Straßenkenntnis

Was meinen die Forenmitglieder?

In meiner Stadt/meinem Ort/Kreis kenne ich ...

Umfrage endete am 22.09.2016, 01:36

... 100 % der Straßen
3
9%
... 90 % der Straßen
5
15%
... 70 % der Straßen
8
24%
... 50 % der Straßen
2
6%
... 30 % der Straßen
13
39%
... keine, aber mein Navi kennt alle
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 33

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jr
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Straßenkenntnis

Beitrag von jr » 28.12.2013, 01:36

Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich OL halbwegs komplett kannte. Vorangebracht hat mich in erster Linie das Erstellen eines Straßenverzeichnisses, für das ich OL und die komplette Umgebung Straße um Straße und Weg um Weg - meistens mit dem Fahrrad - abgefahren bin. Mich würde interessieren, wie ihr eure Ortskenntnis einschätzt und wie lange ihr gebraucht habt, um sie auf den heutigen Stand zu bringen.
Zuletzt geändert von jr am 02.01.2023, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.

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N8tfahrer
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von N8tfahrer » 28.12.2013, 01:44

in großen Städten mit mehr als 10000 Strassen sind 30 % schon eine Kunst...ich hab das angekreuzt, liege aber wohl noch darunter :roll: und das nach 22 Jahren
Sind sie das Taxi ? ............NEIN, Der Fahrer !
Das müssen sie doch wissen, sie sind doch der Taxifahrer !

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Taxi Georg
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Taxi Georg » 28.12.2013, 03:50

Ich habe vorsichtig die 50 geklickt! denke aber auch, dass ich zwischen 30 und 50 % liege.
Vielleicht überschätze ich mich auch.
Viele Straßen werden auf der hinteren Datenbank gespeichert, wenn man so gut wie gar nicht oder selten da hinfährt.
Und wenn ich mir nicht sicher bin, schaue ich auch im Navi oder GoogleMaps nach.

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 28.12.2013, 04:07

Es gibt immer Gebiete die einem nicht liegen und in denen man wenig unterwegs ist.
Da wird man sich auch nicht auskennen.
Im Rest der Stadt kann man mich auch noch überraschen, allerdings eher selten.....gebe aber zu das die Stadt auch nicht die Ausmaße von HH oder Berlin hat, wenn man die Fläche von Duisburg, Neuss und dem Kreis Mettmann dazu nimmt sinkt meine Straßenkenntniss deutlich unter 30 %.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Dschungeltaxi
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Dschungeltaxi » 28.12.2013, 04:24

Eine lustige Frage.

Ich habe "keine, aber mein Navi kennt alle" geklickt.
Obwohl das auch gelogen ist.

Ich habe noch ein bemerkenswerten Satz auf einer Webseite gefunden. :arrow: http://www.in-berlin-brandenburg.com/St ... is-Berlin/

"Wieviele Straßen es in Berlin gibt, wissen wir leider nicht."

In diesen Sinn :)

So. Nun können die Berliner besser schätzen :)

Klassifizierte Straße 5,421 km
darunter Bundesautobahn 77 km
Stand:2012

Damit ist auch nach intensiver suchen nicht geklärt wieviel Strassen es in Berlin gibt.

Denn auch diese Seite http://www.luise-berlin.de/strassen/ schreibt.

Im Gesamtdatenbestand befinden sich über 14 000 Namen Berliner Straßen und Plätze.
Stand: 2005

Hier ist der Papst aller Berliner Strassen.
http://berlin.kauperts.de/Strassenverzeichnis
Viel Spass beim Zählen und schätzen wieviel man auf Pfanne hat.
Zuletzt geändert von Dschungeltaxi am 28.12.2013, 04:40, insgesamt 1-mal geändert.

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jr
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von jr » 28.12.2013, 05:04

Eine lustige Frage.
Angesichts der ungleichen Chancen ein bißchen unfair, ich gebe es zu.

Kaupert listet zur Zeit 12785 Straßen, Plätze etc. für Berlin. Auf wieviel bringt es denn Hamburg als nächstgrößte Stadt?

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Dschungeltaxi
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Dschungeltaxi » 28.12.2013, 05:29

jr hat geschrieben:
Eine lustige Frage.
Angesichts der ungleichen Chancen ein bißchen unfair, ich gebe es zu.

Kaupert listet zur Zeit 12785 Straßen, Plätze etc. für Berlin.
Egal ob über 14000, wie, luise-berlin.de, es sagt oder über 12000, wie, berlin.kauperts.de, im bestand hat.
Somit können die Berliner besser schätzen. :wink:

Nichts desto trotz. Ich hätte meine grobe Allgemeinkenntnis, über Berliner Strassen und auch z.T. Wege in Gartenkolonien, vor der Einführung des Datenfunk, höher eingeschätzt als jetzt.
Damals zwischen 30% und 50%
Heut. Knapp um 10% bis 15%
Aber vielleicht täusche ich mich auch und ich liege noch höher als ich mir eingestehe.

Es gab Zeiten, ohne Navi. Da riefen mich Taxifahrer an und fragten mich nach xy.
Und ich konnte Ihn sogar sagen, an welchen Briefkasten oder Litfaßsäule sie abbiegen müssen.
Im besten Fall, wusste ich sogar, wer an die befragte Adresse gefahren wird.

Nicht das ich den Laberfunk wiederhaben will.
Gut, das es Navi gibt.
Aber auch dieser feine Mitfahrer kommt hin und wieder an seine Grenzen.
Und nicht nur unbedingt, bei neu bzw. Umbenennungen.

Juskwe
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Juskwe » 28.12.2013, 06:02

30% kommt meiner Antwort am nächsten, dürfte aber zu hoch gegriffen sein.
In Eimsbüttel, Eppendorf, St.Pauli dürfte ich bei 90-100% liegen.
In Harburg/Bergedorf liegt das im Promillebereich.

Immer wieder erstaunlich, wenn ich gerade mal denke, dass ich so langsam gefühlt die ganze Stadt zumindestens nördlich der Elbe und westlich von Billstedt gut kenne kommt ein Fahrgast und belehrt mich eines besseren (ach verdammt, Rissen gibts ja auch noch).

Wattwurm
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Wattwurm » 28.12.2013, 08:53

Verschiedene Neubaugebiete, noch nicht voll erschlossen und nur dann mit dem Navi auffindbar, wenn die Software auch aktuell ist!

http://goo.gl/maps/J4yIb

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taxirock
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von taxirock » 28.12.2013, 10:06

100 % in Lübeck , ca. 97,87 im Umkreis Stockelsdorf, Bad Schwartau...

Dazu ca. 70 % der Hausnummern mit genauer Angabe ( Eutiner Str. 15 ist dritter block links , zweiter Eingang)
Hat ca. 20 Jahre gedauert und wird jetzt mit nur noch WE - Einsätzen weniger..die hausnummerkenntnis, die muss trainiert und upgedatet werden.

Die Hausnummerkenntnis führt immer wieder zu Überraschungen....."ach haben Sie hier auch mal gewohnt?" :lol:

..und spart im Nachtschichteinsatz wertvollste Minuten..bis andere dass in Ihr Navi getackert haben, hab ich schon ´ne Anschlusstour.

Ist aber ´ne Inselbegabung, hab ein irre schlechtes Personengedächtnis... :roll:

Obige Angaben dürfen ortsansässige Mitleser gerne jederzeit überprüfen... 8)
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Jim Bo
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Jim Bo » 28.12.2013, 10:42

taxirock hat geschrieben: Ist aber ´ne Inselbegabung, hab ein irre schlechtes Personengedächtnis... :roll:
In meinem Fall ist es genau andersrum: Keine Ahnung wo die Hausnummern sind, von allen Hauptstraßen kenne ich 60-70% ohne Navi, von den Nebenstraßen 2%.
Bei Kunden, die ich regelmäßig wiedersehe, frage ich nur noch: "So wie immer?" Und bekomme dann auch als Antwort: "Ja, zur Arbeit."

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N8tfahrer
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von N8tfahrer » 28.12.2013, 13:34

Hamburg
Straßenverzeichnis
Die Infrastruktur der Stadt Hamburg wird von führenden Experten als einzigartig bezeichnet. So verfügt die Stadt Hamburg über ein Straßennetz mit einer Länge von mehr als 4.000 Kilometern. Darüber hinaus werden von der Stadt Hamburg Radwege mit einer Länge von mehr als 1.700 Kilometern zur Verfügung gestellt. Die Radwege befinden sich jedoch in den meisten Fällen in einem maroden Zustand.
Straßen in Hamburg
Im Folgenden finden Sie 8168 Straßen in Hamburg alphabetisch sortiert.
Sind sie das Taxi ? ............NEIN, Der Fahrer !
Das müssen sie doch wissen, sie sind doch der Taxifahrer !

eichi
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von eichi » 28.12.2013, 13:49

Bei Hamburg habe ich mal von ca. 10000 Straßen gelesen,
einige auch unbenannt, wie "Weg 365" oder "OFu" (Ortsumgehung
Fuhlsbüttel, die Flughafen-Schnellstraße, die Zeppelinstraße ist nämlich die kleine,
tw. parallel laufende). Eine neue ist gerade dazu gekommen, die Otto-Wels-Str.,
die auf einem Teilstück die "alte" Hindenburgstraße umbenennt.
(Kultursenatorin) Kisseler würdigt Wels

In mehreren deutschen Städten gibt es bereits Straßennamen, die an Otto Wels erinnern. Der langjährige SPD-Vorsitzende (1873-1939) wurde dadurch bekannt, dass er sich am 23. März 1933 in der letzten freien Reichstagsrede gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis ausgesprochen hatte. Kisseler sagte: "Ich glaube dass Otto Wels eine unglaubliche Haltung an den Tag gelegt und Mut bewiesen hat. Allein dafür gebührt ihm eine solche Ehrung."
Quelle NDR
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Tipp
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Tipp » 28.12.2013, 14:37

HH hat 8877 Straßen, Brücken, und Plätze
Zuletzt geändert von Tipp am 28.12.2013, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Demokratisch legimitierte Authorität:
Eine Horde inkompetenter Lügner, die einen ignoranten Pöbel mit falschen Versprechungen dazu gebracht haben, sie zu wählen.
(Jussi Adler Olsen)

Gus
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von Gus » 28.12.2013, 15:05

Ich fahre seit gut zwei Jahren wieder per Stadtplan. Da lerne ich mehr und bin auch schneller im finden der Straße als beim eintippen ins Gerät. So mancher Fahrgast fragt dann "stirnrunzelnd" , ob ich kein Navi im Wagen habe. Wenn ich ihm dann aber den qualitativen Unterschied zwischen Papierversion und Navi erkläre, ist die Skepsis weg.
Interessant ist, dass auf meine Frage hin, von wo die kleine Nebenstraße in Stadtteil XY denn abgehen würde, mir etliche Leute den ganzen Weg erklären wollen. MIr reicht meistens der Hinweis auf eine größere Straße. Genügend Fahrgäste fragen auch, wieso ich mich in Stadtteil so gut auskennen würde und wenn ich dann antworte, dass ich in der gesamten Stadt arbeite, kommen wieder die Stereotype (Migrationshintergrund, kaum deutsch sprechend, keine Ortskenntnis etc. pp.), dass etliche Kollegen Probleme hätten und dass man doch überrascht wäre, dass das alles so gut geklappt hätte ... Die schlechten Beispiele bleiben scheinbar über Jahre hinweg in den Köpfen der Fahrgäste hängen.

Ich benutze das Navigationsgerät auch, allerdings versuche ich doch bei dem schnöden ADAC-Plan zu bleiben. Mit der Zeit weiß man, auf welchen Seiten die Stadtteile sind und man ist damit einfach schneller. Allerdings bedarf es einer guten Kenntnis des Tarifgebiets, sonst ist das Navi hilfreicher.

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SindSieFrei?
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von SindSieFrei? » 28.12.2013, 15:06

Es gibt Sektoren, da kenne ich fast jedes Haus mit Nummern (Mittelweg, Klosterstern, Grindel, Hofweg, Winterhuder Markt, Siemersplatz) und welche, da könnte man mich mit Stadtplan und Navi hinstellen und ich würde trotzdem nichts finden (z.B. Billstedt, Jenfeld). :mrgreen:
Ich denke, das Wesentliche ist, die Hauptstraßen zu kennen, nicht jede Wohnstraße. Die Verbindungswege sind heute noch eine Hilfe, wenns mich mal in unbekanntes Terrain verschlägt. Ich habe mir angewöhnt, in jedem Sektor zu fahren, bin also kein ausgesprochener Stammsektorfahrer. Einerseits übt das und andererseits ist das interessant, denn man entdeckt immer wieder neue Ecken in der Stadt. Keiner erwartet von einem Kutscher, alle Straßen zu kennen, aber wenn ein " die geht von der und dann der ab..." kommt, dann habe ich mittlerweile fast immer eine Ahnung, das Feintuning übernehmen dann Plan und zur Not auch, seit ich mit dem neuen FMS-Touch fahre, mal das integrierte Navi. Ja, auch mich beginnt langsam die Navitechnik zu begeistern, obwohl ich ja eigentlich Pläne liebe. :wink:

LG
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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von jr » 28.12.2013, 17:24

Gus hat geschrieben:allerdings versuche ich doch bei dem schnöden ADAC-Plan zu bleiben. Mit der Zeit weiß man, auf welchen Seiten die Stadtteile sind und man ist damit einfach schneller.
Als gelernter Kartenmensch sehe ich das auch so. Der größte Nachteil der Navis ist der fehlende großflächige Überblick. Wer sich einigermaßen gut auskennt, wird den Rest in Sekundenschnelle auf jedem Plan finden und das ganz ohne vorheriges Blättern im Index. Es kann beim Fahrgast durchaus Eindruck machen, wenn man durch einen gezielten Blick auf den fraglichen Kartenteil schnell Orientierung erlangt.

In OL und direkter Umgebung gibt es ungefähr 2500 Straßen. Ich kenne so ziemlich alle. Ab 5 km nach Stadtgrenze wird es dann langsam weniger, aber bis 20 km kann ich noch den Großteil der Straßen den Orten und Ortsteilen zuordnen. Die Orte selbst kann ich je nach Richtung bis etwa 100 km ohne Karte anfahren.

Nach meinem Eindruck arbeitet die Hälfte der Fahrer lieber beschreibungsorientiert (Straßenverzeichnis) und die andere kartenorientiert. Die erste Gruppe tut sich (naturgemäß?) schwerer, das Straßennetz lagerichtig zu erfassen.

Neue Straßen dürften im Gegensatz zur vielfach geäußerten Meinung von Fahrgästen viel leichter zu lernen sein als die alten. Grund ist ganz einfach, daß zu Beginn der Taxifahrertätigkeit der komplette Straßenbestand auf einmal fällig ist, neue aber in gut verdaulichen Häppchen dazu kommen. Mit dem Navi sieht das natürlich anders aus.

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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von miamivice » 28.12.2013, 17:25

Vielleicht besteht eine Kunst auch darin sich möglichst wenig zu merken, wenn die groben Strukturen verinnerlicht sind nach dem Motto, der Stadtplan übernimmt was der Mensch sich nicht gerne merken will. Außenbezirk-Strukturen wiederholen sich genauso wie Nobelviertel-Charakteristiken oder Ladenzeilen. Bei 14.000 Straßen und Plätzen in Berlin ist es unumgänglich eine Auswahl zu treffen. Wollte man für jede Straße eine viertel Stunde Lernzeit plus 3 Wiederholungen aufbringen, so wäre man bei einer 40-Stunden-Lernwoche über 6 1/2 Jahre beschäftigt.

Das Abfahren mit dem Fahrrad stellt bereits einen Perspektivwechsel dar, so daß zusätzliche Speicherresourcen des Gehirns in Anspruch genommen werden. Es erscheint sinnvoll die zu verinnerlichenden Strukturen gleich mit dem Auto abzufahren und immer wieder mit dem Stadtplan, welcher auch einheitlich sein sollte, abzugleichen. Nicht zuletzt aufgrund dieses Overloads an visuellen Informationen, welcher für das Individuum erheblichen Verzicht auf nützlicheren Input darstellt, sollte die Bezahlung entsprechend sein.

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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von jr » 28.12.2013, 17:34

Das Gehirn muß für jeden Job was tun. Ich sehe nicht, daß Nichttaxifahrer es leichter hätten.

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Re: Straßenkenntnis

Beitrag von am » 28.12.2013, 19:06

Neubaugebiet lernen sich m. E. für Altfahrer schwerer. Denn man setzt sich nicht über eine Karte und lernt diese stur auswendig. Man fährt halt plötzlich hin. Zudem denken sich zumindest unsere zuständigen Stellen immer kompliziertere Strassennahmen aus. Damit auch ja die Quote erfüllt würde, sollten hier schon in Ermangelung deutscher Pendants russische Wissenschaftlerinnen als Namenspatinnen herhalten.
Eine weitere Problematik liegt darin, dass ja nur selten noch ganze Stadtteile mit nennenswertem Geschosswohnungsbau und entsprechender Infrastruktur entstehen, aus denen sich einen nennenswerte Nachfrage ergibt, also auch die Häufigkeit mit der man diese anfährt, eher gering ist.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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