Eigenorganisierte Funkzentralen

Der Bereich für Fragen rund um das Taxigewerbe.
Benutzeravatar
AsphaltRunner
Vielschreiber
Beiträge: 1127
Registriert: 09.03.2014, 14:38
Wohnort: Berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von AsphaltRunner » 10.12.2015, 18:32

Wattwurm hat geschrieben: Der Sinn einer Genossenschaft ist die wirtschaftliche gegenseitige Unterstützung der Genossen untereinander. In den Taxigenossenschaften der schwarzen Kassen und weißen Zettel ist davon nicht mehr viel von zu spüren und das Prinzip "Jeder ist sich selbst der Nächste" hat auch vor den Genossenschaften nicht halt gemacht!
Dazu kann ich nur noch hinzufügen, dass Funkgenossenschaften Eigenorganisationen der Taxiunternehmen sein sollten. Heute sind sie aber meistens(in Berlin zu 100%) Dienstleister der Taxiunternehmen.
Ironischerweise besitzen diese ausgesourcten Dienstleister die größte Macht im Gewerbe, zu dem sie nach PBefG-Definition nicht gehören - siehe BZP.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von Guter_Kollege » 10.12.2015, 21:36

scarda hat geschrieben:Unzeitgemäß! :oops:
Was, wie, wo??? :shock:

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von Guter_Kollege » 10.12.2015, 21:45

AsphaltRunner hat geschrieben:Dazu kann ich nur noch hinzufügen, dass Funkgenossenschaften Eigenorganisationen der Taxiunternehmen sein sollten. Heute sind sie aber meistens(in Berlin zu 100%) Dienstleister der Taxiunternehmen.
Zitat WikiPedia:
"Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von ...... Personen, deren Ziel der Erwerb oder die wirtschaftliche beziehungsweise soziale Förderung ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb ist."

Wenn das so halbwegs stimmt wie es im Wiki steht bzw. sein soll, kann ich nun nicht grade einen großen Widerspruch zu Deiner Aussage sehen,
dass Genossenschaften "Dienstleister" sind. Und Ehrenrühriges schon gar nicht. Ganz im Gegenteil:
Sie sollen Dienstleister sein. Das ist ihre originäre Aufgabe.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 10.12.2015, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
AsphaltRunner
Vielschreiber
Beiträge: 1127
Registriert: 09.03.2014, 14:38
Wohnort: Berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von AsphaltRunner » 12.12.2015, 05:23

Guter_Kollege hat geschrieben:Zitat WikiPedia:
"Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von ...... Personen, deren Ziel der Erwerb oder die wirtschaftliche beziehungsweise soziale Förderung ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb ist.
Funkzentralengenossenschaften sind eben kaum noch Zusammenschlüsse von Taxiunternehmern, deren Ziel die wirtschaftliche Förderung ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb ist, sondern sie sind in den meisten Fällen outgesourct worden
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

Benutzeravatar
scarda
Vielschreiber
Beiträge: 4531
Registriert: 27.12.2009, 06:28

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von scarda » 12.12.2015, 09:58

Herr, schmeiß Hirn vom Himmel - und erschlag die Ehrenrgeührt3n, damit, dass künftig die anderen einfach ihren genossenschaftlichen Geschäften nachgehen können, ohne sich immerzu das Geheule derer die draußen bleiben müssen - aus offenbar guten Gründen - anhören zu müssen!
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

Benutzeravatar
AsphaltRunner
Vielschreiber
Beiträge: 1127
Registriert: 09.03.2014, 14:38
Wohnort: Berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von AsphaltRunner » 12.12.2015, 13:52

Scarface,
du solltest deinen Footer ändern in :arrow:
Laber Rhababer towards nothing - and again and again and again... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von Guter_Kollege » 12.12.2015, 15:08

AsphaltRunner hat geschrieben:Funkzentralengenossenschaften sind eben kaum noch Zusammenschlüsse von Taxiunternehmern, deren Ziel die wirtschaftliche Förderung ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb ist, sondern sie sind in den meisten Fällen outgesourct worden
Worin liegt der Sinn in diesem Satz, wenn nicht in Scarda's Antwort darauf?
Welche Art Mitglieder sind denn Deiner Meinung nach noch übrig, wenn es (oder hauptsächlich solche) keine Mitglieder mehr gibt, die einen durch die
eG geförderten Nutzen haben? Lauter nutzlose Mitglieder? Melkkühe? Zum Selbstzweck und Nutzen des Erhalts der Zentrale, ihres Equipments,
ihres Personals und ihrer Gehälter?
Das wäre eine systeminterne Kritik, die sicher auch engagiert und ständig geführt wird. Eine immerwährende Abwägung von Kosten und Nutzen.
Wer für sich entdeckt dass der Nutzen nicht mehr überwiegt, der geht halt. Es sei denn der Punkt Mitbestimmung wäre für ihn DAS Kriterium
der Bewertung zugunsten des Nutzen ggüb. den Kosten. Aber selbst Mitbestimmung dürfte in einer Gesellschaftsform wie der eG kein romantischer
Selbstzweck sein - wie ja schon das Statut der eG beweist.

taxipost
Vielschreiber
Beiträge: 2533
Registriert: 22.02.2015, 11:37
Wohnort: berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von taxipost » 13.12.2015, 11:55

es gibt einen einfachen, aber wesentlichen,
unterschied zw. Hansa, um in Hamburg zu bleiben, und WBT.

dieser besteht darin,
dass um bei Hansa an der vermittlung teilnehmen zu können,
man ein genosse sein muss!
man möge mich korrigieren, wenn diese aussage nicht richtig ist.

an der funkvermittlung der WBT kann jeder, gewerbebezogen, teilnehmen.
man unterzeichnet einen vertrag und zahlt einen monatlichen beitrag.

was ergibt sich daraus für die genossen?

je mehr funkverträge unterzeichnet werden,
desto höher die einnahmen.
die zahl der funkverträge hat aber keinen direkten einfluss auf die anzahl der genossen.

einfache rechnung:
100 funkverträge und 100 genossen (taxiunternehmer)
vs.
1000 funkverträge zu je 100,-€/monat und 50 genossen (gewerbefremde).


GK, hast du in deiner aufzählung kapitalanleger vergessen oder
mit absicht nicht erwähnt?

genossenschaftsanteile = rendite
Zuletzt geändert von taxipost am 13.12.2015, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Verwarnungszähler: 1
Follower: 1. SSF

Guter_Kollege
Vielschreiber
Beiträge: 4269
Registriert: 29.11.2013, 00:28

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von Guter_Kollege » 13.12.2015, 15:11

Du trennst leider selber nicht ganz sauber bei den 'Funkverträgen'.
Und grade den wesentlichen (!) Unterschied zwischen WBT und HFT den Du behauptest, gibt es (meines Wissens nach) nicht.
Hier wie dort sind es UNTERNEHMER, die MITGLIEDER der EG sind. Deren Fahrpersonal hat mit HFT oder WBT einen TEILNEHMERVERTRAG.

Wenn Du beklagst, dass Letztere zahlenmäßig in der Überzahl gegenüber Mitgliedern sind, dann beklagst Du in Wahrheit das Verhältnis
zwischen Mehrwagenunternehmern und Einwagenunternehmern.
Durchaus berechtigt wäre Dein Einwand, wenn er sich an dem vorhandenen, immerwährenden Disput im Innenverhältnis der eG - EWU vs MWU -
orientieren würde. Nämlich den des Einflusses auf die Geschäftspolitik aufgrund des wirtschaftlichen Gewichts von MWU's.
Aber - soweit ich weis - haben bei den jährlichen Versammlungen, bei Entscheidungen über TOP's, MWU auch nur eine Stimme.
Und nicht eine pro Wagen.

Gibt es bei der WBT auch Taxiunternehmer mit Funkvertrag ohne Mitglieder zu sein? Und welche Rechte haben diese in Bezug auf eG-Entscheidungen, die Geschäftspolitik?

Nein, ich habe Kapitalanleger nicht vergessen. Im Gegenteil habe ich sie sogar selbst erwähnt. Bei HFT wüsste ich aber von keinen solchen.
Es sei denn Du meinst damit vielleicht den "Verkaufswert" der Genosssenschaftsanteile.

Benutzeravatar
SindSieFrei?
Vielschreiber
Beiträge: 4437
Registriert: 12.12.2009, 19:05
Wohnort: Hamburg

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von SindSieFrei? » 13.12.2015, 19:34

Guter_Kollege hat geschrieben:...
Gibt es bei der WBT auch Taxiunternehmer mit Funkvertrag ohne Mitglieder zu sein? Und welche Rechte haben diese in Bezug auf eG-Entscheidungen, die Geschäftspolitik?
...
BTW, was macht eigentlich Reasoner??? Da kömmt ja nüscht mehr, sehr schade eigentlich!!! :roll:
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 13.12.2015, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
Dura lex, sed lex.

taxipost
Vielschreiber
Beiträge: 2533
Registriert: 22.02.2015, 11:37
Wohnort: berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von taxipost » 14.12.2015, 10:35

1. als fahrpersonal, wenn nicht gleichzeitig unternehmer, brauchst du keinen vertrag mit der WBT abschliessen!

2. jeder taxiunternehmer kann einen funkvertrag mit der WBT abschliessen, er muss kein mitglied der eg sein.

3. eg mitglied = muss taxiunternehmer sein, ist das, was AsphaltRunner hinterfragt?
Verwarnungszähler: 1
Follower: 1. SSF

Pirat
Vielschreiber
Beiträge: 2131
Registriert: 17.05.2012, 17:22
Wohnort: Essen

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von Pirat » 14.12.2015, 11:47

Grundlagenwissen kann ja nicht schaden!

Eine AG ist im Unterschied zu einer e.G. darauf angelegt, das eingesetzte Kapital der Anleger zu mehren (Gewinn, Verzinsung).
Bei einer e.G. ist die Verzinsung, der Gewinn des eingesetzten Kapitals, die günstige/billige Inanspruchnahme der Einrichtungen der e.G.
Darum ist eine e.G. nicht darauf programmiert möglichst hohe Gewinne zu erzielen, sondern günstige Leistungen anzubieten.
Die angebotene Leistung der e.G. ist natürlich Kostenpflicht (monatlicher Funkbeitrag).
Auch hier ein Unterschied zu einer AG.
Sollte am ende des Geschäftsjahres sich bei der e.G. ein Überschuss ergeben, dann können die Genossen auf der G-Versammlung über eine Rückvergütung entscheiden, die unter gewissen Voraussetzungen, die e.G. in ihrer Bilanz als Betriebsausgaben gelten machen kann.
So das Wesen einer e.G., so sollte es sein.
Wer sich mit dem Wesen einer e.G. vertraut machen will, kommt nicht drum herum, sich mit dem Vereinsrecht vertraut zu machen.
Anders als z. B. bei einer AG bestimmt der Verein – vertreten durch den Vorstand – wer Mitglied wird.
Dieses Recht wird durchs sogenannte Monopol durchbrochen, wobei eine bestimmte Marktstärke ausreicht, um in einer Stadt als Monopolist zu gelten.
Wird übrigens beim Registergericht vermerkt!
Sollte eine e.G. (Taxigenossenschaft) einen bestimmten Marktanteil in der Stadt erreicht haben, muss die e.G. jeden - der die Voraussetzungen zur Teilnahme erfüllt – auch die Möglichkeit bieten - sich zu beteiligen.
Da der Gesetzgeber aber eine e.G. (Verein) nicht zwingen kann Mitglieder aufzunehmen, wird die Teilnahme vertraglich – außerhalb der Mitgliedsrechte – geregelt.
In der Satzung muss angegeben sein, „Nichtmitgliedergeschäft ist zugelassen“.
Diese Verträge haben unterschiedliche Bezeichnungen, Teilnehmervertrag, Gestattungsvertrag, um mal zwei zu nennen.
Nicht zu verwechseln mit dem Teilnehmervertrag bei Hansa, hier sind es ausschließlich Fahrer Vertragspartner oder Opfer.
Trotz der Rahmenbedingungen, ist es aber der e.G. durchaus möglich Vermögen anzuhäufen.
Die sogenannten „Stillen Reserven“, versteckt in der Bilanz (Aktivseite) Anlagevermögen.
Hier ist aufgelistet z. B. Grundstücke, Immobilien usw.
Diese Dinge haben oft einen höheren Wert (Handelswert) als in der Bilanz ausgewiesen (Nennwert).
Wenn es die e.G. geschickt anstellt, dann kann die e.G. durchs Nichtmitgliedergeschäft ein Vermögen anhäufen, was im Grunde nicht auf eigene Leistung beruht.
Wenn die Geschäftspolitik der e.G. zudem auf Reduzierung der Mitglieder (Genossen) ausgelegt ist, wird der einzelne Genosse immer Vermögender, ohne einen Handschlag zu tun.
Ist nicht Sinn u. Wesen einer e.G., aber möglich.
Hier in Essen hat man diese Strategie - mit freundlicher Unterstützung des Prüfungsverbands – verfolgt.
Zuletzt geändert von Pirat am 14.12.2015, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

Benutzeravatar
AsphaltRunner
Vielschreiber
Beiträge: 1127
Registriert: 09.03.2014, 14:38
Wohnort: Berlin

Re: Eigenorganisierte Funkzentralen

Beitrag von AsphaltRunner » 15.12.2015, 02:25

taxipost hat geschrieben: 3. eg mitglied = muss taxiunternehmer sein, ist das, was AsphaltRunner hinterfragt?
Immer weniger Genossen sind TU.
Das ist eine Tatsache.
Ich versuche mich gerade an einer Bestandsaufnahme.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

Antworten