen, klappt das allerdings wegen der Kurve unmittelbar davor nicht so wirklich mit dem Anlauf - in dem Falle hilft wirklch nur abwarten und Tee trinken, so vorhanden.

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Beitrag von am » 30.12.2009, 21:30

Passend zum Thema und ganz nah an "skandalös"

SH - Winter bringt Polizei ins Rutschen
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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 31.12.2009, 12:10

André hat geschrieben:Passend zum Thema und ganz nah an "skandalös"
Allerdings

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Beitrag von TaxiCelle » 01.01.2010, 16:18

Sie sind wieder unterwegs, die Winterreifenignoranten :roll: :evil:

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Beitrag von gringo » 01.01.2010, 16:29

André hat geschrieben: Mit "Schwung" war ich zuvor, vom ESP ausgebremst, gescheitert.
Genau das ist ja ein Grund, warum es für das ESP einen Ausschalter gibt.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Beitrag von am » 01.01.2010, 16:33

Den mußt Du dann beim 212er erstmal finden, wenn Du ihn noch nie benötigt hast.

Aber unter den gegebenen Umständen wäre ich mit dem Ding ohne ESP sonstwo gelandet.

Übrigens war das Problem ja eher die Traktionskontrolle und die bleibt auch bei ausgeschaltetem ESP aktiv.
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Beitrag von jr » 02.01.2010, 23:53

Mir scheint, daß hier häufiger Ganzjahresreifen mit M+S- oder Allwetterreifen verwechselt werden. Ganzjahresreifen sind im Grunde nichts anderes als modifizierte Winterreifen. Die Traktionswerte liegen bei etwa 90 % eines Winterreifens, ein Sommerreifen kommt auf 25 %. Ähnliches gilt für die Seitenhaftung. Allerdings haben Ganzjahresreifen die gleichen Probleme mit Nässe wie Winterreifen.

Tests von Autozeitschriften haben gezeigt, daß Sommerreifen (oder auch M+S etc) Winter- und Ganzjahresreifen bei fast jeder Temperatur überlegen sind. Die selten benötigte Griffigkeit im Schnee wird mit deutlich schlechteren Bremswerten auf allen anderen Belägen erkauft. Ideal wäre es, Winterreifen nur bei Bedarf aufzuziehen, also z.B. jetzt.

:arrow: Woran erkenne ich Winterprofil?

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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 05.01.2010, 19:41

Mann (84) schleudert auf Sommerreifen in den Graben

Hilden –
Das hat gescheppert - und alles wegen falschen Schluppen:
Beim Abbiegen mit Sommerreifen rutschte auf winterlicher Fahrbahn
ein 84- jähriger Hildener mit seinem Peugeot 206 in den Graben der Horster Allee.

Der Mann selber kam mit dem Schrecken davon,
doch seine Beifahrerin (76) wurde schwer verletzt.

Der Unfallwagen blieb auf dem Dach liegen.
Sachschaden: rund 5000 Euro.

:arrow: Quelle und Foto

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Beitrag von TaxiCelle » 06.01.2010, 10:49

Sachschaden: rund 5000 Euro
Pech, gute WR hätten 500€ gekostet :lol:

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Beitrag von jr » 06.01.2010, 16:29

Bei diesem Wagen käme man sicher mit der Hälfte gut hin.

Zum Vergleich: Bei meinem privaten PKW sind 195er in HR-Version vom Serientestsieger drauf, Preis 340 Euro. Als T oder S hätten fast 100 Euro weniger gereicht. Sommerreifen kosten mehr.

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Beitrag von TaxiCelle » 06.01.2010, 23:16

Stimmt, die Kiste hat ja fast Fahrradreifen drauf aber mit einem Satz Felgen ist man schnell mal die 500€ los. Trotzdem, der Unfall wäre vermeidbar gewesen und am Ende viel teuer gekommen. Schade, dass die Polizei nicht regelmäßig kontrolliert.

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