Selbst wenn ein Person gewordener Expertenzellhaufen aus der dritten Reihe eine noch so abstruse Rettungsidee für die Finanzausschläge der letzten Wochen ausscheidet, ob aus Politik oder Wirtschaft, reagieren die Märkte nervös.
Die EZB kauft als Bad Bank verkleidet marode Staatsanleihen. Ein de facto Eurobond. Eigentlich wollte die EZB dies nicht mehr tun, es solle der Regulierung und Vertrauensbildung dienen, so wird der Sinneswandel begründet. Diese Maßnahme ist umstritten, der Markt solle sich selbst regulieren, da die Geldflüsse sich eh ihren Weg suchen.
Die Grundtendenzen finden wir im Taxigewerbe wieder. Was also tun?
Classictaxis Ansicht ist, dass ein regulierter Markt mit einer vollständigen Einbindung in den ÖPNV dem Transportmittel Taxi Sicherheit für die Zukunft geben kann. Ich teile diese Ansicht. Der öffentliche Mobilitäts-Auftrag kann die Zukunft des Taxis sichern. Sicher? Natürlich nicht.classictaxi hat geschrieben: … Wer Bitteschön kann denn größere Rücklagen anlegen, so wie in der Wirtschaft?
Eigentlich ist unser eizigstes Kapital die Wartezeit. Und die, das wissen wir alle selbst im Verhältnis zur gearbeiteten Zeit, am größten (60-80%). Wie immer gibt es da Ausnahmen, das wissen wir ja auch alle.
Also sollte es unser Ziel sein, diese Zeit zu Eliminieren. Das ist und kann nur durch politische Entscheidungen kommen. Denn man sollte eines auch nicht vergessen, daß eine Taxifahrt auch sehr teuer ist. Wer könnte sich von uns eine oder mehrere Taxifahrten leisten? Also kann man von den Menschen, welche auch immer weniger verdienen, nicht verlangen, mehr Taxi zu fahren. Und so lange wir, zu Beispiel, nicht offiziell nicht in den ÖPNV eingebunden sind, wird sich da auch nichts ändern. Statt Milliarden im Bankensysthem zu versenken, welches mehr und mehr das Beispiel zügelloser Völlerei ist.
Sonst bleibt das Medium "TAXI" das Armenhaus in der Verkehrswirtschaft und in der Wirtschaft. …
Aus dem Taxigewerbe heraus entstehen Tendenzen, sich selbst zu deregulieren. Nicht wenige Unternehmer verkaufen sich unter Preis, Sondertarife, die im Wesentlichen nie zum Vorteil des Gewerbes abgeschlossen werden können, unterwandern die Tarifpflicht.
Als weiteres Steuerungselement treten Online-Vermittler (ich nenne sie mal so) auf den Plan, wie man sie aus anderen Bereichen seit einiger Zeit kennt (HRS, Idealo, Amazon, Tripadvisor…). Diese Portal-Vermittler bieten dem affinen Kunden eine schnelle Abwicklung ihres Wunsches, natürlich nicht ohne Provision. Das tun Taxi-Zentralen, wie wir sie seit Jahren kennen auch, klar.
Die inzwischen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten könnten geeignet sein, Rahmenbedingungen peu à peu durch die normative Kraft des Faktischen auszuhebeln, da die neuen Systeme überregional aufgebaut sind. Kontrollen werden schwierig, überflüssig, unmöglich.
Soweit und sofern dies überhaupt möglich ist, gilt es, sich die modernen Plattformen zunutze zu machen, ohne die Zeche dafür bezahlen zu müssen, ohne weitere Nachteile zu erleiden. Wenn das Taxi als Grundversorger einer Gesellschaft im demografischen Wandel nicht für Jedermann zumindest theoretisch verfügbar bleibt, dürfte der Schaden beträchtlich sein. Zuallererst wird der ermäßigte Steuersatz auf den Prüfstand kommen.
Taxibär oder Taxibulle – wir sollten uns diese Entwicklung nicht völlig aus der Hand nehmen lassen. Ganz ohne Lobbyarbeit stünden wir angreifbar da. Während eine überschaubare Gewerkschaft der Fluglotsen an den Schalthebeln spielen kann, sollten wir Obacht geben, dass wir in Zukunft überhaupt noch einen Schaltknüppel zum Spielen haben.